Mittwoch, 10. Oktober 2012
Morgenvorsätze
So, heute ändert sich hier was. Ich mache eine Liste, was die Haushaltshilfe bitte unbedingt erledigen soll und da kommt alles drauf, was gestern nicht erledigt wurde. Wäsche nicht nur zusammenlegen und dann irgendwo austaplen zB.
Oder mal den den Windeleimer leeren- ich fragte mich gestern, warum sie die Bäh-Windel nach draussen in die Mülltonne bringt; heute morgen fand ich es raus. Windeleimer war voll.

Hier kann es irgendwann mal wieder vernünftig aussehen.



Dienstag, 9. Oktober 2012
Irgendwie unentspannt
Mir geht#s grad wieder suboptimal. Da sich die guten Tage häufen, bin ich recht zuversichtlich, daß eine nacht Schlaf das wieder hinbekommt, aber bis dahin wackele ich mich durch den Tag. Die Nacht wg Übelkeit wieder zu wenig geschlafen und das auch noch mit Unterbrechungen.

"Aber Frau Cassie, ist doch kein Problem, Sie haben doch eine Haushaltshilfe, die übernimmt doch nachmittags, weshalb sind Sie eigentlich am Computer statt zu schlafen?"

Grumpf. Die Tiger gingen sich bis grad eben an die Kehle, es klang als ob Attila und seine beiden besten Saufkumpel nach dem 42. Schädelbecher Wein irgendwie Differenzen hätten. Ich also ständig die Treppe runter.
Was tat die Haushaltshilfe? Sich sicherheitshalber unten verschanzt haben (war 'ne kluge Entscheidung) und als ich dann ganz runterkam, einen Plan entwickeln wie es hier weitergehen könnte, verzog sie sich ins untere Badezimmer, ein bisschen Putzmittel verteilen und telefonieren. So grobe 20 Minuten lang.
Was sie in der Stunde getrieben hatte, die das Chaos schon tobte, konnte ich nicht so recht feststellen.

Jetzt habe ich sie grad das zweite Mal mit den Tigern vor die Tür gejagt.
Ja, das Wetter ist nicht so toll, aber es regnet immerhin nicht.

Ich probier noch mal eine Mütze voll Schlaf, vielleicht betrachte ich die Welt dann ja freundlicher...



Montag, 8. Oktober 2012
Große Junx
fahren allein Strassenbahn. Abfahrt an einer Haltestelle mit mehr als einer Linie.



Sonntag, 7. Oktober 2012
Seltsame Gelüste
In der letzten Schwangerschaft wurde ich von Heißhunger auf Schokolade und Lakritze geplagt. Nicht gut bei Diabetes.

Beim Mini-Tiger leibte ich Tütensuppen mit ganz viel Natriumglutamat.

Beim Großen Tiger verspeiste ich bergeweise Camenbert, den ich eigentlich nur gebacken mag.

Und diesmal?
Haferflocken mir Naturyoghurt (1,5% Fett)
Selleriesalat
rohes Gemüse
grüne Salate



Monsterjagd
Gestern sah Mini-Tiger sein erstes Monster. Ich sah es mal wieder nicht, aber da macht ja nichts. Monster... was tun?

Tigermama rüstete den Kleinen Tiger und den Mini-Tiger mit Holzkochlöffeln aus, nahm selbst den Besenstiel zur Hand und ließ sich das Monster zeigen. Dann sagte Tigermama: "Jesus, hilf uns, dieses Monster zu verjagen", alle machten das Kreuzzeichen und auf es mit Gebrüll.


Ich sah kein Monster. Mini-Tiger hatte aber ernsthaft Angst. Egal ob Schatten oder nicht. Also gibt man ihm einen Weg, wie man sich der Angst stellen kann.



Samstag, 6. Oktober 2012
Mini-Tiger
Mini-Tiger ist jetzt 2 Mal pro Woche für 2 1/2 Stunden in der Spielgruppe.

Eingewöhnungszeit? Ich lieferte ihn ab, sah, daß das Erwartete eintrat (er kümmerte sich nicht um Mutter) und ging zum Friseur gegenüber.
Ich mußte also nicht im Nebenzimemr sitzen und so tun als wäre mir nicht langweilig.

