Mittwoch, 9. Januar 2013
Tage, an denen alles schief geht
Diese Stadt holt regelmäßig das schlimmste in mir hervor.

Heute, Verkehrbetriebs-Büro. Ich will noch "kurz" eine neue Monatskarte für Großen Tiger kaufen auf dem Rückweg. Mit einem Zeitpolster von 10 Minuten, vier bepersonalten Schaltern, davon einer im Kundengespräch und einem Menschen vor mir sollte das ja klappen.

Nö. Das Kundengespräch dauerte länger (kann passieren), 2 andere hatten ihre "geschlossen"-Schilder vor sich, Nr 4 war nur für Jahreskarten zuständig.
Die Dame mit dem "geschlossen"-Schild telefonierte, der Herr drückte auf seinem Computer rum, mit Hilfe des Mannes vom Jahresticket-Schalter. Ich scherte aus der Schalnge (sie wurde immer länger) der Wartenden aus und fragte, ob man nicht noch einen Schalter öffnen könne.
"Warum denn?"
Verweis auf die Warteschlange
"Wir haben 2 Schalter geöffnet, das reicht doch"
Nachfrage, welche Schalter denn geöffnet haben.
"Ich nicht!"
Verweis auf das "geschlossen"-Schild der Telefon-Dame.
Schulterzucken.

Irgendjemand hier für eine Privatisierung der Verkehrsbetriebe? Ich schon! Und die Jobsicherheit der dort Arbeitenden ist mir auch grad völlig egal.

Als das Telefongespräch denn ENDLICH beendet war, kam der Mann vor mir dran, dauerte grob eine halbe Minute, dann ich, war auch nicht langsamer. Mein Zeitpolster war allerdings weg, ebenso die Straßenbahn.
9 Minuten im Regen warten.
Nächste Straßenbahn bekommen und den Anpfiff im Kindergarten, daß ich 3 Minuten zu spät sei "Also, Frau Cassandra, so geht das nicht! Sie müssen pünktlich kommen, das ist schon wichtig!"
Verweis auf die Situation mit der Straßenbahn.
"Dann müssen Sie so was einplanen!"

Yupp, ich hatte das Pech, an die KiGa-Leitung zu geraten.

Ich verkneif mir den Hinweis, daß ich immer noch auf den Vertrag warte und die Rechnung für die Gebührenerhöhung, sondern bin fies und gemein und rufe in deren Zentrale an, kläre das mit der Rechnung und beschwere mich über die Leitung und deren Umgangston.

Ich hätte mir die Beschwerde über sie wahrscheinlich verkniffen, wenn nicht Montag so blöde Bemerkungen wie "Sie arbeiten ja nicht" gekommen wären als es um den Schließtag ging.
Es ist völlig egal, warum man in die oberen Bereiche der Kindergartenrechnungen gerät, ob das einer oder zwei zusammen verdienen, solange man zahlt. Zumindest in meiner Welt. In deren Welt haben Eltern, die nicht beide berufstätig sind, allerdings die Verpflichtung, das Kind bei Personalknappheit zu Hause zu behalten, sollen aber selbstverständlich zahlen.
Dazu konnte man in der Verwaltung grad gar nicht sagen. Macht nichts, der nächste Schließtag ist schon diesen Monat.



Tigermädchen-Update
40 cm, 1,5 kg. So langsam wird das solide.