Liebeserklärung an meine Heizung
Gestern abend fiel unsere Heizung aus. Mehrmaliges Überprüfen der Hausanlage sagte, daß alles so eingestellt ist wie es sollte.
Also die Tiger mit Wärmflaschen ins Bett gesteckt, selber extra Decke mitgenommen und abends heißen Tee getrunken. Und ganz, ganz schwer gehofft, daß das von selber wieder in Ordnung kommt bis zum Morgen, aus der Leitung kam nur lauwarmes Wasser, heiße Dusche wäre wohl ausgefallen.

Ich weiß nicht warum, aber heute Nacht sprang sie wieder an.

Von manchen Dingen weiß man erst dann, wie toll sie sind, wenn sie mal nicht funktionieren.




maracaya am 29.Okt 12  |  Permalink
Ja, Heizung und/oder Heisswasser wieder da nach ausgefallen loest immer wieder grosse Dankbarkeit aus. Eigentlich gehts uns schon ziemlich gut heutzutage.

cassandra_mmviii am 29.Okt 12  |  Permalink
besonderns wenn das grad die erste Nacht ist, in der die Temperatur den Gefrierpunkt berührt.

mark793 am 29.Okt 12  |  Permalink
In den frühen Nullerjahren hatte ich mal paar Tage Heizungsausfall, als es draußen zweistellige Minusgrade hatte und die Fernwärmeversorgung im Stadtteil eh schon wacklig war. Das macht schon ziemlich mürbe, wenn man am Rechner sitzt und kaum noch tippen kann, also schließt man irgendwann doch den Heizlüfter an (was etwa gleichbedeutend ist mit Geld verbrennen, damits warm wird).

cassandra_mmviii am 29.Okt 12  |  Permalink
Das Ding stellte sich zum Glück erst nach dem Abendessen ab als wir nochmal Lüften wollten und es danach kalt blieb.
KInder mit Wärmflasche ins Bett und selbst gehofft, das sich das Problem, weil es keine erkennbare Ursache bei uns hatte, schon von selber oder vom wemanders wonanders lösen.
was es zum Glück tat. War wohl nicht genug Druck auf der Fernwärmeleitung wegen zu plötzlich zu kalt oder so.

Aber man ist dankbar wenn es wieder warm wird. Bei unserer Nachbarin fiel die Heizung letztens Winter für mehrere Tage aus, da merkte sie auf einmal, wie schön ein Kamin sein kann! Den wir leider nicht haben...

arboretum am 29.Okt 12  |  Permalink
Glück gehabt. Ich saß vor einigen Jahren auch einmal im Januar zwölf Tage ohne Heizung und Warmwasser da, weil unten im Hof eine Gasleitung undicht war. Es war zwar ein relativ milder Januar, aber es waren trotzdem nur zwölf Grad in der Wohnung. Bekam man einen Eindruck davon, wie es wohl in Städten wie Grosny oder Sarajewo gewesen sein muss. Und doch hatten auch wir alle Glück gehabt, denn dass das Haus nicht in die Luft geflogen ist, weil gerade einer das Flurlicht einschaltete, war wahrscheinlich nur der Tatsache zu verdanken, dass die Haustür so häufig offen stand.

cassandra_mmviii am 30.Okt 12  |  Permalink
Mir haben die 2 Wochen um Ostern rum schon gelangt als die Wohnheimverwaltung sowohl Heißwasser als auch Strom zwecks Wartungsarbeiten abstellte mit der Begründung "Is' Ostern, da sind doch alle zu Hause".
Ja, bis auf die grob 50% ausländischer Studenten, deren der Flug nach Taiwan oder Rußland oder auch nur Schweden zu teuer für ein paar Tage war, plus die Leute, die halt nicht nach Hause gefahren waren weil die Hausarbeiten fertig werden mußten, sie arbeiten mußten oder aus sonst einem Grund.
Für uns Singles war das alles noch machbar, aber die Leute aus den Familienwohnungen (die zum Großteil von woanders weg waren) mit Kindern hatten ein echtes Problem.

arboretum am 30.Okt 12  |  Permalink
Und da hat keiner mit einem Brandbrief an die Wohnheimsverwaltung und die Uni-Leitung protestiert oder mal kurz die Lokalzeitung angerufen? Lokalzeitungen sind in der nachrichtenärmeren Ferienzeit immer dankbar für Themen - und Wartungsarbeiten lassen sich planen, die müssen nicht in einer kühlen Jahreszeit gemacht werden.

cassandra_mmviii am 30.Okt 12  |  Permalink
Wir haben Sammelklage eingereicht. Aber davon wurde es auch nicht warm.

arboretum am 30.Okt 12  |  Permalink
Eine Sammelklage gibt es im deutschen Recht doch gar nicht, sondern nur eine subjektive Klagehäufung. Da Klagen in so einem Fall eh viel zu lange dauern - es wird davon eben nicht schnell genug wieder warm in der Bude -, war das jedoch nicht das Mittel erster Wahl. Brandbriefe und ein Anruf bei der Lokalzeitung hätten da vermutlich schneller etwas bewirkt.

cassandra_mmviii am 30.Okt 12  |  Permalink
Gesammelte Einzelklage mit gemeinsamen Anwalt ist wahrscheinlich korrekter.

Briefe etc haben sie genug bekommen, schon im Vorfeld, aber da sie das mit der Studentischen Mitverwaltung geklärt hatten (Trottel...) konnten sie sich da drauf zurückziehen, auch vor der Zeitung und Gericht.
Sie hatten das Argument, daß die Heizung unbedingt repariert werden müsse und das sie als öffentliche Institution verpflichtet sind, den günstigsten Anbieter zu nehmen und daß das nun mal bedeutet, daß man Randzeiten akzeptieren muß und daß sich dauernd Leute wegen lauwarmer Dusche beschweren (ich bekam den guten Rat, doch einfach nicht zu duschen oder später zu duschen, das könne ich ja mal probieren... super, Uni fängt aber um 9 an, da will ich nicht um 10 duschen).
Jedenfalls waren die Verträge unterzeichnet als die Mieter davon Wind bekamen, eine Woche vorher Bescheid zu wissen muß doch reichen, immerhin haben sie es ja rücksichtsvollerweise in die ferienzeit gelegt wo man ausweichen kann. Ja, es sei denn man kommt aus Korea.

Wir bekamen aber alle freien Eintritt ins Uni-Bad für die Zeit, so als Zeichen des guten Willens.

Kurz drauf stritten wir uns wegen der gelben Säcke und als nächstes wegen eines Hausmeisters, der die Zimmer betrat und sich dabei dummerweise erwischen ließ.