Sonntag, 16. Februar 2014
Wohnungslos in Berlin :-)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/steuergelder-ministerin-schwesig-spart-sich-berliner-wohnung-a-953774.html

Wenn das so bedenklich ist, dann hätte man da einfach keine vernünftig ausgestattete Übernachtungsmöglichkeit einrichten dürfen.

Mal ehrlich: wen kümmert es, ob der Minister sich irgendwo eine Wohnung kauft/Mietet oder nicht? Das Reservebett im Büro ist nicht völlig unbekannt, einer meiner Profs hatte so eins im Büro stehen. Er legte sich nun mal mittags gerne hin und warum auch nicht?

Skandalpotential hat das nicht. Jedenfalls für mich.



Ein Sonntag
Aufstehen
duschen, anziehen
Geschittspülmaschine ausräumen
Mittagessen anwerfen
6:34 Kaffee und Reiswaffel (unlecker)
6:41 Tiger I kommt dazu
so gegen 8: Frühstück :-)
9:33: Aufbruch zur Kirche mit 2 Tigern, der Rest zieht es vor, zu Hause zu bleiben
Kurzgespräch mit den Priester, was ich wollte als ich anrief. Weiß ich grad nicht mehr... Beichttermin? Ich behaupte mal Beichttermin, kann man immer sagen :-)
Mich wundern, wie anonym das ganze noch sein kann wenn man einen Termin machen muß...
11:28: wiederkommen, anklagendes "Und wo wart ihr so lange?!" des Kleinen Tigers
Maus.
Mittagessen (lecker)
Küche aufräumen.
Kaffee.

In der Kinderetage tobt der Krieg um Narnia, Prinzessin schläft im "Nest" im Wohnzimer, Krieg und Babyschlaf sind nicht komaptibel.

Mal gucken, was noch so passiert :-)



Ratatouille
Ein wunderbarer Film, völlig unterschätzt.



Samstag, 15. Februar 2014
Was hat er denn nun gesagt?
"Wahrscheinlich bin ich homophob wie mein Freund, und das ist auch gut so", sagte der Herr Matussek.

Man kann über den Sinn, weshalb sich mehr oder weniger fachkundige mehr oder weniger prominente Zeitgenossen spätabends in gefilmter Sofa-Runde über Thema X unterhalten, streiten und ich bin da meist eh schon im Bett.

Was ist denn nun passiert?
Hartmut Steeb, ein wie es scheint Freund von Herrn Matussek, saß in der Sofa-Runde. Ebenso Birgit Kelle.
Talkshows werden gecastet, wer sagt was ist selten eine Überraschung. Und nun sagten Herr Steeb und Frau Kelle, was sie sagen sollten.
Konkret:
"Natürlich ist, dass Mann und Frau miteinander Kinder zeugen – und zwar die, die dann auch in einer lebenslangen Gemeinschaft zusammen sind. Das ist für mich der Idealfall"
Mann und Mann können miteinander keine Kinder zeugen, ebensowenig Frau und Frau. Das ist Biologie. Mann und Mann können miteinander Kinder aufziehen, ebenso Frau und Frau oder Mann alleine oder Frau alleine.
Herr Steeb betrachtet es als den Idealfall, wenn eine Ehe lebenslang hält und Kinder in dieser emotionalen Stabilität aufwachsen. Und zumindest gegen das letzte, nämlich emotionale Stabilität, kann kaum einer was sagen. Beim ersten, nämlich der Ehe von Mann und Frau, ist die Frage, als was man Ehe sieht: als zivilrechtlichen Vertrag oder als sakramentale Union.
wenn man es als zivilrechtlichen Vertrag sieht, stellt sich irgendwann die Frage, wer ihn schließen kann- warum nicht 2 Männer bzw Frauen? Oder überhaupt 3 Leute? Vier? Warum nicht? Und das ganze ist "ein irdisch Ding" und deswegen kann der mensch es per Gestezbeschluß ändern.
Bei der sakramentalen Union sieht das anders aus: hier hat Gott, eine Macht, die über dem Deutschen Bundestag steht, etwas auf Erden eingerichtet. Wenn man sagt "Gott hat hier aber nichts zu sagen und außerdem gibt es ihn nicht", dann stellt sich die Frage, was man mit dem Sakrament will und ob man mit dem zivilrechtlichen Vertrag nicht besser bedient wäre.
Ob man eine Ehe zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau für theologisch vertretbar hält, ist Auslegungssache und Herr Steeb scheint da Probleme mit zu haben. Biblisch kann man das begründen und am Ende steht er als Evangelikaler nun mal auf dem Boden der Bibel.

