China ist anscheinend dabei zu erkennen, das die
1-Kind-Politik eine dumme Idee ist. Nicht nur moralisch betrachtet, sondern ganz pragmatisch: ein Kind pro Paar führt in absehbarer Zeit zu einem Mangel an Arbeitskräften und was kann man als "kommender Markt" überhaupt nicht brauchen? Eine schrumpfende Bevölkerung.
Zu was eine geringe Geburtenzahl führt, beginnt sich in Westeuropa abzuzeichnen.
Klar, man kann eine geringe Geburtenzahl durch Zuwanderung ausgleichen, aber das ist in der BRD politisch nicht gewollt und in wie weit das überhaupt funktionieren würde, ist ungeklärt... ist ja nicht so, daß alle Welt nur drauf wartet, bittebittebitte in Deutschland arbeiten zu dürfen.
Der Plan mit den "Computerindern" scheiterte, weil sich besagte Inder die Löhne ansahen und beschlossen, lieber in den USA oder Großbritannien zu arbeiten oder gar zu Hause zu bleiben. Dahinter steckt(e) die rassistische Vorstellung, das so ein Inder glücklich ist, seine Strohmatte abends neben dem Schreibtisch ausrollen zu dürfen und nur eine Schale Reis am Tag braucht, mehr ist der von zu Hause ja nicht gewöhnt, und koloniale Verfügungsgedanken.
Ob die Zuwanderungsidee chinesische Politiker begeistert, weiß ich nicht.
"Aber wenn die 1-Kind-Politik fällt, bekommen ganz viele Chinesen ganz viele Kinder und überrennen uns"
Die müssen uns nicht überrennen, wir sind so wild drauf bedacht, unbedingt mit den "neuen Märkten" in China Handel treiben zu dürfen, daß wir gar nicht mehr überrannt werden müsssen, das erledigen wir selbst.
Zweitens bekommen Frauen in Europa im Schnitt 1,4 Kinder, auch ohne staatlichen Zwang. Muß also nicht sein, daß, sobald ein Staat das nicht regelt, auf einmal alle Frauen
barefoot, pregnant and in the kitchen sind.
Ja, China ist nicht Europa. Aber mit fortschreitender Modernisierung der Lebensverhältnisse ist bisher überall die Geburtenrate gesunken. In Europa unter das Niveau, was nötig wäre, um die Bevölkerung und damit auch die Wirtschaftsleistung stabil zu halten.
7 Milliarden Menschen gibt es unter anderem auch, weil die Lebenserwartung gestiegen ist, wir krepieren nicht mehr wie die Fliegen, was ich nicht schlimm finden kann.
Wenn die Älteren eines relativ nahen Tages nicht mehr arbeiten und sich selbst versorgen können, wird das Probleme geben, egal wie oft man von den Chancen des demographischen Wandels redet.
Ich muß gestehen, daß ich keine Expertin für das britische, französische, spanische oder irische Rentensystem bin, aber das deutsche steht langfrstig gesehen vor einem Problem.
"Aber die Weltbevölkerung explodiert! Es gibt nicht genug zu essen auf der Welt!"
Wie viele Tonnen Lebensmittel werden allein in der BRD weggeworfen? 11 Millionen Tonnen lt Wikipedia.
Dazu kommen die Lebensmittel (vor allem Kartoffeln soweit ich weiß), die erst gar nicht vom Feld runtergeholt werden, weil sie zu klein oder zu groß sind oder nicht industriegeeignete Formen haben. Ich freu' mich immer, wenn ich eine herzförmige Kartoffel finde.
Die UN listet als Ursache für Hunger in Afrika Krieg, mangelde Transportmöglichkeiten, Korruption und Dürre auf. Zu viele Esser aber nicht.
Ja, der Planet kann nicht unendlich viele Menschen ernähren. Aber für die bisher herumlaufenden 7 Milliarden plus ein paar sollte es schon reichen.
In China hat die 1-Kind-Politik zu vermehrten Jungengeburten geführt in einem Ausmaß, daß über das Geschlechterungleichgewicht hinausgeht. In Indien ist das gleiche passiert.
Die 1-Kind-Politik hat zur gezielten Abtreibung von Mädchen geführt. Nennen Sie mich parteiisch, aber das ist Genderzid.
...da habe ich erstmal geschluckt, weil es so aussah, als würdest Du rundum die Gefahr einer Überlastung der Erde leugnen. Das hast Du dann aber relativierst.
