Hallo Wien
Es dräut wieder.

ich wäre für Ignorieren, wenn nicht unseren Nachbarn dafür der Vorgarten auseinandergenommen worden wäre (also, eigentlich haben sie nicht ignoriert, sondern waren schlicht nicht zu Hause) und da ich auf randalierende PuMos keinen Bock habe, erkaufe mich mir lieber meine (relative) Ruhe durch das gezielte Verteilen von Karies.

Die niedliche verkleideten Gespensterchen, die Gedichte aufsagen, finde ich mega-knuffig.
Nur auf die mies verkleideten Proto-Teens, die Rabatz machen, kann ich gut verzichten. Letztes Jahr war ich einem von denen zu unheimlich- so mit dem schwarzen Kater im Fenster, der grimmig guckte, und dann dieses spooky Kruzifix im Flur und "da hängt ja einer dran!"


Eigentlich planen wir immer, zu All Hallow's Eve mal in die Vollen zu gehen und einen Scheiterhaufen im Vorgarten zu errichten und "verbrennt die Hexe!" nachzustellen, aber irgendwie scheitert das immer wieder. Diese Idee finde ich genauso cool: Saint-o-Lanterns und Christ-o-Lanterns! Ich bin auf Bastelgebiet eher herausgefrodert, aber der Herausforderung werde ich mich stellen! Wenn man dann noch mit einem fröhlichen "In Nomine Omnium Sanctorum!" oder auch "Lauretur Omnes Sancti!" die Tür öffnet, ist der Spaß gesichert.




silvia_fragezeichen am 26.Okt 13  |  Permalink
Ein Freund von uns hat folgendes entwickelt: Zu verschiedenen Heiligen einen Zettel zum an Gummibärchentütchen tackern oder sowas: Ganz kurz, woher Halloween kommt (Vorabend von Allerheiligen), ganz kurz, was Heilige sind, dann ganz kurz Vorstellung eines Heiligen (zB Elisabeth von Thüringen, Maximilian Kolbe, Johannes der Täufer....) mit Link zu weiteren Informationen...
Wir sind gerade umgezogen, deshalb weiß ich noch nicht, wie das hier so ist, bisher hatten wir Glück und es kamen nur freundliche Kindergartenkinder und keine randalierenden Teenager...

cassandra_mmviii am 26.Okt 13  |  Permalink
so was in der Art- ignorieren funktioniert nicht, also lieber angehen. Leere ("wir feiern das nicht!") ist Verbotsreligion, da lieber mit dem füllen, was wir haben: Allerheiligen.
Meine kleinen Fundi-Tiger haben auf die Idee, Heiliger Martin, St Georg und ein Kreuzritter zu sein (den Kreuzritter haben wir schon) begeistert reagiert. Feste mit Verkleiden sind immer cool und wenn man dann noch ein Schwert haben darf....)


Das mit dem auseinandergenommen Vorgarten fand ich absolut unlustig. Wir machen den Garten "sturmfest", also alles aufräumen und wegschließen, Räder und Fahrradanhänger anschließen usw.


Ich backe dieses Jahr für das "absolut säkulare" Kindergartenfest übrigens Martinskekse, ich habe einen St-Martin-Keksausstecher! Mit Keksen gegen den Krampfatheismus :-)

silvia_fragezeichen am 27.Okt 13  |  Permalink
Na denn viel Spaß :-)

Kennst Du dies schon? (Vielleicht noch ein paar Anregungen für weitere Kostüme ;-)

http://www.patheos.com/blogs/simchafisher/2013/10/22/twofer-costumes-for-the-conflicted-catholic-family-3/

cassandra_mmviii am 27.Okt 13  |  Permalink
Mit ein bißchen mehrt Zeit läßt sich da was rausholen. Bisher haben wir einen St-Georgs-Wunsch (Drachentöten!) und einen Kreuzritter und einen Löwen, der sich klasse ins Märtyrer-Thema einbinden läßt. Die Märtyrerin wäre dann ich, so schwer kann eine generische Tunika ja nicht sein.

sid am 26.Okt 13  |  Permalink
Hallo Bremen ; )

Wieso ist das jetzt bei Ihnen schon und nicht erst in 5 Tagen?
Zugegeben, für die Kunden hab ich auf Halloween-Krams eingekauft. Haben kann, wer will (dürfen tun sie alle).
Allerdings gehts da nicht um händevoll sondern ein ganz kleines Dings, halt mehr eine Aufmerksamkeit.

Was die Kürbisse angeht - find ich gut, allerdings weniger die Variante die die Abtreibungsgegner uns dauernd (ungefragt) unter die Nase halten.

cassandra_mmviii am 26.Okt 13  |  Permalink
Hallo Wien!
Was die Kürbisse angeht - find ich gut, allerdings weniger die Variante die die Abtreibungsgegner uns dauernd (ungefragt) unter die Nase halten.


