Heute morgen hatte ich das seltsame Gefühl, Hauptdarstellerin in einem dieser Filme zu sein, in denen alles ganz normal anfängt und irgendwann werden Dinge seltsam und meist endet das mit irgendwelchen Monster, die aus Schränken kommen und alle auffressen.
Heute morgen bitte nüchtern um 8 Uhr beim Arzt. Okay, Arzt liegt neben Schule, alles paletti.
Dann um 11:15 Termin zur Besprechung der Blutwerte. Klar, man hat ja sonst nix zu tun als dauernd zum Arzt zu gehen.
Und ab dann fing dieses Gefühl an...
Diabetes-Blutwerte sind gut. Super, könnte man sagen, alles in bester Ordnung, gehen Sie nach Hause und freuen sie sich. Aber nö, das wäre zu einfach.
Ich esse zu wenige Kohlenhydrate. Und ich soll bitte mehr Brot essen.
Ich versuche es mit Logik. Die Werte sind gut, ich habe nicht übermäßig viel Hunger, Gewichtszunahme auch ok, also warum was ändern? Mehr Kohlenhydrate heißt auch mehr Insulin und das heißt, daß ein die Gefahr eines plötzlichen Blutzuckerabfalls mit allen Risiken (Bewußtseinsverlust, Desorientierung) größer wird. Wennd as zu schnell geht, kann man dadran sterben. Den Gedanken finde ich unschön.
Nee, so geht das nicht, sie wissen nicht, wo ich die Kalorien herbekomme. Ich erkläre: Käse, Avocado, Ei, mal ein bißchen Huhn: alles lecker ohne Kohlenhydrate.
Ja, aber warum kein Brot? Abends steht da ja nie Brot!
Nun bin ich ein großer Fan von "unser tägliches Brot gib uns heute", aber auch ziemlich sicher, daß der Herr verstehen wird, wenn Brot grad nicht mein Fall ist. Und sich die paar Gramm abzuwiegen ist ehrlich gesagt eher deprimierend als lecker. Also lieber Salat und ein leckeren Peccorino Sardo.
Nicht gut, geht nicht, muß anders werden sagt die Expertenfraktion.
Was esse ich denn morgens?
Ich trinke ziemlich viel Milch. Vor der Schwangerschaft brachte ich Milch nur im Ausnahmefall runter, aber mittlerweile finde ich sie echt lecker. Heiße Milch mit Zimt... hmmm. Am liebsten als Milchschaum.
Und was dazu? Nach einem halben Liter Milch bin ich satt, sind 2 Brot-Einheiten, spritzen lt Plan. Werte nach dem Frühstück sind super.
Ja, aber... ich esse doch bestimmt einen Müsli-Riegel dazu, oder?
Und das war der Moment, wo ich dachte, hier stimmt was nicht. Müsli-Riegel sind nur die Gutes-Gewissen-Variante von Schokoriegeln. Ich hätte zwar nichts gegen eine ordentliche Portion Schoki, aber wir wollen Baby ja nicht durch Diabetes und ihre Folgeschäden gefährden, wartet aber in der Kliniktasche für SOFORT nach der Geburt.
Ich verweise auf das Obst am Vormittag, aber das scheint ja zu klappen, der Zuckerspiegel sinkt bis zum Mittagessen immer wieder weit genug.
Kommen wir zum Mittagessen. Da esse ich zu unregelmäßig, ich soll bitte zusehen, daß das immer die gleiche Dosis Kohlenhydrate sind.
Unterschiedlicher Hunger, unterschiedliche Gerichte- ist egal, das schaffen andere ja auch.
Ich verweise nochmal drauf, daß es auch Gerichte ohne Kohlenhydrate gibt- Gemüsesuppe, gebackene Tomaten mit Parmesan, die total leckeren gebackenen Fenchelknollen von letztens...
Ich soll jetzt bitte 1 Woche aufschreiben, was und wie viel ich wann esse.
Bei solchen Leuten hilft nur die Teflontaktik: Einfach zu allem ja sagen und in allem Recht geben - und dann einfach so weitermachen, wie man es selber fuer richtig haelt.
Spart Zeit und Nerven.
