Donnerstag, 31. Oktober 2013
Deo lo vult!
Tigergatte hat mit den Tigern ihren Schlachtruf für heute abend geübt. Und so stürmten mit gezogenem Schwert in Kreuzrittertuniken die Straße lang und brüllten "Deus lo vult!".
Ich fand es das erschreckendste und furchterregendste, was ich heute gesehen habe.

Wir hatten:
Hexen
Vampire
ein paar PuMos mit Scream-Masken
einen Teufel mit Leuchthörnern
einen Kürbis
eine Fee
einen Engel
irgendwas mit grün im gesicht (zu viele Süßdope?)

Aber es ist ein ruhiges Halloween. Hat schon seit 15 Minuten nicht mehr geklingelt.



Mittwoch, 30. Oktober 2013
Sie näht!
Ich weiß nicht, was ich jetzt anders mache als vorher, aber: meine Nähmaschine näht! ich ahbe alles an austauschbarem Kleinkram ausgetauscht und nun näht sie schnurrend!

1 alter weißer (und häßlicher) Bettbezug verwandelt sich in 3 Tuniken.

Ein alter Rock von mir wird zum Mantel von St Martin.
St Georg braucht auch noch einen Mantel, aber der muß ja nicht römerrot sein.

Morgen kaufe ich dann einen Kürbis, die, die ich heute gefunden habe, waren zu klein.


Allerheiligen kann kommen!



Realität ist subjektiv
Man kann jahrelang, jahrzehntelang mit jemandem zusammenleben und trotzdem ist man in einer völlig anderen Realität als er.
Des einen Utopie ist des anderen Dystopie. Ereignisse unterschiedlich zu bewerten ist das eine, aber sich an Dinge zu erinnern, die nicht passiert sind oder sich nicht zu erinnern, obwohl man daneben stand: das ist doch eher seltsam.

Ts.



Nerdy
Ich halte Leonard Hofstadter für einen eigentlich ganz akzeptablen Mitbewohner. Das reicht schon, um Tigergatten zum Kopfschütteln zu bringen.
Als ich Montag sagen konnte, welche Folge "Buffy" er und Penny geguckt haben... das war dann zu viel.



Montag, 28. Oktober 2013
Sturmkater
Katerchen sitzt auf der Straße, läßt sich den Wind durch den Pelz wehen und genießt das Gefühl, ein großes, wildes, gefährliches Raubtier in eienr unberechenbaren Natur zu sein.
Katzi sitzt derweil hinter der Glasscheibe. Warm, trocken und windsicher genießt sich Sturm am Besten.



Zeitumstellung
Am Wochenende klappt das ja alles noch halbwegs, aber ich bin völlig neben der Spur heute. Die Junx standen eine Stunde "zu früh" auf und statt wie gewohnt halbwegs zügig das Haus zu verlassen, hatten sie plötzlich Zeit und begehrten fernzusehen, Kekse zu essen usw und als das ausfiel, stiegen sie auf Randale um, bis sie ihre Schwester geweckt hatten.

Gibt es eine Petition, ein Volksbegehren oder was auch immer, um diesen Unsinn zu stoppen?



Samstag, 26. Oktober 2013
Maternage
Und noch ein Fall für Kollegen Loco:

Die Französin wird in Deutschland gerne als die perfekte Frau dargestellt: schick, sofort nach der Geburt wieder schlank und sie hat einen Job, über den man auf Cocktailparties gut plaudern kann- also nichts Langweiliges oder mit Schweigepflicht. Das ist spätestens seit "Bringing up Bébé"" wieder mal akut.

Ein paar Damen haben das Buch allerdings anscheinend nicht gelesen, ihre Stöckelschuhe in die Ecke geworfen und brechen aus:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/frankreich-muetter-wollen-mehr-zeit-mit-kind-verbringen-a-927412.html

Ich hoffe, Mme Badinter bekommt keinen Herzinfarkt :-)



Hallo Wien
Es dräut wieder.

ich wäre für Ignorieren, wenn nicht unseren Nachbarn dafür der Vorgarten auseinandergenommen worden wäre (also, eigentlich haben sie nicht ignoriert, sondern waren schlicht nicht zu Hause) und da ich auf randalierende PuMos keinen Bock habe, erkaufe mich mir lieber meine (relative) Ruhe durch das gezielte Verteilen von Karies.

