Verwaltungskatholiken hier?
Das war cool- Cheffe definierte Katholizismus neu.

Ich machte Personalbuchhaltung. Ich entdeckte, dass meine Kirchenmitgliedschaft nicht eingetragen ist. ich weise Cheffe drauf hin.
Explosion: "Das hätten Sie mir sagen müssen!"
Ich: "Das habe ich Ihnen gesagt. ich habe Ihnen gesagt, dass ich katholisch bin als Azubivorgänger meine Lohnnebenkosten berechnete"
Cheffe: "Aber nicht, dass Sie Kirchenmitglied sind!" Schnaub. Ist der katholophob?
Ich: "Wie soll ich den sonst katholisch sein?"
Cheffe: "Na, einfach so!"
Türenknallen.

Geht das? So "katholisch der Herzen"?




admiral am 01.Dez 14  |  Permalink
In Deutschland nicht anders möglich.

Wären wir woanders (z.B. In Italien) sähe die Sache anders aus.

Professionell geht anders.....

cassandra_mmviii am 01.Dez 14  |  Permalink
Nun soll ich mich von der Kirchensteeur befreien lassen, sagt Cheffe. Genauer "das müssen wir mal machen mit der Befreiung, das geht irgendwie"
Cassie: "Ich will mich aber nicht von der Kirchensteeurpflicht befreien lassen "
Cheffe: "Das machen wir!"

Also: ich unterschreib' da gar nichts!


Dann verstieg er sich in die steile These, dass ich ja allgemein nicht der Steuerpflicht unterliege weil Azubi. Das hat er so gelesen. Im Internet. Und Freibeträge gibt es da ja auch!
Doch, tue ich. Besonders da ich Klasse 5 habe und da keien Freibeträge zählen. Die hat Tigergatte weil sich alles andere nicht rechnet.

sid am 01.Dez 14  |  Permalink
Bitte was heiß: Sie sollen sich befreien lassen?
Diese Entscheidung kann er doch nicht für Sie treffen?
(Axso - ich denk immer, er will, daß Sie austreten. Aber egal, das geht ihn alles NIX an.)

Seit wann sollen Azubis nicht steuerpflichtig sein? Die haben ja ein Einkommen.

arboretum am 01.Dez 14  |  Permalink
Ja, klingt mir auch danach, dass der gerade so eben einmal einen Austritt aus der römisch-katholischen Kirche verlangt.

Azubis unterliegen grundsätzlich der allgemeinen Steuerpflicht. Und seine steilen Thesen findet das Finanzamt sicherlich sehr amüsant.

cassandra_mmviii am 01.Dez 14  |  Permalink
Ich bin äußerst interessiert, wie er "uns" da befreien lassen will. Nur: ich unterschreib' nix. Gar nix.

Ich denke auch, er will, dass ich austrete. Sorry, aber nicht für diesen Job :-) bei dem brauche ich alle Hilfe von Oben, die ich bekommen kann.

Wenn er das geschafft tat, kann er mich auch mal von der Mehrwertsteuerpflicht beim Einkauf befreien lassen. Von der GEZ. Und so weiter.

Vor allem Dingen: was soll das?! Er zahlt sie nicht, das wird zusammen mit der Lohnsteuer dem Finanzamt überwiesen. Nix Arbeitgeberanteil. Es kostet ihn also.... was?

Er begründete, dass Azubis kein Gehalt, sondern eine Ausbildungsvergütung bekämen. Ohne Gehalt nix Lohnsteuer, ohne Lohnsteuer nix Kirchensteuer.
Mir leuchtete das nicht ein, der familiären Finanzamts-Connection auch nicht. Der fand das ernsthaft lustig. Das wäre nämlich keine Lohn-, sondern eine Einkommenssteuer, die für Löhne und Gehälter sowie andere Vergütungen von Erwerbsarbeit anfällt.

arboretum am 01.Dez 14  |  Permalink
Sollen wir einen Anruf beim Finanzamt auch noch auf Ihre Liste setzen?

Sie können ja mal ganz harmlos fragen, ob Ihr Arbeitgeber für Sie Steuern, inklusive Kirchensteuer, abführt. Sie wüssten es leider nicht, da Ihnen noch keine Gehaltsabrechnungen vorliegen. Dass Sie die Steuerklasse 5 gewählt und keine Kinderfreibeträge eingetragen haben, schmieren Sie denen am besten gleich auch noch aufs Brot.

Dafür, dass er dümmer ist als die Polizei erlaubt, hätte er im Grunde auch noch eine kleine Steuerprüfung verdient.

cassandra_mmviii am 02.Dez 14  |  Permalink
Der Anruf beim Finanzamt erfolgte gestern auf dem extrem kurzen Dienstweg. Sie wissen, was Tigergattens Vater macht? Der ist bei der Steuer.

Der ist zwar so was von gar nicht zuständig (andere Abteilung in einem anderen Bundesland), aber er meinte, wenn ich da Fragen habe, wären die Kollegen aus Bremen ganz nett und würden nicht beißen, auch wenn er nicht weiß, wer zuständig ist. Ich soll mich in meinem Urlaub, der mir immer noch zusteht, in die Straßenbahn setzen, Zeit mitnehmen, auf die Dienststelle fahren, an Unterlagen mitnehmen was ich habe, hübsch geordnet, das erfreut das Beamtenherz, und dann bitten, dass sie mir meine Gehaltsabrechnung erklären.
"Lohnsteueraußenprüfung" ist, wenn das Finanzamt klingelt und jetzt sofort die Lohnabrechnungen der letzten X Jahre sehen will.