Hartmut Steeb ist Vorsitzender der Evangelischen Allianz und kein unkontroverser Zeitgenosse. Er teilt seinen Mitmenschen meist recht deutlich mit, was er denkt.
Hartmut Steeb und der Homophobie-Vorwurf... ein Paar wie Kohl &Pinkel :-)
dieser Vorwurf ist nicht neu und war es 2008 anläßlich des "Christivals" in Bremen auch nicht. Um was ging es?

Im Vorfeld wurde darum gestritten, ob das Christival fundamentalistisch sei und Seminare zur Frage der Veränderbarkeit von Homosexualität und zur Abtreibung besonders von Volker Beck kritisiert.

(Auslassung, um beim Thema zu bleiben)

"Eines der umstrittenen Seminare hatte den Titel „Homosexualität verstehen – Chance zur Veränderung.“ Angeboten wurde es von zwei Referenten des Deutschen Institutes für Jugend und Gesellschaft. Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, forderte die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen auf, die Durchführung dieses Seminares zu verhindern oder ihre Schirmherrschaft zurückzugeben, da es sich um „gefährliche Psychokurse und minderheitenfeindliche Angebote“ handele. Von der Leyen ließ daraufhin prüfen, wie es zu einem derartigen Angebot kommen konnte und stellte in einem Schreiben an Beck fest, dass das Seminar im Januar 2008 aus dem Programm genommen wurde.

Es ist 5 bis 6 Jahre danach schwer zu sagen, was den in dem Seminar besprochen worden wäre wenn es denn abgehalten worden wäre.
Wenn ich das richtig erinnere, war der Vorwurf, daß in dem Seminar behauptet werden sollte, daß man Homosexuelle "umpolen" könne, solle und werde.
Dagegen verwehrten sich die Veranstalter, man rede lediglich über eine Begleitung für Menschen, die Probleme mit ihrer sexuellen Orientierung haben.

Ähnliches spielte sich um den Zeitpunkt rum nochmal in Marburg ab.

Mein Senf: wer Probleme mit sich hat, soll therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen dürfen und die muß erst mal ergebnisoffen sein. Egal um was es geht.

Der Vorwurf, daß man in evangelikalen Kreisen per se homophob sei, kommt immer mal wieder. In Studienfreund von mir ist übrigens schwul- und evangelikaler Pastor. Der findet das mittlerweile nicht mehr lustig, sondern nur noch verletzend und ist extrem dünnhäutig was das angeht.

Also wurde, mehr oder weniger skriptmäßig, Herr Steeb gefragt, ob das denn nicht verletzend für Homosexuelle sei und darauf springt nun Herr Matussek an.

Und Herr Matussek sagt "Wenn das, was mein Freund Hartmut da gesagt hat, homophob ist, dann bin ich es auch" und stellt sich so an die Seite seines Kumpels. Erstmal ein netter Zug, jemanden, der sich mal wieder unbeliebt gemacht hat oder von dem man annimmt, daß er das soeben getan hat, zur Seite zu stehen.

wenn-dann und wenn nicht-dann nicht.

Wenn man die Aussage von Hartmut Steeb (der es übrigens geschafft hat, vergessen zu werden ob der Aussagen von Herrn Matussek) für homophob hält, dann ist Matussek es.
Wenn nicht, dann nicht.


Homophobie, also die krankhafte Furcht vor Homosexualität, ist nicht katholisch. Dafür gibt es nämlich keinen Grund; in Angst zu leben entspricht nicht dem, was wir als "die Freiheit der Kinder Gottes" bezeichnen.
Diskriminierung widerspricht der Liebe, mit der wir jedem Menschen begegnen sollen (auch wenn das manchmal eine harte Nummer ist, aber Scheitern gehört ebenso dazu wie es nochmal versuchen)
Nur heißt Liebe nicht, daß man alles toll findet, was jemand tut oder alles für möglich hält, was der andere will.

