Mathe II
Wenn ich so was lese, platzt mir der Geduldsfaden, und zwar gründlich.

Aber auch für Singles sieht das Grünen-Konzept nach Hechtners Berechnungen zum Teil deutliche Steuererhöhungen vor. Bis zu einem monatlichen Bruttoeinkommen von 5872 Euro müsse allerdings niemand mehr Steuern zahlen. Wer weniger verdiene, werde entlastet - am stärksten profitiere, wer ein Brutto von 5200 Euro hat - und zwar mit 13,36 Euro im Monat.

und

Demnach müssten in Westdeutschland lebende Ehepaare mit zwei Kindern schon ab einem monatlichen Bruttolohn von 5151 Euro mehr Steuern zahlen.


Singles zahlen also bis zum 58-und-einen-keks nicht mehr Steuern, bei Ehepaaren mit Kindern und fast dem gleichen Einkommen wird ab 51-und-ein-bißchen erhöht.


Ich werde am nächsten grünen Wahlkampfstand mal nachfragen, ob sie sich das wirklich so vorstellen. es wird Frühling, da kommen die Politniks wieder raus, da treff' ich schon welche.




am 29.Apr 13  |  Permalink
der zentrale punkt is die deckelung des ehegattensplittings
wenn beide partner gleich viel verdienen gehts noch

wenn aber unterschiedlich kohle verdient wird dann wird zugeschlagen

richtig schlimm isses wenn einer gut verdient und der andere nix
dann wirds bitter

wir dürfen also erkennen: wer keine sozialistische musterehe führt wo beide einer gleichgut bezahlten arbeit nachgehen is im arsch

cassandra_mmviii am 29.Apr 13  |  Permalink
Ich denke, daß es den Staat gar nichts angeht, wer die Kohle verdient und das er da gar nicht reinzusteuern hat.

Man könnte ja auch ultraoberprogressiv sein und ER bleibt zu Hause und SIE verdient die Kohle.

tama am 29.Apr 13  |  Permalink
@roteerdewolferl:
Zumindest die kapitalistische Musterehe hat allerdings so auszusehen, dass er alles verdient und sie doch bittesehr nichts (andersrum würde es lustig werden, wenn man versucht, eine Steuererklärung zu machen - geht nämlich nicht soooo richtig).

Oder wie war da das immer noch gültige Urteil des Bundesverfassungsgerichts? - Das Patriarchat lässt grüßen.
(Und der Sozialismus hatte in der Vergangenheit auch noch die ein oder andere Schwäche in puncto Gleichstellung.)

am 29.Apr 13  |  Permalink
liebste tama
selbstverständlich geht das richtig. du machst das kreuz bei ehefrau und das wars

die einkünfte aus nichtselbstständiger arbeit sind ohnehin getrennt abzugeben

das einzige was da ne emanze anquängelt is das der ehemann vor der ehefrau im formular am stehen is
und da nur der vorname eingetragen wird

und nu zu der vernichtung des ehegattensplittings:

nehmen wir ma an kollege x hat 4 kinder und die frau kümmert sich um die kinder oder umgekehrt

kollege x is an der hochschule beschäftigt und verdient 80000 euro brutto im jahr
weil beide nix geerbt haben können sie sich nur ein haus im grünen kaufen und der kollege fährt 50 km zur arbeit.
das nur is aber nich umsonst sondern kostet massich tilgung und zinsen. nu müssen sich die beiden zur decke strecken.

da kommt kollege steinbrück:
abschaffung der pendlerpauschale
abschaffung des arbeitszimmers

dann kommen die grünen
abschaffung des splittings

plötzlich werden aus 80000 abzüglich drastisch geschmolzenener werbungskosten und abschaffung der steuerklasse III

aus dem ehepaar spitzenverdiener
vorher fasst die steuerprogession bei 80000 - W geteilt durch 2 gleich 40000 - werbungskosten/sonderausgaben

jezzt bei 80000
dazu kommt noch die strafsteuer für besserverdienende

die leute stehen dann kurz vor der insolvenz

cassandra_mmviii am 29.Apr 13  |  Permalink
Bei unseren Nachbarn hat sie den Hauptverdienst und er den Nebenverdient und das klappt auch mit der Steuererklärung. Alles andere würde mich wundern.

