Gender
Aus der Kategorie "Dinge, auf die man erst mal komemn muß" oder"Geschichte als Projektionsfläche"
Elizabeth I von England war intersexuell.
Steile These, sie basiert auf
- der Tatsache, dass sie niemals geheiratet hat und keine Kinder
- sie bezeichnet sich in einem Gebet als Sündern, die unverzeichliches getan hat
- lange Hände und "männliche" Gesichtszüge
- sie verbot testamentarisch,Organe zu entnehmen oder einzubalsamieren
- Elizabeth II weigert sich, die Erlaubnis zur Exhumierung zu geben.
Meine erste Reaktion "Geistesverwandtschaft zum Spanischen Königshof des 16. Jahrhunderts- die behaupteten so was in der Art auch nach der Sache mit der unsinkbaren Aramanda"
Da herrscht eine Frau durchaus erfolgreich und ohne Mann neben sich. Das ist so unglaublich... kann keine Frau sein!
und wenn elizabeth I keine frau war, oder ein mann, oder transsexuell, oder was auch immer: was hat das, bitteschön, mit den erbrachten leistungen zu tun, und wieso ist da die sexualität zum thema geworden?
demnächst: maria theresia von österreich hatte so viele kinder, einen ehemann, unglaubliche viele untertane, und regierte auch noch erfolgreich ein riesenreich. mütter, nehmt euch ein beispiel und jammert nicht!!!
und wer von natur blond ist, darf nicht promovieren, dunkelhaarige werden a priori als veganer eingestuft, und rothaarige ... uuups, da war doch was im mittelalter, aber egal. wir sind ja moderne, aufgeklärte menschen.
bei sowas wird mir immer schlecht.
Jaja, und dabei war noch nicht mal sie die Kaiserin, sondern nur ihr Mann trug diesen Titel.
Was hat der denn eigentlich so gemacht, frag ich mich zwischendurch manchmal *hihi* (Weiß ich natürlich schon.)
bei den vielen Kindern könnte ich mir vorstellen, was er getan hat...
war nicht nur Gatte der Königin von Ungarn ("Hungarn") und Böhmen ("Böheimb"), sondern auch ein ziemlicher "Weiberer" (vielleicht, um sich für seine resolute Königin andernorts zu entschädigen) sowie ein sehr fähiger Geschäftsmann: Während des Siebenjährigen Krieges belieferte er (angeblich über Mittelsmänner) die Armeen seiner Frau und ihres Gegenspielers.
Vielleicht mochte er seine resolute Gattin aber auch.
Dass er sie mochte, ist sicher und vielfach belegt; dass sie ihn mochte, ist erst recht dokumentiert. Aber beide hatten ihre jeweiligen "Reservatrechte": Sie hielt ihn von der Regierung ihrer Erblande fern; und er, im Dunstkreis des französischen Barocks sozialisiert, dachte nicht daran, sich "nur" auf seine Gattin zu beschränken ...
Die war ja auch dauernd schwanger und die zeitgenössische Medizin riet dann vom ehelichen Verkehr ab.
Die Mätresse war ein institutionalisiertes Hofamt. Das hatte manchmal wenig mit Neigung, aber viel mit Politik zu tun. Muß schon anstrengend gewesen sein als Barock-Herrscher...