So, das war's erstmal. Baby wird wach!



Freitag, 14. Februar 2014
Ferndiagnosen
"Es gibt Menschen, die haben eine Schlangenphobie, andere haben eine Flugphobie. Beides ist heilbar. Ob Homophobie heilbar ist, weiß ich nicht.
(...)
Aber Angst, gar krankhafte Angst, vor nicht heterosexuellen Menschen habe ich deswegen nicht."


Eine Phobie ist eine psychische Erkrankung. Sie kann, wie jede andere Erkrankung, dem, der unte rihr leidet, das Leben verflixt schwer machen.

Ferndiagnosen sind schon bei medizinisch gesehen simplen Beinbrüchen schwierig, bei psychischen Erkrankungen unmöglich.

Die Pathologisierung des Anderen ist eine Art des othering , das Selbst definiert sich in Abgrenzung zum als krank wahrgenommenen, Anderen. Selbstredend ist es selten nett gemeint, jemandem eine psychische Krankheit anzuinterpretieren. Dahinter steckt "nur wer nicht ganz dicht in der Birne ist, kommt auf so eine Idee wie du".
Der Gegner wird als krank dargestellt, als armer Irrer, dem eigentlich dringend geholfen werden müßte.
Aus der gleichen Schublade kommen Sätze wie "du bist zu doof das zu begreifen" oder "dir fehlt die Lebenserfahrung" oder "reflektier noch mal 'ne Runde, dann siehst du das so wie ich" in diversen Gewandungen.

Ich fände es schön, wenn wir einander ernst nehmen könnten und nicht den ICD bemühten.

Toleranz ist übrigens das notfalls auch schmerzerfüllte Erdulden des Anderen. Zählt für beide Seiten.



Mittwoch, 12. Februar 2014
Eklat
"Abgeordnete der Knesset haben während der Rede von Martin Schulz für einen Eklat gesorgt"

Oder hat da nicht eher der Herr Schulz für einen Eklat gesorgt?



Dienstag, 11. Februar 2014
Männergrippe
Kleiner Tiger sitzt auf der Treppe und kommt nicht runter. Was los? Halsweh. Sieht jämmerlich aus, blaß, müde, rote Ringe unter den Augen.

Hals sieht auch aua aus, Kind bleibt zu Hause. Kaum waren die Brüder aus dem haus, erholte er sich auf das wundersamste und fühlte sich kräftig genug, sich auf's Sofa zu legen.

... Saft
... noch einen Yoghurt
... das Fenster bitte zu, es ist sonst so kalt
... Shaun-das-Schaf-DVD
... zu essen bitte heute nur Nudeln, was anders kann er wirklich nicht essen
... staubsaugen geht nicht, er hat Kopfweh

da liegt er nun, bewundert von der kleinen Schwester, und guckt bemüht elend wenn man reinkommt.

Ich gebe dieser Männerhalsentzündung bis morgen, dann wird die Nummer langweilig :-)



Samstag, 8. Februar 2014
Das Böse lockt :-)
Es gbt Leute, die lösen in mir spätpubertäre Anti-Anfälle aus. Eine Kindergartenmutter gehört dazu. Ich minimiere den Kontakt, aber gestern stand sie plötzlich neben mir. Kleiner Tiger und sein Russenkumpel waren völlig aus dem Häuschen- Olympische Spiele. Ob er bittebittebitte beim Russenkumpel die Eröffnung gucken dürfe- auf Russisch!
Kumpelmutter sagte kein Problem, wenn es ihm zu öde wird, ruft sie an.

Auftritt Mutter Moral:
Frage, ob ich ihn das wirklich gucken lassen will. Mutter Moral ist Veganerin und auf einem steten Kreuzzug, den Kindergarten auch vegan zu bekommen. Und alle anderen gleich mit...
die Lage der Schwulen. Und für Olympia sind Straßenhunde umgebracht worden. Und Naturschutzgebiete zerstört. Und Putin und überhaupt.
Und auf der Stelle wollte ich ein paar Robben kloppen, ein oder zwei Naturschutzgebiete mit der Planierraupe bearbeiten, Putin einen Fanbrief schreiben, ein Kotelett aus Massentierhaltung essen (bitte vor der Schlachtung klimaunfreundlichst durch halb Europa gekarrt), einen Wal fangen, eine Glühbirne benutzen oder irgendwas anderes erzböses tun.