Das war kurz nach den Sommerferien. Für den Friseurbesuch bin ich übrigens immer noch dankbar, da kurz drauf dei Kotzerei richtig losging, wäre das nicht mehr drin gewesen und ich sähe aus wie ein Mob.

Mittlerweile "wirft" ihn Tigerpapa auf dem Weg zur Arbeit "ab". Manchmal reicht es für "Tschü-üs!", meist eher nicht. Ich oder Haushaltshilfe holt ihn ab.

Gestern hat er das erste Mal geweint. Warum? Er sollte sich zu allen anderen setzen und ist mitten in seiner Anarchisten-Phase. Regeln? Pfft!

Vom Elterndienst bin ich solange befreit bis ich mir zutraue, hinter einem Haufen Kleinkinder herzurennen. Also nicht in absehbarer Zeit. Die Vorteile einer katholischen Spielgruppe :-)
Deswegen sehe ich die Kinder immer nur relativ kurz und ein paar Mütter kannte ich noch gar nicht als ich ihn gestern abholte weil ich eh zur Blutentnahme mußte.

"Wessen Mutter bist du denn?"
"Das Riesenkind gehört zu mir"
Entweder die Kinder sind extrem klein oder Mini-Tiger ist ein Riese. Gute 100 cm und das dazugehörige Gewicht. Zwischen ihm und seinem mittleren Bruder ist noch eine knappe Handbreit. Also wohl eher ein Riese. Schuhgröße 27, der Kleine Tiger trägt 29...
"Wie alt ist er denn eigentlich?" fragte ein Vater. Er tippte so auf 4 und wunderte sich, daß er noch in den Spielkreis und nicht in dern Kindergarten geht. Nicht nur die Größe und das dazu passende Gewicht (der schwerste der Tiger lt Waage und U-Heft), sondern auch Gesichtszüge und Motorik lassen ihn älter erscheinen. Die Erzieherin im Kindergarten war ja schon mehrmals der festen Meinung, daß er komme sobald ein Platz frei ist.

Bei der Draußenzeit zusammen mit dem Kindergarten beweist er mal wieder, daß er ein kleiner Bruder ist: keine Angst vor älteren Kindern, keine Angst vor'm Klettern (die Spielgruppenleiterin wäre dankbar, wenn wir ihm vermittelten, daß er nicht ohne Erwachsenen neben sich klettern darf...) und unauffällig in der Menge verschwindend. Dem Nachbarsmädchen, das in den Kindergarten geht, war es wohl nicht so recht, daß er sie erkannte und sich an sie "anhängte". Ist doch peinlich, so ein Zwerg im Schlepptau... das störte aber nur die ersten Male, danach kam das Mädchen zum Vorschein und sie behandelte ihn, wie sie ihn auch hier behandelt: eine übergroße Puppe, die hinterherläuft. Irgendwie auch cool, ein "Gefolge" zu haben...

Ich halte ihn für kindergartenreif. Ein bißchen besser reden muß er noch lernen... schnattern tut er ohne Unterlaß.
Er redet von sich als "ich" und hat mittlerweile sogar seinen Namen gemeistert. Und "Bin kein Monster. Du bist Monster!" wenn ich ihn mal wieder "Monsterchen" nenne.

Er übt zur Zeit mit Messer&Gabel essen.

Im Frühjahr bekommt er ein Fahrrad. Das wird bestimmt lustig... Laufradfahren tut er bereits wie ein ganz Großer.

Nur über die Nummer mit der Windel müssen wir noch mal verhandeln. Der Kindergarten nimmt zwar auch Wickelkinder, aber ich finde das eine ziemliche Zumutung. Also sollte er trocken sein wenn ein Platz frei wird, den er haben kann. Sie nehmen nicht unter drei Jahren, also hoffen wir mal, daß irgendwer im Februar umzieht.