Ich habe unter Garantie nicht vor, jede Möhre auf die Waage zu legen.
Er bekommt aufgeschireben, was ich an diabetesrelevanten Kohlenhydraten esse und fertig.
Und wenn mir mal ein Schoko-Riegel zum Opfer fällt, ist das bei den Werten definitiv ok.
Kohlehydrate =/= Kohlehydrate
Wenn sie genug Insulin im Blut haben um 10 Zuckerwürfel zu verbrennen, dann wird ihr Körper diese Kohlehydrate in kürzester Zeit verbrennen, ihr Blutzucker schnellt nach oben und stürzt, da sie das Insulin und den Zucker verbraucht haben, ab.
Wenn sie jedoch die gleiche Menge Zucker in Form von Brot oder anderen langkettigen Kohlehydraten zu sich nehmen passiert dies nicht - da ihr Körper erst die langen Ketten aufbrechen muss um sie dann mittels Insulin zu verbrennen. Und dies passiert in relativ gleichmässiger, langsamer Geschwindigkeit.
Weiterhin sollte die Menge Insulin, die sie aufnehmen, auf die Menge Kohlehydrate abgestimmt sein. Wenn sie jedoch unregelmässig, quasi unberechenbar kurzkettige Kohlehydrate und kaum langkettige zu sich nehmen, ist dies nicht möglich.
Zusammenfassend - auch wenn mehr Kohlehydrate mehr Insulin erfordern ist damit NICHT automatisch ein stärker fluktuirender Blutzuckerspiegel verbunden. Im Gegenteil, durch langkettige Kohlehydrate und die entsprechende Menge Insulin würde er stabiler.
Lassen sie sich doch ausführlich von ihrem Arzt erklären WARUM er/sie die von ihm verlangten Massnahmen für wichtig hält.
Mein Arzt lächelt bei Nachfragen und sagt "das ist nicht so" oder "da können Sie beruhigt sein" oder "das fange ich nicht mal an zu besprechen". Besonders schön finde ich immer: "das kommentiere ich jetzt nicht". Die Gefahr von Unterzucker bei zu hohen Insulingaben zB möchte er nicht besprechen.
Ich mache das das vierte Mal. Ich weiß, was Unterzucker ist und wie gefährlich er werden kann- die Nummer mit dem Notarzt bei Nr2 hat nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Bei Nr3 geriet ich gegen Ende fast täglich in den lebensgefährlichen Bereich weil ich damals zu viel gespritzt habe- auf ärztliche Anweisung. Ich habe dann später erfahren, daß gegen Ende der Schwangerschaft die körpereigene Insulinprioduktion wieder anspringt und der Spritzbedarf um 1/3 sinkt. Das erfuhr ich nicht vom Diabetologen, sondern weil ich selbst recherchiert habe (im Diabetologenfachjournal, Dank der Internistin im Freundeskreis).
Lebensgefahr würde ich gerne vermeiden.
Das mit den langkettigen Kohlenhydraten weiß ich- besten Dank. Deswegen sind ja Müsliriegel-Vorschläge so... kontra.
Eine gewisse Menge "schneller" Kohlenhydrate ist eingeplant: Obst. Ohne Vitamine ist nämlich doof.
Das Problem ist, daß körpereigenes Insulin angepaßt ausgeschüttet wird, via Spritze ist immer ein Stück weit Glücksspiel. Ich bin wenn es um mein Leben und das meines Kindes geht zu keinen hohen Einsätzen bereit.
Der Vorschlag, nachts gegen 12 aufzustehen und zu spritzen, ist nicht umsetzbar. "Dann bleiben Sie mal länger auf". Ich muß aber gegen 5:30 wieder aufstehen.
Die Idee, sich das ganze mal in Ruhe erklären zu lassen, ist gut, aber scheitert am Arzt. Ich mußte gestern auch mehrfach nach den aktuellen Blutwerten nachfragen, er fand das sei für mich doch nicht wichtig. Sehe ich anders.
Dazu kommt das immer noch existente Problem mit dem Übergeben. "Warum übergeben Sie sich denn?" fragte er. Ja, warum tut man das?
