Die unendliche Geschichte
"Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug.
Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein? Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht."
(Makus-Evangelium, 11,15-17)

Also was soll man laut Jesus im Tempel tun? Beten. Das ist kein Marktplatz, auch nicht für politische Botschaften, nicht mal wenn es um Putin geht.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wittenberg-lutherpreis-fuer-pussy-riot-nominierung-wankt-a-862972.html

Manchmal ist der christliche Glaube unbequem und hat politische Relevanz. Nicht umsonst engagieren sich Christen im Bereich der Flüchtlingspolitik und geraten dann manchmal auch in die Dunkelgrauzone der Gesetze wenn es zB um Kirchenasyl für von Abschiebung Bedrohte geht. Da ist die Wurzel der Glauben, die Frucht (um im biblischen Bild zu bleiben) die Tat.
Auch Luther handelte höchst politisch aus seinem Glauben heraus. Wobei Herr Geißler, bevor er Luther zum Vorläufer des "Punkgebetes" macht, bedenken sollte, daß die Kirchentüren damals als Anschlagbretter für alle möglichen Mitteilungen herhielten und historisch ziemlich gesichert ist, daß Luther seine Thesen an relevante akademische Gesprächspartner verschickte und so zur Disputation aufforderte, wie es üblich war. Ob er auch mit Zettel und Hammer zur Kirche gelaufen ist, ist hingegen ungesichert, aber eine liebenswerte historische Szene, die man sich lebhaft vorstellen kann. Selbst wenn er die Thesen tatsächlich an die Tür genagelt hat: Luther blieb damit VOR der Kirchentür, also im öffentlichen Raum, er nagelte nix am Altar fest.
Ob Luther einen akademischen Disput anstrebte oder willentlich Fragen des Glaubens zur Politik machen wollte? Gute Frage für die moderne akademische Disputation.

Gott wird den Auftritt in der Christ-Erlöser-Kathedrale schon verkraften. Aber Jesus stellt ganz klar fest, wofür eine Kirche da sein sollte: Gebet. Von mir aus auch in Punk. Die Damen von PR können sicher auch beten ohne Gitarre oder Strickmaske oder damit jeden anderen in der Kirche zu bespaßen. Beim Beten wendet man sich
an Gott, nicht an die Öffentlichkeit.




uwe sak am 24.Okt 12  |  Permalink
Was Martin Luther gesagt hat, ist im Grunde auch eine Kapitalismuskritik.
Nun Beten kann man auch in der Öffentlichkeut. Ich weiß nicht wie Luther heute dazu stehen würde. Im Grunde kann das niemand, weder Geißler noch die Tigermutter (Sorry, ist nicht böse gemeint).
Man mag es ja wie Du sehen und das ganze Geschmacklos finden: Aber 2 Jahre Lagerhaft??????
Ich selbst gehöre dem Luther-Verein an, aber: Wie schwach muß den der Glauben sein, wenn man zu solch dratischen Mitteln greift???

cassandra_mmviii am 24.Okt 12  |  Permalink
In Deutschland stehen da bis zu 3 Jahre drauf. Ich gehe aber nicht davon aus, daß die "Unterstützungsaktion" im Kölner Dom während der Messe irgendeine Konsequenz haben wird. Das zu ahnden hat wenig mit schwachem Glauben zu tun, sondern mit der staatlich gewährten Religionsausübung. In Deutschland ist das übrigens Offizialdelikt, dh der Staatsanwalt ermittelt, selbst wenn das Domkapitel "is' schon gut" sagt.

n Rußland ist fast alles Lagerhaft. Bei 7 Jahren Höchststrafe sind 2 Jahre noch eher milde.
Das russische Justizsystem kritisieren ist richtig. Aber bevor man sich an den drei Damen abarbeitet und dadrüber all die Ladendiebe, Junkies etc vergißt, die deutlich weniger Lobby haben, aber auch im Lager sitzen, sollte man sich klar machen, daß das in Deutschland auch strafbar gewesen wäre und nicht einfach nur ganz friedliche Kunst.

