Stewardship
Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag. Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war.
Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.
Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.
Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.
Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.


1. Buch Mose, 23-29

Gottes erster Befehl war "seit fruchtbar und mehret euch"- das kann man wohl als "mission accomplished" betrachten.
Aber was ist mit dem zweiten Teil?
unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
Was heisst das?
Das kommt drauf an, welches Herrschaftsverständnis am anwendet.

Für mich ist das Bild des Guten Verwalters aus dem Neuen Testament in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Der Gute Verwalter sucht das ihm anvertraute Gut zu mehren. Gottes Schöpfung sorgsam zu behandeln in dem Wissen, dass wir eines Tages alle vor den eigentlichen Beszítzer und Herrscher dieser Erde treten werden und dort Rechenschaft ablegen müssen zusammen mit der (relativ banalen) Erkenntnis, dass diese Erde nicht unbegrenzt Ressourcen hat, es also Grenzen des Wachstums gibt.

Der Gute Verwalter sorgt für das ihm Anvertraute. Im Englischen gibt és dafür das schöne Wort "stewardship". Das könne wir nur nach menschlichem Ermessen tun. Wir können immer schief liegen in dem, was wir annehmen, aber das entbindet uns nicht von der Pflicht, es zu versuchen.

Für mich ist der Schutz von Gottes uns anvertrauter Schöpfung ein Teil meines Selbstverständnisses als Christin.
Das heisst relativ konkret, dass wir schon laaaaange vor Fukushima den privaten Atomkraftausstieg geschafft haben-Ökostrom. Eben weil es die Ressourcen, die wir haben, klug einzusetzen gilt. Müll zu hinterlassen ist niemals gut, aber manchmal unvermeidlich. Nicht unvermeidlich sind strahlende Zukuiftsbotschaften, die ein paar Jahrtausende lang gefährlich bleiben. Ein Blick in die menschliche Geschichte lehrt Demut- stabile Reiche zerfallen und wo vor ein paar Taisend Jahren noch politische Stabilität herrschte ist heute Chaos. Ich halte es für Hochmut anzunehmen, das wir heute garantieren können, dass unser Atommüll auch in ein paar tausend Jahren noch sicher vor Terroristen und ihren Wünschen nach Krams mit dem sie ihre Bomben schmutziger machen können ist.

Aber ich wollte ja eigentlich gar nicht über Atomkraft, sondern über Umweltschutz im Allgemeinen und Klima im besonderen schreiben.
Alle Daten deuten auf eine rasche Klimaveränderung hin. Deswegen muss keiner hysterisch werden, aber ignorieren oder drüber lustig machen ist auch keine Lösung. Anzunehmen, dass die Klimaerwärmung ausbleiben könnte nur weil es mal ein paar Tage kalt in Deutschland ist, ist eimnfach nur die eigene Unkenntnis von statischen Durchschnittswerten in die Gegend posaunen. Niemand sagt, dass Klimaerwärmung bedeutet, dass es jeden Tag 2 Grad wärmer wird bis der Goldfisch im Teich gedampfgart ist.
Die CO2-Konzentrstionen stiegen seit Beginn der Industriellen Revolution kontinierlich an. Das lässt sich über CO2-Messungen in Eiskernen feststellen. Die Industrielle Revolution kann keiner rückgängig machen, und wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was". Neben fliessned heissem wasser, sauberen Strassen und billigen Masenproduktenbrahcte uns die Insutrielle Revolution dumemrweise nicht nur jede Menge menschliches Elend, sondern auch die Wegwerfundneukaufmentalität, die die Folgen dieses Lebensstils auf später ("Ich zahle meine Kreditkarte irgendwann ab") oder irgendwo anders (Elektroschrott wird nach Afrika verschifft).

Vielleicht kann man sich, gerade als Christ und im Angesicht der Verantwortung, die wir vor Gott tragen, auf einen Lebensstil einzulassen, der weniger vernutzend ist. Gerade Christen sollten ein anderes Zentrum ihres Lebens kennen als "ich muss kaufen".