Ich weiß nicht, wo die Grenze liegt, aber irgendwann wird's kritisch.
Dass ein Abtreibungszwang unmoralisch ist, darüber brauchen wir aber nicht zu streiten. So ganz nebenbei: Viele Chinesen beklagen schon, dass sie keine Frauen mehr mitbekommen.
Zurück nach Deutschland: Die Zuwanderungspolitik hat für die Wirtschaft noch einen ganz praktischen Grund: Man braucht nicht selbst auszubilden und schafft auch so genügend Konkurrenz. Nach dem Motto: "Du Deutscher, sei mit weniger zufrieden, die Inder machen es noch billiger. Und Weihnachten und Ostern ist denen ganz unbekannt, die arbeiten einfach weiter."
Auf jeden Fall: Eine 1-Kind -Politik ist keine Lösung!
Auf einem Planten mit endlichen (wenn auch ziemlich großen) Ressourcen von unendlichen Wachstumsmöglichkeiten auszugehen ist ein Widerspruch. Einer, den wir als Gesellschaft locker schlucken wenn es um wirtschaftliches Wachstum geht, aber der uns sofort ins Auge fällt wenn es um Bevölkerungswachstum in Ländern geht, die wir als arm klassifizieren. Armut liegt in der Logik an zu vielen Menschen.
Chesterton hat es sehr schön zusammengefaßt: " “The question he dreads is ‘Why has not the workman a better wage? Why has not the slum family a better house?’ His way of escaping from it is to suggest, not a larger house but a smaller family. The landlord or the employer says in his hearty and handsome fashion: ‘You really cannot expect me to deprive myself of my money. But I will make a sacrifice, I will deprive myself of your children."
(Die Frage, die er (der Kapitalist) fürchtet, ist "Warum hat dieser Arbeitsmann keinen besseren Lohn? Warum hat diese Familie im Slum kein besseres Haus?". Sein Weg, daraus zu entkommen, ist vorzuschlagen, daß kein größeres Haus, sondern eine kleinere Familie nötig sei. Der Arbeitgeber und der Vermieter sagen ijn ihrer herzlichen und schönen Art: "Du kannst nicht erwarten, daß ich auf mein Geld verzichte. Aber ich werde ein Opfer bringen, ich werde auf deine Kinder verzichten")
Das all' diese Menschen im Gegenteil Reichtum schaffen können, fällt dabei unter den Tisch. Das ist aber was, was uns auffallen sollte, denn die demographischen Probleme werden vom Ignorieren nicht weggehen.
Ich kann es nicht schade finden wenn Menschen alt werden statt irgendwann Mitte 50 umzufallen.
Allen Überlegungen, medizinische Versorgung nur noch auf "Basisniveau" oberhalb von Alter X zu gewährleisten, erteile ich eine entschiedene Absage.
Als das Rentensystem eingeführt wurde, erreichten Arbeiter die Altersgrenze nur selten. Heute tun sie das, und das ist gut so.
Aber sie fallen nicht nur als Zahlen an wenn es um Bevölkerungszahlen geht, sie werden auch versorgt und gepflegt werden müssen, das muß jemand tun und es kostet Geld. Je früher man sich überlegt, wie das klappen soll, desto einfacher wird es, Lösungen umzusetzen.
Ich habe keine Ahnung, wo die "Obergrenze" für Menschen auf unserem Planeten liegt. Aber ich weiß, daß solange wir Tonnen von Nahrungsmitteln wegwerfen, wir eher ein Verteilungs- und Gerechtigkeitsproblem haben denn zu viele Menschen.
Das "Problem" mit den Indern ist: so einfach funzte das nicht. Wir haben eine "Computerinderin" als Nachbarin. Aber der deutsche Arbeitsmarkt bietet ihr nicht genug, also bleibt sie zu Hause.
Die Idee, das der Inder doppelt so viel malocht für die Hälfte des Geldes weil er nun mal anspruchsloser ist... also bitte, glaubt das wirklich einer?
Das hatten wir bei der Osterweiterung der EU nochmal mit polnischen Krankenschwestern, die angeblich alle auf gepackten Koffern saßen, um hier für'n Appel&Ei zu arbeiten. War auch nicht.
"The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results."
(Es ist die Definition von Wahnsinn, das selbe imer wieder zu wiederholen und dabei unterschiedliche ERgebnisse zu erwarten)- Benjamin Franklin.