In der kapitalitischen Musterehe stehen mAn beide jederzeit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, sind flexibel wie die Gummibänder und fordern allerhöchstens, daß die KiTa auch um Mitternacht noch ihren Nachwuchs betreue, da sie beide da arbeiten.
Oder verzichten gleich auf Kinder, die schränken nämlich die Verfügbarkeit für den Kapitalismus ein.

tama am 29.Apr 13  |  Permalink
Mich wunderte nur, dass ich beim Rumklicken bei Elsevier ledglich ein Formular für den Nebenverdienst der Ehefrau finden konnte - und ich trotz halbstündiger Suche kein Äquivalent für den Ehegatten finden konnte (um so mehr wunderte mich dies, als dass mir das Ding trotzdem alle verfügbaren Formulare angezeigt hat, obwohl aus meiner Logik heraus (das war die erste Steuererklärung meines Lebens, man möge daher nachsichtig sein) keine Formulare über irgendwelche Ehegatten hätten auftauchen dürfen, da ich brav ledig angeklickt hatte - nun habe ich natürlich keine Ahnung, wie das im Hintergrund programmiert ist. - Nun brauchte ich zwar auch kein Formular für den potentiellen Ehegatten, aber ich wollte es eben einfach wissen. Wie dem ersten Kommi zu entnehmen ist, weiß ich den genauen Aufenthaltsort des Formulars noch immer nicht.
(Falls man das "Ehefrau"-Formular auch für den Ehemann verwenden darf, kann und soll, so muss ich nicht erst den feministischen Standpunkt einnehmen um zu sagen, dass das Amt da aber noch recht hinterwäldlerisch drauf ist und ich eine Angleichung doch sehr befürworte.)

(Kommt auf den Kapitalismus an: Der Wirtschaftswunderkapitalismus sicher, denn da brauchte man alle Ressourcen; mittlerweile herrscht aber doch eher der Standpunkt vor, die erwerbstätige Frau verderbe die angestrebte Vollbeschäftigung.)

am 29.Apr 13  |  Permalink
wir haben ja schon die abschaffung der eigenheimzulage gehabt
mit dieser zulage konnte nach dem studium auf dem lande mit viel eigenleistung gebaut werden.
genug platz für kinder war da.

nach abschaffung is das hinfällig. die leute bleiben in der stadt. das wirkt natürlich drastisch auf die mietpreise. kinder werden natürlich zurückgestellt solange wie beide satt verdienen. isses dann soweit fühlen se sich zu alt oder ham nur 1

so wirkt sich steuerrecht gesellschaftlich aus.

bei abschaffung des splittings würde folgendes passieren:

die frau von kollege x müsste arbeiten. da sie hoch qualifiziert is nimmt sie einer anderen den job wech.
die stellt sich dann bei hartz 4 ein.

unterm strich macht der staat verlust.
so is das mit ideologen.

cassandra_mmviii am 29.Apr 13  |  Permalink
"(Kommt auf den Kapitalismus an: Der Wirtschaftswunderkapitalismus sicher, denn da brauchte man alle Ressourcen; "

In Die Vollzeit-KiTa ist keine Erfindung der Wirtschaftswunderzeiten.

"mittlerweile herrscht aber doch eher der Standpunkt vor, die erwerbstätige Frau verderbe die angestrebte Vollbeschäftigung.)"

