Heilige
Auf der Suche nach einem Schutzpatron für überambitionierte
Läufer stieß ich auf folgendes:
Schutzpatron bei Alkoholismus ist Johannes der Täufer, der Täufer, für Trunksucht sind St Bibiana und Matthäus.
Erstens ist die einzige Bibiana, die ich je kennenlernte, mir unter anderem dadurch im Gedächtnis geblieben, daß sie vor der Oberstufen-Skifreizeit laut verkündete, wie viele Flaschen Wodka sie mitnehmen werde, und daß niemand, aber auch niemand, davon was abbekommen werde. So.
Und kann mir zweitens jemand den Unterschied zwischen Trunksucht und Alkoholismus erklären?
Man hat anscheinend einen Augenzeugen
Vom Inhaltlichen seiner
Aussage mal völlig abgesehen: woher weiß der Mann, daß die Frau nicht um Gnade gefleht hat? War er dabei? Wenn ja, hätte er die "Brüder" ja auf ihr äußerst ungeschwisterliches Verhalten aufmerksam machen können.
Interessant finde ich diese weder für den Spiegel noch für das "Time"-Magazin nicht wirklich typische Aussage:
"Vielleicht ist es der nordindische Männlichkeitswahn. Vielleicht ist es das ungleiche Geschlechterverhältnis - 866 Frauen auf 1000 Männer -, weil viele Mädchen schon bei der Geburt von den Eltern getötet werden, weil die sich einen Sohn gewünscht hatten."
Bei der Geburt oder vor der Geburt, dank pränataler Diagnostik und großzügiger Freigabe von Abtreibung als Bevölkerungsplanungsinstrument kein Problem. Das ist zwar in Indien verboten, aber ein Verbot ist immer nur so viel wert wie der Wille und die Macht, es durchzusetzen.
Das zählt auch für die geforderte schärfere Gesetzgebung bei Vergewaltigung. Wahrscheinlich darf man das in Indien auch bereits jetzt nicht- und es wird ignoriert. Warum? Mangelnde Bereitschaft, das Gesetz anzuwenden "selber schuld"-Konstruktionen, fehlender Konsens in der Bevölkerung etc.
Mist. Ganz großer Mist. Mist, der von Bangalore bis Kalkutta stinkt, schlimmer stinkt als Varanasi an einem heißen Tag.
Networking
Ich habe in letzter Zeit zu wenig irgendwo sichbar rumgehangen, deswegen sind einige Dinge an mir vorbeigegangen.
Noch mehr Babies haben sich angekündigt- prima.
Nicht so prima:
im Kindergarten habe ich eine Mutter vom Kinderturnen getroffen, die sehr froh war, mich zu sehen. Sie wollte nicht extra deswegen anrufen, sondern das lieber nebenbei mal ansprechen, aber das mit der Kinderbetreuung und dem Mini-Tiger, das geht so gar nicht. Statt wie alle anderen Mitgeh-Erwachsenen dem Jungen beim Turnen zu helfen, stand sie wohl nur daneben. Wenn er anfing, Mist zu bauen, zuckte sie die Schultern "Hört sowieso nicht".
Man gut, daß die Dame nicht wiederkommt...
Memo von mir an mich selbst: mehr im Kindergarten Tee trinken morgens, dann bekomme ich auch mit, was abgeht.
cassandra_mmviii am 07. Januar 13
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Rausgeflogen
Ich bin aus dem Kindergarten rausgeflogen. Mini-Tiger findet, daß ich da bitte weggehen soll.
Schubs und wech...
Telefon liegt neben mir, ich bin in weniger als 10 Minuten da wenn es ungnädig werden sollte.
Es ist so leise hier.
Bento-Bild
So, da sind sie wieder, und zwar in verschärfter Form: statt 2 Tigerfrühstücken fallen ab heute 3 an. Mini-Tiger hat seinen ersten Kindergartentag!
Die Kuchen-Guerilla schlägt beim Großen Tiger zu: wer genau hinguckt, erkennt einen Revoluzzer-Brownie. Ich schau mal, ob der durfchkommt und er kann behaupten, daß der selbstgebacken ist und Tigermama nichts ungesundes backt.
Mit der Aufnahmetechnik bin ich nicht zufrieden, ich hoffe, ich kriege demnächst wieder bessere Bilder hin.
Rassismus
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/rassismusvorwuerfe-gegen-bundespolizei-a-875940.html
Samstag war Tigergatte samt Arbeitskollegen mit dem Unternehmen Zukunft unterwegs.
Im Großraumabteil saß auch ein Kolumbianer. Woher ich weiß, daß der Mann aus Kolumbien stammte? Weil er es bei einer Kontrolle der Bundespolizei sagte und Tigergatte es weitertratschte.
"Haben Sie landestypische Drogen dabei" fragte die Staatsmacht.
Aha, alle Kolumbianer koksen. Oder wollten die wissen, ob er das in Deutschland landestypische Dosenbier dabeihabe?
cassandra_mmviii am 07. Januar 13
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Pläne
Ganz ehrlich: nach dem Hassel mit den Ko-Autoren weiß ich grad nicht, ob ich wirklich in die Wissenschaftstretmühle will. Später mal, wenn die Tigerbande groß ist und so. Das macht zwar Spaß und den eigenen Namen gedruckt zu sehen führt zu mindestens drei Tagen guter Laune, aber...
Akademischer Kindergarten ist halt auch Kindergarten und Leute, die sich wegen Punkt und Komma Grundsatzdebatten anfangen, gibt es in den Geisteswissenschaften immer.
Außerdem kenne ich die Arbeitsbelastung und die Arbeitszeiten von Anfängerakademikern und bei denen graust es mich. Mit Tigergatten Vollzeitplus-Stelle und -Mentalität gehen wir als Familie dabei unter. Drunter muß man aber erst gar nicht anfangen. Manche Dinge sind eben nicht realistisch.
Mein Fokus wird noch sehr, sehr lange hier zu Hause liegen. Das hier ist im Prinzip ein Vollzeitjob, wenn man die "Bereitschaftszeiten" dazurechnet sogar ein bißchen mehr.
"Nebenbei" promovieren, um dann eine Post-Doc-Stelle am anderen Ende der Republik anzutreten? Klingt grad nicht so prickelnd.