Die niedliche verkleideten Gespensterchen, die Gedichte aufsagen, finde ich mega-knuffig.
Nur auf die mies verkleideten Proto-Teens, die Rabatz machen, kann ich gut verzichten. Letztes Jahr war ich einem von denen zu unheimlich- so mit dem schwarzen Kater im Fenster, der grimmig guckte, und dann dieses spooky Kruzifix im Flur und "da hängt ja einer dran!"


Eigentlich planen wir immer, zu All Hallow's Eve mal in die Vollen zu gehen und einen Scheiterhaufen im Vorgarten zu errichten und "verbrennt die Hexe!" nachzustellen, aber irgendwie scheitert das immer wieder. Diese Idee finde ich genauso cool: Saint-o-Lanterns und Christ-o-Lanterns! Ich bin auf Bastelgebiet eher herausgefrodert, aber der Herausforderung werde ich mich stellen! Wenn man dann noch mit einem fröhlichen "In Nomine Omnium Sanctorum!" oder auch "Lauretur Omnes Sancti!" die Tür öffnet, ist der Spaß gesichert.



Freitag, 25. Oktober 2013
Wenn der Kopf die Tischplatte trifft...
Was ist passiert?
Ich wurde gefragt, wo wir die Lütte für die Krippe alles anmelden wollen oder angemeldet haben.
Gar nicht. Wie, gar nicht? Ich erkläre, daß sie dafür noch deutlichst zu jung ist und über später mache ich mit Gedanken wenn es soweit ist.
Ja, sie hatten eine ganz tolle Krippe, die war wirklich ganz familiär und was die Kinder nicht alles gelernt haben! Und in so kurzer Zeit!

Eigentlich versuche ich Streitgesprächen dieser Art aus dem Weg zu gehen, einfach keinen Bock mehr. Dieses Mal kam ich aber nicht weg. Ich versuche, nett da raus zu kommen. Ja, sicher, es gibt gute Krippen, aber generell traue ich mir durchaus zu, die junge Dame genau wie ihre Brüder bis zum Kindergartenalter selbst frühkindlich zu bilden.
Ja, aber... was will ich denn tun wenn ich keinen Platz bekomme weil ich nicht rechtzeitig angemeldet habe? Ich nehme mir einen neuen Keks, mit Schokolade im Mund bliebe ich nämlich ruhiger.
Ich lächle und sage, genau das, was ich bisher immer getan habe: gar nichts.
Dann kann man jetzt ja auch klagen. Danke für den Hinweis...
Ich bleibe dabei: nö, wollen wir nicht. Sie will herausfinden weshalb und irgendwann sage ich es ihr, und zwar in aller Deutlichkeit: wir wollen keinen Krippenplatz, das ist die absolute und allerletzte Notlösung für uns.

Gekränktes Gesicht: so kann man das sehen, aber sie haben wirklich die besten Erfahrungen gemacht. Schön für sie und vor allem für ihr Kind.
Tigergatte wollte zwischendrinne den Kleinen Tiger sogar schon vom Kindergarten abmelden weil es ihm reichte. So was als Krippe brauche ich nicht, irgendwann ist meine Bullshit-Toleranzgrenze erreicht und das könnte bei zwei Kinderbetreuungseinrichtungen dieses Kalibers innerhalb von kurzer Zeit der Fall sein.
Dummerweise findet diese Mutter diesen Kindergarten aber ganz toll (auch wieder schön, muß ja für alle Töpfe Deckel geben und so weiter). Mit anderen Worten: ich hatte beschränktes Vertrauen in ihr Urteil.
Ich wollte das ganze nur noch beenden, ohne weiter zu eskalieren. Aber mit cassie-mäßiger Diplomatie ging das natürlich schief. Ich sagte nämlich, daß, wenn schon Betreuung, dann bei einer Tagesmutter, zu der man Vertrauen hat.
Dann kam der Hammer: ja, Tagesmutter hätten sie ja auch gehabt- die Oma.

Wie bitte kann man die Oma als Tagesmutter bezeichnen?

Wenn man persönliche Beziehungen zu Menschen, die man liebt (okay, meistens) mit einem Wort bezeichnet werden, daß ein Dienstverhältnis ausdrückt... dann ist was grundlegend falsch.



