Dienstag, 11. Juni 2013
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Post von Gertie ist angekommen!

Vielen Dank nochmal!



Samstag, 8. Juni 2013
Lob der tüchtigen Frau II
"Sie sorgt für Wolle und Flachs und schafft mit emsigen Händen."

Kleidung war in vorindustrieller Zeit eine Menge Arbeit. Irgendwann wußte ich mal, wie viele Handspindeln ein Spinnrad ersetzt, wie viele Spinnräder durch eine Jenny ersetzt werden, Tante Wiki behaupet, daß es 4 bis 8 Spinner (hier würde eine weibliche Form übrigens Sinn machen, Spinnen war zum relevanten Zeitpunkt ziemlich eindeutig Frauenarbeit!) einem Weber vorgearbeitet hätten.
Da machen Arbeitsverträge aus Mittelalter (größtenteils Handspindelzeit) und Früher Neuzeit (Spinnrad ist verbreitet), in denen Kleidung Teil der Entlohnung ist, plötzlich Sinn.
Kleidung war teuer weil sie arbeitsaufwändig war. Wolle mußte geschoren, gewaschen, gekardet, gesponnen und dann auch noch gewebt werden. Von Spaßkram wie Färben wollen wir gar nicht erst reden!
Flachs für Leinen ist noch ein bißchen schlimmer: siebenmal muß man ihn anfassen, bevor man ihn tragen kann.

Dieser Rat wird zu einer Zeit gegeben als wir noch ganz, ganz weit von der Industriellen Revolution entfernt sind, also nix mit Spinning Jenny.
Textilherstellung war so aufwändig, daß auch reiche Frauen spannen und webten. Wer jetzt an "Die Weber" und ihre Webstühle denkt: nö, der wurde erst später erfunden. Eine Frau, die Wolle und Flachs in der Hand hatte, hatte keine weichen, zarten Hände.

Nun kann man sagen, daß sei doch alles heute völlig unwichtig, Klamotten kauft man halt, je nach Geldbeutel und modischem Geschmack. Was will uns das heute also sagen?
Ich spinne und webe nicht, aber die Kleidung einer Familie in Schuß zu halten ist immer noch wichtig. Man kann jede Kinderhose wenn sie ein Loch auf dem Knie hat wegwerfen. Bei Kleinem Tiger würde ich dann etwa 2 Mal in der Woche Hosen kaufen gehen.
Also: Flicken, ausbessern, vielleicht abändern und als kurze Sommerhose tragen.
Knopf wieder annähen, diese nicht zu reparierenden Nietenhosenverschlüsse bei Kindern durch Knöpfe erstezen und das Knopfloch nähen, Reißverschlüsse esetzen und so weiter, nähen kann ich irgendwie immer. Soll ja keiern mit einer kaputten Hose in die Schule gehen, es reicht, wenn sie mit einer kaputten Hose wiederkommen!



Lob der tüchtigen Frau I
Sprüche ist nicht unbedingt der eingängisgte oder meistgelesene Bibeltext. Aber trotzdem: ich mag ihn. Und weil ich ihn so gerne mag, hier mal was mir dazu durch den Kopf geht:


Es sind die Worte einer Mutter an ihren Sohn, was er bei der Frage, mit welcher Frau er sein Leben verbringen will, bedenken sollte.


"Eine tüchtige Frau, wer findet sie? Sie übertrifft alle Perlen an Wert. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie und es fehlt ihm nicht an Gewinn. Sie tut ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens."