Gestern sah er in der Straßenbahn ein "Baby"- saß im Buggy, hatte einen Schnuller im Mund und guckte. Ganz klar: ein Baby! Der Junge war nur 6 Tage jünger als er...
Wir haben zur Zeit Kinderwagenpause. Völlig ungewohnt, aber hier steht kein Kinderwagen rum. Er weigert sich, sich reinzusetzen. Also wech mit dem Ding, zumindest für eine Weile. Unsere Haushaltshilfe vermißt ihn... Kind ohne Kinderwagen in Deutschland? Ihr Au-Pair-Kind saß auch mit 4 noch im Wagen. Aber mit der Haltung steht sie ziemlich isoliert da.

Uff, ist der groß geworden!



Juch-he!
Eine ganze Nacht durchgeschlafen. Nicht grad eine Uraufführung, aber ein Stück, daß seit grob 2 1/2 Monaten nicht mehr auf dem Spielplan stand.

Tut gut.



Freitag, 5. Oktober 2012
Mal wieder eine Bildungsstudie
"Willst du Bremen oben sehen, mußt du nur das Blatt umdrehen"

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/laendervergleich-der-grundschulen-experte-will-besseren-unterricht-a-859708.html


Bremer Grundschüler wissen also weniger als bayrische Grundschüler. Aha, das ist jetzt echt neu. Wodran liegt es?

Vielleicht dadran, daß es in Bremen Schulen gibt, die sich primär der sozialen Erziehung oder was sie dafür halten zu widmen scheinen.
3 Antiaggressions-, Gewaltvermeidungs- und Sozialkompetenzprogramme hat Großer Tiger allein in Klasse 1 hinter sich gebracht. Dann haben wir die Schule gewechselt. Durch eins fiel er glatt durch weil er der Hexe nicht aus dem Wald geholfen hat... er erklärte mir später, daß er Angst vor Hexen hat und sie lieber im Wald bleiben solle. Fand ich hochgradig logisch. Ich hätt' sie auch im Wald hocken lassen.
Der Junge wurde nach jedem Training unsicherer, wie er sich wehren dürfe und machte irgendwann gar nichts mehr wenn er drangsaliert wurde. Auch bei "den üblichen Verdächtigen" in seiner Klasse schein das nicht zu fruchten; sich erst eine Schere zu holen und dann damit auf den Mitschüler einzustechen ist wohl kaum das, was man lernen sollte.
Wir haben dann unser privates Gewaltvermeidungsprogramm gestartet: Jiu-Jutsu. Nachdem er einen der "üblichen Verdächtigen" kurz&handfest erklärt hat, daß sein Verhalten so nicht geht (ja, er hat ihn verdroschen), war auch Ruhe.

Wenn man die Sozialerziehung nicht zur Schulaufgabe macht, sondern nur eingreift, wenn etwas völlig aus dem Ruder läuft, statt ganze Klassen ins Sozialkompetenztraining zu schicken, weil ein paar Kinder sich daneben benehmen, könnte man sich dem Lesen, Schreiben und Rechnen widmen.

Schule ist nicht das geeignete Mittel, die Probleme von Familien in Angriff zu nehmen. Und solange das im Vordergrund steht, wird Bremen weiter ganz, ganz unten stehen.



Große Junx
Mein Mediävistikdozent war ein großer Tolkien-Fan und hat zwischendurch mal die Namen der Rohirim dialektal zugeordnet.
Er hatte bei Tolkien selbst Vorlesungen gehört, zumindest kurzfristig.

Um den "Hobbit" in Deutschland veröffentlichen zu können, bat der deutsche Verlag 1938, daß Professor Tolkien seine arische Abstammung belegen oder zumindest versichern sollte.
Professor Tolkien antwortete: "Leider ist mir nicht deutlich, was Sie mit arisch meinen. Ich bin nicht von arischer, nämlich indo-iranischer Abkunft, denn soweit mir bekannt sprach keiner meiner Vorfahren Hindustani, Persisch, die Zigeunersprache oder einen der verwandten Dialekte. Wenn ich Sie aber so verstehen darf, daß Sie wissen möchten, ob ich von jüdischer Abstammung bin, so kann ich nur erwidern, da ich es bedaure, offenbar keine Vorfahren aus diesem begabten Volke zu haben"


Was hat das mit Großen Junx zu tun?
Auf Großen Tiger wartet ein neues Buch: Der Kleine Hobbit. Und da er nicht so recht weiß, wie ein Hobbit aussieht und es bis zum Kinostart noch so unendlich lange hin ist, machen wir heute einen Viodeoabend nur für Große.
Der Herr der Ringe, Teil I.