Erst spritzen und dann das Frühstück wieder loswerden ist unschön, aber leider nichts, was man per Beschluß abstellen kann.
Das Problem ist, daß eine kohlenhydratreduzierte Ernährung für viele Diabetologen kaum vorstellbar ist: morgens Brötchen, mittags Kartoffeln, nachmittags Kuchen, abends Brot. Stellen Sie sich einfach eine Krankenhausernährung vor. Sobald ich aus irgendeinem Grund ins KH muß, explodieren mir immer die Werte.
Das ist oft auf ein eher älteres Publikum abgestimmt. Das ist für die Leute, die genau so essen wollen, auch sehr gut so. Meiner Großtante würde echt was fehlen wenn sie ihren Kuchen nicht bekommt zum Kaffee. Aber es ist nur begrenzt auf alle Menschen übertragbar.
Er kann sich nicht vorstellen, daß ich tatsächlich so wenige Kohlenhydrate esse.
Heute morgen 1 Glas Milch (1 BE), dazu Käse und Tomaten.
Wenn ich am Wochenende anders frühstücke, merke ich die Auswirkungen von Blutzuckerschwankungen ziemlich deutlich: Kreiskaufprobleme, Schweißanfälle, Berg- und Talbahnwerte.
Das kann dafür sprechen, daß ich ein anderes Insulin bräuchte (hatten wir bei Nr1), aber er besteht drauf, daß nur dieses eine zugelassen wäre bei Schwangeren. Die Zulassungen können sich in den 8 Jahren seitdem verändert haben, aber trotzdem müßte man da was versuchen zu ändern statt zu ignorieren. Meist geht so was mit medizinischer Begründung, aber das mag er nicht besprechen. Ich tippe auf Vertrag mit dem Hersteller....
Ich versuche seit einiger Zeit, einen anderen Diabetologen zu finden, aber bisher haben die 2 Monate Wartezeit für neue Patienten und dann habe ich das hoffentlich hinter mir.
jetzt zweifle ich an mir selber: es waren eigentlich immer alle insuline (die rapid-modelle natürlich mit vorsicht) in der schwangerschaft zugelassen. und ich habe, mit verlaub, die zulassung für sämtliche (damals noch hoechst, jetzt sanofi) firmeneigenen insuline gepflegt. waren damals 36 verschiedene. alle in der schwangerschaft zugelassen. das war vor mehr als zwanzig jahren schon so und hat sich nicht geändert. warum auch?
für die allerneuesten insuline gibt es noch nicht genügend erfahrung in der schwangerschaft. aber ansonsten?
sie können sich gerne delektieren, nämlich hier:
http://www.ema.europa.eu/ema/ : document search anklicken, name eines insulin-präparates eingeben, dann EPAR - poduct information anklicken. man kann auch die deutsche version abrufen. von in der schwangerschaft nicht zugelassen lese ich da nix.
allerdings lese ich dort sehr wohl vielfach - und auch das ist nicht neu - dass schwangere vernünftigerweise ihren blutzucker selber relativ engmaschig messen und aufzeichnungen darüber führen sollen. und dass der insulinbedarf sich im dritten trimenon bei schwangerschaftsdiabetes senkt weiss sogar die wikipedia in der zwischenzeit. vielleicht schicken sie dem diabetologen ein paar links ...
ebenso ist es eine uralte weisheit dass der insulinbedarf bei allen säugetieren (also auch beim menschen, überraschung) hormonabhängig ist. manche frauen reagieren sogar mit dem zyklus. ein besonders schönes beispiel hatte dann meine irre nachbarin, in gestalt eines alten, diabeteskranken (weil nicht kastrierten) dackelweibchens. während das arme vieh normalerweise mit 2 einheiten basal alle 12 stunden prächtig lebte, brauchte sie während der läufigkeit bis zu 20 einheiten alle 12 stunden. soviel übrigens auch zum: ich bin gegen tierversuche.
ich denke, sie machen das alles ganz vorzeigeprächtig richtig. ist sowieso kein mensch wie der andere, und diabetologen von der sorte des ihren ... na ja.
