Homöopathische Dosen Blödsinn
Bestimmte Dinge ertrage ich nur in homöopathischen Dosen. Begeisterte Berichte über Kinderärzte, die, weil das Kind Heimweh im Urlaub hatte, "Kügelchen" dagegen verschrieben haben, die dann ganz, ganz toll gewirkt haben, gehören dazu.

Homöopathische Theorie für absolute Einsteiger:
gleiches heilt gleiches- man nimmt eine geringe, aber "potenziertze" Dosis von zB Brennesseln, um Juckreiz und Brennen auf der Haut zu lindern, in Form von Zuckerkugeln, die mit Brennessel besprüht worden sind, ein. Wieso das juckt -also weil ich in Brennesseln gefallen bin oder eine Allergie oder vielleicht Windpocken habe- ist egal.
"Potenzieren" tut man nicht etwa durch aufkonzentrieren, sondern durch verdünnen und dabei schwenken.

Dann gibt es also irgendwo eine Pflanze oder sonstewas, die oder das Heimweh verursacht?

Okay, ich geh dann mal, meine hochpotenzierte Dosis Schwachsinn in kleiner Menge (2 Sätze) hatte ich jetzt.




berenike am 11.Dez 12  |  Permalink
Hm. Ich halte seit Jahren mein Rheuma mit Homöopathie sauber in Schach. Die Schulmedizin hatte das nicht geschafft.
Ob man jetzt Rheuma mit Heimweh gleichsetzen kann, weiss ich allerdings auch nicht...

cassandra_mmviii am 11.Dez 12  |  Permalink
Das man Rheuma mit irgendeinem Wirkstoff behandeln kann- ja.
Heimweh klingt nach einer anderen Liga.

Mein letzter Homoöpathie-Versuch ist wieder kläglich gescheitert, Nux Vomica hat wirklich nicht gegen Kotzerei geholfen (wie auch schon die anderen 3 Male), auch der Versuch, mit Hilfe von Springkraut-Kügelchen die Geburt auszulösen (ich war verzweifelt) endete nicht wie geplant.

Und wenn es wieder irgendeine Krankenschwester wagen sollte, Baby-Tiger postpartal mit "Kügelchen" zu füttern, gibt es einen auf die (Brech)Nuß!
Sie tschilpte: "So, jetzt gibt es erst mal Kügelchen" und schwupste dem Kind was in den Mund. Ich fragte, was bitte das war "das waren nur ein paar Kügelchen!"
Es gibt zwei Möglichkeiten: das Zeug ist Medizin, dann hat es mit mir besprochen zu werden
oder
das Zeug ist sinnfrei, dann muß man es aber auch nicht nehmen.
Sie verstand nicht, warum ich da was gegen haben könnte- war doch Homoöpathie... wurde dann aber in der Akte vermerkt, was zwar keiner verstand, aber wenn die Mutter drauf besteht...

Mich wollten sie verkugeln wegen "Entsaftung" (Blutverlust), da sollte ich was nehmen, was meine "Säfte" besser in mir behält. Da ich aber grad auf die Milch wartete, fand ich das mäßig sinnvoll.

Prima wenn Sie Ihr Rheuma im Griff haben (Cousine von mir ist vor einem Jahr deswegen berufsunfähig geworden, äußerst eklige Sache), aber die "Heimweh-Kügelchen"-Nummer war heute einfach zu viel...

Ich mache mir mit dem bißchen Restsorge, was ich noch frei habe (der Rest ist im Moment aufgebraucht) Sorgen, daß ich aus Versehen diesen Heimwehauslöser unpotenziert esse und dann schreckliches Heimweh bekomme, das muß schrecklich sein wenn man auf dem eigenen Sofa sitzt! Und keiner kommt drauf, was ich habe!!!

tama am 11.Dez 12  |  Permalink
Wer heilt, hat Recht: Und mir ist es egal, ob das am Placebo-Effekt oder "korrekter" Wirksamkeit liegt. (Oder doch noch ein paar Zusatzstoffe drin sind... bei mir wird nix reinbefördert, was ich mir nicht wenigstens zwei Stunden zu Gemüte geführt habe.)

mark793 am 11.Dez 12  |  Permalink
Ich bin da generell auch eher skeptisch, aber wenns hilft, warum nicht? Habe mich damals belabern lassen, der Kleinen die *s*n*t-Kügelchen gegen die Beschwerden beim Zahnen zu geben. Hat geholfen, was will man mehr. Und meine Frau hat mir gegen einen hartnäckigen Husten, der konventionellen Mitteln nicht weichen wollte, auch mal anscheinend die richtigen Tröpfchen rausgesucht.

Ich mach da keine Glaubensfrage draus, und im Zweifelsfall ist mein Vertrauen in die Schulmedizin größer. Aber nun haben wir seit einiger Zeit einen Hausarzt, der auch Kügelchen kann, aber den haben wir seinerzeit ausgeguckt, weil er sich am Wochenende als Bereitschaftsarzt verdient gemacht hatte. Damals hatte die Kleine etwaige Beschwerden nämlich grundsätzlich außerhalb regulärer Praxiszeiten. Und wenn der gute Doktor sich noch traditionelle chinesische Medizin (TCM) draufschafft, an die ich auch nicht so recht glaube, solls mir auch recht sein. Man muss es pragmatisch sehen, dass es die Chancen erhöht, dass er das richtige Mittelchen findet.

cassandra_mmviii am 11.Dez 12  |  Permalink
Mit TCM in Form von Akupunktur habe ich rekativ gute Erfahrungen gemacht. Seitdem ist die Kaiserschnittnarbe nicht bei jeder Abkühlung mehr daueraua.

Glaubensfrage Homöopathie... na ja, nennen wir es eher Erwartungshaltung- ich mochte das weise "ja, die Erstverschlimmerung" diesen Sommer nicht mehr hören und meine Geduld mit dem Sammelkasten, ob sich das richtige Mittel doch noch finde, war auch erschöpft. Mein Tipp war: Yupp, findet sich, 2 Tage nach der Geburt :-)

Mal sehen, ob das Springkraut dieses Mal Erfolg zeigt.

mark793 am 12.Dez 12  |  Permalink
Ich kann mal meine Frau fragen, welches genau die (nicht homöopathische) Salbe war, die sie sich am fraglichen Abend kurz bevor es los ging, auf den Bauch geschmiert hat. Vorher hatte sie noch den Beipackzettel gelesen und außer "kann Wehen auslösen" keine nennenswerten schwangerschaftsbezogenen Nebenwirkungen gefunden - und sich gesagt, naja, wers glaubt. Anderthalb Stunden später waren wir auf dem Weg zur Klinik. ;-)

cassandra_mmviii am 12.Dez 12  |  Permalink
Oh ja, bitte. Das wäre großartig, die Hebammenmittel "indisch essen gehen" (scharf) und "Badezimmer putzen" und "Spaziergang"
waren bisher ohne Erfolg und soooo viel Spaß macht es dann doch nicht, im Krankenhaus zu liegen und die medizinische Fraktion dabei zu beobachten, wie sie versucht Wehen auszulösen.

mark793 am 12.Dez 12  |  Permalink
Also, es war keine Salbe, sondern ein Öl aus dem Body-Shop, mit ätherischen Ölen. Genaue Sorte wird leider nicht mehr erinnert.

cassandra_mmviii am 12.Dez 12  |  Permalink
Okay, also den Body-Shop im März heimsuchen mit Fragen wie "haben Sie was wehenauslösendes?"- ich liebe die Gesichter bei so etwas einfach!