Dienstag, 22. Oktober 2013
U5
Tigermädchen nähert sich den 7 Kilo! Vorbildlich agil, sagt der Kinderarzt. Sehr überzeugend.



Montag, 21. Oktober 2013
Wenn die Freiheit von zum Zwang zu wird
Ich fange mal so an: dafür zu sorgen, daß kein Mädchen gezwungen wird, mit Kopftuch in die Schule zu gehen, ist gut, unterstützenswert und richtig.
Die Kehrseite ist, wenn man jedes Kopftuch als Zwang begreift und das arme Kindelein mit aller Macht davon befreien will. Und bist du nicht befreiungswillig, so brauch' ich Gewalt.

Nun wäre es interessant zu wissen, wie viele Mädchen man vor Zwangskopftuchtragen rettet und wie viele Mädchen man mit dem Zwang zu nackten Haar unterdrückt.

Kollege Loco deutete ja letztens schon was dazu an und kann bestimmt viel mehr und vor allem viel qualifizierteres dazu sagen als ich mit Kenntnissen, die nicht weiter gehen als ein Spiegel-Artikel.

Kollege Loco sagte, daß die Kantinen Schweinefleisch anbieten müssen. Solange es eine Alternative gibt, ist daran kaum etwas auszusetzen (auch wenn ich mich freuen würde, Mäuslein zu sein, wenn die französische Schulverwaltung das mit den Veggie-Day-Grünen bespricht).

Ich sehe hier allerdings ein Problem: wenn das Kopftuch oder das Kreuz meines Nebenmannes oder meiner Nebenfrau mir so zum Schmerz wird, daß ich es in der Schule nicht ertrage, dann gibt es ein Toleranzproblem.
Wenn der Tofubratling, den mein Klassenkamerad freitags ißt, mir zum Problem wird, dann ist das Problem wahrscheinlich tiefer als die Fritteuse, in der das ökounfreundliche Teil frittiert wurde.
Die Kippa auf dem Haupt meines Vordermannes wird mir den Blick zur Tafel nicht versperren.

Mit anderen Worten: ich sollte mich, wenn es soweit ist, um meinen eigenen Bauchnabel kümmern statt an dem andrer Leute rumzumaulen.
Das ist Fundamentalismus der Krampfsäkularisten.


Loco? was ist denn da los?



Samstag, 19. Oktober 2013
Alea iacta est
heißt übrigens nicht "Die Würfel sind gefallen" weil:
a) alea singular ist, ebenso est.
b) iactare werfen und nicht fallen heißt

Der Würfel ist jedenfalls geworfen. Mal gucken, wie er fällt.



Mittwoch, 16. Oktober 2013
Motherhood- when pregnancy marks are battle scars
"Eine Geburt ist schließlich eine Grenzerfahrung zwischen Leben und Tod."

Das klingt megadramatisch und wenn man genau da ist, denkt man über kluge Sätze eh nicht mehr nach, aber es stimmt.
Man hört auf zu Denken und tut. Manchmal tut man genau das Gegenteil von dem, was die Profis empfehlen- bei der Geburt der Tigerprinzessin wollte die Hebamme mich partout baden schicken, ich wollte aber auf keinen Fall ins Wasser. Was ich wollte war ein Espresso. Dieselbe Hebamme schmiß den Tigergatten zwischendrin raus, ich fand das eine dumme Idee, den brauche ich zum Festhalten wenn es weh tut, sie meinte, ich könne mich dann ja an ihr festhalten. Das nächste, was sie zu diesem Thema sagte war dann "Sie müssen mich loslassen, Sie tun mir weh" und es gab auf der Welt einerseits nichts, was mit egaler gewesen wäre (die Anzahl an interessanten Themna war grad übersichtlich), andererseits konnte ich sie noch fragen, ob ich ihr das nicht gleich gesagt hätte. Dann durfte er wiederkommen, war wohl sicherer für alle Beteiligten. Und ich bekam meinen Espresso, den ich aber leider nicht mehr trinken konnte.

