Samstag, 24. November 2012
auf dem Weg der Besserung
gerade eben eine Packung Bacon (knusprig) verdrückt.

Geht aufwärts!



Freitag, 9. November 2012
Blick über den Tellerrand
Um die Diabetes in den Griff zu kriegen und das Insulinspritzen zu vermeiden solange ich mich noch übergebe, versuche ich eine Ernährung mit viel Protein und wenig Kohlenhydraten. Zuerst dachte ich "würg" weil ich Horrorvisionen von fettigen Spiegeleiern hatte, aber ganz die Übelkeit ist deutlich besser geworden, ich habe sogar die Medikamente von 4 Mal täglich auf 3 Mal reduzieren können.

Heute morgen gab es leckeren Hummus mit Gurken und Tomaten.
Beliebte Snacks sind Hüttenkäse, Käse insgesamt, Fisch, Avocado und alle Arten von Nüssen.

Mal sehen was der Diabetologe davon hält, der war ja ganz wild drauf, mich an die Nadel zu bringen.

In Deutschland heißt der Ratschlag bei Übelkeit "Tee und Zwieback" und das habe ich auch ziemlich oft gehört. Das ist bei Magen-Darm-Ifektionen auch eine gute Idee, aber ich habe definitiv keine Magen-Darm-Grippe.

Diabetes-Ernährung und Hyperemesis wiedersprechens sich, zumindest für mich. Von Süßstoffen wird mit übel (noch nie einen gehabt, der mir nicht Probleme machte weil er falsch schmeckte), Schrotbrot vertrage ich zur zeit auch nicht. Bei Hyperemesis besinnt sich jeder auf Tee und Zwieback (also eine Variante von "Wasser und Brot"). Das ein paar Monate lang zu machen ist eine Garantie für Mangelschäden bei Mutter&Kind.
Süßstoffe mag ich nicht, da mag die Ernährungsberaterin noch so sehr ins Schwärmen von Aspartam kommen. Von denen wird mir übel selbst wenn ich grad nicht schwanger bin. Die Idee, also ganz viel Diät-Cola zu trinken gegen die Übelkeit scheidet also auch aus.
Wasser zu trinken macht mir überhaupt nichts aus, mir fehlt nichts ohne Soda-Pop.

Koffein muß auch nicht sein, der Ratschlag, morgens statt Milch doch "einfach einen schönen starken Kaffee" zu trinken fiel also auch flach, außerdem fragte ich mich, ob die Ernährungstante die Nummer mit der Schwangerschaft mitbekommen hat.

Sie händigt mir eine BE-Tabelle aus, ich sehe, daß die Hälfte der Sachen Süßdope ist, Bäckereikuchen oder "was enthält ein BigMac?". Supi, ich glaub', ich war vor 10 Jahren das letzte mal Burger im Restaurant zum Goldenen Doppelbogen essen.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, wir redeten völlig aneinander vorbei.

Was macht der moderne Mensch wenn er was wissen will? Er googlet.
Ich googlete außerdem auf Englisch, mal sehen, was die anglophone Welt an Ideen hat. Man muß ja nicht alles machen was man im Internet findet, der Verstand ist grundsätzlich einzuschalten, aber Ideen sammeln schien mir eine gute Idee.

Starke Blutzuckerhochs oder Tiefs können zu Übelkeit, Schwindel, Schweißausbrüchen, Kopfweh etc führen. Diabetologen versichern immer, daß man hohen Blutzucker berhauopt nicht merkt, ich hatte da beireits in Schwangerschaft 1 bis 3 einen andernen Eindruck, letztes Wochenende hinterließ auch recht lebhafte Erinnerungen.
Also: Spitzen vermeiden. Das tut man entweder indem man mit Insulin und Traubenzucker lange genug rumspielt bis es klappt (und währenddessen halt Probleme hat) oder indem man versucht, den Blutzucker langfristig über proteinreiche Kost zu stabilisieren.

Da Fleisch und ich immer noch zwei ganz heikle Themen sind die GU-Nährwerttabelle gewälzt und pflanzliche Eiweiße gesucht. Linsen, Erbsen, Kichererbsten, Bohnen stechen da heraus. Nu' erschien mir die Vorstellung, Bohneneintopf zum Frühstück zu essen, nicht sehr verlockend. Aber Knabbergemüse mit Hummus geht durchaus.



Dienstag, 6. November 2012
Hochmut kommt bekanntlich immer vor dem Fall
Super, Kreislaufzusammenbruch&unschöne Übelkeitsbegleiterscheinungen.



Samstag, 3. November 2012
Berg- und Talbahn
Mein Blutzucker fährt heute Achterbahn. Angefangen hat es damit, daß ich mit relativ niedrigem Level viel zu früh aufwachte und Kopfweh hatte, daß ich erst mal auf die Zuckerwerte schob. Intrauterine Turmstunden kosten Energie, und die nimmt sich das leibe Kleine halt von mir.
Ich kenn' das, mache das alles ja nicht zum ersten Mal, also bevor hier die Meute aufwacht heißen Tee mit einem Schuß O-Saft getrunken, Kopfweh wurde besser, dafür wurde mir schlecht. Medis eingenommen, wieder hingelegt, wieder mit Kopfweh aufgewacht.
Wieder tiefe Werte. Also zum Frühstück zwar Insulin gespritzt, aber auch ein Glas Saft getrunken wegen Kopfweh. Übelkeit war übrigens besser.