2 Jahre habe ich grad auf jeden Fall noch Zeit, um mir dazu ein paar konstruktive Gedanken zu machen.
cassandra_mmviii am 06. Januar 13
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Aprilscherz?
Eins mal vorweg: Klimawandel ist Realität, ebenso die menschengemachte Komponente. Wie das Klima aussähe, wenn wir drauf verzichteten, massenweise CO2 in die Luft zu pusten, weiß keiner.
Das Klima keine statische Angelegenheit ist, sondern sich immer verändert, ist auch ein Allgemeinplätzchen. Die Frage nach dem Tempo ist allerdings berechtigt und sie hat Ergebnisse, die einem nicht gefallen können.
Einem Meeresspiegelanstieg um durchschnittliche 23 cm stünde ich relativ indifferent gegenüber- aber meine Füße werden ja auch nicht naß. Leute, denen das Meer immer näher kommt, sehen das anders und für deren Sorgen habe ich vollstes Verständnis.
Mit 2 Grad mehr könnte ich (zumindest akut) ganz gut leben, aber Durchschnittswerte haben mit Einzelwerten meist herzlich wenig zu tun. Und die Frage ist auch nicht, ob ich gerne Wollhandschuhe oder lieber Bikini trage, sondern was die Großauswirkungen sind.
Als Menschheit (so ganz allgemein und genrell) haben wir ein gewisses Interesse dadran, das Großklima stabil zu halten- Stichwort "mir ist grad die Insel abgesoffen, ich komm' jetzt zu dir, notfalls mit Gewalt".
Nachdem das mal festgestellt ist:
vom Realitätsleugnen wird es nicht wärmer. Ich kann mich draußen hinstellen und lauthals verkünden, der Himmmel sei spinatrosa, aber davon wird er wohl keine andere Farbe bekommen.
TODESSTRAFE für Leugner des Klimawandels?
Und für Kondomverweigerer gleich mit.
Hallo, geht es noch? Ist schon April? Warm genug ist es draußen jedenfalls...
Nachwuchsheld
Kleiner Tiger ist erbost- seine Gummistiefel sind zu klein und zu eng, die müssen weg, er braucht neue. Sofort!
Kleiner Tiger, du hattest die Gummistiefel deines kleinen Bruders an...
Abgang mit gekränkter Würde.
och nee V
Ich gebe es zu: ich sollte drüberstehen. War doch nur Kram. Und Krams ist niemals so wichtig wie Menschen. Kann man ja ersetzen. Und so weiter.
Es war aber MEIN Kram. Um es genau zu machen- mein Jette-Joop-Designerklorollenhalter.
Designerkram ist albern und völlig überschätzt. Stimmt. Aber er war trotzdem meiner!
Nach 2 Tagen sollte das eigentlich gegessen sein. War halt doch nur Kram- mein Kram!
Haushaltshilfe- und Kinderbetreuungshilfe putzt das Bad. Ich versuche die ärztliche Anweisung einer Mittagspause umzusetzen und zu nickern oder zu lesen. Alleine. Alle paar Minuten passierte unten was anderes. Unsere Haushaltshilfe hatte die Badezimmertür hinter sich zugemacht und putzte... vor dem Chaos wäre jeder vernünftige Mensch geflohen, aber leider kann man Kinder nicht einfach wegschließen.
Die Tigeraggressivität steigerte sich, ich hörte, wie die Lage langsam eskalierte. Also das erste PlayMo-Fahrzeug mit Kawumm! die Treppe runterflog, gab ich auf. Mittagspausen werden völlig überschätzt und seit wann hat die Weißkittelfraktion eigentlich recht?
Kurz für F wie Frieden gesorgt, die Regeln klargemacht und Haushaltshilfe gebeten, sich bitte auch um die Kinder zu kümmern statt die Tür hinter sich zuzumachen. Den Großen Tiger muß man zwar nicht mehr dauerbeaufsichtigen, den Mini-Tiger aber auf jeden Fall.
Zwischendrin die nächste Schlägerei geschlichtet und vorgeschlagen, daß man doch vielleicht raus gehen könne, die Kinder lüften. Nöööö, Wetter zu doof, sagt Haushalts- und Kinderbetreuungshilfe. Sie liest ihnen gleich was vor. Ich sehe schwarz für diesen Plan, beschließe aber, daß wer die Arbeit macht, auch entscheidet, wie sie gemacht wird, und das sie es ruhig versuchen soll.
Ich gehe runter und will Tee machen. Großer Tiger und Kleiner-Tiger hinterher, sich über den anderen beschweren. Ich gebe beiden recht- Brüder sind rattig. Natürlich nicht allzu laut, statt dessen Versöhnung über einem Stück Schoki, zumindest vorläufig. Ich forciere die Idee mit dem Rausgehen. Großer Tiger will mal schauen, ob bester Kumpel da ist, Kleiner Tiger auf den Spielplatz. Super-Idee!
Haushalts- und Kinderbetreuungshilfe nicht sehr enthusiastisch für diesen Plan, ich um so mehr.
Ich geh kotzen. Passiert nicht mehr allzu oft, aber nachmittags eben doch noch oft. Ziel des Mittagsschlafes ist ua, daß ich die kritische Zeit einfach verschlafe.
Wohltuende Stille und ein Bad, was nach Chlor riecht. Chlor? Chlor! Der Chlorreiniger! Da steht er, in Tigeraugenhöhe auf dem Badewannenrand und ist auch noch offen! Also zumachen, wegräumen, muß ja nicht...
Nebenbei noch schnell die Putzsachen wegräumenm, das Putzwasser weggießen, die Putzhandschuhe entsorgen (letztens fand ich einen ganzen Eimer voll und fragte mich, warum)... was eben so anfiel. Dabei fiel mir eine seltsame Stange in die Finger. So 10 cm, Edelstahl und massiv, bestens als Meinungsverstärker gegenüber dem rattigen Bruder geeignet... was ist das? Wo kommt das her und warum liegt es hier?
Nebenbei über 2 Maschinen nasse Wäsche gestolpert. Okay, es ist gewaschen worden, ich fange an zu überlegen, wo wir 2 Maschinen plus die, die grad wäscht, jetzt trockenkriegen. Eine ist kein Ding, aber Nr 2... optimistisch bleiben, wird schon irgendwie.