Babies sind ja niedlich und riechen gut, aber mit großen Junx kann man auch mal Sachen machen, die man nciht nur macht weil man Kinder hat.
Wir haben Chips, Popcorn, Apfelschorle und Fencheltee und ich freu mich wie Hulle!



36
ist die Schuhgröße des Großen Tigers. Das letzte Paar aus der Kinderabteilung.
Nebenwirkung: der Junge übt endlich, wie man Schleifen bindet. War vorher nicht nötig weil Kinderschuhe mit Klettverschluß kommen.

Das nächste Paar kommt aus der "Burschenabteilung" wie die Verkäuferinnen es nannten.

Ich guckte das Paar Schuhe an und wurde wehmütig.



"Zweigeschlechtlichkeitsterror abschaffen"
Mit dieser Forderung sah sich letztens ein Studienfreund des Tigergatten konfrontiert. Das war die Überschrift, einen Text und ausformulierte Forderungen gab es auch. Leider verstand er nicht, was das sollte. Also fragte er nach. Es gäbe keine Zweigeschlechtigkeit. Punkt. Solches zu konstruieren sei Terror.

Aha.

Er überlegte, ob er einen Fachvortrag über die genetischen Vorteile der Zweigeschlechtigkeit halten solle und entschied sich dagegen. Verschwendung von Atemluft und Lebenszeit. Statt dessen meinte er, der Flugblattverteiler könne ja mal versuchen, sich unzweigeschlechtlich fortzupflanzen udn wünschte viel Spaß dabei. Er selber würde die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen durchaus genießen.



Donnerstag, 4. Oktober 2012
Umstrukturierungsmaßnahmen und dringend notwendige Reformen, geradezu alternativlos
Weder mir noch Tigergatten gefällt, daß wir kaum noch zusammen vernünftig essen. Großer Tiger ißt mittags hier, Kleiner Tiger hat bis 14 Uhr Kindergarten und Mini-Tiger bekommt gegen 11 Hunger und ist kurz nach 1 noch ziemlich satt (heue fielen ihm 3 Bananen, 1 Schale Apfelmus und 1 hartgekochtes Ei zum Opfer).
Was Kleiner Tiger im Kindergarten ißt und ob er wirklich was ißt... die Erzieherin versichert, das klappe alles ganz toll, aber irgendwie glaube ich nicht, daß er wirklich Gemüse oder gar Salat ißt.

Also Hauptmahlzeit auf abends verlegen, was den Vorteil hat, daß Tigergatte mich unterstützen kann. Was angesichts der Folgen von Größenwahn wohl ganz gut ist.
Außerdem ist unsere Haushaltshilfe gemüsebrühesüchtig- kann an alles ran und auch über Pellkartoffeln rüber und irgendwie mögen wir alle im Moment Gemüsebrühe nicht mehr sehen.

Mittags also nur noch ein Snack. Heute Würstchen im Schlafrock.
Morgen ist Suppe angedacht.



Größenwahn
Größenwahn ist, wenn man, nur weil man mal 24 Stunden alles bei sich gehalten hat, meint, man wäre gesund und die Küche wischen will.

Zitteranfall, Wackelknie und Schweißausbrüche.

Die ganze Sache bringt mich von meinen gelegentlich etwas arg ausgeprägten Perfektionismus runter.

Andererseits mußte die Küche dringend gewischt werden- Haushaltshilfe wischt halt am liebsten runde Ecken und alles möglichst trocken.



Bento-Bilder


Veggie-Burger (Sauce ist in der kleinen Dose, alles andere gibt nur Sauerei), Salat und Bananenyoghurt mit Kandis.