Und ab dem Frühstück war ich dann auf der anderen Seite und bekam den blöden Zucker nicbt aus dem Blut. Dafür fehlte er in den Zellen, ich fühlte mich mega-wackelig, hatte Kaltschweißausbrüche und zitterte.

Vor dem Mittagessen immer noch zu hohe Werte. Also lieber kein Baguette zur Tomaten-Fisch-Creme. Und mitten beim Essen passierte es dann: der Mist sackte ab, und zwar richtig. Endete auch nicht mit Baguette, sondern mit Notfallapfelsaft.
Seit dem Nachmittag bin ich dabei, den Zucker bloß wieder im Rahmen dessen zu halten, mit dem ich funktioniere.


Montag beim Diabetologen anrufen. Mein Tipp: das Insulin ist zu langsam.



Sonntag, 28. Oktober 2012
Kopfschütteln
Senioren könte man doch zur Pflege ins Ausland schaffen, wo alles billiger ist.

... aha, Oppa Hermann-Gustav kennt Polen, weil er da früher mal unterwegs mit ganz vielen Freunden in Feldgrau unterwegs war, da fühlt er sich bestimmt wie zu Hause und gleich viel jünger?
Kleiner Tipp: selbst wenn Opa Polen "von früher" kennt, spricht er deswegen Polnisch? Damals kam man mit Deutsch ganz gut durch...

Meine Großtante stand mit Schulfreundinnen in
Szczecin. Ihre Schule fand sie wieder, den Friedhof, auf dem ihre Mutter liegt, fand sie wieder, das Wohnhaus war zwar zerstört, aber auf den Fundamenten war neu gebaut worden, der Straßenverlauf war unverändert. Die alten Damen hatten sehr viel Spaß wie es klang, aber sie bemerkten, daß sie deutliche Schwierigkeiten hatten, sich zu verständigen, da keine von ihnen Polnisch spricht.

Zynismus beiseite: was bitte ist denn das für ein Plan, alte Leute aus Kostengründen im Ausland pflegen zu lassen? Gehen die Deutschen davon aus, daß jede polnische, tschechische, ungarische, slowenische, ukrainische etc Altenpflegerin deutsch spricht? Oder das ein Krankenhausaufenthalt ohne Dolmetscher klappt, weil Ärzte und Pflegepersonal schon deutsch sprechen werden?

Dann hat endlich keiner mehr ein schelchtes Gewissen, wenn er Opa nur 2 Mal in Jahr besucht, muß man verstehen, eine Fahrt nach Oppeln ist bei den Spritpreisen nun mal nicht drin.


Wann und wo leben solche Planungsexperten?



Donnerstag, 25. Oktober 2012
Grippe-Impfung
Eigentlich wollte ich mich ganz dringend grippeimpfen lassen, angezählt wie ich bin, wäre eine ernsthafte Grippe grad nicht so klasse.
Nu' stimmt was mit dem Impfstoff nicht und zudem wird er knapp.



Mittwoch, 24. Oktober 2012
Kopf-Tischplatte, Tischplatte-Kopf
Bremen: nasses Wetter, nicht direkt Regen, aber grauer Himmel, feuchte, kühle Luft, Bremen im Herbst halt.
Was trägt meine Haushaltshilfe? Capri-Shorts und T-Shirt. Das endet doch wieder mit unausgelasteten Tigern weil das Wetter zu schlecht ist...



Aua
die erste Fingerkuppe ist blau.



Dienstag, 23. Oktober 2012
Auf zum Diabetologen :-)
Rezepte falsch ausgestellt... Diabetes bei Schwangerschaft ist zuzahlungsbefreit, dazu muß aber entweder "befreit" oder "Gestationsdiabetes" auf dem Rezept stehen, was es nicht tut. Also los, Rezepte ändern lassen.
Sprechstundenhilfe am Telefon: "Das macht doch nichts, Sie bekommen das Insulin ja trotzdem, das ist nicht so wichtig"
Ja, ich kann die Rezepte einlösen, das macht dann 30 Tacken Zuzahlung.
"Äh.. ja, und?"

...



Sonntag, 21. Oktober 2012
Bauchspeicheldrüse funktioniert anscheinend...
Nachdem ich jetzt seit Freitag meinen Blutzucker regelmäßig messe, bin ich verwirrt.

Die Werte sind okay. Nicht gut, aber okay und besser als ich gerechnet habe. Beim Kleinen Tiger und beim Mini-Tiger hing ich in der 18. Woche schon längst an der Nadel. Die Bauchspeicheldrüse ist anscheinend doch kein Garantiefall. Okay, mit 38 ist die Garantie auch längst abgelaufen.

Das sieht nicht nach Insulinspritze aus. Vielleicht später, aber jetzt definitiv noch nicht.

Zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche macht die Insulinproduktion normalerweise die Grätsche. Ich bin jetzt in der 18. (17+1), also hab ich noch 6 bis 10 Wochen Zeit. Das ist gut, denn Insulin spritzen und immer noch Kotzen geht nicht gut zusammen. Nur wenige Dinge sind schöner als erst zu spritzen, dann zu essen und sich das ganze dann noch mal durch den Kopf gehen lassen und unterzuckern.
Da ich letztes Mal fast täglich vormittags Blutzuckerwerte um die 30 hatte (ab unter 70 spricht man von Unterzuckerung, alles unter 60 kann zum Bewußtseinsverlust führen) möchte ich eine Wiederholung dieses Stückes nicht auf den Spielplan setzen, obwohl die Kritiker begeistert waren: Blutzucker 30 und sie steht noch!