Für mich ist das in den letzten Jahren Teil der Stewardship geworden- das weise zu nutzen, was Gott mir gab, dankbar zu sein für das, was ich habe statt ständig nach dem zu schielen, was ich nicht habe. Vorischtig mit dem Planeten umzugehen, denn der muss noch eine Weile halten. Und wenn Jesus wiederkommt in Herrlichkeit, dann sollten wir einen tipptopp Planeten vorweisen könenn statt einer einzigen Müllhalde. Und genau dazu machen wir diesen hübschen Ort voller Wunder, den Gott gut geschaffen hat, gerade.

mein Wort zum Sonntag, nachgedacht beim Spaziergang in grob 2 cm Schnee. Und das war früher wirklich besser: da haben unsere Eltern nämlich im Februar dem Schlitten gezogen statt des Bobby-Cars.




maracaya am 13.Feb 12  |  Permalink
Oooh ja.

Auch wenn ich es manchmal schwierig finde, rauszubekommen, was denn nun am sinnvollsten ist. Gurken zum Beispiel. Die aus Spanien verbieten sich eigentlich wegen der Versteppung da, die aus den Niederlanden verbrauchen zu viel Energie in den Gewaechshaeusern (wenn man sie denn euberhaupt bekommen). Gar keine Gurken ist aber auch bloed, bzw. koennte man dann im Winter gar kein Gemuese ausser Steckrueben, Moehren, Kohl und Kartoffeln essen.

Aber es huelfe mit Sicherheit schon, wenn jeder wenigstens ein bisschen mitdaechte. Normale Moehren aus Norddeutschland sind sicherlich sinnvoller als Bio-Moehren aus Zypern im Berliner Supermarkt (da koennte ich mich immer wieder drueber aufregen...)

Immerhin konnte ich den halben Griechen zweimal ein paar huntert Meter mit dem Schlitten durch die Gegend ziehen.

cassandra_mmviii am 13.Feb 12  |  Permalink
Ich finde es total nervig, dass es mir auch nach 2 Jahren noch nicht gelungen ist, hier einen Bauern aufzutreiben, der mir Milch direkt verkauft.
Die Kartoffelkiste bietet sich bei unseren begrenzten Lagermöglichkeiten nicht an, aber Äpfel&Co kaufe ich im Sommer im Hofladen. Jetzt nicht, die haben grad zu.

Es kann nicht Sinn von Bio sein, die Erdbeeren aus Chile reinzufliegen. Das mag zwar schick sein für die Schadstoffbelastung der einzelnen Beere, aber die Öko-Bilanz ist trotzdem eher negativ.

Man muss ja nicht gleich in deutschem Perfektionismus über den Zaun springen statt sich mal entspannt auf denselben zu setzen und der Kuh beim Widerkäuen zuzusehen.
Deutsche müssen immer alles zum Absolut machen- meien Oma brachte ihr Altglas zum Container wenn wir eh unterwegs waren. Meine Eltern fanden das albern, altmodisch und total spiessig und alles landete in der gleichen Tonne. Und nun haben wir den Salat: wir haben 4 Mülltonnen vor der Tür und eine Kiste mit Sammelmüll, für den wir zum Recyclinghof müssen. Mit fragwürdiger Ökobilanz sobald man das Auto nimmt. Aber der Müll wird getrennt. Mit einer Absolutheit, die einen norwegischen Professor ernsthaft schockierte: da kam der Blockwart (seine Worte, nicht meine...) und kontrollierte, ob er das auch richtig mache. Und wenn nicht bekam er eine Standpauke, die er nicht verstehen wollte und den Müll wieder vor die Tür. So, damit er das lernt.
Da sehne ich mich nach Omas Einkaufstasche, in der halt manchmal Altglas war. das durgte ich dann mit grossem Krawall in demn Container werfen. Coole Sache.

Wahrscheinlich werden wir die Welt nicht mit Hilfe der Sparlampe retten. Aber wir haben durchaus die Option, sie mit Hilfe von Beleuchtung a la las Vegas ein Srückchen näher an den Abgrund zu bringen.

Mit ein bischen Gedankenschmalz müsste es einem einleuchten, dass die Ressourcen hier begrenzt sind und alle ist alle, in den Supermarkt fahren und neu kaufen geht manchmal halt nicht.