Lustig
Ich habe gestern mal durchgerechnet, was meine Berufstätigkeit den Staat kostet.
1 Krippenplatz (grob 1200 Euro)
1 Vollzeit-Kindergartenplatz (grob 800 Euro)
2 Nachmittagsbetreuungen an der Schule: ungeklärt, rechnen wir mal sparsam mit 200 Euro pro Kind.
2400 Euro pro Monat. Das liegt weit über dem, was ich verdienen werde. Wann ich das mit Steuern "zurückgezahlt" haben werde?
Das rechnet sich doch überhaupt nicht! Wo sind die Grundsätze der Wirtshcaftlichkeit, wenn man sie mal braucht?
Frühsport
Vielleicht habe ich einen Tigermädchenbetreuung. Dann muß ich morgens vor der Arbeit nur 10 km fahren. Und abends wieder zurück.
Current Mood
Erschöpft, der Ämterhassel der letzten Tage hat gereicht.
Genervt, warum hänge ich mich eigentlich da rein, Gesetze erfüllen zu dürfen?
Sollen die mir doch einfach schriftlich geben, daß ich bedauerlicherweise den Arbeitsplatz nicht antreten kann und ganz viel Verständnis für Ämterzwänge habe. Langt doch.
Und wissen Sie, was ich heute tue? Noch einen Krippenplatzantrag ausfüllen. Die beiden letzten reichten nicht. Dazu fahre ich in die Stadt. Gleichzeitig möge ich aber bitte telefonisch erreichbar sein... und ich finde mein Handy mal wieder nicht.
Keinen Bock mehr auf gut gemeinte Ratschläge, was ich denn noch beruflich machen könnte- Reiseschriftstellerei/Reiseführer verfassen, Fremdenführungen in der Innenstadt geben oder ich könnte ja auch Romane schreiben, von zu Hause aus.
Schon mal in einem Museum beworben?
Lehrerin! Bewirb dich doch als Lehrerin!
Es mangelt ja grad nicht an Ideen oder ich leide unter Planlosigkeit oder langweile mich zu Tode, sondern suche einfach nur etwas, was Kohle bringt. Zeitnah.
Haben wir schon mal überlegt, ob wir nicht ein Au-Pair aufnehmen wollen? Dann haben wir doch eine Kinderbetreuung, und auch noch zu Hause!
Joa, und wo schläft die? Da könnten sich doch die Kinder ein Zimmer teilen (tun sie schon) oder wir holen das "Baby" ins Elternschlafzimmer (eine absolut zuverlässige Verhütungsmethode... außerdem doppelt das Elternschlafzimmer schon als Arbeitszimmer)
Ja, aber ein Au-Pair sei so eine Hilfe! Mag sein, aber irgendwie mangelt mir auch grad die Lust, nie mehr eine Tür hinter mir zumachen zu können.
Oder wir stellen ein Kindermädchen an! Wovon? Von meinem Gehalt als Reiseschriftstellerin und/oder Fremdenführerin?
Muß los, etwas anschieben, zu dem ich keine Lust habe.
"Was mit Medien"
Ich kann anfangen. Sofort wenn ich will. Ich muß allerdings noch ein paar Dinge klären vorher, aber grundsätzlich kann ich nächste Woche anfangen.
Vorstellungsgespräch III
Aller guten Dinge sind 3, sagt man.
Das lief grad richtig gut.
Zu neuen Ufern
Nächste Woche wird die Mutter-Kind-Kur beantragt.
Schlafprobleme.
Diabetes muckt rum.
Rücken macht auch öfter mal Ärger.
Da ich ab Ende August wieder der Arbeitswelt angehören werde, fällt das Argument, mir stünde eine Kur nicht zu, da ich ja keine Arbeitskraft zu erhalten habe, weg.
Alles nochmal von vorn :-)
Bitte ignorieren Sie
diese Fehlauskunft. Alles ganz anders. Selbstverständlich habe ich ein Anrecht auf geförderte Teilhabe am Arbeitsmarkt. Muß wohl ein ganz dummes Mißverständnis gewesen sein.
Bewerbungsmarathon
Und weiter dran. Option B1 hätte einen gewissen Humorfaktor :-)
cassandra_mmviii am 29. April 14
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Bewerbungsmarathon
Das war mal nicht gar so deprimierend oder amüsant wie die üblichen Jobgespräche.
Keine Wiewunderlandvorstellungen.
Scheiterpotential: Amtsschimmel.
Spaßfaktor: naja.... alles oberhalb eines Regionalligafußballspiels klingt spannender.
cassandra_mmviii am 28. April 14
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Lustige Vorstellungen
Ich bin amüsiert.
"Sie haben doch studiert und so weiter, können Sie nicht sich da was suchen?"
Sicher bis vielleicht. Aber nicht ohne Umzug. Und das ich und Tigergatte was in der gleichen Stadt finden, ist mega-unwahrscheinlich.
"dann pendeln sie eben, das machen doch viele"
Haben Sie mal in meinen Lebenslauf geguckt? Da steht, daß ich vier Kinder habe. Wir könnten das ja so machen:
er arbeitet in Bremen.
Ich arbeite in Stuttgart.
Wir wohnen in der Mittel also irgendwo in Hessen, und eine Woche nehme ich die Kinder mit in die Zweitwohnung nach Stuttgart, wo sie dann zur Schule gehen, die andere Woche wohnen sie in der Drittwohnung bei Papa und absolvieren hier ihre Schulpflicht. Am Wochenende sehen wir uns dann im schönen Hessen.
Ich war ein wenig höflicher.
Wieso können die leute nicht einfach sagen "Hier sind Sie falsch, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen" und fertig? Wieso ergehen sich Leute, denen man eine einfache Sachfrage gestellt hat, die sie beruflich beantworten sollen, in allgemeiner Lebensberatung? Und noch dazu ohne Plan, was geht und was recht schnell auf die Grenzen bundesdeutscher Gesetzesrealität trifft?
Oder die dumme Realität, daß man im akademischen Bereich nicht mal eben was findet. Doch, man findet- so man denn weitgehend bis komplett auf Geld verzichten kann und es aus Begeisterung für ein Projekt tut. Begeisterung weckt der Zirkus grad eh nicht in mir und ich suche ja nicht weil ich mich sonst ins Bodenlose langweile, sondern weil wir das Geld brauchen (was man im Akademischen aber auf keinen Fall sagen darf!).
Amüsant bis nervig.
Das ganze verstärkt meinen Eindruck, daß Vereinbarkeit von Failie und Erwerbsarbeit eine gigantische Worthülse ist, die platzt, sobald man sie dem Stresstest Realität aussetzt. Die Anforderung, es mögen bitte beide Elternteile arbeiten gehen, und zwar Vollzeit, ist nicht umsetzbar, ohne die Eltern (und in der Realität die Mütter) zu verschleißen und zu vernutzen. Dabei geht es um möglichst willige, möglichst billige Arbeitskräfte, nicht um hehre Worte wie Lebensgestaltung oder sonstewas.
Wird schon, nächste Woche ist voll mit vielversprechenden Terminen.