Blick nach draußen. Da steht ein Mini-Tiger, die Haushalts- und Kinderbetreuungshilfe steht mit Händen in der Jackentasche und aufbalancierter Schlumpfenmütze daneben und leidet.
Außentemperatur: pisswarm (gefühlt) und mein Kind sieht aus als würde er zur Polarexpedition aufbrechen... Schneestiefel, Schneeanzug, Thermo-Handschuhe, Fleece-Mütze mit Kapuze drüber, hilflos-suchender Blick, wo sind die Eisbären?
Kurz drauf kommen sie wieder rein, er wollte nicht mehr. Yupp, Kind steht der Schweiß auf der Stirn, der hatte echt keine Lust mehr. Auch 'ne Taktik...
Bisher war das so das Level von Nervkram, mit dem wir uns abgefunden haben. Ist halt so.
Ich nutze die Gelegenheit, nachzufragen, ob sie weiß, was das für eine Stange ist.
Keine Reaktion. Sie fängt an, dem Mini-Tiger vorzusingen. Ich stehe da und frage nochmal.
Ansprache mit Namen. Drei Mal.
Dann der Hinweis, daß ich nicht weggehen werde vom Ignorieren. Sie guckt mich an.
"Das war Mini-Tiger". Ich kenne das Zerstörungspotential meiner Kinder und glaube ihr erstmal. Aber trotzdem will ich wissen, was das ist bzw mal war und vor allem, wie es passiert ist.
Keine Antwort. Ich frage nochmal nach.
"Er hat das abgebaut".
Spanischer-Inquisitior-Blick (den kann ich gut!).
Vorsingen auf der anderen Seite. Was ist das?
"Ich habe ihm gesagt, er soll das lassen, aber er hat es trotzdem gemacht!"
Der Junge ist 3 (oder fast). Natürlich macht er Blödsinn. Deswegen hat man ja eine Aufsichtspflicht. Ich erwäge, den Chlorreiniger anzusprechen, aber lieber nicht. Eine Dose mit Würmern nach der nächsten...
Sie lehnt jede Verantwortung ab, war das Kind, nicht sie. Sie mußte ja das Bad putzen, da kann sie nicht gleichzeitig aufpassen. Ich frage, ob das heißen soll, daß sie im gleichen Zimmer war als es (ich hatte immer noch keine Ahnung, was das ist) passiert ist. Ja, aber sie hat geputzt.
Ich stehe mit meinem Dingsda wieder im Bad. Es kommt also von hier. Oiks, da ist es! Der Klorollenhalter, ehemalig!
Das Kind hatte sich einen Schraubenzieher aus der Abstellkammer besorgt (den hatte sie dann wieder weggeräumt...), die verborgene Schraube gelöst und das Ding abmontiert. Schraube war natürlich weg. Ich krabbele auf dem Badezimmerfußboden rum, diese verdammte Schraube suchen. Sie kommt rein, sieht mich und geht wieder.
Ich frage, ob sie diese Schraube gesehen hat. Schulterzucken, keine Ahnung, von was ich rede.
Gestern dann der Anruf der Agentur, sie möchte hier lieber nicht mehr arbeiten, es gab da wohl schon wieder eine "unschöne Szene".
Mir platzt der Kragen. Ich erkläre, daß mir das grad gut paßt, mir geht das Vertrauen in jemanden aus, der ein Kind nicht dran gehindert kriegt, einen Klorollenhalter abzumontieren, obwohl er im selben Zimmer ist. Agenturmuckel "Sie sagt, sie habe dem Kind gesagt, es solle aufhören".
Ich: "Das Kind wird drei!"
Agentur: "Oh."
Ich der Agentur auch noch erzählt, daß sie vor einer Weile den Kleinen Tiger am Autobahnzubringer "verloren" hat. Danach gab es in der Tat eine sehr unschöne Szene. Davon hatte sie nichts gesagt.
Ich bekam noch allgemeine Hinweise, daß Kinder nun mal Unsinn machen. Ich antwortete, daß ich das weiß, deswegen haben wir ja jemanden, der auf sie achtet und den gröbsten Unfug verhindert während ich schlafe/beim Arzt bin/im Bad unabkömmlich bin/etc.
Wenn ich sie einfach sich selbst überlassen könnte, würde nachmittags kaum jemand deswegen kommen.
Sie gucken mal, ob sie einen Ersatz finden. Ich sage, daß sei prima, aber melde diesmal den Anspruch an, dieser jemand möge bitte im Stande sein, eine Waschmaschine zu bedienen, bereit, mit den Kinder rauszugehen, fähig und willens, Windeln zu wechseln (eine angehende Erzieherin weckte mich immer deswegen, ihr würde so schlecht von dem Geruch...) und der deutschen Sprache mächtig.
Ja, ich war genervt. Vom Jette-Joop-Klorollenhalter, der kaputt ist und den ich ersetzen muß, spätestens wenn wir hier ausziehen. Ebenso wie die Türfensterschiebe.
Die Fahrradanhängerkupplung ist zum Glück unsere, ebenso wie der Katzenbaum, die auch beides Verluste sind.
Genervt von der Wäsche, die über allen Heizungen hing und immer noch nicht trocken ist.
Och nee...
vielleicht hätte ich meine Genervtheit mittlerweile auch abgelegt wenn ich nicht wieder mal die Böse wäre, die völlig unrealistische Ansprüche hat.
Ich finde halt, es darf auch mal was heile bleiben. Ich möchte es auch mal wieder nett haben und nicht mit Matschflecken auf der Fassade (yupp, raten sie mal, wer danebenstand) wohnen. Ich blöde Spießerin hatte sogar mal Designerklorollenhalter.
Ich habe keinen Nerv mehr drauf, zu erklären, warum man eine Teflon-Pfanne nicht mit Stahlwolle ausreiben soll, wieso nasse Wäsche aufgehängt werden muß und das nicht alles in den Trockner kann. Ich mag nicht mehr so tun als wäre es mir völlig egal, was passiert und als könne man jeden Schaden mal eben beheben.
Schönwetterpläne II
Wenn Politiker und Verwalter am Schreibtisch Schönwetterpläne erarbeiten, kann ich das ja fast verstehen. Ist schließlich so was wie deren Job....
aber wie man als realexistierende und ausführende Person Pläne wie diesen hier fassen kann, daß geht über mein Begriffsvermögen hinaus.
Kind 1 hat Schule bis um 1.
