Dankbarkeit
Wir wohnen in einer SPIELSTRASSE. Da darf man nur Schrittgeschwindigkeit fahren. In der Fahrschule war die Anweisung, den ersten Gang einzulegen und das Auto einfach rollen zu lassen. Wenn es bergab geht, abbremsen, wenn es bergauf gejht ein ganz klein bißchen Gas.

Gestern nachmittag, so gegen 5:
die Straße ist gerappelt voll mit Kindern. Nachbarin war auch draußen, Nachwuchs hing an, auf und mit Bobby-Cars ab (die Hells-Angels-Nachwuchstruppe...). Ich gehe kurz in den Garten, Wäsche aufhängen, Nachbarin hat ein Auge auf den Mini-Tiger während sie Unkraut rupft.

Ich höre ein Auto kommen, laut und schnell. Da sehe ich es auch schon wie es mit sichtbar mehr als 50 kmh in Richtung Kinderschar donnert, die hinter einer Kurve steht.
Ich renne los, ich weiß, daß ich kein Auto einhole, aber trotzdem. Ich höre auf halber Strecke quietschende Bremsen und rechne mit einem Aufprallgeräusch. das bleibt aus, Gott sei dank.
Da steht das Nachbarskind mit seinem Dreirad, hinter dem Auto dekorative Bremsspuren. Nachbarskind trollt sich von der Straße, Auto fährt weiter. Nicht etwa langsam, sondern wieder ziemlich flott.
Elternmob formt sich- leider zu langsam, denn da verläßt der Wagen usnere Straße wieder in zügigem Tempo. Leider hat keiner von uns sich das kennzeichen gemerkt, die Erleichterung, daß dem Kind nichts passiert ist, war zu groß.

Deo gratias, alle sind heile bis auf den Schrecken.

Gespräche mit den Kontaktbereichsbeamten über solche Autofahrer waren bisher ergebnislos.

Hat jemand von Ihnen eine Idee, was man tun kann damit hier nicht irgendwann ein Kind unter dem wagen liegt?




alltag_ist_langweilig am 12.Jun 13  |  Permalink
Kenne ich leider hu gut. Bei uns war es zwar keine beeuhigte zone, aber auch nur dreißig erlaubt. Unser hof hinter einer garage versteckt und mit parkenden autos verdeckt. Wie oft die kiner hinter ball auf die straße geeannr sind is unglaublich..
Wenn wir merkten dass es immer die selben earen haben wir auch schon die pvc-bälle mit absicht richtung scheibe geworfen, nicht erlaubt, aber funktioniert. Das nächste mal fährt er langsamer.
Mann könnte auch überlegn beim ordnungsamt einen blitzer an zu fordern. Wenn ihr genug leute seit kann es klappen. Sonst hilft nur den kindern die gefahr deutlich zu maxhen und beim nächsten autogeräusch die straße zu verlassen.

cassandra_mmviii am 12.Jun 13  |  Permalink
Das Ordnungsamt war vor 2 Jahren schon mal da, stand mit 2 Uniformierten und eimem Tempomeßgerät so offensichtlich an der Straße, daß alle langsam fuhren. Ergebnis: hier rast keiner, also kein Bedarf nach Blitzern.

Wir haben erst mal eine Spielzeugtrecker mitten auf der Straße geparkt. Man kommt noch dran vorbei, aber er sagt "hier spielen Kinder!". Dauerlösung ist das nicht, denn irgendeins der Kinder wird den früher oder später wegfahren.

Bei dem Tempo hätten kleinere Kinder keine Zeit gehabt, von der Straße zu kommen, eigentlich funktioniert es nämlich, das sie beim Ruf "Auto" stehenbleiben, sich umgucken und dann bei Bedarf die Straße räumen.

maracaya am 12.Jun 13  |  Permalink
Wenn Autos vorhanden, diese so nahe auf beiden Seiten versetzt in die Einfahr der Spielstrasse stellen, dass Durchfahrer auf jeden Fall stark abbremsen muessen.

Klappt bei uns (30-Zone) aber auch nicht, dass sich die Leute mal absprechen.

cassandra_mmviii am 12.Jun 13  |  Permalink
Ziemlich breite Straße, ist so konzipiert, daß man jede Menge Platz zum Fußballspielen hat.
Eigentlich sollte das hier sogar autofreies Wohnen werden, mit Straßensperre und so, das hat aber nicht geklappt.

Die Polizei bot mir Info-Zettel an, die können wir ja verteilen...

kelef am 12.Jun 13  |  Permalink
es gibt doch diese transportablen schwellen aus massivem eisen. wer da darüber donnert hat mich sicherheit einen ordentlichen schaden am auto. vielleicht könnten sie sowas bekommen.

und den fotoapparat griffbereit haben.

und die kinder immer wieder warnen. es nutzt nix, wenn man sich selber gesetzeskonform verhält, da sind immer noch die anderen ...

alltag_ist_langweilig am 12.Jun 13  |  Permalink
Die waren ja wahnsinnig witzig... wem soll man denn Info-Zettel geben, wenn das Leute sind die nicht in eurer Sraße wohnen?

cassandra_mmviii am 12.Jun 13  |  Permalink
das ist selbst wenn die Leute hier wohnen sinnfrei: es geht nämlich davon aus, daß das Schild unsichtbar wäre.

Die Raser von hier wissen das, vergessen aber regelmäßig, was das heißt. Da kommen dann Antworten wie "ich hab ja nichts dagegen, daß die Kinder AN der Straße spielen" oder "irgendwie langsamer als 50, oder?"

Die Fremdraser erwischt man so auf keinen Fall. Letztens hatte ich so einen erwischt. Der erklärte mir mehrfach, er habe echt keine Schwierigkeiten damit, daß ich ihm das sage. Das Schild hatte er nicht gesehen, wußte auch nicht, was das hieß. Das er das nicht schlimm fand, drauf angesprochen zu werden, fand ich megaobersupergroßzügig.

Ich habe das sogar schon dem Freund&Helfer erklärt als sie hier durchdüsten.
"Äh, Spielstraße?" Ja, Spielstraße.
"Na, danke für den Hinweis, dann fahren wir mal 30!"
Nein, Sie fahren bitte Schrittgeschwindigkeit, Sie sind so was wie ein Vorbild.

alltag_ist_langweilig am 12.Jun 13  |  Permalink
Ich seh schon, es interessiert einfach keinen.. traurig. Hier in unserer neuen Straße (sind umgezogen), stellen die Eltern das Spielstraßenschild so auf die Straße das man es schon fast umfahren muss. Ist aber auch eine schmale Straße.. Ich drück euch die Daumen, dass ihr das hoffwntlich irgendwann gelöst bekommt.

lunally am 13.Jun 13  |  Permalink
Bei uns auf dem dorf ist es üblich an ortseingängen kinderfiguren aus holz aufzustellen. Rast man also von einer 100er strecke gen ortsschild erschreckt man sich, dass dort ein kind an der strasse steht. Sicher auch ein schönes kindergartenprojekt für die erstellung.
Ich bin allerdings auch immer sehr auf das richtige tempo bedacht und daher wohl kein so guter vergleichswert.
Aber vielleicht doch als tipp, versuchen kann man es ja.

Es stehen auch häufig selbstgemalte riesige spielstrassenschilder in entsprechenden strassen, um das zu kleine standardschild zu unterstützen.
Presse hilft ggf auch, zumindest im kampf um städtische unterstützungsmassnahmen.