Wenn ich mir überlege, wie viel pro-Abtreibungsmist der übelsten Sorte (was für ein Argument ist denn bitte "hätt' Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben"?) ich allein in den letzten Tagen gesehen (und wenn ich konnte entfernt) habe, soll sich an einem Kürbis, der bei mir vor der Tür steht, keiner stören. Wen es stört, der muß ja nicht läuten. Ich bin allerdings handwerklich nicht geschickt genug, Babies zu schnitzen... es wird also einfacher gehalten bleiben. Rosenkranzmonat geht zu Ende, Kügelchen und Kreuz entspricht eher dem, was ich kann. Ich werd nun mal keine Bastel-Mami, egal was ich tue.

Die letzten Jahre bin ich 2 Salatschüsseln Süßzeugs los geworden. Uff.

Kinder mit Kostümen lösen bei mir ja immer "wie herzig" aus, PuMos auf dem Kriegspfad nicht.

sid am 27.Okt 13  |  Permalink
"Hätt".. Sprüche sind - neben einigem andren - Unsinn. Zumal da ja noch der Johannes war zwecks Alternative, sofern ich mich erinner.

Ich bleib dabei, daß ich mir nicht gerne Embryonen aufs/ unters Aug klatschen lasse, egal in welcher Situation.
Ordentliche (soll heißen nicht reißerische) Dokumentationen etc. sind davon ausgenommen.

Was "PuMos" sind kann ich grad nicht nachvollziehen, deswegen kann ich dazu nix sagen : )

cassandra_mmviii am 27.Okt 13  |  Permalink
PuMo
Pu-bertierende
Mo-nster

cassandra_mmviii am 27.Okt 13  |  Permalink
"Embryonen unter#s Auge klatschen"- da m,ußte ich jetzt echt grinsen. Denn darum, daß keine Embryonen mehr geklatscht werden, geht es ja. Das war ein Volltreffer!

Wenn man sich die biologischen Fakten zu Gemüte führt und generell der Ansicht ist, daß man keine Menschen töten sollte, dann k0mmt man um das Nein zur Abtreibung nicht rum.

Da wächst ein Mensch. Der wird nicht erst -simsalabimbambasaladim!- mit Tag X zum Menschen, sondern ist es ab dem ersten Tag, ab der ersten Stundem ab der ersten Minute, ab dem Moment, indem aus zwei Gameten mit halben menschlichem Chromosomensatz eine menschliche Zelle wird. Ab diesem Moment wächst da ein Mensch.

Solange "das ist mein Recht" gezickt wird, was von "Schwangerschaftsgewebe" hysteriert wird oder was auch sonst an realitätsleugnenden Parolen so unterwegs ist, ist es auch gerechtfertigt, auf die Fakten, nämlich das ein Embryo ein mensch ist, hinzuweisen.

Ich bin Abtreibungsgegnerin weil ich Antifaschistin bin. Der Nationalsozialismus nahm sich das Recht, zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht. Dieses Recht steht keinem zu. Niemandem. Auf diese Rampe darf sich geistig keiner stellen und auswählen, wer darf und wer nicht.
Angefangen hat meine Auseinandersetzung mit diesem Thema mit der Eugenischen Indikation. Was bitte soll denn das? T4 oder wie? Das ist ja nazi pur!
Und von da aus war es nur ein winziger Schritt, Nichtbehinderten die gleichen Rechte zuzugestehen wie Behinderten und als erstes das Recht, auf die Welt zu kommen.
Der Katholizismus kam erst später dazu.

Wenn man dann noch den Embryo in seinem Bauch gesehen hat, dann weiß man :"Mensch" und nichts anderes.


Von daher wird jeder "my choice"-Aufkleber, der mir begegnet und ohne Sachbeschädigung runterzuholen ist, runtergeholt.
Sollten irgendwelche Braunen Köppe auf die Idee kommen, ein Asylbewerberheim abzufackeln oder die beweóhner desselben zu "klatschen" und "my choice" sagen, dann nicke ich ja auch nicht "das muß jeder selber wissen", sondern schreite ein.
Meine halbwegs regelmäßigen Antifa-Putztouren (Lösungsmitteln, Topfschwamm, Müllbeutel und Spachtel im Putzeimer) bekommen einen pro-life-Zusatz, denn mit dieser Mist wird durchs Wiederholen und Verbreiten nicht richtiger, setzt sich aber in den Köpfen fest.

sid am 27.Okt 13  |  Permalink
Ich kann grad nicht nachvollziehen, warum Sie das derart auf die Palme bringt, wenn ich schlichtweg sagen, was ich nicht möchte (und ja, auch ICH hab das Recht auf der Straße NICHT belästigt zu werden), aber wenn es Ihnen so ein dringliches Anliegen ist, einen Embryon auf einen Kürbis zu basteln - auf der von Ihnen eingefügten Seite gibt es extra dafür ein Template zum Runterladen. So schwer die Linien nachzumalen und dann auszuschneiden kanns ja nicht sein.
Viel Spaß.