Man meldet Kind 2 in der KiTa nebenan an. Die bietet aber nur Plätze bis um 2. "Die Zeit dazwischen überbrücken wir dann mit Spazierengehen".
Erstens habe ich nur wenige Erstklässler getroffen, die nach einem Schultag noch unbedingt eine Stunde mit Lieb Mütterlein spazieren gehen wollten. Hunger und Essen waren irgendwie bei uns immer drängender.
Zweitens habe ich normalerweise in Regen, Schnee und Kälte auch nur wenig Lust zum Spazierengehen.
Dann holen sie Kind Nr2 ab und spazieren nach Hause, wo sie dann so gegen 14:45 ankommen. Sie will dann "schnell was kochen" und bis das fertig ist, soll Kind1 Hausaufgaben machen.
Die Alternativkita liegt nicht nur auf dem Heimweg, sie bietet auch noch Plätze bis 1 an. Warum nicht die? Beides eher Feld-Wald-und-Wiesen-KiTas ohne besonderes Profil mir grob dem gleichen Publikum. Die auf dem Heimweg gelegene ist eher ein bißchen posher. Warum nicht die?
"Ach, dann müßten wir uns ja beeilen auf dem Heimweg"
Ich finde den Plan eher störungsanfällig....
cassandra_mmviii am 05. Januar 13
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Schönwetterpläne
Die vielbesprochene Vereinbarkeit von Familie und Beruf klappt- wenn alles glatt geht.
Wer Kinder bekommt, dem sollte klar sein, daß mit Kindern immer irgendetwas ungeplant kommen kann und es auch wird. Plötzliche Magen-Darm-Grippe, Schulferien, KiTa-Schließung fallen mir grad als halbwegs vorhersehbare Ereignsse auf Kindsseite ein, Dienstreise und Überstunden auf Elternseite.
Die Lösung auf alle Probleme lautet dann oft "mehr Kinderbetreuung". Klar müssen die Lütten betreut werden, Ausschalter haben sie ja nicht. Aber wie fair ist es dem Kind gegenüber, es bis abends gegen 8 in der Betreuung zu lassen?
Klar könnte man die KiTa die Sommerferien über anbieten und selbstverständlich können wir auch die Sommerferien abschaffen, damit die lieben Kleinen betreut, gefördert und optimiert werden. An Freizeit oder Urlaubsansprüche sollte man sich besser nicht gewöhnen, ist eh arbeitsweltfreundlicher.
Modelle der Gattung "Papa nimmt seinen Jahresurlaub in den ersten 3 Wochen der Sommerferien, Mama in den anderen 3 Wochen" setzen vorraus, daß beide 3 Wochen am Stück bekommen, akzeptieren, daß man nie zusammen frei hat, und lösen das Problem der Oster-, Herbst- und Weihnachtsferien nicht.
Dann helfen Oma und Opa bestimmt gerne! Ja, vielleicht, aber nicht jeder hat Eltern, die greifbar sind oder denen man sein Kind anvertrauen möchte. Manche Großeltern sollen übrigens auch arbeiten.
Dann muß man halt Überstunden ansparen für die Urlaubszeit oder Home Office machen. Aha, Home Office als Verkäuferin. Schon klar.
Oder richten Sie sich doch mal ein Bio- under Physiklabor in der Schlafzimmerecke ein.
Und die Überstunden... wie war das noch mal mit der Schließzeit der KiTa? Das ist der Punkt, an dem wir wieder auf das "abends um 8"-Problem zurückkommen.
Wenn dann noch lustige bunte Punkte im Gesicht des Kindes dazukommen oder Anrufe der Sorte "Kind hat erbrochen, holen Sie es bitte sofort ab", dann wird es eng.
Es gibt Dinge, die lassen sich meiner Ansicht nach nicht vereinbaren, ohne das irgendwas dabei auf der Strecke bleibt, im Zweifelsfall man selber.
Tigergatte könnte seinen Job nicht machen wenn er die 24-Stunden-Bereitschaft hätte. Zur Zeit ist er nicht mal in der Stadt, sondern konferenzmäßig unterwegs, gehört halt dazu. Was er täte, wenn er alleinerziehend wäre? Keine Ahnung, vermutlich nicht in seinem Feld arbeiten und auf keinen Fall Vollzeit.
Für mich werden die Kinder die nächsten 18 bis 20 Jahre Priorität haben, was heißt, daß ich alle Fragen der Gattung "wann arbeitest du denn mal wieder?" erst mal mit "sobald ich Zeit dazu habe" beantworte. In genervten Mommenten könnte ich mich auch zu "abends zwischen 19:30 und 21 Uhr hätte ich noch Zeit, da spalte ich ein paar Atome" hinreißen lassen.
Klar, war unsere Entscheidung, so "viele" Kinder zu bekommen. Und zu der stehen wir.
Aber bitte verlange keiner von uns, daß wir uns dann noch ernsthaft dafür einsetzen, daß der Kreis bitte ein Quadrat sein möge.
Gentrifizierung
klappt auch ohne Schwaben und andere Kehrwöchler, das kann man in Bremen sehr schön im "Viertel" beobachten.
Aus ehemals hippen Künstler/Hausbesetzer/sonstiges Alternativvolk-Bezirken wird teures Pflaster. Wie kommt's?
Dadrüber können Soziologen ganze Buchregale füllen und Konferenzen abhalten. Kurzfassung: weil die Hausbesetzer erwachsen geworden sind und die Künstler für ihre Bilder Käufer finden.
Das ist überspitzt und boshaft formuliert und wahrscheinlich finden sich jetzt mindestens 100 Ausnahmen, aber:
der Prenzlauer Berg war mal eine Hochburg der Besetzerszene. Und die Besetzer kamen aus netten
upper middle class-Familien (nein, nicht alle... ich weiß), brachten ihr Studium hinter sich und gingen in Lohn&Brot. Auf einmal hatten sie Geld, aber deswegen noch nicht unbedingt Lust, umzuziehen.
Dazu kamen die Leute, die es schon immer nett alternativ mochten und "so schön bunt hier" sagten.
Ja, und dann bekommen diese Leute Nachwuchs und schlagartig hat man die höchste Kinderwagendichte der BRD (angeblich), die Latte-schlürfenden Mamas und was nicht noch alles auf dem Prenzlberg wohnt. heutzutage, wo ja bekanntlich alles schlechter ist als damals.
