Kobane
Den Tausenden mit modernsten Waffen und Panzern ausgerüsteten Dschihadisten stehen nur wenige Hundert schlecht ausgerüstete kurdische Kämpfer entgegen.
Mal eine blöde Frage, die mich wahrscheinlich als militärische Komplett-Laiin outet: wieso wirft man den Kämpfern in Kobane nicht einfach ab, was sie brauchen? Es muss doch möglich sein, die so auszurüsten, dass sie die Stadt mindestens verteidigen können.
die derzeit noch von den Kurden verteidigte Fläche ist sehr klein, Flugzeuge müssten sehr niedrig und langsam fliegen um dort was abzuwerfen, das würde sie sehr angreifbar machen, zumal man davon ausgehen muss, dass die IS modernste Waffen hat. Für Hubschrauber gilt das Gleiche. Waffen könnte man wohl am ehesten über die türkische Seite bringen, aber das wollen wohl die Türken nicht, da sie Kurden lieber tot als bewaffnet sehen. Damit wird es wohl auch enden, die IS werden die Stadt einnehmen und alle Einwohner töten.
"Damit wird es wohl auch enden, die IS werden die Stadt einnehmen und alle Einwohner töten"
das finde ich ziemlich scheisse.
Wer es schafft, mit einer Drohne ein Auto zu treffen, der wird doch wohl eine Stadt mit einem Paket voller Munition treffen. Über Katastrophengebieten werden doch halbwegs regelmässig Hilfsgüter durch Militärpiloten abgeworfen und die treffen auch da, wo sie hinsollen. Ja, da wird auch nicht geschossen, aber eben weil die von der IS kontrollierte Fläche so groß ist, muß man doch zumindest die treffen können- vorzugsweise nicht mit Munition und Hilfsgütern, sondern mit was, was weh tut. Vietnam-inspiriertes Flächenbomben. Oder so was. Ist ja nicht das erste Mal, daß man es mit asymetrischer Kriegsführung und kleinen Gruppen zu tun hat. Vorteil gegenüber Vietnam: eine ganze Menge Zivilisten sind schon weg.
IS hat modernste Waffen. Aber... wer bombt da nochmal? Der Luftsportverein Hintertupfingen oder die US Air Force? Haben die nicht auch recht moderne Waffensysteme?
Wieso sind die dermassen unstoppbar? Langsam fürchte ich, die Antwort ist: weil keiner sie stoppen will.
aber bombardieren und Drohnen einsetzen klingt leichter als es im Endeffekt ist. Diese Sachen funktionieren am besten mit "Intelligence on the ground" d.h. mit Spezialisten vor Ort am Boden. Und genau das will im Augenblick keiner. Was wirklich helfen würde wäre wenn die Türken Waffen (z.B. RPGs) in größerem Ausmaß liefern würden, damit könnten die Kurden die Panzer ausschalten und das Gleichgewicht wäre hergestellt.
Die Türken werden bis zum letzten Kurden gegen IS kämpfen.
Die "Intellgence on the Ground", aka Special Operation Forces, bilden die Kurden doch schon seit Wochen aus. Da sind sie- aber keiner hat Lust auf die Nummer mit dem Straßen- und Häuserkampf, also überläßt man das denen, die kaum eine andere Wahl haben weil sie quasi eingeschlossen sind.
Wobei es kaum möglich ist, dass IS Kobane einschließt wenn da eine Grenze zur Türkei ist. Da könnte man sich hin zurückziehen, aber da stehen die türkischen Panzer auf Sichtweite. Erinnert mich an den 2. Warschauer Aufstand: da standen die Panzer der Russen am anderen Ufer und guckten zu, den Nationalpolen zu helfen war nämlich nicht Plan.
RPGs werden die Türken nicht liefern und auch die NATO wird zögern.
Ain-Al-Arab/Kobane war übrigens Teil der Todesroute der Armenier ab 1915. Da wollte man lieber auch nicht eingreifen oder zu scharf protestieren, der Verbündete Türkei war zu wichtig.
Mal gucken, vielleicht nimmt man den Mist ja ernst wenn es heißt "Die Türken stehen vor Wien". Vielleicht haben die Polen dann ja grad Lust, was zu tun. Gibt bekanntlich kaum was neues unter der Sonne.
leistet wirklich großartige Arbeit. Sie verhindert, dass Waffen an die Kurden geliefert werden, dass unabhängig berichtet werden kann, dass Zivilisten fliehen können und dass Proteste gegen ihr Vorgehen möglich ist. Traurig.
Wenn die Türkei, quer durch alle Regierungen, etwas nicht will, dann ist das kurdische Separatisten.