Das empfinden sie als vorherrschenden Standpunkt? Ich (als nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehende Frau) höre eher das Gegenteil. Arbeit soll ja zuerst der Selbstverwirklichung dienen und Sinn geben, ein leben ohne gehalt muß ja schrecklich sein.

am 29.Apr 13  |  Permalink
keine ahnung wo tama da rumgeklickt hat
es gibt kein formular für die ehefrau

der eine wie der andere hat brav das formular
"nichtselbstständige arbeit" auszufüllen wenn er denn einkünfte hatte

das formular wo beide gemeinsam draufstehen is gesondert und taucht bei elster als hauptseite 1 auf

was is daran nicht zu verstehen?

der zitterwolf steht zur verfügung:
steuerberatung cassandra

arboretum am 29.Apr 13  |  Permalink
In den Wirtschaftswunderzeiten gab es wenig Kita-Plätze, es gab nicht einmal Elternzeit. Acht Wochen nach der Geburt gingen die Frauen entweder wieder arbeiten oder blieben - mangels Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Teilzeitarbeitsplätzen - daheim. Abgesehen davon galt es auch als erstrebenswert, wenn die Ehefrau nicht arbeiten ging, individuell à la "meine Frau hat es nicht nötig" und gesellschaftlich, schließlich waren nach Kriegsende und Währungsreform massenhaft Männer wieder in Lohn und Brot zu bringen, nachdem während des Krieges die Männer durch Frauen (sowie Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene) ersetzt worden waren (Stichwort Dienstverpflichtung von Frauen).

Angesichts des Fachkräftemangels gibt es seitens vieler Unternehmen und Wirtschaftsverbände Bestrebungen, Frauen verstärkt ins Erwerbsleben zu bekommen bzw. dort zu halten. Zeigen Sie mir mal eine Industrie- und Handelskammer, die nicht den Ausbau der Kinderbetreuung fordert. Die Behauptung mittlerweile herrscht aber doch eher der Standpunkt vor, die erwerbstätige Frau verderbe die angestrebte Vollbeschäftigung ist also ziemlicher Unfug.

cassandra_mmviii am 29.Apr 13  |  Permalink
Weitere beliebte Kinderbetreuungsoption in Wirtschaftswunderzeiten: Oma. Hat sich zumindest auf dem Land bis in die 80er gehalten.

Die Frage ist, wie viele Frauen zu Wirtschaftswunderzeiten gerne in der Fabrik oder hinter'm Ladentisch standen oder ob sie es nicht vorzogen, sich um Haushlat und Kinder zu kümmern.
Da finde ich die gesetzliche Lage zu Wirtschaftswunderzeiten was Frauen angeht deutlich problematischer.

arboretum am 29.Apr 13  |  Permalink
Stimmt, die äußerst problematische Gesetzgebung in der Bundesrepublik, die bis Mitte der 1970er galt, darf dabei nicht vergessen werden.

Ohne die Großmutter ging es damals nicht bei Alleinerziehenden (gab es seinerzeit auch schon) und Familien, in denen die Ehefrau im eigenen Betrieb oder in der Landwirtschaft mitarbeiteten.

cassandra_mmviii am 29.Apr 13  |  Permalink
Nach dem Krieg gab es sogar relativ viele Alleinerziehende.

Zum einen die Kriegswitwen.

Dazu kam, daß die Anzahl unehelicher Schwangerschaften während des NS angestiegen war und im Krieg dann nochmal nach oben ging.

arboretum am 29.Apr 13  |  Permalink
Ich bezog es auch auf die 1960er Jahre, da war der größte Teil der Halbwaisen aus der Kriegskindergeneration schon erwachsen.

tama am 29.Apr 13  |  Permalink
Das empfinde nicht ich als vorherrschenden Standpunkt, sondern die Vertreter der Gender Studies, durch die ich mich aktuell durchquälen darf.

@wofl:
Von dem Formular habe ich keine Ahnung, bei den Selbstständigen konnte ich es jedenfalls nicht finden.

cassandra_mmviii am 29.Apr 13  |  Permalink
Aha, Vertreter der gender studies... soll ich das kommentieren? Gender studies ist Ideologie

Mein letzter Versuch, etwas aus den gender studies zu lesen, endete in mit einem steifen nacken vor Kopfschütteln. DNA hat nichts mit Geschlecht zu tun, alles nur sozial konstruiert... aha. Und Unterschiede im Knochenbau sind auch nur konstruiert. Ich bin jedesmal begeistert wenn so was kommt.

