Dienstag, 30. Juli 2013
Hausaufgaben
Ich mag Hausaufgaben etwa so sehr wie Zahnarztbesuche. Meine Abneigung gegen Hausaufgaben ging so weit, daß ich in Klasse 11 das Hausaufgabenmachen weitgehend eingestellt hatte. Mein Englischlehrer wollte am Ende nie wieder den Satz "I did'nt do my homework for today" von mir höre, ich solle ihm einfach Bescheid sagen, falls ich sie mal ausnahmsweise haben sollte. Es gab ein Fach, in dem ich sie allerdings immer erledigte: Mathe. Nicht weil ich Mathe so superklasse fand, sondern weil ich wußte, daß ich ohne baden gehen würde.

Meine Abneigung ist allerdings nur ein schwacher Schimmer wenn man das Verhältnis des Großen Tigers zu Hausaufgaben anguckt. Er findet sie langweilig, nervig, zeitraubend und einfach nur Kinderschikane und ihn dazu zu bewegen, sie mal eben kurz zu erledigen, nervt mich weil das "eben mal kurz" massiv unter "keinen Bock" leidet.

Trotzdem fehlte mir die Begeisterung als logo! gestern den Vorschlag, die Hausaufgaben abzuschaffen, berichtete.

Wenn man bei den Erwachsenennachrichten ein bißchen gräbt, findet man raus daß
- dieser Vorschlag nicht brandneu ist
- damit die flächendeckende Einführung der verpflichtenden Ganztagsschule verknüpft ist, und die mag ich bekanntlich nicht.


Schreiben muß man üben. Da gibt es wenig zu begreifen, denn die Form des "g" läßt sich kaum herleiten oder erklären. das ist eien Frage der Feinmotorik, die geübt werden muß. Einige Kinder können das schneller, andere brauchen mehr Übung und das ist auch völlig in Ordnung. Ob dabei immer der Lehrer dabei sein muß? Ich denke eher nicht.


Das Argument "viele Eltern können gar nicht helfen"- das mag später anders sein, aber in der Grundschule sollte erst mal jedes Elternpaar im Stande sein zu helfen.

Auch Vokabeln muß man erstmal "nur" auswendig lernen. Begreifen, wie man aus dem englischen "beam" und der deutsche "Baum" herleiten kann, braucht in der Schule keiner.


Wie wäre es denn, wenn alle Schulen für alle Schüler eine offene Hausaufgabenambulanz anböten?

Dann kann jeder, der Schwierigkeiten hat, sich helfen lassen. Schülern, bei denen man sieht, daß es nicht klappt, kann man ja nahelegen, doch zu kommen. Muß ja auch nicht jeden Tag sein.

Vielleicht braucht ein Schüler ja auch mal eine Pause und direkt nach der Schule oder als Teil der Schule paßt nicht zu jedem.
Beim Großen Tiger klappt es besser seit wir die Hausaufgabenzeit um 18 Uhr haben statt direkt nach der Schule. Dann lockt auch das abendliche Fernsehprogramm, das wartet nicht, also zieht sich das ganze mal nicht hin wie ein wochenalter Kaugummui.

Aber wer das alleine schafft, darf auch nach Hause oder zum Sport oder zur Musikstunde oder zum Kommunionsunterricht und so weiter. Denn alle diese Angebote leiden unter der Ganztagsschule.



Fauxpas
Großer Tiger fängt immer an, verschämt zu gucken wenn der Name des Nachbarmädchens fällt.
Die beiden ziehen dieser Tage immer zusammen los in die Felder, geeignete Fotomotive finden.

Nennen Sie NIEMALS ihren fast 9-jährigen vor dem Nachbarsmädchen "Zwerg". Lassen sie einfach alle Kosenamen, die Sie benutzen, weg. Ihr Kind hat einen Vornamen. Nehmen Sie den. Und kürzen Sie ihn möglichst nicht ab.