Das ist, wenn man sich den Hintergrund der damaligen Akteure ansieht, eigentlich kaum verwunderlich.
"Forever young" sind der Highländer und Graf Drakula, aber das war's auch. Und denen fällt das scheinbar ganz schön auf den Senkel.
"Ethnisieren" muß man die Gentrifizierung nicht, das ist ebensowenig die Schuld der Schwaben wie die der Radfahrer. Das bekommen wir, wie oben erwähnt, in Bremen ohne nennenswerte Schwabenpopulation hin.
Im linken "Freiluftzoo", dem Viertel, möchte man lieber kein Asylbewerberheim haben. Die Preise für den Latte sind gesalzen und an jeder Ecke guckt ein Baby aus dem Tragetuch. Die ehemals abbruchreifen Häuser werden aufwändig restauriert und ich habe selten dermaßen viele Werbeagenturen, Architekten etc auf einem Haufen gesehen wie wenn ich (selbstverständlich mit Latte in der Hand) durch's Viertel spaziere.
Warum wohnen wir eigentlich nicht da? Weil die Mieten unbezahlbar sind. Nicht für alle wie es scheint...
Einer der ehemaligen Abhäng-Plätze der Junkies ist mittlerweile einer der angesagtesten Spielplätze, da hat man übrigens Elterndienst- "halte unseren Spielplatz sauber" und so. Paßt man ins Profil, kann man da ausgezeichnet den einen oder anderen Nachmittag verbringen. Spritzen & Co findet man da nicht mehr, und will das jemand beweinen?
Das Menschen mit weniger Kohle immer öfter wegziehen weil sie sich den Spaß nicht leisten können beklagt Herr Therse zu
Recht. Aber das ist schwabenunabhängig und hat wenig mit der Wecken vs. Schrippen-Kontroverse zu tun.
cassandra_mmviii am 04. Januar 13
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Geschwistereifersucht
"Menno, mein Bruder durfte eine Zahnarztbehandlung haben und ich nicht!"
Purer Neid. Was tun, wenn ein Kind ein Loch hat und das andere nicht? Extradosis Schoki? Zähneputzen einstellen?
Es ging nicht mal um das Spielzeug, daß der Bruder haben durfte (Zahnäztin bot ihm an, sich auch was auszusuchen), es ging um die Behandlung.
Das ganze ging übrigens ohne Bohren ab- es war nämlich keine Karies, sondern wahrscheinlich ein Antibiotika-Loch. Ich wußte von Huppeln und Verfärbungen, aber Höhlen waren mir neu als Antibiotikafolge. Wieder was gelernt.
Das Loch wurde aufgefüllt, damit sich da weder Beläge noch Bakteien ansiedeln, kein Problem, aber... der Bruder durfte zum Zahnarzt und Mini-Tiger nicht!!!
von woanders wech
Wenn man umzieht, und sei es auch nur innerhalb der Republik, wird man Unterschiede antreffen.
Ich stand die erste Zeit beim Einkaufen vor den Regalen und dachte "WTF" beim Anblick von etwas, was Klipp heißt und ich bis heute nicht probiert habe.
Den Großketten sei Dank, zumindest die Grundnahrungsmittel sind wiedererkennbar gewesen.
Auf der Suche nach einem Kindergarten wurde ich an einen KiGa mit etwas im Namen verwiesen, daß so ähnlich wie "butcha" klang.
Der Butja ist bei uns das, was woanders der Metzger, Schlachter oder Fleischer ist.
Ich schloß diese Bedeutung aus und bat die Dame am Telefon, mit das doch bitte zu buchstabieren, was sie tat, ganz langsam. Den ersten Teil des Namens zumindest "und dann butcha" sagte sie fröhlich... super... "butcha wie rumbutchan eben!" war die Antwort auf die Nachfrage.
Sie begriff nicht, wie man nicht wissen kann, was "butchan" sei. Sieht altsächsisch aus, wenn man mich fragt... dabei waren wir doch nur innerhalb Norddeutschlands umgezogen...
In Ostpreussen sagte man zu Zucker Farine, zu Quark Glumse und bis heute gibt es sogar Flüchtlinge der dritten Generation, die das so sagen. Und wissen Sie was? Das ist auch nicht schlimm. Wer im Laden steht und Glumse verlangt und dann an die Zoohandlung oder eine Logopädin verwiesen wird, hat halt ein Problem, aber das ist kein Problem anderer Leute, sondern seins.
Was ist also Herrn Thierses Problem, wenn er beim Brötchenholen jemanden hört, der nach Wecken verlangt? Wenn die 400-Tacken-Aushilfe keine Ahnung hat, was das ist, und statt dessen die Nummer des Weckdienstes raussucht, ist das eigentlich nicht Herrn Thierses Problem. Wenn Pflaumenkuchen zu was schwäbischem mutiert, sollte einen das eigentlich auch kalt lassen, er wird ja weiterhin verstanden, wenn er Schrippen oder Pflaumenkuchen verlangt.
"Mir könne alles, nur kei Hochdeitsch" sage die Schwaben. "Schrippe" ist beim besten Willen auch kein Hochdeutsch.
An Vielfalt muß man sich gewöhnen. Daß sich der Prenzlauer Berg in Stuttgart verwandeln könnte, ist ja nicht zu befürchten.
Das Leute ihre Gewohnheiten mitnehmen, wenn sie umziehen, ist eigentlich klar.
Also: nicht über die Kehrwoche aufregen, sondern sich über das saubere Treppenhaus freuen.
Sollten wir ins Rheinland ziehen, hoffe ich auf tolerante Mitmenschen, die es uns nicht verübeln, wenn wir nicht klingen wie Rheinländer.
Armer schwarzer Kater
Da kommt er von draußen rein, ist naß, kalt und will eigentlich nur ein nettes warmes Plätzchen zum Schlafen und was passiert? Das Jungkatzi wartet schon auf ihn...
Hatten sie schon mal Katzen, die sich im Wäscheschrank gejagt haben?
cassandra_mmviii am 03. Januar 13
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Diplomatie
Es gibt gute Gründe, warum ich nicht Diplomatin geworden bin. Einer davon könnte mein Mangel an Diplomatie sein. Ich sage einfach zu schnell, was ich denke.
