Sonntag, 24. Februar 2013
Ich setz auf das Tigermädchen
bei der Frage, was wir zuerst haben, einen neuen Papst oder das Tigermädchen: ich setz auf das Tigermädchen.

gestern abend fühlte ich mich nicht mehr grenzhysterisch dabei, die Hebamme rauszupetern.

Bald.



Mein Wort zum Sonntag
Der Untergang der westlichen Zivilisation stand stimmviech-bedingt gestern hier auf dem Spielplan. Der Islam wird uns alle überrennen und weggebären, die westliche Zivilisation schafft sich ab, im Kampf der Kulturen wird der aufgeklärte Westen mangels Masse und Biß verlieren.
Man kennt ihn ja mittlerweile...

Das Gefasel von den "aggressiven Religiösen", die via Geburtenüberschuß die Weltherrschaft demographisch entscheiden... ich dachte zuerst echt, der meint mich :-)


Die Freiheit, auch die verwirrteste Entscheidung zu treffen, ist Teil dessen, was man so gerne unter "westliche Werte" zusammenfaßt. Und der Islam ist nicht die verwirrteste Entscheidung, die man so treffen kann.

Niemand bräuchte Religionsfreiheit oder überhaupt Meinungsfreiheit, wenn wir alle immer der gleichen Ansicht wären. Freiheiten sind immer nur so viel wert, wie man sie im Zweifelsfall ausnutzen darf. Aus Angst vor der islamischen Weltherrschaft die Religionsfreiheit einzuschränken, kann nicht der Weg zum Erfolg sein.

Es gibt einen militanten Islam, der Andersgläubige verfolgt. Das zu leugnen hieße mit Augenbinde und Ohrenstöpseln durch's Leben zu laufen.
Aber der wird sich nicht geben, wenn man sich vor die nächste Nachbarschaftsmoschee stellt und Mohammed-Karikaturen schwenkt, um zu beweisen, wie aggro Moslems doch alle miteinander seien.

Mag ich es, wenn mal wieder ein superinnovativ-kritischer Möchtegernkünstler Kreuze mit Kot beschmiert oder so einen Mist bringt? Nein, mag ich nicht. Ich empfinde das als verletzend weil es etwas in den Schmutz zieht, was mir heilig ist.
Und so lasse ich denn auch die Pfoten davon, andere in diesem Bereich zu beleidigen.
"Ja, aber Cassie, du bombst deswegen nichts weg oder erstichst jemanden". Stimmt, aber trotzdem bin ich mindestens wütend. Das mag für mein gegenüber harmloser sein als Messer und Bomben, aber das, was ich dabei fühle, möchte ich keinem anderen zufügen und mein Verständnis für Leute, die vorsätzlich andere verletzen nur weil sie denken, sie dürften das, hält sich in engen Grenzen.

Wenn also mal wieder die selbsternannten Verteidiger der westlichen Zivilisation zwecks Wahrnehmung ihrer Meinungsfreiheit meiner Meinung nach schlechte Karikaturen auspacken, weil sie genau wissen, daß sie anderen damit wehtun, dann sehe ich da auf beiden Seiten Defizite. Die einen sollten ihre Messer wegpacken, die anderen von der "ich darf grundsätzlich alles und jeden beleidigen"-Trip runterkommen, denn Beleidigung ist kein westlicher Grundwert.

Das ist kein vorsorglicher Rückzug weil man ja jemanden durch seine pure Existenz beleidigen könnte. Damit, daß es andere Menschen auf der Welt gibt und diese anderen Menschen ziemlich oft Dinge anders sehen, muß man leben.


Vielleicht stehen wir eines Tages da, wo des Großen Tigers Lieblingsheld Aragorn steht, wenn er sagt:

"Sons of Gondor, of Rohan, my brothers! I see in your eyes the same fear that would take the heart of me. A day may come when the courage of men fails, when we forsake our friends, and break all bonds of fellowship; but it is not this day! An hour of woe, and shattered shields, when the Age of Men comes crashing down; but it is not this day! This day we fight! By all that you hold dear on this good earth, I bid you stand, Men of the West!"

Aber wie er es sagt: nicht heute. Und nicht hier.