Sie tut ihm gutes und nichts böses alle Tage ihres Lebens. Das sollte in einer Ehe eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber nicht.
In den orthodoxen Kirchen wird man am Tag seiner Hochzeit symbolisch gekrönt. Brautkrönchen sind auch bei modernen Hochzeitskleidern nichts unbekanntes- für einen Tag Prinzessin sein. Aber die orthodoxen Hochzeitskronen sind sind die Kronen der Märtyrer, mit denen Gott die krönen wird, die sich zu ihm bekannten und dafür litten. Ehe kann verflixt weh tun.
Und in einer solchen Situation nicht nur zu sagen "ich tue ihm liebes und nichts böses", sondern es auch zu tun- Herausforderung pur.
Sollte ein mann es geschafft haben, eine Frau zu finden, die dazu auch nur ansatzweise im Stande ist- herzlichen Glückwunsch, Ihre Ehe ist wahrscheinlich gerettet.
Das ist übrigens kein Freibrief an Ehemänner, sich aufzuführen wie die letzten Macker und ihren Frauen das Leben vorsätzlich schwerzumachen.

Einen Partner zu haben, auf den man sich verlassen kann, ist in der Tat mehr wert als ein pralles Bankkonto. Mit einem Partner, auf den man sich nicht verlassen kann, ist ein pralles Bankkonto übrigens nicht gar so wahrscheinlich.

Aber auch jenseits aller materiellen Erwägungen: jemanden zu haben, dem man vertraut, von dem man weiß: mein Herz ist sicher.


Als Mutter dreier Söhne muß ich sage: genau das wünsche ich den Tigern.



Donnerstag, 6. Juni 2013
Kopfschütteln
Woanders ist es anders.

Eine meiner Tanten lebte in den 1980-ern ein paar Jahre in Saudi-Arabien. Das sie im compound lebten, hatte gute Gründe: da konnte man nämlich im Bikini am Pool liegen und auch in Shorts auf dem Rad zum Pool fahren. Wenn sie den compound verließen, waren sie in einer anderen Welt.

Tunesien ist ein ganzes Stück offener als Saudi, aber als Touristin im Mini-Rock und Spaghettiträgertop die Touri-Gegenden zu verlassen, zeugt nicht grad von Gespür für's Anders-sein.

Wenn man in einem Land, in dem die Entwicklung von Sexualität in der Öffentlichkeit anders gelaufen ist als in Westeuropa, mit Nacktheit provozieren will, ist das recht einfach.
Wenn die Damen von Femen sich dort ausziehen, dann sollte man ihnen die alte Gangsta-Weisheit "Dont do de crime if you cant do de time" mitgeben.

Das ganze hat einen kulturkolonialistischen Beigeschmack: wir zeigen den doofen Eingeborenen mal, wie das geht.



Dienstag, 30. April 2013
Hmmmm....
Einen Extra-Umkleideraum für Schüler/Schülerinnen zu schaffen, die sich nicht so sicher sind, ob sie nun männlich oder weiblich sind, ist die eine Sache. Eine Sache übrigens, von der ich mich frage, wie oft sie relevant wird, aber egal.

Aber was tun wenn Schüler (männlich) mit der Erklärung "ich fühle mich aber als Mädchen" dadrauf besteht, sich mit den Mädchen umzuziehen?
Ich kann mich (dummerweise) recht gut an meine Schulzeit erinnern und da gab es eine Reihe an Kandidaten, die so ziemlich JEDE Erklärung vorgebracht hätten, um in die Mädchenumkleide und -Dusche zu kommen.
Dürfen die das wenn sie nur oft genug "aaber ich fühle mich als Mädchen!" sagen?

Der Kerl, der mir in der Schwimmbadumkleide begegnet und keine solide Erklärung wie "ich bin der Hausmeister und habe grad die Glüchbirne gewechselt" hat, bekommt ein Problem. Selbst beim Hausmeister erwarte ich, daß er sich vorher ankündigt.



Sonntag, 14. April 2013
Pferde
"Wie, Großer Tiger mag Pferde? Aber das ist doch eigentlich eher was für Mädchen..."

Vergessen wir mal das Gender-BlaBla, das bei dieser Aussage losgehen könnte.

Pferde sind ganz klar männlich. Da bin ich mir sicher, seit ich "Othello" in der Version mit Laurence Fishburne gesehen habe.


Wann ist denn das Pferd zu einer Mädchen-Sache geworden? Kannten die alle nur Ponies?