Danke für den Link, ist doch immer gut, wenn man selbst nachguckt. Dann werd ich mir gleich mal meine beiden Insuline angucken.
Ich messe engmaschig- vor dem Essen, 1 h nach dem Essen und wenn ich mal "Dummheiten" machen will (Schoki) vor dem Stück Schoki, um zu sehen, ob das grad geht oder eine ganz dumme Idee ist.
Enger geht nicht wirklich.
Ich weiß ja, daß meine Bauchspeicheldrüse nicht mal außerhalb der Schwangerschaft vernünftig funktioniert. Um die 24. Woche rum hatten wir den erwarteten Bauchspeicheldrüsenklatscher, vorher war nur ein bißchen "Unterstützungsinsulin" nötig.
Ich habe über Weihnachten die Insulinmenge selbständig angepaßt- mit der Minimalmenge wurden die Werte zu hoch, das sah ich, er war im Urlaub, also mußte ich handeln. Kohlenhydrate komplett streichen ist in der Schwangerschaft eine dumme Idee, also Insulin hoch.
Ich habe mich vorsichtig hochgetastet, keine Lust auf gefährliche Situationen.
5,7 Hba1c ist gut, geht noch niedriger, ich schon 5,3, aber da war ich nicht schwanger.
Ich scheine also ein etwas richtig gemacht zu haben.
Er versuchte, das Kind zu zu groß zu definieren, aber das überlasse ich lieber der Frauenärztin. Und die sagt, es sei groß&kräftig, aber nicht makrosom.
In 10 Wochen soll das Küken schlüpfen, dann hätte ich es gerne zwischen 3 und 4 kg, das war bei den Brüdern immer eine recht handhabbare Größe. Da finde ich 1,5kg beim letzten Ultraschall nicht zu viel.
Ich bin eigentlich auch gegen Tierversuche (wobei ich denke, daß eine Forschungsratte, rattengerecht gehalten im Auslaufgehege mit Gruppe usw es nicht wirklich schlecht getroffen hat), aber nicht gegen Tierbehandlungen.
Ich sag' mir die ganze Zeit: durchhalten, das dauert ja nicht ewig.
Ich entscheide, wann ich welchen Test nach der Geburt beim Arzt mache. Niemand kann mich zwingen, im Krankenhaus meinen Blutzucker messen zu lassen. Das scheint hier so zu laufen, daß das KH mißt und dann zusammen mit dem Diabetologen entscheidet, was weiter getan wird. Ich finde, da gehört der Patient in die Entscheidungskette.
Der gute Mann hat mir auch bei unserem Erstkontakt vor 2 Jahren nicht geglaubt, daß ich keinen Alkohol trinke und von der Cola die Finger lasse seit ich weiß, was ich habe.
Mit Verzicht auf Cola, Gummibärchenmassaker&Co habe ich das außerhalb der Schwangerschaften ganz gut im Griff. Das wird auch wieder genau so gut, kein Grund die von ihm anvisierte Dauerbehandlung anzufangen. Die kommt noch früh genug...
die engmaschigkeit erwähnte ich nur weil ich - wie sie offensichtlich auch - der meinung bin dass derlei aufzeichnungen wesentlich aussagekräftiger sind als ein einmalmessen beim fachmann. und zusammen mit den aufzeichnungen über die ernährung: wtf will er denn noch? sich eine dauerpatientin heranzüchten durch nichtbesprechen und nichtdiskutieren? suchen sie sich einen anderen, sie haben in allem recht. und natürlich ist der patient in solchen fällen ein ganz entscheidender teil der entscheidungskette: mitreden erhöht die compliance ganz ungemein. noch dazu, wenn patient(in) wie in ihrem fall genau weiß wovon die rede ist und nicht das erste mal diese schwierigkeiten hat.
was würde der diabetologe wohl zu mir sagen? ich esse so gut wie keinen kuchen, keine kekse, keine schokolade. dreissig weihnachtskekse, zwei oder drei stück torte im jahr, ein paar faschingskrapfen, im sommer ein paar eis. das war es. keine schokolade, keine gummibären, keine müsli- oder was-auch-immer-riegel, keine bonbons, und ich trinke kaffee und tee ohne milch und ohne zucker und ohne süssstoff und ohne schlagobers.
dafür koche ich mit butter und habe seit jahrzehnten kein suppenpulver, keine tütensuppen, keine margarine im haus. und ich esse keine fertiggerichte - entweder ich koche frisch, oder ich geh ins wirtshaus des vertrauens, wo auch frisch gekocht wird.
dafür trink' ich gern ein bier oder zwei, oder ein glas wein, und auch einmal einen guten schnappes.
und mein leber-, zucker- und cholesterinspiegel sind sowas von hervorragend. ha. der arme diabetologe.