Gender studies sind nicht unfehlbar. Wann haben Sie denn das letzte Mal jemanden gehört, der sich gegen Kinderbetreuung aussprach und nicht sofort niedergebuht wurde?
Der Diskurs befürwortet Erwerbstätigkeit, egal von wem. Das werden auch gender-Tröten mit Panikmeldungen nicht ändern.

arboretum am 29.Apr 13  |  Permalink
Bei den Gender Studies-Texten sollte man auch immer einmal schauen, aus welchem Jahr die sind und auf welchen Zeitraum die sich beziehen.

cassandra_mmviii am 29.Apr 13  |  Permalink
Sollte man das nicht bei jedem wissenschaftlichen Text tun?

tama am 29.Apr 13  |  Permalink
Das ist ja das Ding, wohin man schaut, veralteter Schrott. (Warum sollte ich sonst von durchquälen schreiben?)
(Gender Studies =/= Women's Studies, wenn hier auch trotzdem gerne feministisch-ideologisch unterwandert und das von den meisten Unis als Synonym benutzt wird)

Ich habe hier auch eine Menge Historiker sitzen und jeder erzählt zu jedem Thema was anderes an Interpretationen und Schlussfolgerungen - egal bei weichem Kram (Macht nix, ich hatte mein Leben lang weichen Kram - wenigstens war er auf der anderen Hochschule halbgar gekocht, immerhin etwas, aber der Mensch freut sich auch bei kleinen Sachen).

arboretum am 29.Apr 13  |  Permalink
Laut "Handelsblatt" kommen diverse Experten beim Nachrechnen zu unterschiedlichen Ergebnissen: Mittelschicht muss weniger bluten.

cassandra_mmviii am 30.Apr 13  |  Permalink
Ah, ein klarer Fall von Deutschem Steuerrecht :-)

Ich persönlich und damit völlig unmaßgeblich halte eine Reform der Sorte "du verstehst auch ohne Studium oder Finanzberater, was du warum zahlen sollst und kannst es nachrechnen" für dringend nötig.

am 30.Apr 13  |  Permalink
moment mal
wir haben beim handelsblatt eine typische vorgehensweise der desinformation

es is unglaublich wie die leute belogen werden. es is klar wenn ich von der steuerklasse 1 ausgehe dann stellt sich die problematik in dem sinne nicht.

kernpunkt des vorhabens is aber eine aufweichung der steuerklasse III mit dramatischen folgen und das kann jeder nachvollziehen
da gibts keine geheimnisse

das beschreibt der artikel im handelsblatt zwar auch aber nur dann wenn einer so weit gelesen hat

das steuerprogramm der grünen würde unzweifelhaft viele leute mit steuerklasse III in existentielle nöte stürzen und das ist unbestritten

es ist eine frechheit das nicht offen zu thematisieren

ach zu tama komm ich noch
nur ich bau gerade an meinem jahrhundertwerk "neuer herd". da müssen jezz rollen dranne

cassandra_mmviii am 30.Apr 13  |  Permalink
Ah, eine IKEA-Küche :-)

am 30.Apr 13  |  Permalink
cassandra
die arbeitsplatte
2 korpusse
8 rollen
die leiste
und die gas-kochmulde is von ikea

die leiste is umgeschliffen
von die korpusse die beine abgesächt
(das sind teile für 25 euro)
hinten was rausgeschnitzt
oben was rausgeschnitzt
eine ablagefläche zugeschnitzt

die arbeitsplatte is 2 cm breiter und dient der entlüftung

alles millimeterarbeit weil das reptil passgerecht zwischen die zeile geschoben wird

zur zeit trocknet die platte vor sich hin
und gleich setz ich ne doppelsteckdose

backofen und dampfgarer lungern hier rumm von neff
da wa ikea indiskutabel