Eigentlich sollte akademisches Schreiben ziemlich einfach sein. Ko-Autoren, die wissenschaftliche Differnzen haben, setzen sich zusammen, tauschen Argumente aus und am Ende sehen alle, was die hehre, wahre und richtige Lösung ist da man ja unter rationalen, erwachsenen, gebildeten Leuten ruhig bleibt.
Heute brüllten sie sich an. Und ich habe es geschafft, beim Versuch, die Wogen zu glätten, nicht den Dritten Weltkrieg auszulösen, sondern so was wie eine Verhandlungsbasis zu schaffen. Und keine Ahnung, wie ich das gemacht habe.
Frohes Neues Jahr!
Ein gesegnetes 2013 wünsche ich allen Lesern, Leserinnen, LeserInnen und welche Schreibweise diese Woche noch anfällt.
Was haben wir getan?
Entdeckt, daß Sylvester eine der blödsinigsten Erfindungen ist, zu denen die Menschheit imstande war.
Man fühlt sich verpflichtet, bis Mitternacht wach zu bleiben, auch wenn man totmüde ist. Völlig unausgeschlafen fängt man dann das neue Jahr an. Supi...
Nächstes Jahr machen wir das anders: früh ins Bett und ausgeruht und fit den Besen draußen schwingen, dabei fröhliche Lieder singen und die Nachbarn in den Wahnsinn treiben. Warum?
Unser Besuch bemerkte so gegen 11, daß klänge jetzt wirklich, als ob die Bundeswehr eingreife, um Mitternacht erinnerte ihn die Beleuchtung arg an das Übungsschießen in der Lüneburger Heide, damals.... dermaßen viel Feuerwerk und entsprechend viel Müll draußen hatten wir noch nie seit wir hier wohnen. Wirtschaftskrise? Nie gehört :-)
Großer Tiger BESTAND auf Feuerwerk und war mit seinem Paten losgezogen, daß Zeug kaufen. Die beiden mußten ihren Kram übrigens noch nachts wieder einsammeln, was auch ohne Klagen klappte.
Da keiner von uns Sekt mag, gab es um Mitternacht Bionade. Man muß ja nicht jeden Kram mitmachen nur weil alle anderen ihn machen. Reicht ja, wenn man bis in die Puppen aufbleibt und müde im Nieselregen rumsteht.
Die Katzis haben das Böllern mit Würde ertragen, nur die Lichter waren zu viel. Also Schlafzimmer verdunkelt und den Katzis Asyl geboten. Sie nahmen den Radau zum Anlaß, Frieden zu schließen und lagen nebeneinander im Bett als ich hochkam.
Nerds unter sich
Oben tobt die Schlacht um Helms Klamm. Großer Tiger und sein Pate debattieren Filmszenen vs Buchszenen, Waffen, Ausrüstung und wer wann wo steht.
Ich liebe es, der nächsten Generation Nerds zuzugucken!
cassandra_mmviii am 29. Dezember 12
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Nebenjobs
was tut man, wenn das Hauptgehalt nicht ausreicht? Man sucht sich nebenbei was: Taxifahren, Zeitungsaustragen, Babysitten, Touristenführer, Putzen... die Liste ist lang.
Wer ganz großes Glück hat, schreibt nebenbei Bücher, die sich verkaufen.
Peer Steinbrück hat bekanntermaßen ein gutes Händchen für Nebenjobs. Wenn ihm das Gehalt als
Bundeskanzler nicht reichen sollte, dann findet er ganz bestimmt was für nebenbei, ein Vortrag oder so.
Sorry, aber das kann man nicht mehr ernstnehmen...
cassandra_mmviii am 29. Dezember 12
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Desinteresse
Kater signalisiert Jungkatze völliges Desinteresse durch Fellpflege, behält sie dabei aber scharf im Auge.
Noch hat die junge Dame Welpenschutz, aber der scheint langsam auszulaufen.
Die beiden klären häufiger mal, wer was darf, wem das Sofa gehört oder was ein angemessener Abstand ist. Oder sie lauert und springt ihn von oben an.
cassandra_mmviii am 29. Dezember 12
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Langsame Tage
2 Kinder ausgeflogen bei Oma&Opa, alte Freunde zu Besuch, die man selten sieht... ich liebe diese langsame zeit zwischen den Jahren, wenn man manchmal nicht weiß, welcher Wochentag ist, einfach!
Bildungsfern
Manchmal möchte man Sozialamtsmitarbeiter schütteln:
"Mangelnde Unterstützung kritisiert auch Familie Kirsch. "Die Formulare auszufüllen, ist wahnsinnig schwierig", sagt Erike Kirsch. Sie wurde sogar aufgefordert, ihre beiden ältesten Kinder auf dem Sozialamt vorzustellen, um zu prüfen, ob sie arbeiten gehen könnten. Dabei besuchen beide noch die Schule. "Da habe ich mich geweigert. Das wollte ich den Kindern nicht zumuten."
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/in-der-mittelschicht-werden-kinderreiche-familien-immer-seltener-a-874156.html
Eine Schulbescheinigung sollte lt Gesetzeslage eigentlich ausreichen.
Immer wieder wird sich über die "Bildungsferne" von familien mit geringem Einkommen beklagt.
Was kann man dagegen tun? Leute zur Schule gehen lassen.
Daß das Sozialamt per Augenschein des Sachbearbeiters entscheiden möchte, wer arbeiten kann und wer nicht, ob der Schulbesuch angemessen ist und ob nicht, ist ein Unding.
Wir sind eine kleine, radikale Minderheit!
Totgesagte leben länger und Liebesgrüße aus meinem Wischeimer!
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/immer-weniger-frauen-werden-hausfrau-a-872694.html
Wenn das alles so unausweichlich ist, könnte man ja die paar letzten Dinosaurier den Weg ihrer Art gehen lassen bis sie friedlich und weitgehend unbeachtet an Altersschwäche sterben und müßte nicht ständig Artikel schreiben, wie völlig am Aussterben Familienarbeit doch sei, damit es auch endgültig der allerletzte Leser begreift.
Ich bin erst mal wieder beruhigt- wenn der Spiegel zur Jagd aufruft, dann ist das Ziel erfahrungsgemäß recht lebendig und muß gehetzt werden bis es aufgibt.
No pasaran!
cassandra_mmviii am 26. Dezember 12
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Gesegnete Weihnachten!
wünsche ich allen!