WTF er will? Wissen, wo ich die Kalorien herbekomme.Das konnte ich ihm auch erklären und zusammen mit der Gewichtszunahme ergab das auch ein schlüssiges Bild.
Nüsse, Käse, Avocado, zur Zeit gern etwas Sahne in den Tee oder das Essen und so weiter. Das Diäten während der Schwangerschaft eine dumme Idee sind, ist ja bekannt.
Ich habe nicht genug Fett mehr auf den Oberschenkeln um schmerzfrei zu spritzen. Könnte an
den Monaten Dauerkotzerei liegen, bei so was soll man gerüchteweise gut abnehmen. Es sammelt sich grad an anderen Ecken, aber da komme ich zum Spritzen nicht so gut dran (keine Augen beim Popo...)
Solange die Frauenärztin mit mir zufrieden ist, sollte das glattgehen.
Jetzt werd ich heute nachmittag erst mal das bestellte Langzeit-Insulin in der Apotheke abholen, dann sehen wir, wie das weitergeht und ob sein Plan, wie ich spritzen soll, dann klappt.
Ich bin skeptisch was das pünktliche Frühstück angeht. Wenn ich das Nachtinsulin wirklich nehme, dann hiesse das, daß ich morgens gegen 7 zuverlässig frühstücken MUSS. Und heute morgen wurde es locker 8:30 bis ich dann mal saß. Die Familienmitglieder, die eine Abmarschzeit haben (also alle außer mir) haben morgens immer Vorrang. Wenn das ganze nur sein secret, evil, cunning masterplan ist, um mich dazu zu bringen, mir das Brot reinzuzwingen, brauchen wir einen Plan B. Aber dafür ist er ja Facharzt :-)
Ich habe mit dem Langzeit-Insulin Angst davor, eine eventuelle nächtliche Unterzuckerung zu verschlafen.
Das war kommunikationstechnisch sowieso der Bringer:
ich sage, daß ich mich mit Langzeitinsulin gar nicht auskenne. Er sagt, daß sei völlig harmlos, da könne nichts passieren, spritzen täte man das wie das andere auch.
Dann kommt seine Assistentin dran.
Sie bringt so nebenbei an, daß ich das Langzeit-Insulin immer zur gleichen Zeit spritzen müßte. Wann ich denn ins Bett gehe? Unterschiedlich. Feste Zeit, wann ich auf jeden Fall immer noch wach wäre?
20:30 klingt realistisch. Das sei zu früh, ob ich nicht bis gegen 11 wachbleiben könne, das Insulin brauche etwa 8 Stunden, zwischen 10 und 11 wäre gut, aber je später je besser. Wenn ich es zu früh spritze, könnte es nachts zu Unterzuckerungen kommen.
Ich seh' mich schon den Wecker auf Mitternacht stellen und nachts mit Spritzen rumhantieren. Willkommen bei den Leuten vom Bahnhofsvorplatz...
also ich hab die sache mit den kalorien anstands- und komplikationslos sofort verstanden, erscheint schlüssig und logisch. und eben: wenn die gyn zufrieden ist, sollte doch soweit alles klar sein.
und wieso, ich frage sie, sind sie um mitternacht nicht mehr wach wenn sie um 05.30 aufstehen? vielleicht könnten sie um 00.00 spritzen, und dann bis 08.00 ausschlafen? ginge das nicht? ich meine, wenn der doktor das sagt ...
Schulbeginn des Großen Tigers um 8 Uhr. Da ist die Schule leider überhaupt nicht kompriomißbereit, völlig engstirnig, die Kinder müssen zu Unterrichtsbeginn da sein.