Ja, beten kann man in der Öffentlichkeit, jedes Mal in der Messe ist beten öffentlich. Aber auch in der Öffentlichkeit wendet man sich an Gott wenn man betet, nicht an die Öffentlichkeit, in der man gerade ist.

arboretum am 24.Okt 12  |  Permalink
Die Strafe ist zweifellos völlig überzogen, die Nominierung für den Luther-Preis halte ich allerdings auch für etwas übertrieben. Da gibt es in Russland geeignetere Kandidaten. Viele russische Oppositionelle waren von der Band-Aktion nicht unbedingt begeistert, sondern stuften sie als kontraproduktiv ein. Aber es ist ja gar nicht ausgemacht, dass Pussy Riot den Preis auch bekommen, es sind schließlich noch andere Kandidaten nominiert.

@ Uwe Sak: Heiner Geißler ist übrigens genau wie die Tigermutter katholisch, aber das nur am Rande.

cassandra_mmviii am 24.Okt 12  |  Permalink
Man muß nicht mit jedem Katholiken übereinstimmen.

arboretum am 24.Okt 12  |  Permalink
@ Cassandra: In Deutschland hätte es dafür trotzdem allenfalls eine Geldstrafe gegeben, wenn überhaupt.

cassandra_mmviii am 24.Okt 12  |  Permalink
Wahrscheinlich, die grundsätzliche Strafbarkeit bliebe aber bestehen. Und das sollte man sich klar machen bevor man das zum absoluten Höhepunkt des Einsatzes für Demokratie, Menschenrechte etc macht.

Im Kölner Dom kam es kurz nach dem Urteil zu einer "Unterstützungsaktion" (ich habe wirklich keine Ahnung, wem das wie helfen sollte, mangelnde öffentliche Aufmerksamkeit kann ja wohl nicht das problem gewesen sein) und ich rechne nicht wirklich mit einer Haftstrafe dabei.

uwe sak am 25.Okt 12  |  Permalink
@ arboretum
Danke für den Hinweis.
Ich selber gehöre mehr der "Baruch de Spinoza-Fraktion" an.

@cassandra_mmviii
Jeder hat seine Standpunkte deutlich gemacht. Das ist auch gut und richtig so. Und um nicht endlos zu debattieren, lasse ich Deine letzten Kommentare unkommentiert.

arboretum am 25.Okt 12  |  Permalink
Dennoch halte ich das für einen Fall für die europäische Menschenrechtskommission (bekanntlich gehört Russland dem Europarat an), denn Russland verstößt gegen seine eigenen Gesetze. Die sehen nämlich vor, dass Haftstrafen in der Nähe des Wohnorts zu verbüßen sind. Wie aber seinerzeit schon Chodorkowski sind die zwei Frauen in Straflager fern der Heimat verfrachtet worden, Marija Aljonchina hinter den Ural ins Gebiet Perm, Nadeschda Tolokonnikowa in die nationale Teilrepublik Mordwinien (der Name passt, im Winter ist es dort klirrend kalt, im heißen Sommer fressen einen die Mücken).

Beide Straflager liegen mitten in der Pampa in undurchdringlichen Wäldern. Beide Straflager wurden zu Sowjetzeiten erbaut - können Sie sich vorstellen, wie es da aussieht? Geschweige denn die Toiletten?

Andere Mitgefangene werden jeden noch so kleinen Verstoß gegen die Lagerordnung verpfeifen, um selbst Erleichterungen zu bekommen. Es bestehen also kaum Chancen, dass die beiden Frauen vorzeitig aufgrund guter Führung freikommen. Die Strafe als "eher milde" zu bezeichnen, halte ich daher für ziemlich problematisch. Und ich frage mich auch ernsthaft, wie all jene russisch-orthodoxen Christen, die sich durch die Aktion beleidigt fühlten, das mit ihrem Gewissen und Glauben vereinbaren können.

cassandra_mmviii am 25.Okt 12  |  Permalink
Wie bereits gesagt, es gibt einiges im russischen Strafsystem, an dem man Kritik üben kann. Aber das sollte man aus grundsätzlichen Überlegungen nicht am Fall PR festmachen, die Toiletten werden für die anderen Gefangenen wohl nicht besser sein.

