Mittwoch, 24. Oktober 2012
Kopf-Tischplatte, Tischplatte-Kopf
Bremen: nasses Wetter, nicht direkt Regen, aber grauer Himmel, feuchte, kühle Luft, Bremen im Herbst halt.
Was trägt meine Haushaltshilfe? Capri-Shorts und T-Shirt. Das endet doch wieder mit unausgelasteten Tigern weil das Wetter zu schlecht ist...



Aua
die erste Fingerkuppe ist blau.



Die unendliche Geschichte
"Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug.
Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein? Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht."
(Makus-Evangelium, 11,15-17)

Also was soll man laut Jesus im Tempel tun? Beten. Das ist kein Marktplatz, auch nicht für politische Botschaften, nicht mal wenn es um Putin geht.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wittenberg-lutherpreis-fuer-pussy-riot-nominierung-wankt-a-862972.html

Manchmal ist der christliche Glaube unbequem und hat politische Relevanz. Nicht umsonst engagieren sich Christen im Bereich der Flüchtlingspolitik und geraten dann manchmal auch in die Dunkelgrauzone der Gesetze wenn es zB um Kirchenasyl für von Abschiebung Bedrohte geht. Da ist die Wurzel der Glauben, die Frucht (um im biblischen Bild zu bleiben) die Tat.
Auch Luther handelte höchst politisch aus seinem Glauben heraus. Wobei Herr Geißler, bevor er Luther zum Vorläufer des "Punkgebetes" macht, bedenken sollte, daß die Kirchentüren damals als Anschlagbretter für alle möglichen Mitteilungen herhielten und historisch ziemlich gesichert ist, daß Luther seine Thesen an relevante akademische Gesprächspartner verschickte und so zur Disputation aufforderte, wie es üblich war. Ob er auch mit Zettel und Hammer zur Kirche gelaufen ist, ist hingegen ungesichert, aber eine liebenswerte historische Szene, die man sich lebhaft vorstellen kann. Selbst wenn er die Thesen tatsächlich an die Tür genagelt hat: Luther blieb damit VOR der Kirchentür, also im öffentlichen Raum, er nagelte nix am Altar fest.
Ob Luther einen akademischen Disput anstrebte oder willentlich Fragen des Glaubens zur Politik machen wollte? Gute Frage für die moderne akademische Disputation.

Gott wird den Auftritt in der Christ-Erlöser-Kathedrale schon verkraften. Aber Jesus stellt ganz klar fest, wofür eine Kirche da sein sollte: Gebet. Von mir aus auch in Punk. Die Damen von PR können sicher auch beten ohne Gitarre oder Strickmaske oder damit jeden anderen in der Kirche zu bespaßen. Beim Beten wendet man sich
an Gott, nicht an die Öffentlichkeit.