Weihnachtspläne
Anruf von Schulkumpel des Großen Tigers. Öb er wähernd der Ferien Zeit hat zum Verabreden? Grundsätzlich ja, mit den Tagen waren die Jungs ein bißchen überfordert.
Übernimmt Mutter das Gespräch. Wann es denn passen würde?
Bei ihnen sei Heiligabendnachmittag noch frei und der Erste Weihnachtstag.
Ich: Heiligabendnachmittag geht schlecht, da ist er ab 3 verplant wegen Krippenspiel. Und am 25. feiern wir Weihnachten.
Antwort "Oh, immer noch? Wir machen das nicht so trubelig und groß". Ab dem 26. sei Kind dann beim Vater bis Sylvester.

"Trubelig" soll es hier auch nicht werden, aber Verabredungen am Weihnachtstag müssen nicht sein. Kommt noch früh genug.

Bin ich seltsam oder ist eine Verabredung am Weihnachtstag seltsam?




berenike am 23.Dez 12  |  Permalink
Es ist sehr seltsam. Also die Verabredung.
Aber noch seltsamer am Heiligabendnachmittag.

cassandra_mmviii am 23.Dez 12  |  Permalink
Ich bin jetzt erst mal erleichtert, daß ich nicht die einzige zu sein scheine, die nicht unbedingt am Weihnachtstag eine Spielverabredung die Supi-Idee findet.

admiral am 24.Dez 12  |  Permalink
Beide Termine sind eigentlich NoGos. So ist das halt mit dem heutigen Glaubensanalphabetismus.

In diesem Sinne Dir und Deiner Familie gesegnete Weihnachten.

cassandra_mmviii am 25.Dez 12  |  Permalink
Die kleinen Segensbündel am 24. vor den Füßen weggeschafft zu bekommen klingt eigentlich gar nicht so schlecht :-)


Man merkte recht deutlich, daß bei diesem Telefonat Welten aufeinanderprallten. Krippenspiel? Ja, wann denn? Nachmittags? Wirklich? Wo denn? In der Kirche?

Ja, wo denn sonst? Die meiste Ställe sind heute ja mit Viechzeugs belegt :-)

Das hatten sie auch überlegt, aber wann ist das denn? Ich hatte keine Ahnung, wann in der Dorfkirche nebenan Krippenspiel ist und sagte, wann es bei uns ist, sie dachte, das wäre doch eh einheitlich, wie, ihr geht woanders? Warum denn?
Weil wir größtenteils katholisch sind.
Ist das wichtig?

Sie machen Weihnachten halt "ganz normal, ohne Kirche oder so". Okay...

sid am 25.Dez 12  |  Permalink
Ach, find ich nicht so wild.
Meine KG Freundin und ich, wir haben uns eigentlich immer am 25. am Vormittag gesehen. Und vorallem wars wichtig, wer zuerst in der anderen Wohnung aufkreuzt ; )
Außerdem war dort ja auch das Christkind und hat was fallen lassen (abgesehen davon, daß wir heimlich die Geschenke verglichen haben).

Mittags war dann Familienbrunch - aber bis dahin Narrenfreiheit. Und 26. war wohl immer ein Spieltag. In welcher Form auch immer.

cassandra_mmviii am 25.Dez 12  |  Permalink
Das ist wahrscheinlich eine Altersfrage- 8 ist nicht 18. Bei Teens würde ich (hoffentlich) weniger auf Anwesenheit bestehen uund ihre Termine bekommen sie dann bitte alleine geregelt.

Da wir, völlig undeutsch, die Bescherung erst am 25. morgens machen (ich kämpfe grad mit der Installation oder TipToi-Datei... ich glaub', sie wird gewinnen....), passen Spielverabredungen grad nicht so recht rein. Das kann keiner ahnen, aber selbst wenn die Kids am 24. bis in die Puppen aufgeblieben sind, ist der 25 eher ungünstig- 2 übermüdete 8-jährige lassen den Kampf in den Minen von Moria (damit kämpft Tigergatte, mehr oder weniger unterstützt von seinen Söhnen) wie ein Picknicik erscheinen :-)

sid am 25.Dez 12  |  Permalink
Wer redet von 18???
In welchem Alter sind bei Ihnen die Kinder im Kindergarten?