cassandra_mmviii am 27.Okt 13  |  Permalink
Warum es mich auf die Palme bringt? Weil mich generell das Töten von Menschen auf die Palme bringt.

arboretum am 31.Okt 13  |  Permalink
Ich habe eine Freundin, deren Kind starb im sechsten Monat, sie musste es tot zur Welt bringen (was noch viel schwieriger ist als bei einem lebenden Kind, weil es nicht "mitarbeiten" kann). Es war ein Junge, ich habe noch die Todesanzeige mit den Abdrücken seiner kleinen Füßchen. Er hätte zwei Wochen nach ihrem Geburtstag zur Welt kommen sollen.

So sehr sie und ihr Mann sich auch Kinder wünschten, sie ist danach nie mehr schwanger geworden. Der Natur mit künstlicher Befruchtung nachhelfen wollten sie nicht - was ich sehr gut verstehen kann.

Ich hoffe inständig, meine Freundin bekommt keinen dieser selbstgerechten Embryonen-Kürbisse zu Gesicht.

cassandra_mmviii am 31.Okt 13  |  Permalink
Ich sehe einen gewissen Unterschied, ob ein Kind während der Schwangerschaft stirbt oder ob es abgetrieben wird.

Ich habe eine Freundin, die mittlerweile nicht mehr versucht, schwanger zu werden. Sie leidet unter ihrer Kinderlosigkeit, sie sind dabei, sich durch den Adoptionsprozeß zu arbeiten. Für sie ist es extremst hart wenn sie hört, daß andere das Kind, das sie sich so sehr wünscht, abtreiben.
Für unsere Freundschaft ist jede meiner Schwangerschaften eine Herausforderung.

Man mag es für selbstgerecht halten wenn es Leute gibt, die sagen "Mensch, ab dem ersten Moment". Wie man darauf kommt... das verstehe ich nicht. Gerade wenn man ein Kind verloren hat weiß man, daß da ein Kind gestorben ist.

arboretum am 31.Okt 13  |  Permalink
Es ging mir nicht um Abtreibung an sich, sondern um das selbstgerechte Zurschaustellen der Kürbisse mit Embryonen, mit denen man automatisch anderen auch ihre Kinderlosigkeit unter die Nase reibt. Wer gegen Abtreibung ist, kann das auch auf andere Weise kundtun.

cassandra_mmviii am 31.Okt 13  |  Permalink
Wissen Sie, ich galt als unfruchtbar. Das tat weh, richtig weh. Und was tat am wehesten? Frauen mit Kinderwagen. Und obwohl ich mich ein bißchen zu gut erinnere, wie weh das oft tat und ich eigentlich vermeiden will, überhaupt jemandem unnötig weh zu tun, gehe ich trotzdem raus, auch mit Kinderwagen.

Das rieb mir jedesmal die Diagnose "wird nicht klappen" unter die Nase.

Im Vergleich zu Kinderwagen sind Anti-Abtreibungs-Kürbisse seltenst.
Ihren Schmerz wird ihre Freundin ein Leben lang tragen. Immer. Und das tut mir aufrichtig leid, sowohl für die Eltern als auch für das Kind, daß viel zu früh starb.
Bei mir hat es zur großen Überraschung aller, dann doch geklappt, ich konnte nicht einmal, sondern viermal gesund Kinder austragen. Ich "rumpele" dabei, aber das ist schon okay.


Man kann über den Geschmack des ganzen streiten- und da ich gestern mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt habe, daß ich wirklich nicht basteln kann (ich klebte und hatte Papierschnipsel an den Fingern, die Laterne nicht, es war so eindrucksvoll, daß die Kindergartencrew weitergebastelt hat weil man sich das ja nicht mit ansehen konnte...) bin ich froh, wenn ich ein lachendes Gesicht hinbekomme.

Aber am Ende bleibt die Intention der Kürbisschnitzer doch richtig. Es geht nämlich nicht darum, jemandem seine ungewollte Kinderlosigkeit unter die Nase zu reiben, sondern "Mensch" zu sagen. Denn wenn es keiner wäre, sondern nur ein Stück "Schwangerschaftsgewebe" oder was an entsprechender Rhetorik noch so kommt, dann wäre es ja auch nicht schlimm wenn ein Kind während der Schwnagerschaft stirbt. Ist es aber.

arboretum am 31.Okt 13  |  Permalink
Ich sehe schon einen großen Unterschied darin, ob eine Mutter einen Kinderwagen schiebt oder jemand einen Embryo in einen Kürbis schnitzt. Ich bleibe dabei, man kann seine Haltung gegen Abtreibung auch anders zum Ausdruck bringen.