Donnerstag, 6. Februar 2014
Anführungsstriche
"Er dankt den 36 noch lebenden Veteranen der Befreiungsaktion dafür, dass sie ihr Leben riskierten, um ihre Heimat von der "faschistischen Besatzung" zu befreien."

Endlich mal jemand, der den Unterschied zwischen Nationalsozialismus und Faschismus kennt!

Oder warum die Anführungszeichen? Weil "Besatzung" nicht der korrekte Ausdruck ist, wenn das mit der Eroberung nicht so klappt wie geplant?

Das Internat ist definitiv nicht meine allererste Wahl für die Beschulung der Tiger (und das liegt nicht nur an der Entfernung!), aber Fakt bleibt: die dort unter Wolldecken sitzenden Veteranen sind damals ins Eiswasser gesprungen, um die Wehrmacht aufzuhalten. Und das war, um es mal kurz zu fassen, nötig. Dafür kann man ihnen dankbar sein, denn ohne würden wir mit ein wenig Pech vor jedem Briefkasten mit Hoheitssymbol salutieren.
Also kein Grund für Anführungsstriche.



Dienstag, 4. Februar 2014
Magersucht und Schwangerschaft
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/41477/Unguter-Hoffnung

Wenn ich mir erinnere, wie oft ich in der Schwangerschaft gehört habe "oh, Sie haben aber schon genug zugenommen" oder "alles über 12 kg geht nicht"...

auf dem Merkzettel stand, ich solle jeden Tag eine Stunde Sport treiben und nicht mehr als 12 kg zunehmen.

... als ich bei 14 kgwar, fragte ich den Herrn Doktor, was ich denn bitte tun solle. Hr Dr erging sich in "da kann man so einiges machen, aber Sie wollen ja nicht"- ja, der Gedanke, mit Bauch zu joggen (gegen den Rat des Orthopäden, der mich am liebsten liegen sah weil die Hüfte bedenklich knarrte), fand nicht wirklich Beifall. Oder weniger zu essen, ich war froh über alles, was drinblieb.
Dann solle ich anders essen, weniger Kalorien zu mir nehmen.

Irgendwann wollte ich das ganze mal verstehen und fragte, weshalb ich nicht zunehmen solle. Diabetes? Gefahr für's Kind? Antwort: das sei nun mal so.

Und unter den Bedingungen soll man nicht kirre werden?


Schwangerschaft ist für Magersüchtige schwer.

Magersucht ist für viele nicht vorbei, auch wenn die Waage stimmt. Magersucht, wie alle Süchte, findet im Kopf statt und nicht auf den Rippen. Schlechtes Gewissen beim Essen. Kalorienzählen. Essen vermeiden. Nur "gesundes", aka kalorienarmes Essen. Viel Gemüse, ist ja gesund. Irgendwann fragte ich mich, ob ich magersüchtig sei oder die Gesellschaft und ob ich heute noch eine Chance auf Hilfe hätte, denn das, was ich als magersüchtiges Verhalten bezeichnen würde, ist weitgehend akzeptiert als "bewußt".

Zwischen den Kotzattacken half bei mir Schokolade oder Asia-Instant-Suppen. Am besten die koreanischen, die NIE ein Huhn gesehen haben :-). Käse. Camenbert. Ich fand irgendwann raus, daß ich essen muß, wann ich Hunger hatte und nicht nach irgendeinem Plan.
Ganz falsch, beschied die Ernährungsberaterin, ich solle doch lieber eine schöne Portion Broccoli essen. Von dem wurde mir aber auf der Stelle schlecht...

Aber es ist nicht unmöglich- wenn man
a) bewußt mit seinem Problem umgeht
b) nicht dauernd hört, wie übel Gewichtszunahme doch ist.