Ab 17 rum durfte ich auch am Weihnachtsabend, nach den Feierlichkeiten mit Freunden für paar Stunden um die Häuser ziehen. Falls mir danach gewesen ist oder wäre. War nur selten so, kam aber auch mal vor. Diese Freiheit kam auch nicht von mir, sondern wurde mir gegeben.
Und auch da galt es die Brunchverabredung einzuhalten.

cassandra_mmviii am 25.Dez 12  |  Permalink
Mit 8 sind sie eigentlich aus dem Kindergarten raus :-)

Die Frage, ab wann man abends die familie Familie sein lassen durfte und losziehen, stellte sich bei keinem von uns. Tigergatte weil er auf dem Dorf ganz weit draussen wohnte und die Lust, nachts über das gefrorene Feld ins Nachbarsdorf zu ziehen, ihn selten trieb.
Bis 15 wohnte ich auch auf dem Dorfe, da hätte man wohl in den Jugendraum können abends, aber da hingen die Nervnasen rum, die mir schon in der Schule eher weniger sagten, und besoffen sich mit Steinhäger, was auch nicht mein Fall war.
Und ab 16 dräute am 25. die Scheidungs-Besuchsrunde, da war wach&ansprechbar sein ebenfalls überlebensnotwendig :-)

Noch sind sie jedenfalls zu klein, um nach dem Heiligabendrachlette noch irgendwas zu wollen außer freiwillig ins Bett- tatsächlich, die Frage "und wann bringt ihr uns ins Bett?" kam auf.

Heute morgen wachten sie dann erst spät auf und ab 9 wurde Geschenkpapier zerfetzt.

Wenn sie später mal (Teenageralter? alt genug, um ihren Schlafmangel nicht an mir auszulassen?) zwischen Kirchgang am 24. (bis sie kein Geschwister mehr haben, daß im Krippenspielalter ist, wird es noch ewig dauern) und dem Geschenkeauspackfrühstück am 25. sich die Nacht um die Ohren schlagen wollen... das Privileg der Jugend :-)
das dürfte mit dem Alter zusammenkommen, in dem man nicht mehr unbedingt LEGO geschenkt bekommen will, sondern das Buch auch bis zum nächsten Abend warten kann.

Aber noch sind sie ja klein und halbwegs handzahm. Noch :-)

kelef am 25.Dez 12  |  Permalink
ich finde, ein wenig tradition schadet niemandem, ganz egal woraus die tradition nun besteht. das kann man durchaus auch einem 18- oder 20jährigen begreiflich machen.

meine tochter ist damit aufgewachsen dass am 24. knapp nach dunkelwerden die familie (also im prinzip sie, ich und ggfls. der lebensabschnittspartner) weihnachten feierten, so richtig mit musik, christbaum, ich redete eine kurze rede, wir liessen das jahr ein wenig revue passieren. dann wurde richtig licht gemacht, es gab kekse und die geschenke. dann gab es eine kleine verschaufpause, und so ab 19.00 uhr war open house für alle, die mehr oder weniger alleine waren, kinderlose freunde die von pflichtbesuchen bei den alten eltern kamen, etc.

war immer sehr schön. und was soll ich sagen: heute ist die tochter erwachsen, hat praktisch eine eigene familie und macht das gleiche.

sylvester war mal so, mal so, da gab es keine regeln ausser allen irgendwann zeitnah einen guten rutsch (gehabt zu haben) zu wünschen. einen tag im jahr kann man aushalten, denke ich.

sid am 25.Dez 12  |  Permalink
@cassandra
Also die Sache mit dem Ausfliegen am 24., nachdem der Trubel vorbei war, kam nicht auf meinen Wunsch (mir wär das gar nicht eingefallen). Die ersten 2 Jahre hat mich das auch ziemlich erstaunt, als da kam "übrigens, wenn Du später noch Deine Freunde sehen möchtest, ist das ok".

Die Kindergartenfreundin und der 25ten Vormittag bei ihr oder uns gabs so irgendwie zwischen 4 und 12/13 rum fast jährlich. Im Haus mal kurz für ein knappes Stündchen zu den Nachbarn (und zu Hause dann erzählen, was für einen häääßlichen Baum die haben) war irgendwie lange Tradition.
Dann wars eh schon Zeit, um zum Brunch aufzubrechen (bei Sonnenschein zu Fuß!!) und am 26. war so meist richtig Familenpyjamatag.