Großer Tiger wußte nicht so recht, ob man Burger mit zur Schule nehmen darf. Also bleiben wir bei solider Hausmannskost:



Wurstbrot, Apfel, Birne, Banane und Nüsse.


Man merkt: ich bin auf dem Weg der Besserung. Ziemlich fertig von den grob 2 Monaten Dauerkotzen,. aber ich kann wieder moderate Mengen essen und mir wird auch nicht mehr speiübel sobald man den Kühlschrank öffnet.
Nur ausgewählte Lebensmittel, deswegen gab es gestern auch Veggie-Burger statt der geforderten unvernünftigen Ernährung, aber das ist schon okay für nu'.

Hier das Rezept für die Veggie-Burger:
kleingeraspelte Zucchini&Möhren und Mais anbraten bis das Gemüse weich wird, dann Frühlingszwiebekln dazu und mit etwa 200 Gramm 1/2 Haferflocken, 1/2 Sojaflocken hinzugenen. Eier dazu bis alles zusammenklebt.
Dann mit nassen Händen Burger formen und anbraten.



Mittwoch, 3. Oktober 2012
Vogelhochzeit
in der Variation von 1 Blockflöte und 2 Tigerstimmen. Klingt toll!



Es fragte der Tiger
Großer Tiger: "Morgen ist ein Feiertag, da ist keine Schule!"
Tigermama: "Stimmt"
Großer Tiger" Was feiern wir denn?"
Tigermama: "Äh, das ist jetzt ein bißchen kompliziert. Also, du weißt doch, daß es einmal einen ganz großen Krieg gab, den Deutschland verloren hat"
Großer Tiger: "Den, den die Nazis gemacht haben?"
Tigermama: "Ja, genau den"
Großer Tiger: "Da wo die Bomben gefallen sind?"
Tigermama: "Yup, den Krieg meine ich"
Großer Tiger "Weiß ich" (leicht besorgter Gesichtsausdruck- feiern wir etwa den Krieg der Nazis???)
Tigermama: "Als der Krieg vorbei war, haben die Engländer, Franzosen, Amerikaner und Russen gewonnen und beschlossen, daß es sicherer ist, wenn Deutschland nicht mehr so groß ist und es aufgeteilt. Und ganz viel später haben die beiden Deutschlands dann beschlossen, daß sie wieder ein Land werden wollen"
Großer Tiger: "Das war keine gute Idee!"

Den Tag schulfrei nimmt er trotzdem :-)



Dienstag, 2. Oktober 2012
The Ghost of Christmas Past
Manchmal verfolgen sie einen, die Geister der Vergangenheit. Und grade wenn es einem nicht so toll geht, kann man fest drauf rechnen, daß sie auf der Matte stehen. Und sie haben auch noch ihre Freunde mitgebracht.



Selber machen
ist bekanntlich der einzige Weg sicherzustellen, daß etwas nicht nur gemacht wird, sondern auch noch nicht nochmal gemacht werden muß.

Ich habe grad die Kinderkleiderschränke komplett durchsortiert.

Heute morgen beschwerte sich Großer Tiger, daß er überhaupt nichts anzuziehen hat. Erste Reaktion meinerseits: Wäscheberg ist riesig. Zweite Reaktion: aber er hat auch ziemlich viel Kram, sollte also was da sein. Ein Blick in den Kleiderschrank zeigte, daß der Tiger nicht einfach nur mal wieder den Beschwerbären gab, sondern Recht hatte.
Kurze Suche nach einer Hose förderte zu tage, daß unsere Haushaltshilfe anscheinend Wäsche wegräumt nach dem "Tür auf-rein-Tür zu"-Prinzip. Und zwar in irgendeinen Schrank.

Absolutes Highlight: Tigerhausschuhe in Sockenfach.
Socken waren alle beim Mini-Tiger gelandet.
Kleiner Tiger hatte reichlich Hosen in allen Größen.
Und Großer Tiger hatte zwar viele Pullover, aber sie lagen da wo normalerweise die Schlafanzüge leigen (ganz oben) und waren damit außer Sichtweite. Dafür lag im Pulloverfach eine Sammlung väterlicher Hemden.

ich komme mir vor wie in einer Kishon-Geschichte....