Das das gesamte russiche Strafsystem ein Fall für den Menschenrechtsgerichtshof ist glaub ich gern. Aber im Kontext des russischen Strafsystems betrachtet paßt sich das Urteil ein. Es ist ja nicht so, daß Rußland seine Gefangenen eigentlich auf norwegischem Niveau behandelt, aber extra für PR wurde ein Straflager aus Sowjet-Zeit wieder in Betrieb genommen.

Wirksam wäre wahrscheinlich, wenn man, sollte sich die Menschenrechtslage nicht dramatisch verbessern, auf russisches Öl&Gas verzichtete, aber...

arboretum am 25.Okt 12  |  Permalink
~_~
Ich habe nicht behauptet, dass die Toiletten für diese beiden Frauen schlechter sind als für die anderen Gefangenen. Ich habe das nur erwähnt, weil ein ex-sowjetisches Straflager mit einem herkömmlichen Gefängnis nicht vergleichbar ist, Sie aber so tun als sei die Strafe verdient und angemessen.

Warum ich es für einen Fall für die europäische Menschenrechtskommission halte, habe ich oben im ersten Satz begründet.

Edit: Wie ich sehe, haben Sie Ihren Kommentar nachbearbeitet, aber ich habe meinem momentan trotzdem nichts hinzuzufügen.

cassandra_mmviii am 25.Okt 12  |  Permalink
Das entscheidende steht in der ersten Zeile unverändert: es gibt einigesim russischen Strafsystem, an dem man Kritik üben kann. Aber die muß grundsätzlich sein und sich nicht am Fall PR festmachen.

ich schrieb nämlich auch schon weiter oben: was ist mit all' den anderen Gefangenen? Denen ohne internationale Lobby
Das war auch schon vor PR der Fall und da hat es auch keinen gekratzt.

arboretum am 25.Okt 12  |  Permalink
Wir reden hier aber gerade über Pussy Riot und da muss das auch gesagt werden. Und auch wenn deren Aktion in jener Kirche - die ich nicht für klug oder zielführend gehalten habe -, Ihre katholischen Gefühle verletzt haben mag, ist diese Strafe trotzdem nicht angemessen.

Im Übrigen gab es auch vorher schon Berichte über den unmenschlichen russischen Strafvollzug (Pussy Riot sind nicht der erste "prominentere Fall") und er ist auch schon lange Thema von Menschenrechtsorganisationen wie etwa amnesty international. Dank ai kam beispielsweise Aleksei Sokolov - Leiter und Mitbegründer der Nichtregierungsorganisation Pravovaia Osnova (Rechtliche Grundlage), die sich für ein Ende der Folterungen und anderen Misshandlungen an Menschen in russischen Gefängnissen und Haftzentren einsetzt - im August 2011 auf Bewährung frei. Im Mai 2010 war er in einem unfairen Gerichtsverfahren des Diebstahls und des Raubüberfalls schuldig gesprochen und zunächst zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt und zuvor in der Untersuchungshaft misshandelt worden. Seine Haftstrafe musste er in Krasnojarsk (Sibirien) ableisten, mehr als 2000 km von seinem Wohnort Jekaterinenburg entfernt.

Selbstverständlich hatte er weder einen Diebstahl noch einen Raubüberfall begangen, seine "Tat" war diese:

"Aleksei Sokolov wurde bekannt, als er im Jahr 2006 einen Film über Folter und andere Misshandlungen in einer provisorischen Hafteinrichtung in der Gefängniskolonie IK-2 in Yekaterinburg herausbrachte. Der Film fand weite Verbreitung, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, und führte zur Schließung der provisorischen Hafteinrichtung." (ai)

cassandra_mmviii am 25.Okt 12  |  Permalink
Die Aktionstage zur Verbesserung der Situation von Aleksei Solokov in Deutschland sind mir tatsächlich entgangen. Da war ich wohl unaufmerksam.
Haben Bundestagsabgeordnete eine Petition veröffentlicht zur Unterstüzung von Aleksei Sokolov und seine Freilassung gefordert mit dem Hinweis auf die in Rußland gantierte Kunstfreiheit?
Waren Bundestagsabgeordnete als Prozessbeobachter anwesend?

