Wollen die Grünen das wirklich?
"Der "Veggie Day" solle an die Tradition eines fleischlosen Freitags anknüpfen und die Gesundheit, den Tier- und Klimaschutz fördern, hatte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt angeregt."


Ich denke, daß Katrin Göring-Eckard weiß, daß der fleischlose Freitag eine christliche Fastentradition ist. Aber wollen die Grünen wirklich und bewußt an eine christliche Tradition anknüpfen oder soll hier das religiös motivierte Freitagsfasten durch Wellness und irgendwie öko säkularisiert werden?

Wollen die Grünen auf einmal christliche Politik machen?
Das erste würde ich selbstverständlich begrüßen: eine christliche Flüchtlingspolitik wäre die Antwort auf meine Gebete.

Oder soll hier der religiöse Hintergrund dieser "Tradition" bewußt verschwiegen werden? Wenn man wirklich an das Freitagsfasten anknüpfen wollte, würde man es auf den Freitag legen statt am Donnerstag rumzugemüsen.

Ich denke letzteres. Und ich weigere mich, bei der Säkularisierung des Glaubens mitzumachen. Unser hauseigener Veggie Day findet weiterhin am Freitag statt. Und er heißt auch nicht Veggie Day.
cassandra_mmviii am 06. August 13  |  Permalink  |  2 Kommentare  |  kommentieren




mark793 am 06.Aug 13  |  Permalink
Selbst mir, der ich christlich-kirchlichem mittlerweile ziemlich ferne stehe, drängt sich ein wenig der Verdacht auf, als ginge es mit diesem Vorstoß auch ein Stück weit darum, die christliche Tradition des fleischlosen Freitags vergessen zu lassen. Nun war ich schon ein paar Jährchen nicht mehr in Betriebskantinen etc. zugange (ich studiere auch nicht jede Woche den Essensplan in der Schule en Detail), aber ich kann mich auch nicht erinnern, dass mir Freitags irgendwelche Schnitzel oder Rumpsteaks aufgetischt worden wären. Oder ist das mittlerweile Standard?

cassandra_mmviii am 06.Aug 13  |  Permalink
Ich müßte jetzt auch improvisieren wenn ich spontan sagen sollte, was im KiGa heute auf dem Tisch steht. Für letzten Freitag weiß ich es zufällig (weil sie beide aus dem Kiga wiederkamen und das Wochenende über Piraten blieben): es gab den "Piratenteller"- Fischstäbchen mit Fingerfood-Gemüse, Piraten essen nämlich mit den Fingern.

Freitags gibt es öfter's Fisch in "kindgerechter" Frittiervariation.


Ich bin von der Massenverpflegung unabhängig, von daher könnte es mir eigentlich egal sein und ich habe wirklich nichts gegen vegetarisches Essen. Ich bin sogar lebhaft dafür, daß es IMMER und nicht nur an "Veggie Day" fleischfreie Optionen gibt.

In Schule, KiGa, Hort etc ist Essensauswahl nur begrenzt machbar.
Hier in Bremen ist das alles schweinefleischfrei wegen der moslemischen Kinder. Im katholischen Kindergarten konnte man auf Wunsch jeden Tag vegetarisch bekommen, Fleisch gab es nicht jeden Tag. Als die Schweinefleischfrage mal gestellt wurde, hieß es "njet" mit der Begründung, daß sie als katholische Einrichtung sich nicht an moslemische Speisevorschriften halten werden und die Leitung verwies auf die vegetarische Option.

Ich finde es generell schwierig, Miss Piggy so komplett zu verbannen. Ich bin nämlich keine Muslima und möchte mich auch nicht an deren Speisevorschriften halten müssen.

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