Bento-Bild
Nur weil Tigermama dauerübel ist, muß natürlich kein Tiger hungern in der Schule:



Tigergatten High-Tech-Kamera kann natürlich viel mehr als meine Digiknipse, aber dafür ist sie auch nur minimal einfach zu bedienen als die Steuerung des Lüftungssystems eines imperialen Sternenzerstörers. Muß ich wohl noch lernen...



Montag, 1. Oktober 2012
Nichts neues unter der Sonne
Bisher ging ich immer davon aus, daß der sklavenhaltende Südstaatler so ziemlich die beste Verkörperung von Rassismus sei, die man so sein könne.

History-Fail meinerseits! Die Jungs (und selbstverständlich Mädels) waren progressiver als ich dachte.

Das es schwarze Soldaten im US-Unabhängigkeitskrieg gegeben hatte wusste ich. Das die Südstaaten einen Cherokee-General hatten wusste ich auch. Das dieser General Sklaven- und Plantagenbesitzer war versteht sich fast von selbst.

Die 1st Louisiana Native Guard war mir bis eben entgangen. Sie bestand aus ""free persons of color". Damit haben wir den ältesten Beleg für diesen Begriff. Und ich Schäfchen dachte, daß sei eine Neuwortbildung...



Rosa
scheint ja eins der ganz großen Aufreger-Themen zu sein. Man haßt es oder man liebt es. Man sehnt sich zurück in die Heile Welt der 1970er als noch alle Kinder Cordlatzose und Polyester-Ringelpulli trugen oder man rennt vor dieser Vorstellung kreischend weg.

Ich gehöre zur KreischendWegRennFraktion.

Ich war eins dieser Kinder, die Latzhose, Ringelpulli und Einheitstopfschnitt trugen. Zwangsweise.
Dickköpfig wie ich nun mal bin, wehrte ich mich. Ich wollte Röcke, Kleider und Zöpfe. Und ich hatte eine Verbündete: meine Oma.
Meine Mutter kaufte Hosen- sie strickte mir Röcke. Friseurbesuche mit meiner Mutter endeten mit "praktischen Kurzhaarschnitten" (streichholzlang...), Oma züchtete Zöpfe. Ich durfte tatsächlich auch im Winter einen Rock anziehen, dann trug ich halt Strumpfhose.

Höchstwahrscheinlich ist Oma also schuld, daß ich das völlig "verkorkste" Wesen bin, das ich bin. Ich trage auch heute lieber Röcke als Hosen, verweigere mich Kurzhaarschnitten, bekomme ganz viele Kinder und was ich sonst noch alles an furchterregenden Nummern draufhabe (Kochen, Backen und Häkeln zB).

Und sobald ich wieder Schokolade mag, kaufe ich mir ein rosa Ü-Ei!



Machmal, aber nur manchmal...
Man verbringt etwa die Hälfte seiner wachen Zeit, so man einen Vollzeitjob hat, bei der Arbeit. Wenn man sich aussuchen kann, was man arbeiten will, ist es also eine kluge Entscheidung sich etwas zu suchen, was man gern tut oder zumindest nicht total nervt.

Es ging mir gestern gut genug, um einen Ausflug zum Spielplatz zu wagen (Handy in der Tasche für den Fall das ich zusammenklappe, bin ja lernfähig).

Jedenfalls traf ich da die Mutter eines Kindergartenkumpels vom Kleinen Tiger. Kinder tobten und sie guckte ständig auf ihr Handy. Irgendwann klingelte das dann auch. War ihr Boss. Am Sonntagnachmittag?
Sie arbeitet jetzt ja wieder und das ist ja so toll. Mein Traum wäre es nicht, in der Speditionsbranche tätig zu sein (mir reichen die knapp 3 Jahre während des Studiums), aber Menschen sind ja bekanntlich verschieden.
Sie ist jetzt in der Projektgruppe und darf da auch sehr viel Verantwortung übernehmen. Und ihr Chef vertraut ihr so weit, daß er ihr doch sogar ein Handy mitgibt, damit sie auch zu Hause erreichbar ist! Toll, oder?