Meine Ex-Frauenärztin wußte nicht nur von meinem "Problem", sie konnte damit auch umgehen. 25 kg beim Kleinen Tiger waren ihr egal. Nie habe ich da ein Wort gehört, so viel Gewicht sei nicht "normal". Und siehe da, ich verlor das Gewicht auch wieder.



"Ich zahle Steuern!"
stand heute in den Schaufenstern mehrerer Geschäfte, an denen ich vorbeikam.

Ja, wir auch, kommen aus der Nummer wohl auch kaum raus wenn der Staat sie direkt beim Arbeitgeber einzieht und man am Ende des Jahres gucken kann, ob er wieder was rausrückt.



Montag, 3. Februar 2014
Wenn dich die bösen Buben locken
dann bleib daheim und stopfe Socken.

Ich überlege, Großem Tiger das Sockenstopfen zu lehren. Kann man immer brauchen, später im Leben. Außerdem schleppt er dann nicht mehr konsequent jeden underarchiver der Klasse an.
Nr1 kam letzten Donnerstag. 2 Klassenkonferenzen allein dieses Halbjahr :-)
Heute ist der nächste da, keine Klassenkonferenzen, von denen ich weiß, aber der Sporttrainer bekommt Angstschweiß, wenn er den Namen hört.

Beide Mütter nicht grad Sympathieträgerinnen, Nr1 erklärte mir, sie fände es schweiße, daß Großer Tiger bei ihnen auf die Schule geht weil da die Plätze so knapp sind und wir ja gar nicht im Einzugsgebiet wohnen, da nimmt er einem Kind den Platz weg.
Die von Nr2 drückte den Elternabend über auf ihrem Streicheltelefon rum und pflegte ihr facebook (ich saß neben ihr) und verdrehte die Augen als es um Unterrichtsinhalte ging.

Ich gehe mal Wäsche zusammenlegen udn ein Auge auf die Jungs haben. Vielleicht finde ich Socken mit Löchern...



Sie spricht!
Wir haben so was wie das erste erkennbare Wort: kaka. Nein, nicht volle Windel, sondern anscheinend Katze. Es kommt immer wenn eins der Fellbiester Zentrum der Aufmerksamkeit ist (Katerchen flüchtet, Katzi erträgt so lange in Würde bis es ihr reicht, dann sollte man Baby schnellstens aus der Krallenreichweite holen)

Kaka. Na gut.



Fußnägel oben
Die Verantwortliche erzieherin

Aua.

Ja, nach der, die, das schreibt man groß- es sei denn, es handelt sich um ein Attribut zum Nomen. Nomen, also Namenswörter, erkennt man daran, das man sie sehen, schmecken, hören, fühlen usw kann.
Man ahnt es: Grammatik für die Grundschule :-)

Da fühle ich mich schlagartig rechtschreib- und grammatiksicher.



Sonntag, 2. Februar 2014
Kopftuchcomic
http://www.spiegel.de/fotostrecke/muslimische-studentin-zeichnet-comics-fuer-kopftuch-toleranz-fotostrecke-110088-3.html

Keep it simple, keep it sweet.



Samstag, 1. Februar 2014
Kindergeburtstag
Die Party wurde nachgeholt.

Insgesamt 13 Kinder (4 davon von uns...), ein voller Erfolg. Nur: nächstes Jahr holen wir uns Verstärkung. Das sage ich jedes Jahr wieder, aber dieses Mal meine ich es ernst.

Mir tun die Füße weh.
Mir tut der Rücken weh.
Ich will nie wieder ein Würstchen oder gar Ketchup sehen.

Die Kombination war grenzwertig. An 50% der Zwischenfälle war ein Knd beteiligt. Der Junge kann austeilen, aber nicht einstecken und so war als er angerempelt wurde, die Situation am eskalieren. Tigergatte löste das ganze dann autoritär auf; er wollte gar nicht wissen, wer angefangen hat, er wollte nur, daß alle aufhören.

Nun haben wir Ruhe bis März, der Prinzessinnengeburtstag kann erstmal noch in kleimem Kreis begangen werden.



Freitag, 31. Januar 2014
Mädchenhaftes Quieken!
Quiek! Kreisch!

Outlander!