Bücher, die ich geschenkt bekommen hab, hab ich meistens in der Nacht noch ausgelesen (außer diese Verwandtengeschenks- bücher). Also nicht alle auf einmal, aber meistens eins ; )
Ich erinnere mich daran, daß ich mal einen 3teiler (in einer Ausgabe) bekommen und die ganze Nacht gelesen hab. Bis kurz nach Mitternacht hat meine Mutter noch nachgesehen, war das Nachtlicht noch brennt.

So viele Bücher bekam ich eh nie, weil ich einen Bibliothekausweis hatte und mich gut versorgt hab : )

cassandra_mmviii am 25.Dez 12  |  Permalink
Kommt vielleicht auch drauf an, wo die Kindergartenfreundin wohnt und wie eng der Kontakt normalerweise so ist.

Bei den Jungs ging das über 2 Mal spielen und zusammen Training bisher nicht raus, bester Kumpel wohnt nebenan und den haben wir heute auch ganz kurz gesehen, danach war Lego wichtiger. Bestem Kumpel übrigens auch, der Junge war von seinen Eltern vor die Tür zum Spaziergang gezerrt worden.


Wir hatten auch schon Jahre, in denen "heimatlose" Freunde, Mitbewohner etc dabei waren. War auch schön, aber "normal" war der Tag eben nicht, sondern immer noch Weihnachten. Ohne Feiertage gab es nur noch Alltag- das wäre schade.

Eine "ganz normale" Spielverabredung ist eben was anderes als die geliebte Weihnachtsverabredung, die nicht fehlen darf weil es sonst falsch ist.
Traditionen wachsen irgendwann. Wenn der Kontakt enger wäre, wäre das was anderes.
Wenn man einfach so klingeln kann, ist es praktisch Familie, wenn man vorher anrufen und sich verabreden muß, ist es was anderes.

sid am 25.Dez 12  |  Permalink
Nun ja bei "Schulkumpel" versteht man von außen auch nicht, wie eng oder eben nicht das Verhältnis ist : )

Generell finde ich es etwas eigenartig, daß man zwar gerne das Kind bespielen würde, aber nur da oder da Zeit hat, weil dann...
Da wäre es besser zu sagen - geht nur hier ODER nach dem Urlaub. (Wie bei Ihnen die Ferien sind, weiß ich nicht. Ich weiß ich nicht, ich weiß nur, daß manche dt Bundesländer so ganz anders Ferien haben als wir). Alles andre ist ein eigenartiger Quirx.

Ich wollte auch nur sagen, daß es bei uns generell nicht ungewöhnlich war (und ist), Freunde und/ oder Nachbarn am 25. zu besuchen.
Allerdings gibts Bescherung bei uns am Heiligen Abend.

Ob das im Tigerumfeld bekannt ist, daß Sie das anders machen, weiß ich nicht. Kann natürlich zu Irritationen führen, wenn nicht gewußt : )

Btw. "einfach so klingeln" wäre bei uns damals für den 24. mal gar nicht gegangen und 25. sag ich mal, eher lieber auch mit vorher kurz anrufen, falls das nicht eh besprochen war.

cassandra_mmviii am 25.Dez 12  |  Permalink
"ich finde, ein wenig tradition schadet niemandem, ganz egal woraus die tradition nun besteht. das kann man durchaus auch einem 18- oder 20jährigen begreiflich machen."

Grundsätzlich schon.

Ich habe als Kind unter dem "Weihnachtskorsett" meiner Familie gelitten.

Am 24. erst bei uns Bescherung und dann schnell zu den Großeltern, essen und nochmal Bescherung. Als die Oma dann nicht mehr lebte, stellte sich die Frage so nicht mehr, war aber keine Verbesserung.
Am 25. dann die große Besuchsrunde bei der Verwandtschaft- bis zu 3 Besuche an einem Nachmittag und überall saß man im Wohnzimmer rum während die Erwachsenen redeten. Es war verräuchert (alles Raucher und mit einer Fensterausfmach-Allergie verflucht) und bei ein paar Verwandten fehlte der Ausschalter am Fernseher. Zu Hause hätte ich vielleicht "Sissi" oder einen anderen Mädchenkram sehen könne, aber das Weihnachtsskispringen oder was das war???