Ich denke übrigens, daß auch Diebe oder Räuber selbst in Rußland vernünftige Haftbedingungen bekommen sollten.

arboretum am 28.Okt 12  |  Permalink
Ich denke, mit der Bezeichnung "unmenschlicher Strafvollzug" dürfte ich deutlich gemacht haben, dass das für alle Insassen gilt. Nach wie vor kann ich mich aber nicht des Eindrucks erwehren, Sie halten die Strafe gegen Pussy Riot für angemessen und verdient - jedenfalls sah ich keine gegenteilige Äußerung.

Der Prozess gegen Alexei Sokolov ging seinerzeit an einem nur schwer erreichbaren Ort über die Bühne. Ob damals Bundestagsabgeordnete als Prozessbeobachter dabei waren, weiß ich nicht mehr. Zweifellos gibt es um Pussy Riot einen gewissen Hype, und auch mancher Bundestagsabgeordnete ist dabei auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Man darf aber bei all dem nicht vergessen, dass die Kritik von Pussy Riot an Putin und an der allzu großen Staatsnähe der russisch-orthodoxen Kirche an sich berechtigt ist.

Pussy Riot sind übrigens nicht die ersten, denen wegen dieses Gesetzes der Prozess gemacht wird. 2003 zeigte das Sacharow-Zentrum in Moskau die Kunstausstellung "Vorsicht! Religion", die vier Tage nach Eröffnung von radikalen russisch-orthodoxen Christen zertrümmert wurde. Die Duma forderte daraufhin die Generalstaatsanwaltschaft auf, gegen die Organisatoren der Ausstellung vorzugehen. Von den beiden Abgeordneten, die als einzige gegen diese Duma-Resolution und die Anweisung des Strafverfahrens stimmten, wurde einer wenige Wochen danach ermordet. Er hatte es in seiner Rede gewagt zu sagen, man erlebe soeben die Geburt des totalitären Staates unter der Führung der Orthodoxen Kirche. Am Ende entgingen der Direktor des Sacharow-Zentrums und die Kuratorin der Ausstellung nur knapp der Zwangsarbeit. Zur unheiligen Allianz von Kirche und Staat gegen Künstler siehe auch dieser Artikel in der NZZ.

Der ganze Hype um Pussy Riot hat aber auch etwas Gutes, wenn dadurch jetzt auch die Straflager wieder mehr in den Blick der Weltöffentlichkeit geraten. Das nützt schließlich auch den anderen Insassen. Denn nun können die Verantwortlichen nicht mehr ganz so unbeobachtet mit den Gefangenen umspringen. Die Nominierung für den Sacharow-Preis des EU-Parlaments sollte das signalisieren (der Preis ging dann zurecht an die beiden iranischen Kandidaten, die inhaftierte Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh und den ebenfalls inhaftierten Filmemacher Dschafar Panahi).

arboretum am 28.Okt 12  |  Permalink
P.S.
Und falls Sie sich künftig gezielt über politische Strafgefangene informieren oder sogar etwas für sie tun möchten, bieten sich gleich mehrere Organisationen an:

Außer amnesty international setzt sich auch die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte für deren Rechte ein, die IGfM hat beispielsweise auch eine Weihnachtsbriefaktion oder generell Aktionen, bei denen man an Gefangene schreibt. Außerdem gibt es noch die Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (ACAT).

cassandra_mmviii am 28.Okt 12  |  Permalink
Sie werden sich wundern, aber wenn ich mich in dem Bereich engagierten möchte und die Zeit dazu haben sollte eines Tages, dann weiß ich, wo ich das tun kann. Habe ich auch jahrelang gemacht.