Geburt kann eine fremdbestimmte Erfahrung sein. Das Krankenhaus war für mich immer nur Lösung C; A wäre zu Hause und B im Geburtshaus gewesen. Aber da bei der Geburt des Großen Tigers ja so ziemlich alles schief gegangen war, was schiefgehen kann, ohne daß es Tote gibt, lehnt mich jedes Geburtshaus dankend ab (am liebsten würden sie wahrscheinlich fragen, ob ich einen 2 km Sperradius um sie einhalten kann) und keine Hebamme würde eine Hausgeburt bei mir riskieren. Wobei ich immer noch denke, daß die beinahe lethale Verkettung unglücklicher Umstände nicht passiert wäre wenn zu Anfang ein paar Weichen anders gestellt worden wären, aber das ist Jammern über verschüttete Milch und Spekulation auf gehobenem Niveau.

Was war hinterher?
"Na, alles gutgegangen? Na prima" hörte ich oft. Nein, nicht alles gutgegangen. Wie... nicht alles gutgegangen? Was ist denn passiert? Kaiserschnitt? Ja, aber das haben doch viele, das machen die heute doch täglich, das ist doch heute alles kein Drama mehr.
Ja, vielleicht machen die Ärzte das täglich, aber ich lasse mir nicht täglich den Bauch aufschneiden und soll dabei auch noch zugucken.
Und dann die Erfahrung, sich selber beim Fast-Verbluten zuzugucken. Unschön. Aber: "ach, Kaiserschnitt ist doch nichts großes mehr", in den Raum geschwafelt von männlicher Verwandtschaft, die jede Menge Frauen kannte, die einen Kaiserschnitt hatten und das nicht schlimm fanden.
Schwägerin fand Kaiserschnitt sogar gut: "dann mußtest du nicth da rumliegen und aa-aaa-aaaaa *augenverdreh* schreien, das mache die Promis doch auch alle, das ist doch viel besser". Aha, danke für die Meinung.

Dieses Mal bekam ich die Wehen zu Hause, das erste Mal von alleine statt durch medizinische Maßnahmen seit dem Großen Tiger. Vielleicht weil das Trauma dieser Geburt mittlerweile nicht geheilt, aber zumindest vernünftig vernarbt ist.

Ich war alleine als es losging und blieb ruhig- ich bekomme nicht einfach so Wehen, die gehen schon wieder weg. Als sie im 7-Minuten-Takt kamen, wurde mir dann klar, daß wir hier ernst machen und rumdöddeln vorbei ist.

So, 1% der Frauen haben hinterher eine posttraumatische Belastungsstörung? Wundert mich nicht.

Aus völlig intakten Flugzeugen springen?
Mit einem Gummiband um die Füße von der Brücke runter?
Brauch ich nicht, ich weiß, daß meine Grenzen viel weiter draußen liegen als ich es je ausnutzen kann.

Wenn man also mal wieder über "Mamis" ablästert, dann sollte man sich überlegen, daß die Frau zwar Mama ist und es immer bleiben wird, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Herausforderung gestellt hat, die einem, nüchtern betrachtet, Angst machen muß.



Herr der Ringe- wie es wirklich war :-)
http://www.youtube.com/watch?v=cD8rph02cxw



Samstag, 12. Oktober 2013
Premiere
Jedes erste Mal ist schwer- für die Eltern.

Großer Tiger fährt mit dem Rad in den Nachbarort. Das erste mal die geschlossene Bebauung verlassen und sich mit dem Kumpel unterwegs getroffen, um die unübersichtliche Strecke durch den Ort zusammen zu fahren.

Ich wäre beinahe hinterher gefahren. So wegen der Sicherheit. Muß ich mir abgewöhnen.



Kopfrechnen mit Orks
Großer Tiger geht in Bremen zur Schule. Noch Fragen?

Also üben wir zu Hause.

"Wenn du 3 Pfeile hast und jeder Pfeil 5 Punkte Schaden macht, wie viele Schadenspunkte machst du wenn du alle Pfeile verschießt und triffst?"
"Der Ork fällt bei 25 Schadenspunkten um. Wie viele Pfeile mußt du dir ausleihen?"
"Ein Hieb mit einer Zwergenaxt macht 7 Schadenspunkte. Wie oft muß der Zwerg zuhausen, um den Ork umzuhauen?"

Wie man sieht- Kopfrechnen braucht man immer. Total lebensnah und praxisbezogen:-)



Wunder
http://www.spiegel.tv/#/filme/bbc-der-menschliche-koerper-1/


Jeder einzelne Mensch ist ein Wunder.