Tigergatte muß auch los, der Kleine Tiger muß wegen seines Kindergartenvorschulprogramms um 8 Uhr da sein: kurz: Abmarschzeit ist fix.
Da diese Familie morgens den Lärm einer Horde Gothen auf der Suche nach den kürzesten Weg ans Mittelmeer macht, vergesse ich alle Ausschlafpläne. Vielleicht soltle ich für die Dauer der Krise ausziehen ;-)
Ich könnte ja mal versuchen, den Herrn Dr dazu zu bringen, mit der Schulleitung über einen Unterrichtsbeginn so um 9:30 zu verhandeln. Würde mir eh besser passen :-)
Wenn ich das so über ihren Arzt lese - warum zum Geier gehen sie noch zu dem???
Einige Ärzte glauben zwar, sie seien Götter in Weiss - aber man muss ja nicht mitglauben!
Und wenn nur eine geringe Auswahl an Fachärzten in ihrer Nähe ist - es gibt durchaus sehr gute Allgemeinärzte, die auch in Frage kommen. Zum Beispiel welche, die sich nicht auf ihr Studium vor 20 Jahren und die BonuszahlungInformationen des Pharmavertreters verlassen..
Weil Hausärzte keine Diabetes behandeln dürfen, sie dürfen überwachen (also Bluttests machen), aber alle Diagnostik und Verordnungen müssen über den Facharzt gehen.
Internisten behandeln auch keine Diabetiker auch nicht mehr. Seit sich der Diabetes-Fachmann vom Internisten abgespalten hat, will der ja auch verdienen.
Jeder Hausarzt lä0t die Finger von der Behandlung einer schwangeren Diabetikerin. Das Risiko, wenn was schief geht, und so.
Ignorieren hilft in diesem Fall nicht und ich brauche ohne Frage Insulin und das gibt es nur auf Rezept.
Normalerweise gehe ich ja auch nicht freiwillig zu dem hin- alles ist so lange ok für die Akten wie man da in der Kartei steht.
Die Bluttests alle 3 Monate macht mein Hausarzt, aber der schickte mich gleich weiter als ich sagte "schwanger". War aber keine Überraschung, das war schon vor 8 Jahren so.
Er behauptet hartnäckig, einen Schwerpunkt auf der Behandlung von Gestationsdiabetes zu haben. Und da mir die Lust fehlt, mich in den Schnee zu stellen und mal zu beobachten, ob er außer mir noch jemanden unter 60 behandelt, muß ich ihm das glauben. Aber Sie haben völlig recht- man muß ihm nicht alles glauben. Deswegen bleibe ich ja auch skeptisch was seine Gefahreneinschätzung angeht. Ganz am Ende trage nämlich ich die Verantwortung für das, was rumgedoktort wird.
Und einen anderen Diabetologen zu suchen, lohnt sich nicht mehr?
Dass er Ihnen gegenüber behauptet, nur das eine Insulinpräparat sei für Schwangere zugelassen, dürfte seine Gründe haben: Entweder hat er das "schon immer" Schwangeren verordnet oder der Pharmavertreter hat einen besonders guten Job gemacht. Vielleicht hat aber auch Ihre Krankenkasse irgendwelche entsprechenden Verträge mit dem Unternehmen abgeschlossen.
Die, die ich bisher in halbwegs vertretbarer Entfernung gefunden habe, nehmen neue Patienten nur in dringenden Fällen oder nach grob 2 Monaten Wartezeit an wegen der Einstiegsdiagnostik (Glukosetoleranztest, Neueinstellung etc sind relativ aufwändig).
Ihn 2 Monate habe ich das ganze fast hinter mir und auf den letzten 2 bis 4 Wochen nochmal wechseln und von vorne anfangen klingt auch unprickelnd.
Nerv ist das eine, schlechte Werte das andere und bisher habe ich die Werte ganz gut im Griff, das ist erst mal die Hauptsache.