Ich weiß ja nicht... will ich ständig für meinen Chef erreichbar sein?



Freitag, 28. September 2012
Der rollende Wahnsinn
http://www.spiegel.de/schulspiegel/schulessen-ernaehrung-von-kindern-ist-oft-schlecht-a-858607.html

Das Essen im Klinikum Göttingen stammte beim letzten Kontakt aus Magdeburg.

In dem Bremer Krankenhaus, in dem ich letzte Woche lag, kam das Essen auch vom Catering-Service, was dazu führte, dass es leider erst um 9 Uhr Frühstück gab und 2 Stunden später das Mittagessen kam- perfekt für spritzende Diabetiker :-). Wer wegen einer Untersuchung nicht im Zimmer war wenn die Essensdame kam, hatte Pech und musste als als Vegetarier halt mit Hähnchenbrust zurechtkommen (ich bin übrigens nur Großküchenvegetarierin).

Das ist doch Wahnsinn. Das nicht in jedem KiGa frisch gekocht werden kann stimmt. Aber vielleicht sollte man daran was ändern. Unser Göttinger KiGa hat deswegen die Küche umbauen lassen und dort wurde jeden Tag gekocht. Da stand zwar keine ausgebildete Köchin in der Küche, aber sie konnte das halt. Was hat der "Luxus" gekostet? 60 Tacken im Monat, das ist das gleiche was die Schulverpflegung für den Großen Tiger per Catering-Service kostete wenn er denn hinginge.

Ums Essen brechen auf KiGa-Elternabende Grabenkämpfe aus, neben denen die Belagerung von Wien wie eine Halma-Turnier wirkt. Die streiten um alles- nur daß das Essen voller Natriumglutamat zu sein scheint (das riecht man am Kind wenn es nach Hause kommt) stört keinen so recht.

Allle sind sich immer total einig, daß gesunde Ernährung total wichtig sei (ich weise hier auf meine Don-Quichotte-Muffins.
Hier geht es ja noch nicht mal um's Geld, denn die Caterer sind nicht wirklich günstiger als frisch zubereitetes Essen. Und selbst wenn es um's liebe Geld ginge: was ist wichtiger? Was ist uns die gesunde Ernährung wert?



Sätze, die die Welt nicht braucht
oder auf die zumindest ich gut verzichten könnte:

"Wie weit bist du denn? 15. Woche? Na, dann sollte das mit der Übelkeit doch langsam vorbei sein"

"Aber ich dachte, das hört nach der 12. Woche auf?"

"Mit ein bißchen Übelkeit muß man ja rechnen, das haben doch alle"

"Wie, Ihnen geht es immer noch schlecht? Was machen Sie denn dagegen?"


Ich kann es nicht mehr hören.

Ich schlucke die Höchstdosis Vomex und nehme Vitamin B12, was angeblich helfen soll. Ich weiß nicht, wie es mir ohne ginge und mag es auch nicht ausprobieren.
Damit ist es den größten Teil der Zeit zum Aushalten. Aber eben nur zum Aushalten im Ruhezustand, sobald ich mich bewege kommen Herzrasen, Schwindel, Zittern und wieder der Würgreiz dazu.



Donnerstag, 27. September 2012
In der familienpolitischen Achterbahn
Die Idee, daß die Großeltern Eltern unterstützen, ist nicht sonderlich innovativ, aber an sich ja nicht schlecht. Diese Unterstützung staatlich zu fördern... ich bin ja kein so großer Fan vom Staat, der alles regelt, aber okay, auch noch nicht doof.

Das hat nur einen Haken: was tun, wenn man nicht nah beieinander wohnt?
Wir haben zwischen und und den Großeltern etwa 2 Autostunden. "Hast du Zeit vorbeizukommen? Der Tiger hat komische rote Punkte im Gesicht und ich muß zur Arbeit" erfordert eine Menge Vorlauf- selbt Wenn Oma oder Opa in Großelternzeit gehen und deswegen nicht antworten "Ich weiß nicht, ob ich frei bekomme".