Wir haben es traditionell ruhig angehen lassen.
Erst Kirche mit Krippenspiel, wir haben die letzten 4 Sitzplätze erwischt und sie dann noch mit einer älteren Dame geteilt.
Großer Tiger spielte mit (hat er großartig gemacht) und mein lutheranischer Tigergatte wollte zwischendrin flüsternd wissen "Sag mal, gibt es das Krippenspiel nachher noch in katholisch?"- Mutter Erde hatte so was wie eine Hauptrolle und das ganze war leider nicht komplett durchgegendert worden- Joseph und der Erzengel Gabriel waren weiblich besetzt, da hätte man ja die Maria von einem Jungen spielen lassen können... aber so konsequent war man dann doch nicht.
Dann nach Hause, den Baum zu Ende schmücken und Rachlette essen. Yupp, mit drei Kindern zwischen fast 3 und 8 und ohne größere Katastrophen.
Danach wickelten Tigergatte und ich die Geschenke ein und schwebten in Erinnerungen mehr oder weniger lustiger Natur über vergangene Weihnachten. Einmal haben wir Heiligabend Schoko- und Eierpunsch als Geschenkefür die Familie gemacht am 1. Feiertag gemacht und weil der Topf abkühlen mußte, ihn rausgestellt und da vergessen und da wir unerwarteterweise auf einmal heftigen Schneefall hatten, suchten wir diesen Topf...
Gegen 3 wachte ich dann auf weil mich Tigermädchen dermaßen heftig trat, dap ich dachte, sie kommt gleich durch die Bauchdecke...
Ihre Brüder hatten Erbarmen und wachten erst gegen 9 auf.
Kakao und Geschenke im Wohnzimmer. Wir würfeln aus, wer anfangen darf, ein Geschenk auszusuchen. Bedingung: es muß für jemanden anders sein. Derjenige, der ausgepackt hat, darf dann das nächste aussuchen.
Mini-Tiger war als erster dran mit auspacken und umklammerte seinen Dino, warum er noch was auspacke sollte später, begriff er nicht. Solange, bis er den von Oma&Opa gesponsorten PlayMo-Radlager sah. Ab dann war alles egal :-)
Tigergatte hat grobe 6 Stunden Lego zusamengebaut. Die Höhlen von Moria waren ein echtes Programm, was durch yours truly und ihren Spieltrieb nicht wirklich erleichtert wurde.
Dazu die Gaben vom Oma und Opa und das, was wir selbst in unserem jugendlichen Leichtsinn nochgekauft hatten.
Diverse Verwandtenanrufe getätigt.
Morgen plane ich dann noch mal Kirche, mal sehen, wen ich dazu überredet kriege, mitzukommen.
Krankenhaussuche
Nachdem mir meine Frauenärztin mitgeteilt hat, daß es wahrscheinlich mit der Geburt im geplanten Krankehaus nichts werden wird wg der Diabetes, verzweifle ich an den anderen Optionen.
Notfallplan: warten, bis die Wehen so akut werden, daß mich das geplante Krankenhaus nicht mehr weiterschicken kann.
Ich habe keine Lust, nach Bremen-Nord zu fahren und noch weniger, dermaßen weit weg zu liegen, daß mich kein Mensch besuchen wird. Bis ich im Wehenfall da bin, ist das Kind auf der Welt.
Update: außerdem habe ich mir grad deren Baby-Galerie angesehen und ich will NICHT mit Justin-Tyler-Shawns Mama im Zimmer liegen!!!
Weihnachtspläne
Anruf von Schulkumpel des Großen Tigers. Öb er wähernd der Ferien Zeit hat zum Verabreden? Grundsätzlich ja, mit den Tagen waren die Jungs ein bißchen überfordert.
Übernimmt Mutter das Gespräch. Wann es denn passen würde?
Bei ihnen sei Heiligabendnachmittag noch frei und der Erste Weihnachtstag.
Ich: Heiligabendnachmittag geht schlecht, da ist er ab 3 verplant wegen Krippenspiel. Und am 25. feiern wir Weihnachten.
Antwort "Oh, immer noch? Wir machen das nicht so trubelig und groß". Ab dem 26. sei Kind dann beim Vater bis Sylvester.
"Trubelig" soll es hier auch nicht werden, aber Verabredungen am Weihnachtstag müssen nicht sein. Kommt noch früh genug.
Bin ich seltsam oder ist eine Verabredung am Weihnachtstag seltsam?
Essen gehen als Pflichtprogramm
Manchmal treibt Integration seltsame
Blüten.
Vor diesem Landeskunde-Test hatte ich keine Ahnung, daß man "draußen nur Kännchen" bekommt. Könnte dadran liegen, daß ich die deutsche Tasse Kaffee so klein finde, daß es sich kaum lohnt, sich dafür hinzusetzen und auch drinnen immer ein Kännchen haben will.
Das man vor dem Studium einen Sprachtest ablegen soll, verstehe ich ja noch. Selbst wenn die Unterrichtssprache Englisch sein sollte, gibt es da draußen eine Welt, und die spricht in Deutschland deutsch.
Einige Grundregeln für den Verkehr mitzugeben wie "in Deutschland fährt man nicht auf der gleichen Straßenseite wie in Indien" kann im Einzelfall auch hilfreich sein, macht aber nicht immer Sinn. Außerdem traue ich eigentlich jedem zu, daß selbst festzustellen....
Aber Restaurantbesuche zum PFLICHTprogramm zu machen? Als freiwilliges Zusatzangebot gerne, aber als verpflichtenden Teil eines Deutschkurses? Muß nicht, wenn Sie mich fragen.
Ich habe durchaus einen recht großen Anteil internationaler Studis kennengelernt. Viele davon aßen freiwillig tatsächlich nicht in der Mensa- alles in Sauce ertränkt erschien der Französin unlecker, warum also hingehen wenn sie eh mittags nur ein Sandwich gewöhnt war und abends kochte?
Die Asiatinnen konnten mit den Dauerkartoffeln oft nichts anfangen und waren von zu Hause kalten Reis mit Gemüse (Stichwort "Bento") zum Mittag gewöhnt.
Wenn sie in der Mensa aßen, dann entweder wegen neugier auf Deutschland und deutsches Essen (das betraf vor allem die Asiatinnen) oder weil halt alle gingen, und da kam man dann haltwegs unauffällig durch.