Ich tippe übrigens auch auf einen guten Pharma-Vertreter :-)
anders kann ich mir nicht erklären, warum keine der 6 Innenstadtapotheken die Teststreifen für mein Blutzuckermessgerät hat. Vorteil dieses Dings: es sieht aus wie ein Streicheltelefon und hat nicht die Altersheim-Optik. Nachteil: ich bekomme die Teststreifen in genau einer Apotheke ohne Bestellung, nämlich der neben seiner Praxis.
Ich bekomme Actrapid, das scheint tatsächlich so was wie Standard für Schwangere zu sein und klappt ja auch erst mal so weit ganz gut.
Nur kann man das dann auch sagen statt irgendwas über Zulassungen zu erzählen. Verträge von Krankenkassen kann man auch ehrlich angeben. Wobei ich weiß, daß meine Kasse auch ein anderes zahlt wenn es begründet werden kann mit zB zu langer Wartezeit zwischen Spritzen und Mahlzeit.
Wenn es einen solchen Rabattvertrag gibt, dann zwischen Krankenkasse und Pharmaunternehmen (siehe dazu auch diesen
Artikel in der Süddeutschen). Das müsste Ihnen aber Ihre Krankenkasse sagen können.
Wie gesagt, selbst bei diesen Rabattverträgen zahlt die Kasse wenn begründet werden kann und da zählen dann sogar "weiche" Begründungen wie Schwierigkeiten, den optimalen Spritzabstand einzuhalten.
Erst mal läuft das mit dem Actrapid soweit rund, also kein Grund, deswegen den Aufstand zu proben. Ich spritze heute abend dann das erste Mal das Langzeiot-Zeugs, dann sehe ich, wie das klappt und ob das so toll ist wie er behauptet. Um sicherzugehen, daß da nachts nichts passiert, erst mal nur eine Einheit (senkt den Blutzucker um 10 Zählpunkte, das sollte sicher sein) und tatsächlich mit Wecker um Mitternacht. Sicher ist sicher und so.
Im "Tagesspiegel" erschien gerade auf der Seite 3 die Geschichte
Das beste Rezept über die Vereinigung "Unbestechliche Ärzte" und wie sie sich gegen die Beeinflussung der Pharmabranche zu Wehr setzt. Vielleicht interessiert es Sie oder andere Kommentatoren. Ärzte glauben übrigens laut einer Umfrage, dass nur 16 Prozent ihrer Kollegen nicht beeinflussbar sei - sich selbst halten jedoch 61 Prozent für so widerstandsfähig, dass ihr Verordnungsverhalten nicht durch Geschenke von Phamavertretern beeinflusst werde. Wenn man bedenkt, dass die Pharmakonzerne Praxismanagement-Software an niedergelassene Ärzte verschenkt, wo dann irgendwann sogar bei der Eingabe der Diagnoseschlüssel die passende Medizin des Unternehmens aufpoppt ....
Heute nachmittag, Tee und Zeitung lesen- klingt toll.
ich glaube, so eine Software hatte meine alte Hausärztin auch. Ihre Sprechstundenhilfe war begeistert, kaum noch Eintippen. Fr Dr weniger, wenn sei was aut item verordnen wollte, spackte das Programm rum.
Klar sind es immer die anderen ;-)
Manche Leute schreien einfach nach Fiktion...
"Editierte Wahrheit" ist der hausinterne Fachausdruck, wenn man was ein bißchen zurechtschiebt :-)
Ich rück grad mein Ernährungsprotokoll ein bißchen bedarfsgenauer. Er will es genau haben, er bekomtm es genau. Bloß dann will ich keine Maulereien hören.
Tiergatte meint, wir wären hier doch nicht im Labor, wo man Meßergebnisse, die nicht passen solange nochmal macht bis sie passen, der Mann hätte zu akzeptieren, das wäre doch alles nur Hilfspersonal. Aber bei mir kommt grad Streßvermeidung weit oben auf der Liste.
