http://www.spiegel.de/politik/deutschland/studie-ueber-die-gruende-von-migranten-ihre-kinder-zu-hause-zu-erziehen-a-903758.html
Ein Grund, warum Eltern mit Migrationshintergrund ihre Kinder seltener in die Krippe geben, ist also stärkere Familienorientierung, die Eltern-Kind Bindung steht in den ersten Jahren im Vordergrund, Bildung und Erziehung zur Selbständigkeit wird als weniger wichtig betrachtet.
Nun kann man trefflich dadrüber streiten, wie viel Bildung ein Kind mit einem Jahr überhaupt aufnehmen kann. Sicher, der Spracherwerb findet genau in dieser Zeit statt, aber mit Mathe&Co hat man doch noch etwas Zeit. Sprache lernt sich auch mit 3 Jahren noch recht leicht.
Wir haben hier in der Straße eine Familie mit Migrationshintergrund, deren Oma definitiv kein Deutsch spricht. Zu Hause wird auch kein Deutsch gesprochen, sondern Englisch und wie auch immer diese indische Sprache heißt. Die Jungs konnten als sie "eingekindergärtnert" (also "ausgepflanzt") worden sind vor 2 Jahren kein Deutsch. Mittlerweile ist man froh, wenn sie mal kurz nichts sagen :-)
Aber was spricht eigentlich gegen eine intakte Eltern-Kind-Beziehung?
Die Bloggerin Frl Krise, der man wirklich nicht nachsagen kann, daß sie sich allzu rosigen Wunschträumen über Bildung hingibt, sagte zur Frage des Familienhintergrundes von Kindern mit Migrationshintergrund
folgendes:
"Problemkinder ohne Migrationshintergrund sind oft verwahrloster, kommen häufig aus kaputten Elternhäusern, sie haben im Winter oft zu dünne Klamotten an und es gibt keinen, der ihnen ein Pausenbrot schmiert. Die aus den türkisch- oder arabischstämmigen Familien legen sehr viel Wert auf ihr Äußeres, auch die Jungs. Sie werden im Großen und Ganzen besser versorgt. Natürlich ändert sich das, auch da zerfallen immer mehr Familien, aber generell haben die Kinder mehr Rückhalt. Um die Schulprobleme kümmert sich aber leider bei beiden Gruppen kaum jemand.
Wenn man mich fragte (was aber keiner tut), was besser sei: ich bin ganz klar pro-börek!
Natürlich wäre es schöner, wenn die Kinder nicht nur pausenbrot und warme Klamotten, sondern auch noch jemanden hätten, der ihnen bei den Hausaufgaben über die Schulter schaut.
Vielleicht ist die Antwort ja nicht weniger, sondern mehr Familie.