Freitag, 11. Oktober 2013
"Ich bin gar nicht müde leider"
sagte der Mini-Tiger, Daumen im Mund und Augen geschlossen. Sekunden später kam die Ankündigung, er gehe jetzt spielen.

Und dann schlief er.



Donnerstag, 10. Oktober 2013
Tageskarte
Blätterteig mit Kassler und Ananas, mit Käse überbacken.


Is' ja Donnerstag.


Für morgen ist dafür vegane Linsensuppe anvisiert. Freitag und so.



Mittwoch, 9. Oktober 2013
Festung Europa
"Die Katastrophe von Lampedusa hat die Welt erschüttert. Ganz besonders Italien. Entsetzt sieht man die Bilder im Fernsehen, die verpackten Körper am Strand. Kann, darf das sein? "Eine Schande", sagt Papst Franziskus. "Ja", sagen viele, "eine Schande." Es wird über Solidarität gesprochen. Italiens Regierungschef Enrico Letta verlieh den Verstorbenen posthum die italienische Staatsbürgerschaft. "

Die Toten genießen als EU-Bürger nun also Freizügigkeit in der EU. Super, das wird sie bestimmt sehr freuen.

Wie zynisch ist denn das bitte? Europa schottet sich ab, im Mittelmeer ertrinken beim Versuch, Europa zu erreichen, mehr Menschen als je an der Berliner Mauer gestorben sind und was tun wir? Tote einbürgern.

Die Überlebenden können wir weiter in Lager sperren.

Wir brauchen weder eine Politik, die die Tür zumacht, noch "für freies Fluten"-Rhetorik. Menschen zu ermuntern, sich in Nußschalen übers Mittelmeer zu wagen, nimmt bewußt deren Ertrinken in Kauf.
Wenn Innenminister Friedrich sagt, daß man Menschen auch außerhalb Europas eine Zukunft bieten muß, damit die "Alternative", auf dem Weg zu ertrinken, nicht zur Alternative wird, hat er recht. Reden ist aber genauso billig wie postortal verschenkte Staatsbürgerschaften.

Zeit für Taten.



Ein bißchen Lokalpatriotismus
Das Göttinger Nobelpreiswunder ist einen Preis reicher!



Rüpelkater
Ich habe grade eine weitere Fremdkralle aus dem Pelz des Katers geholt. Ich hoffe mal, das endet nicht wieder beim Tierarzt.



Dienstag, 8. Oktober 2013
Paprikasauce
Es muß 1992 oder 1993 gewesen sein. Ich und meine 3 üblichen Schulmensa-Kumpane guckten auf den Speiseplan und entdeckten "Serbische Bohnensuppe".
Kurzer Blick auf die Küchenbelegschaft: fehlte da eine Küchenfrau?
Durchzählen des Lehrpersonals.
Farbcheck bei den Bohnen: keine blauen Bohnen.

Waren da Serben oder Bosniaken oder Kroaten drin? fragten wir uns. Ich aß sicherheitshalber die vegetarische Variante, die etwa so vegetarisch war wie die "Hühnersuppe (veg)", die regelmäßig auf dem Speiseplan stand- da fehlte dann das Hühnerfleisch...


Was will ich damit sagen:
Jugoslawien zerlegte sich, das tägliche Massaker kam über die Abendnachrichten ins Wohnzimmer, ich begann mich in der Flüchtlingsarbeit bei Bürgerkriegsflüchtlingen zu engagieren und völlig unsensibel stand "Serbische Bohnensuppe" auf dem Plan. War den Speiseplanmachern klar, was sie da anstellten?

Die Paprikasaucen-Frage erinnert mich daran.

Zigeuner-Schnitzel heißt in Hannover "Schnitzel Balkan-Art". Also mit Massakerbeilage. Oder liegt es so schwer im Magen, daß man hinterher so miese Laune hat, daß man am liebsten losmassakern würde? Oder ist man hinterher so gestärkt, daß ein kleiner Bürgerkrieg grad recht kommt?

Bei "Balkan" assoziiere ich nicht "Paprikastückchen".


Alles nicht so einfach. Wir sollten vielleicht auf die Verwendung von ethnischen Bezeichnungen ganz verzichten.