Und wird passieren? Kein deutscher Fernsehsender wird das kaufen. Ist ja klar. Oder es kommt um 22:15 (was ich angesichts der nicht immer jugendfreien Handlung mehr als verstehen könnte), zerstückelt durch Werbung und dauert bis locker 0:30 und ab 22:30 (erste Werbepause) bin ich eingeschlafen.



Star Wars
Popkulturelle BIldung ist die Währung, die auf dem Schulhof zählt. Damit Großer Tiger auch mal was anderes spielt als Herr der Ringe, guckten wir "Star Wars"- alle Teile.

Alternate Ending:

Luke, der Aushilfsjedipraktikantenazubi, versemmelt seine Befreiungsaktion für Han Solo und stirbt im Kampf gegen den Rancor.
Yoda stirbt an Kopfschütteln und Ohrenwackeln.
Lando nimmt seinen alten Brötchenerwerb als Schmuggler wieder auf, wird erwischt und landet in einer Strafbergbaukolonie, ein nützliches und produktives, wenn auch kurzes, Leben führen.
Wer bleibt? Leia, zum Zeitpunkt des Todes von Luke mit recht kurzem Aktionsradius. Darth Vader spürt sie auf, weil die Macht, ohne Ahnung, wohin sie denn nun nach Lukes Tod soll, in ihr erstarkt. Sie läuft zur Dunklen Seite über und wird eine Dunkle Lady der Sith.

So. Und die Jedi sind autoritär geführte, zwangszölibatäre Kindersoldaten unter dem Kommando eines kleinen grünen Wesens von obskurer Herkunft, welches sich ohne jede demokratische Legitimation in die Legislative einmischt.



Dienstag, 28. Januar 2014
Schiffbruch
Ich war es übrigens nicht!



Maulcong
Der Schnee taut weg und man sieht, daß ich ein echtes Victor-Charly-Problem habe. Dieser vietcong-ausgebildete Maulwurd unterhöhlt meinen Garten und was seiner Innendeko im Weg ist, fliegt raus.

Ich habe den Maulcong im Garten...



Kinderarbeit :-)
Die Tiger räumten gestern Schnee. Mit viel Chaos, aber auch Effekt. Und weil das so toll war und uns der Schnee leider ausging und es nicht weiterschneite, klingelten sie bei der Nachbarin (1 Einzelmädchenteenie) und fragten, ob sie auch ihren Schnee wegräumen dürfen.
Nachbarin begeistert, Jungsnachbarin entzückt- sonst hätte sie das machen müssen...

Und weil sie das gemacht hatten, bezahlte die Nachbarin den fürstlichen Lohn von 1 Euro pro Kind plus Keks.


Nun warten sie auf mehr Schnee...



Montag, 27. Januar 2014
"Das ist sozusagen eine freiwillige Angabe"
Ich komme vom Verwaltungsdreikampf zwecks Erfüllung der Schulpflicht wieder. Auf manche Dinge kann man sich verlassen...

Schulsekretärin fragt alles mögliche. da wir aber eh vorhaben, einen Antrag auf Besuch eienr anderen Schule zu stellen und die Erfahrungen mit der zuständigen Schule keine Empfehlung zulassen, war ich nicht drauf aus, da besonders lange zu verweilen oder Angaben zu machen.