Montag, 1. April 2013
Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern
In der Sonne ist es sogar angenehm warm.

Kleiner Tiger ist untwerwegs, Großer Tiger ist auch unterwegs, Mini-Tiger ist im Garten und spielt "Roary der Rennwagen", Tigermädchen schläft auf dem Sofa und ich habe grade im Garten Wäsche aufgehängt. Ja, ich weiß, macht man am Feiertag nicht, aber ich ertrage einfach keine Wäscheständer im Haus mehr. Und wenn ich mich umgucke in der Nachbarschaft: es geht mir nicht alleine so.

Vielleicht wird es doch noch warm dieses Jahr :-)



Mittwoch, 27. März 2013
Tigermädchen
Nach knapp 47 Stunden Blut, Schweiß und Tränen kam Tigermädchen am 17. März zur Welt.

4200 Gramm und 55 cm, das sah im Ultraschall deutlich leichter aus, die Prognose lag um 600 Gramm drunter. Die Größenschätzung über Oberschenkelknochenmessung... man sollte nicht zu schnell "das muß ein Meßfehler sein" sagen :-)


Ich habe einen neuen und halbwegs kreativen Weg gefunden, bei der Geburt in Aua zu geraten: Liquorverlust bei der PDA, weshalb das im Krankenhaus sein etwas länger dauerte. Bis wir dadrauf kamen, klappte ich 2 Mal wegen Kopfaua zusammen.
Rausgelassen haben sie mich am Wochenende, aber ich kriegte den Kopf nicht hoch und lag auf dem Sofa, die Tiger betüddern und das Tigermädchen kuscheln.
Die Junx sind völlig verliebt in ihre kleine Schwester. Am übelsten hat es den Kleinen Tiger erwischt, der nicht bereit ist, das Haus zu verlassen ohne seine kleine Schwester, er könnte was verpassen.

Zusammenfassung: alles gesund oder auf dem Weg der Besserung.



Samstag, 9. März 2013
Wissen Sie, was einen wirklicb auslaugen kann?

Wenn man andere angewiesen ist und die sich nicht einigen können und die Frage, was man denn jetzt tue, mit jedem Schichtwechsel neu beantwortet wird.

Rechts, links, geradeaus, vielleicht doch lieber ein bißchen auf der Stelle treten.

Und wenn man denn irgendwann mal den Entscheidungsträger zumindest sehen möchte (immerhin könnte der sich dann seine Meinung auf Untersuchungsergebnissen bilden statt nach Aktenlage), gucken einen die Nichtentscheidungsträger an und fragen "Warum? ich habe Ihnen doch schon gesagt, was der Oberarzt gesagt hat".

Mit anderen Worten: ich denke, ich sollte doch lieber auf den Papst als das Tigermädchen setzen.



Donnerstag, 7. März 2013
Wehenbelastungstest
So, laut Plan ist heute ab 14 Uhr die Generalprobe:
Diabeteskinder werden einem vorgeburtlichen Streßtest unterzogen, ob sie fit für eine natürliche Geburt sind.

Das heißt, man gibt mir eine Dosis Wehenhormone, und zwar so lange, bis ich Wehen bekomme. Dann sehen wir, was der Herzschlag so macht und ob Tigermädchen das durchsteht oder Kaiserschnitt angesagt ist. Die beiden Brüder, die das Prozedere mitgemacht haben, waren übrigens fit für die Geburt.

Mir macht meine Schniefnase Sorgen- nicht die beste Vorraussetzung wenn es losgehen sollte. Aber am Ende haben wahrscheinlich schon Frauen vor mir mit Erkältung Kinder zur Welt gebracht.

Sollten die künstlichen Wehen (ist auch nix anderes als eine eingeleitete Geburt) nicht von selbst aufhören wenn man den Tropf zieht, dann läßt man es laufen.

Ihr ältester Bruder ist übrigens auf den Tag genau HEUTE geboren- 36+5. Ich glaub ja nicht an Omen, aber so ein bißchen.... :-)

Mögen die Spiele beginnen!