Ich habe allerdings ernsthafte Schwierigkeiten, PR als politische Gefangene anzuerkennen.

arboretum am 28.Okt 12  |  Permalink
Ach, für einen Brief ist immer Zeit, das bekommt jede/r hin. Zumal es für die Briefe an die Botschaften und Regierungen auch fertige Vordrucke zum Herunterladen gibt. Am Computer sitzen Sie doch ohnehin täglich. Die Postkarten direkt an die Gefangenen machen da schon eher Mühe. Außerdem gibt es bei ACAT auch noch Gebete ... die kosten nicht einmal Porto.

Mir ist schon klar, dass Sie Pussy Riot nicht als politische Gefangene betrachten und deren Strafen wohl auch als verdient und angemessen ansehen. Aber es gibt ja noch genug andere, auch in Russland. Und die haben jede Unterstützung bitter nötig.

cassandra_mmviii am 28.Okt 12  |  Permalink
Ja, ich habe Schwierigkeiten, Leute, die ungefragt andere küssen, als unterstützenswerte politische Gefangene zu betrachten. Wenn ein Mann ungefragt einer Frau seine Zunge in den Mund schiebt, ist das ein sexueller Übergriff. (nd das bleibt er, auch wenn mand as ganze zum systemkritischen Politevent hochjubelt.

Ansonsten bedanke ich mich für den Rat zur politzischen Aktivität.
Reicht es eigentlich, wenn man mehrere Jahre lang einem zum Tode Verurteilten in den USA geschrieben hat? Persönlich, per Hand, mit auf ihn eingehen, persönlicher Nähe und Angst um ihn. Nicht irgendein Vordruck. Er ist mittlerweile verstorben, eine natürliche Tiodesursache.
Woher ich die Adresse hatte? Über eine katholische Organisation.

Beten Sie eigentlich für Verfolgte? Kostet ja nix und Gott hört immer zu. Da Sie davon ausgehen, daß ich diese Anregung brauche, sagt nicht viel über mich, das bleibt zwischen Gott und mir.

arboretum am 28.Okt 12  |  Permalink
Dass Sie nicht in der Lage sind zu sagen: Diese Aktion in der Kirche war bescheuert und geschmacklos, dennoch halte ich zwei Jahre Haft im Straflager für unangemessen sagt jedoch etwas über Sie und Ihre Auffassung von Gott und Christlichkeit aus.

Ich bete für so allerlei Menschen, keine Sorge.

cassandra_mmviii am 28.Okt 12  |  Permalink
In Rußland scheinen die Strafen insgesamt härter auszufallen. Da von "unangemessen" zu sprechen läßt mich fragen: was wäre denn angemessen?

arboretum am 28.Okt 12  |  Permalink
Für diese Aktion? Geldstrafe und etliche Stunden gemeinnützige Arbeit bei der russisch-orthodoxen Kirche. Gibt dort genug zu tun.

cassandra_mmviii am 28.Okt 12  |  Permalink
Das mit der Geldstrafe wird wohl schwer umzusetzen wenn man sich wie die Mitglieder von PR dem Geldbesitz vollkommen verweigert. Das kann man von mir aus tun, aber Geldstrafen würden dann wohl weder ziehen noch bezahlt werden.

Da die Damen keine Sensibilität im Umgang mit kirchlichen Räumen gezeigt haben (Vorbot für Nichtpriester, demn Bereich vor der Ikonostase zu betreten zB, oder das Kopftuchgebot für Frauen in der RO Kirche) müßte man sie beim Kirchenputzen engmaschig überwachen, was dann auch eine Strafe für die Kirchengemeinde wäre, denen man sie zuteilt.

arboretum am 28.Okt 12  |  Permalink
Soweit ich weiß, gibt es auch soziale Arbeit bei der russisch-orthodoxen Kirche, etwa mit Straßenkindern oder Suchtkranken, vermutlich auch für die vielen armen Rentner, die es in Russland gibt. Und dann wären da ja auch noch die Friedhöfe, wo man Unkraut zupfen kann.

Und da einem auch in Moskau nicht gebratene Tauben in den Mund fliegen, glaube ich das mit der völligen Geldlosigkeit nicht, zumal Moskau eine unglaublich teure Stadt ist.