Eine weitere Idee: "Außerdem müsse eine Änderung des Arbeitsrechts in Erwägung gezogen werden - so solle das gesetzlich verankerte Recht auf Teilzeit erweitert werden in das Recht, auch die Verteilung der Arbeitszeit - wann also gehe ich ins Büro? - mitzubestimmen.

Ich sehe ja, daß es schön wäre, seine Arbeitszeit komplett selbst einzuteilen, aber in vielen Berufen ist das nicht drin.


"Die Forscher drängen deshalb die Politik und Wirtschaft zum Kampf gegen den Stress - sie fordern mehr und bessere Ganztagsschulen, flexiblere Arbeitszeiten. "Viele Mütter etwa bevorzugen vollzeitnahe Teilzeitarbeitsverhältnisse, Väter arbeiten dagegen oft mehr, als es ihren Wünschen entspricht", konstatieren die Wissenschaftler. Es solle auch über Teilzeitmodelle in Führungspositionen nachgedacht werden.

Das es Stress ist, im Feierabendverkehr loszurasen, die Kinder abholen, weil der Kindergarten dicht macht verstehe ich ja vollkommen. Aber wie soll das Problem "zu wenig Zeit mit und für die Kinder" denn durch mehr und bessere Kinderbetreuung gelöst werden?



Dienstag, 25. September 2012
Posh
Mein Englischdozent benutzte einst den schönen Ausdruck "Kolonialbrite" um einen Brötchenverkäufer zu beschreiben, von dem er als 14jähriger ein Sandwich erstehen wollte. "Sir, we don't have sandwiches. These are rolls" war die Antwort auf den Versuch, auf Englisch zu kommunizieren. Handzeichen verstand der Mann aus Grundsatz nicht. Mein Dozent ist übrigens nicht verhungert und sein Englisch hatte sich seitdem auch verbessert.

Kolonialbriten sind Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien, die das Englisch-sein perfektioniert haben.

Unsere Nachbarn sind auch Kolonialbriten. Aus Indien um es genau zu machen. Er spielt selbstverständlich Cricket.

Nachbarin sah mich in der Küche und sprang vom Rad, nachsehen wie es mir geht. Besser. Fragte, ob wir denn eine Haushaltshilfe haben. Ja, haben wir "Ah, das ist gut." In Indien ist es völlig normal, Personal zu haben. Ich solle jetzt einfach mal sehen, dass ich Ruhe bekomme und mich erhole. Für alles andere kann ja jemand kommen.

Ich hätte sie knuddeln können :-)



Montag, 24. September 2012
Ein Salafist! Ein Salafist!
Am Freitag wurde ich kurzfristig aus dem Krankenhaus gelassen um ein Ultraschall machen zu lassen. Ich wollte das Ultraschall zwar eigentlich nicht, aber was tut man nicht alles um seine Frauenärztin glücklich zu machen...

Also per Strassenbahn zum Nackenfaltenmessspezialisten. In der Strassenbahn traf ich meinen ersten Salafisten. So in echt, ich hatte ja schon vermutet, die gibt es gar nicht in echt, sondern nur im Fernsehen und natürlich bei SPON.
Häkeldingsie, Zauselbart, Kaftan, grün eingebundenes Buch ganz bestimmt der Koran. Nach dem Aussteigen sagte Tigergatte: "Das war kein Salafist". Ich zähle die Salafistenanzeichen auf.
Tigergatte: "Aber er hätte den Koran lesen müssen". Ich war mir ganz sicher, dass er den Koran gelesen hat. War ja ein Salafist. Und das Buch war grün.
Tigergatte: "Das war das Buch der Namen, das stand drauf! Trag mal deine Brille"
Ah, 99 Namen Allahs, Schon klar. Immer noch Salafist.
Tigergatte: "Das ist ein Elternbuch! Vornamen!"

War wohl doch kein Salafist. Die suchen bestimmt keine Vornamen und schon gar keine deutschen, sondern nennen ihren Nachwuchs doch immer Mohammed oder Jihad oder so.