Freitag, 14. November 2014
Mal ein bißchen (altmodischer) Feminismus
Vorweg:
Ich verstehe gelegentlich nicht, was mit den Femimismus los ist- wenn wir uns einreden, dass Mann oder Frau am Ende nur eine Massenhalluzination ist, die, wenn man genug drüber nachdenkt, schon weggehen wird und damit auch irgendwann mal alle Diskriminierung, dann... ja, dann endet man bei Unterstrich- und Binnen-I-Debatten und der Sprachpolizei, die guckt, ob person auch brav "cis-Mann" gesagt hat, denn ohne ist ja das ganze Statement bestenfalls irrelevant.

Was ist los?

Kerle, die Seminare besuchen, die ihnen garantiert ganz sichere Methoden beibringen wollen, wie man Frauen aufreißt.

Naja, Kerle, die Nachhilfe brauchen, wie man sich Frauen nähert ohne sich selbst sofort aller Chancen zu berauben, gibt es sicher und gab es immer und wird es wahrscheinlich auch immer geben.
Und Seminare, die garantiert 150% sichere Methoden für XY anpreisen, auch.


Er kam zweieinhalb Stunden zu spät und begrüßte sie mit den Worten: „Hier ist dein Hauptgewinn.“

Dann setzte er sich breitbeinig aufs Sofa und sah ihr beim Teekochen zu. Als sie damit fertig war, lag er schon auf ihrem Bett. Sie legte sich zu ihm, irgendwann rollte er sie auf sich und wartete darauf, dass sie ihn küssen würde. Als sie das nicht tat, sagte er: „Du darfst mich jetzt küssen.“ „Und wenn ich nicht will?“, fragte sie. Da küsste er sie, und als er damit aufhörte, blickte er sie an und stellte fest: „Du bist ja ein ganz kleines Mädchen. Ich muss jetzt los.“ Dann ging er.


Typen, die sich so präsentieren, haben echt alles getan, um sich einen Fußtritt in den Allerwertesten zu verdienen, mit dem sie aus der Wohnung und dem Leben ihres Opfers (naja, oder auch nicht) befördert werden, auf die hoffentlich kalte, regnerische Straße, wo sie Gelegenheit haben, den Kopf frei zu kriegen und zu überlegen, was sie wohl falsch gemacht haben.

Arschlöcher wie diese Typen gibt es. Egal ob mit oder ohne sauteures Seminar.

Feminismus ist, wenn man Frauen befähigt, sich gegen diesen manipulativen Mist zu wehren, ihr Selbstbild nicht davon abhängig zu machen, aufgerissen zu werden und den Mut zu haben, zu sagen "verpiß dich".

Nein heißt Nein.

Das soll kein victim blaming sein, aber die Frage, wieso so was funktioniert, stellt sich mir. Wieso bekommen Kerle wie der nicht einfach einen Lacher und einen Tritt? Dann würde sich das Geschäftsmodell "Wie benehme ich mich wie ein Mistkerl" wahrscheinlich bald erledigen.



Zitat des Tages
"Wenn man keine Brüder hat, hat man keinen, der mit einem zusammen krank ist"

Großer Tiger



Große Kinder
Letzte Woche war Tigerprinzessin krank. Krankes Kleinkind= Chaos im Haus, Mutter trägt dösiges Kind und hantiert einhändig in der Küche. Dazu schlaflose Nächte und nach zweien davon grummelige Stimmung.

Nun hat es Großen Tiger und Kleinen Tiger erwischt. Sie liegen friedlich auf dem Sofa, trinken Kinderpunsch (Hagebuttentee mit Orangensaft, Nelken, Honig und Zimt), essen Yoghurt und Mutter hat Zeit, das Chaos aufzuräumen. Ein großer Topf Hühnersuppe köchelt vor sich hin und das ganze ist entspannt.