Restaurantbesuche sind teuer, das ist ein Auslandsjahr oder gar -Studium eh schon, wenn man jeden Pfennig von zu Hause bekommt, dann spart man auch eher als wenn das BAFÖG halbwegs pünktlich und ausreichend eintrudelt. Geht übrigens auch vielen deutschen Studis so.
Restaurantbesuche sollte man vielleicht der Privatinitiative überlassen statt sie zum Pflichtprogramm eines Deutschkurses zu machen, durch's Studium kommt man zum Glück auch ohne Thüringer Klöße :-)
Willkommen in der 6. Welt!
Shadowrun-Spieler wußten es ja immer besser :-)
ich vermisse die Drachen, aber das schon seit letztem Jahr, hatte also Zeit, mich dran zu gewöhnen.
Auf VITAS kann ich gut verzichten und Zwerge, Elfen und Trolle bevölkern zumindest die Phantasie des Großen Tigers zur Zeit.
Wer keine Ahnung hat, wovon ich rede:
http://www.shadowiki.de/Hauptseite
Wetterwarnung ;-)
Vor einiger Zeit wollte Kleiner Tiger Schnee haben. Unbedingt. das Kindergarten-Rezeot für Schnee lautet "Schneeflöckchen" singen. Das tat er, und zwar den ganzen Tag. Mit steigender Lautstärke und abnehmender Melodie... außerdem stieg der Frust- immer noch kein Schnee.
Ich schlug vor, wir könnten mal beten. Mißtrauischer Gesichtsausdruck. Hilft das? Im Kindergarten hätten sie gesagt, man müsse singen...
Ich sage, ich kann nichts versprechen, aber singen klappt ja nicht, man könnte es also probieren.
"Lieber Jesus, bitte mach', daß es schneit. AMEN!"
Und was passierte? Es begann zu schneien.
Heute haben die Winterferien begonnen, aber leider liegt der Schnee nicht mehr. Kleiner Tiger hat gelernt, wie das geht: beten. Und was passierte? Yupp, es schneit. Ich LIEBE es, wenn Gebete so schnell erhört werden :-)
Jetzt liegt er im Bett, das "Jesus-Buch" angucken und weiterbeten.
Sollte es also in Norddeutschland heute Nacht zu heftigem Schneefall kommen, dann wissen Sie, bei wem Sie sich bedanken müssen!
cassandra_mmviii am 21. Dezember 12
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Doomsday Postponed
Also, hier ist bisher die Welt nicht untergegangen. Nur so für's Protokoll.
Proll-Kater
Katerchen hat Muskelmasse zugelegt- beim Menschen würde man auf Fitness-Studio-Proll tippen.
Statt hier Dosenfutter zu fressen, überfällt er lieber die nachbarliche Vogelfutterstation (im Familienjargon auch "MacBird" oder "Vogelschmiede" genannt).
Er prügelt sich. Er ist kaum zu Hause, nicht mal mieses Wetter hält ihn drinnen.
Das Jungkatzi wird ertragen- gehört ja zur Familie... wenn es zu viel wird, geht man halt um die Häuser ziehen, was klären oder was weiß denn ich.
Dazu das schwarze Fell im Gel-Look.
Mal seine Pflichten als Hauskater wahrnehmen und abends mir die Füße wärmen oder schnurren geht ja gar nicht- zu cool für so was.
Kurz: unser Katerchen benimmt sich wie ein Jungheld mit Migrationshintergrund und Problemkarriere.
"Ey, hast du Problem? Isch mach disch Problem!"
Schade, daß er keine Cousins hat :-)
cassandra_mmviii am 21. Dezember 12
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Das große C
Kristina Schröder ist für mich nicht ganz so das rote Tuch wie für andere. Ich denke nicht, daß sie allzu große Sachkompetenz an den Tag legt, aber was soll's, das muß man ja nicht, um in die Politik zu gehen. Böse gesagt: paßt ganz gut in die derzeitige Regierungstruppe, auch als Tigerentenclub bezeichnet.
Kristina Schröder ist Mitglied in der CDU. Das ist die Abkürzung für Christlich-Demokratische Partei Deutschlands.
Das deutet dadrauf hin, daß man sich auf dem Boden des Christentums bewegt.
Was lehrt denn das Christentum über Gott? Ziemlich viel, unter anderem, daß Ihn Jesus Christus als Vater bezeichnet. Vater. Was ist ein Vater? Männlich.
Frau Schröder paßt das aber
nicht.
"Das Gott"... mir fehlen die Worte. Da wird der Herr wird durch die gender-Mühle gedreht.
Das wird lustig, wenn man mal bis zum Vater Unser kommt.
"Elternteil unser das du bist auf einer anderen Realitätsebene, denn auf dem Mond haben wir sich ja nicht angetroffen" oder so?
Vielleicht ist Frau Schröder zu selten in der Kirche, vielleicht sollte ihr Pastor oder Priester sie mal besuchen und mit ihr über das christliche Gottesverständnis reden.
Vielleicht ist sie aber auch in einer Partei falsch, die sich auf ein christliches Wert-. Welt- und Menschenbild beruft. Vielleicht ist sie aber auch genau richtig aufgehoben und der Club sollte seinen Namen ändern.
Herr, hab Gnade!
Vater, erbarme dich!
Oh Schreck, das Kind ist weg!
Ich wache heute nacht auf. Auf dem Weg nach unten sehe ich, daß die Kinderzimmertür offensteht. Ich will sie zumachen, aber... ein Tigerbett ist leer!
Die anderen Tigerbetten und das Bad gecheckt- ein Tiger zu wenig.
Alle Fenster sind zu und verriegelt, Haustür auch. Das beruhigt erst mal- so blöd das klingt, der
Maskenmann war nur ein paar Straßen weiter unterwegs und in KiGa und Schule hängen halbwegs regelmäßig Warnungen aus, daß schon wieder jemand versucht hat, Kinder anzusprechen und mitzulocken.
Tigergatten geweckt "wie, das Kind ist weg? Wie weg? Der kann doch nicht weg sein!"
Panik pur bis das liebe Kind schlafend gefunden wurde- im Erdgeschoß auf dem Küchenfußboden mit einer Decke aus dem Wohnzimmer...
Warum? Eine dieser Fragen...
cassandra_mmviii am 21. Dezember 12
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