Sprüche ist nicht unbedingt der eingängisgte oder meistgelesene Bibeltext. Aber trotzdem: ich mag ihn. Und weil ich ihn so gerne mag, hier mal was mir dazu durch den Kopf geht:
Es sind die Worte einer Mutter an ihren Sohn, was er bei der Frage, mit welcher Frau er sein Leben verbringen will, bedenken sollte.
"Eine tüchtige Frau, wer findet sie? Sie übertrifft alle Perlen an Wert. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie und es fehlt ihm nicht an Gewinn. Sie tut ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens."
Sie tut ihm gutes und nichts böses alle Tage ihres Lebens. Das sollte in einer Ehe eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber nicht.
In den orthodoxen Kirchen wird man am Tag seiner Hochzeit symbolisch gekrönt. Brautkrönchen sind auch bei modernen Hochzeitskleidern nichts unbekanntes- für einen Tag Prinzessin sein. Aber die orthodoxen Hochzeitskronen sind sind die Kronen der Märtyrer, mit denen Gott die krönen wird, die sich zu ihm bekannten und dafür litten. Ehe kann verflixt weh tun.
Und in einer solchen Situation nicht nur zu sagen "ich tue ihm liebes und nichts böses", sondern es auch zu tun- Herausforderung pur.
Sollte ein mann es geschafft haben, eine Frau zu finden, die dazu auch nur ansatzweise im Stande ist- herzlichen Glückwunsch, Ihre Ehe ist wahrscheinlich gerettet.
Das ist übrigens kein Freibrief an Ehemänner, sich aufzuführen wie die letzten Macker und ihren Frauen das Leben vorsätzlich schwerzumachen.
Einen Partner zu haben, auf den man sich verlassen kann, ist in der Tat mehr wert als ein pralles Bankkonto. Mit einem Partner, auf den man sich nicht verlassen kann, ist ein pralles Bankkonto übrigens nicht gar so wahrscheinlich.
Aber auch jenseits aller materiellen Erwägungen: jemanden zu haben, dem man vertraut, von dem man weiß: mein Herz ist sicher.
Als Mutter dreier Söhne muß ich sage: genau das wünsche ich den Tigern.