Das mir mal einer sagt, daß ich zu viel Gemüse esse, hätt' ich mir auch nicht träumen lassen!
ich nehm' ihm einfach eine dieser Schul- und Kindergarten-Broschüren über gesunde Ernährung mit, da steht auch drin, wie gesund und lecker Möhren sind und wie böse Zucker ist. dann sind die Dinge mal zu was nütze :-)
Oh je, ich kann die Frustration nachvollziehen - erst alles über Ernährung probiert, Werte trotzdem zunehmend schlechter - dann abends Langzeitinsulin, leider mit immer höheren Dosen, weil die Werte noch nicht in Ordnung waren - und jetzt zusätzlich noch vor jeder Mahlzeit ... sehr frustrierende Erfahrung, für mich aber das erste Mal und wegen mangelnder Erfahrung und halt nicht so dollen Werten ohne großen Widerspruch beim Arzt. Wenn meine Werte aber in Ordnung wären, würde ich mich auch ganz klar gegen Insulinexzesse whren.
Viel Geduld weiterhin und alles Gute!
Das ganze wirkt auf mich leicht absurd.
ich habe mir gestern nacht den Wecker wg Spritzen gestellt. Dummerweise konnte ich danach nicht mehr einschlafen und bekam Hunger und Sodbrennen. Also ab in die Küchem was essen und Milch trinken. Das hat natürlich Kohlenhydrate enthalten und deswegen waren die Werte heute morgen so, wie sie auch ohne Langzeitinsulin waren.
Wenn das im Fernsehen passieren würde, hätte ich Kopfschüttelkrämpfe.
Beim ersten Mal habe ich mich absolut und ganz genau an die Diät gehalten, da wurd nach der Uhr gegessen, und zwar was auf dem Plan stand. Wenn ich mehr Hunger hatte, war das halt Pech.
Da die Werte morgens am schlechtesten waren und die Diätassistentin ein Lieblingswort hatte, nämlich "gestrichen!", gab es eben nur eine halbe Scheibe Brot mit Viertelfettmargarine und magerem Käse.
Ich hatte 2 Wochen lang dauernd Hunger bis fest stand, daß ich eh spritzen müsse, ich also auch wieder mehr essen könne. Damals hieß es, ich solle wenn der Hunger zu schlimm wird, Salat mit Käse essen. Und nu' mache ich das freiwillig und es ist auch falsch.
Ach du Schande, nee, hungern könnte ich grad ja gar nicht - seit ich schwanger bin, kann ich Hunger und zu lange Pausen zwischen den Mahlzeiten ja überhaupt nicht mehr ertragen. Da wird mir gleich schlecht und schwummrig.
Mir wird übrigens auch immer wieder gesagt, dass ich drauf achten muss, genügend Kohlenhydrate zu essen, weil ich sonst Ketone ausscheide, die das Kind schädigen können. Den Zusammenhang Kh+K kann ich nachvollziehen, weil ich früher mal ganz bewusst eine Null-Kh Diät gemacht habe, um abzunehmen und den ketonische Phase extra mit Teststreifen überprüft hatte. Vielleicht lässt sich dein Diabetologe ja beruhigen, wenn du regelmäßig auf Ketone testest. Dann ist immer sicher gestellt, dass deine Ernährung keine Auswirkung in der falschen Richtung hat.
Ketone werden regelmäßig überwacht, das sollte klar gehen. Die Dauerkotzerei am "Anfang" war da eine heikle Phase.
Und immerhin nehme ich zu, und nicht ab. Das sollte jeden beruhigen.
Tja, ich nehme unter Insulin-Therapie und mit Kohlenhydraten grad ab ... so viel dazu :-( ... fast 3kg seit Mitte Dez ... und das, wo ich eh bisher nur knapp 6 zugenommen hatte ... also alles humbug, dass das mit Kh und Insulin nicht passieren würde ...
Ich esse ja auch Kohlenhydrate, nur die Vorstellung von 2 Roggenbrötchen am Morgen erschlägt mich. Am Wochenende ginge das klar, wenn ich mich nach so einem FRühstück nicht imemr so besenkelt fühlen würde.
2 große Gläser Milch sind 2 BE, also 24 Gramm reine Kohlenhydrate.
Gestern gab es auch Reis zum Mittagessen, aber eben nicht zum dran Sattessen, sondern dazu. Hauptevent war ein leckeres asiatisches stir-fry mit Mangold, Tomaten, Möhren und Ei.
Von kohlenhydratefrei kann hier echt nicht die Rede sein.