Jedenfalls habe ich mir immer versprochen, daß es bei mir "später mal" schöner wird.

Jetzt ist später. Hier und heute ist "später".

Wir haben die ersten Jahre sportlich den Marathon absolviert, jeder Tag war verplant- Tigergatte hat auch noch zwischen den Feiertagen Geburtstag, das entzerrt nicht wirklich.

Ein paar Rahmenrichtlinien geben ist das eine- so was wie "Kirche kommen alle mit" oder "wer zum Geschenkauspacken fehlt, bekommt halt keine" oder "zum Essen bist du bitte zu Hause".
Etwas total zuplanen ist das andere. Da muß Raum sein, in dem das Kind wachsen kann.

Bei einer Freundin von mir (5 mittlerweile erwachsenen Kinder), sträubte sich der Älteste irgendwann, mit allen spazierenzugehen. War okay, er backte derweil den Kuchen für's Nachhausekommen.

kelef am 25.Dez 12  |  Permalink
weihnachts- oder andere festivitätsmarathone sind pfui gack, da haben sie völlig recht. ab einem gewissen alter schon überhaupt (erinnern sie mich nicht ...). das hab ich eben hier vor jahrzehnten umgehend abgeschafft, zur allseitigen zufriedenheit.

darum meinte ich ja "ein wenig tradition": "wenig" im wörtlichen sinn, dafür aber richtig nach meinung der unmittelbar wichtigen personen. sonst ist es keine tradition sondern zwangsbeglückung, und das stünde ja dem sinne von weih-nachten völlig entgegen. das ist so wie mit den geschenken: für kleinere bis grössere kinder ein muss, für ältere leute wie mich ein nice tohave, aber keine condition sine qua non.

gemeinsames essen ist etwas, das ich sowieso sehr mag, egal an welchen tagen. in ruhe und mit genuss, und mit einer netten tischunterhaltung. das lernen die kinder normalerweise schnell, und damit auch die tischsitten und -gebräuche (eigene wie fremde, btw.). das nimmt dann auch bei besuche(r)n viel stress weg.

kuchenbackende ältese sind natürlich was tolles. und wenn das dann noch tradition wird, zumindest für ein paar jahre, dann aber hut ab.

cassandra_mmviii am 25.Dez 12  |  Permalink
"Generell finde ich es etwas eigenartig, daß man zwar gerne das Kind bespielen würde, aber nur da oder da Zeit hat, weil dann...
Da wäre es besser zu sagen - geht nur hier ODER nach dem Urlaub. (Wie bei Ihnen die Ferien sind, weiß ich nicht. Ich weiß ich nicht, ich weiß nur, daß manche dt Bundesländer so ganz anders Ferien haben als wir)."


"Der M. würde gern mit dem Tiger spielen in den Ferien, hier paßt es nur noch bis zum 26, danach ist er bei seinem Vater" ist eine klare Ansage.

Scheidungs- und Trennungsfamilien sind von der Zeiteinteilung her halt komplizierter. Das sehe ich ja ein. Wobei: wenn das Kind gerne den Klassenkumpel besuchen will UND Papa im gleichen Ort wohnt, sollte man das möglich machen. Kindswohl und -Wünsche gehen über Erwachsenenzeitpläne und Trennungsverträge.

"Ob das im Tigerumfeld bekannt ist, daß Sie das anders machen, weiß ich nicht. Kann natürlich zu Irritationen führen, wenn nicht gewußt : )"

Man weiß nie, was zu Hause ankommt.
Großer Tiger hat ein Kind mit einem englischen Elternteil (die Familie macht das genau so) in der Klasse und ich weiß, daß sie das besprochen haben in der Klasse. Großer Tiger findet die Lütte nämlich ganz klasse und sie haben da was gemeinsam :-)
Die Lehrerin fragte danach, ob wir auch einen entsprechenden Familienhintergrund haben, deswegen weiß ich, daß das drankam als sie Weihnachten vorbereitet haben.

<"Btw. "einfach so klingeln" wäre bei uns damals für den 24. mal gar nicht gegangen und 25. sag ich mal, eher lieber auch mit vorher kurz anrufen, falls das nicht eh besprochen war."
Wir haben das hier so entspannt, wenn es nicht paßt, sagt man halt paßt nicht und keiner ist maulig.