Und wenn da Unregelmäßigkeiten auffallen, dann sagen die den Kollegen von der Betriebsprüfung Bescheid. Die kommen dann zur "Außenprüfung" und gucken sich so ziemlich alles an, was den Jahresabschluß (also das Ding, was ich, das Azubienchen im 1. Lehrjahr, bitte mal eben machen soll) an. Dann muß man belegen, welche Flasche Wein man wann an wen verschenkt hat, wen man zum Essen eingeladen hat, warum man wo parkte oder wie das Benzin vergurkte.
Als er das noch gemacht hat (vor vielen Jahren) hatte er mal einen Selbständigen, der jede Tasse Kaffee unterwegs zum "Geschäftsessen" erklärte- daraufhin bot er an, der Selbständige könne das noch mal mitnehmen und überarbeiten oder er prüft jede einzelne Tasse Kaffee, jeden Kugelschreiber und jede Briefmarke. Der wollte lieber überarbeiten.

Schwiegervater tut kaum etwas so gerne wie über Steuern reden. Wir hatten eine interessante Konversation.

arboretum am 02.Dez 14  |  Permalink
Ja, die Finanzämter haben eine allgemeine Sprechstunde, die Zeiten stehen in der Regel auf deren Websites. Habe ich auch schon zwei, drei Mal in Anspruch genommen, man zieht eine Wartemarke, manchmal geht das sogar recht fix.

Außerdem besteht die Möglichkeit, das Finanzamt anzurufen, die eigene Steuernummer zu nennen und sich mit dem zuständigen Sachbearbeiter verbinden zu lassen und direkt zu fragen. Das habe ich schon häufiger gemacht, die sind sehr freundlich und sagen auch, was nun weiter zu tun ist.

cassandra_mmviii am 02.Dez 14  |  Permalink
WENN ich das recht verstanden habe, ist das kein Fall für die Allgemeine Sprechstunde, da ich ja nicht meine Steuererklärung erklärt haben will oder ähnliches, sondern eine Anzeige bei der Betriebsprüfung.

Ja, es betrifft meine Steuern, aber da ich sie ja nicht zahle (bzw nicht zahle), sondern der Arbeitsgeber die abführen müßte, mache nicht ich mich steuerstrafbar, sondern der Arbeitgeber.
Das klang einleuchtend.

arboretum am 02.Dez 14  |  Permalink
Ich denke auch nicht, dass das ein Fall für die allgemeine Sprechstunde ist. Darum würde ich an Ihrer Stelle mal ganz harmlos den zuständigen Sachbearbeiter fragen - ob Ihnen Kirchensteuer abgezogen würden usw. usf. Sie könnten das leider mangels Gehaltsabrechnung nicht nachprüfen.

sid am 01.Dez 14  |  Permalink
Natürlich geht auch katholisch ohne Kirchenmitgliedschaft. Allerdings sieht das der Verband anders.

Für mich ist jemand nicht nicht mehr religiös, nur weil ausgetreten. Das kann ja verschiedene Gründe haben.

Mir ist auch bis jetzt noch nie jemand begenet, der von sich "oB"gesagt hätte (sofern getauft).

admiral am 01.Dez 14  |  Permalink
Die Diskussion gibt es schon länger, inwiefern das dt. Kirchensteuerrecht vereinbar mit dem Kirchenrecht ist.

Rom hat da schon vor Jahren eine Klärung der dt. Bischöfe angemahnt, die Anfrage ist (hie hierzulande üblich) erst mal ignoriert worden.

Vereinfacht: Das Problem ist, daß der Austritt vor einer kirchlichen Stelle bekannt gemacht werden muß, das Standesamt aber keine kirchliche Stelle ist.

Mir wäre eine Regelung wie in Italien z.B. lieber.

Aber das will ich jetzt hier nicht ausbreiten.

cassandra_mmviii am 01.Dez 14  |  Permalink
ich habe es im Kontext einer Gehaltsberechnung gesagt. Dadraus könnte man schließen, dass es wohl abgabenrelevanter Mitgliedskartenkatholizismus und nicht ein Katholizismus des Herzen ist. Was sich ja nicht ausschließt.

admiral am 01.Dez 14  |  Permalink
Deshalb wollte ich ja auch eigentlich gar nicht soviel dazu sagen, weil es einfach off topic ist.

cassandra_mmviii am 02.Dez 14  |  Permalink
Seit wann gibt es hier off-topic?!
Wer hat off-topic eingeführt?!

admiral am 02.Dez 14  |  Permalink
In dem Fall behaupte ich das Gegenteil!

sopravvivere am 03.Dez 14  |  Permalink
Gegenteil im Sinne von: Kein Katholizismus ohne Mitgliedschaft?

admiral am 03.Dez 14  |  Permalink
Nein: Gegenteil im Sinne von "dann war es halt nicht off-topic".

sopravvivere am 04.Dez 14  |  Permalink
ach so.
Schade - das andere Gegenteil hätte bestimmt zu herrlichen Diskussionen geführt.
Aber stimmt, war off-Topic - da stimme ich zu :)