Die Daten auf der Geburtsurkunde und die Meldedaten von mir aus. Mehr nicht.
Gefragt wurden:
Sprache im häuslichen Umfeld. Laut Schulsekretärin war diese Angabe verpflichtend. Also erfüllte ich meine Auskunftspflicht mit der Aufzählung aller Sprachen, die wir so sprechen, inklusive Altgriechisch. Das wollte ich schon lange mal tun :-)
Danach versuchte sie, mir die Frage nach dem Kindergarten als gesetzlich vorgesehen zu evrkaufen. Ich erinnerte mich aber recht gut daran, daß es sich dabei um eine freiwillige Angabe handelt. Ich verweigerte also.
Sie bestand darauf, das sie das eintragen müsse. Ich fragte nach, mehrfach. Sie las das Formular "äh, ja, das ist sozusagen eine freiwillige Angabe"
Ja, was ist denn "sozusagen freiwillig"?
Antwort: das fragen sie immer.
Sehr hübsch, aber keine Antwort auf meine Frage.
Sie fragte nochmal. Und weil ich immer noch nicht auskunftswillig war, guckte sie den Antrag auf Schulwechsel an und sah, daß da ein Kindergarten erwähnt war. Also trug sie den ein. Von mir aus. Ist zwar nicht unser Kindergarten, aber was soll's?
Ich wiedersprach der Schweigepflichtentbindung.
Ich verweigerte die Antwort auf die Frage nach Hortbetreuung- das Kind soll da ja nicht mal zur Schule, also stellt sich die Frage nach Hort erst, wenn feststeht, daß er dahin muß.
Email-Adresse.
Kinderarzt.
Krankenversicherung.
Die Dame hatte immer noch nicht begriffen, daß ich nur die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu machen gedenke.
Irgendwann reichte es ihr und sie fragte, warum ich denn die Angaben nicht machen wollte. Weil das Kind hier nicht zur Schule soll, mit Glück brauchen sie diese Angaben also nicht. Sollte dem Antrag auf Schulwechsel nicht stattgegeben werden und auch eine Klage nicht erfolgreich sein, kann ich die Angaben immer noch machen.
Einwilligung für Presse- und Internetfotos- verweigert. Ja, aber ist doch schön wenn die Kinder in der Zeitung sind. Will ich nicht noch mal überlegen? Nein, will ich nicht.

Und warum muß ich unbedingt rumzicken? Weil die Rektorin im Nebenzimmer saß, erkannt hatte sie mich auch schon. Sie entscheidet über den Antrag und vielleicht will sie sich den Nerv, sich wieder wöchentlich mit uns rumärgern zu müssen, ja nicht geben...

Wenn ich die nächsten Tage schlechte Laune habe, finde ich raus, ob die Frage nach den im häuslichen Umfeld gesprochenen Sprachen freiwillig war oder Pflicht. Dann kann ich mit Dienstaufsichtbeschwerde drohen. Mal gucken.



Tiger Mom schlägt wieder zu
Amy Chuas neues Buch steht auf meiner Leseliste. Den erstens war ihr erstes Buch anders als die Kritiken suggerierten und zweitens: ich bin neugierig.

Der Vergleich mit Thilo Sarrazin wird gezogen. Soweit ich das bisher (ohne Lektüre immer Kaffeesatzleserei) ersehe, verzichtet Chua allerdings auf Expeditionen ins Land der Genetik, sondern beschränkt sich auf kulturelle Faktoren: anerzogene Leistungsbereitschaft, anerzogene Selbstdisziplin und die vermittelte Zugehörigkeit zu einer Gruppe- Mormonen sind beim besten Willen keine Ethnie.

Soweit, so politisch korrekt. Wenn man darauf verzichtet, alle Eigenschaften genetisch zu erklären, steht man eigentlich auf sicherem Boden. Oder hat sich das die letzten jahre geändert?

Das eine Umgebung, die Leistung einfordert, leistungsfördernd wirkt, ist auch so weit unbestritten.

Das sich ein Gruppen leicht für überlegen halten, ist auch bekannt. Gründe gibt es dafür viele:
- weil sie eine so großartige (Sub)Kultur haben
- weil sie die coolere Musik hören
- weil sie im Kleinstadtpromimagazin schon mal erwähnt worden sind
Sich irgendwie für besser zu halten, passiert leicht. Wenn leute das denken weil sie sich die "richtigen" Eltern ausgesucht haben, zeigen sie eminer meinung nach ja höchstens ihre Klatsche und auch andere "Leistungen" wie den Rekord im Bierschnelltrinken nötigen mir nicht zwangsläufig Bewunderung ab oder lösen akute Unterlegenheitsgefühle aus. Sollen sie in ihrer eigenen Welt ruhig die Oberhelden sein :-)

Haarig wird es, wenn man sagt "du kannst da nicht zugehören weil du falsch bist" und genau das scheint Prof. Chua nicht zu tun- sie betont immer wieder, jedes Kind könne so Klavier spielen wie ihre Tochter, wenn es nur ausreichend übt- es läge an den Eltern, die ihre Kinder zu schnell vom Haken lassen.

Wie gesagt, steht auf meiner Leseliste.