Umdenken als Neujahrsvorsatz
Ich muß meine Einstellung zu Schmerzen ändern. Dringend.

Ich habe Skoliose seit ich 8 Jahre alt bin. Zwischendrinne trug ich einige Jahre (verflixt viele Jahre) ein orthopädisches Korsett. Aua. Atmen war Schmerz. Essen war Schmerz. Bewegung war Schmerz. Blutige Stellen auf dem Rücken durch den Druck. Blaue Flecke.
Die behandelnden Ärzte meinten, das sei so, damit müsse "sie" (redeten nie mit mir, sondenr nur mit den Eltern, auch wenn ich danebenstand) eben leben. Da gewöhne man sich dran. Naja, man stumpft ab und hört irgendwann auf, sich zu beschweren.

Ich lernte, dass mein Rücken immer weh tun würde.

Das war übertrieben- er tut gar nicht immer weh, aber leider immer öfter. Und so überwand ich meine Angst davor, Ärzten meinen Rücken zu zeigen, gestern. Das habe ich schon ein paar Mal geschafft und immer war das Ergebnis, dass ich mit meiner Skoliose eigentlich keine Probleme haben sollte, die sei doch prima. Dann fanden sie völlig skolioseunabhängige Gründe, warum es weh tat- wie ausgereckte Wirbel. Aber irgendwie habe ich immer noch ein bißchen Orthopädophobie.

Gestern zeigte sich, dass der Bösewicht eine Entzündung ist. Wie lange ich denn damit schon rumlaufe? Warum ich bei Schmerzen nicht einfach komme?
Entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel. Keiner muß mit Schmerzen leben, sagte die Ärztin.

Das werde ich 2015 versuchen umzusetzen.




maracaya am 09.Jan 15  |  Permalink
Super Vorsatz! Genau das (niemand muss mit Schmerzen leben) meinten die Aerzte sowohl bei Armbruch als auch bei Kaiserschnitt zu mir, und recht haben sie. Schon allein im Hinblick auf Schmerzgedaechtnis.

Insofern - auf ein schmerzfreies 2015!

cassandra_mmviii am 09.Jan 15  |  Permalink
Ich habe grad wieder das Schmerzmittel genommen, obwohl die Gewohnheit sagte "so weh tut es noch nicht". Es darf gar nicht erst wieder anfangen weh zu tun, dann komme ich da raus.

Ich halte mich schon viel gerader weil ich mich nicht mehr "rauswinde".

das mariechen am 09.Jan 15  |  Permalink
Ziehen Sie's durch!

frau_baehr am 09.Jan 15  |  Permalink
Ich wünsche Ihnen, dass Sie es schaffen die Schmerzen endlich loszuwerden. Halten Sie durch.

Sie machen mir Mut auch mal wieder einen neuen Arzt auszuprobieren. Der letzte sagte mir, dass meine Schmerzen ja nicht mehr so schlimm seien, damit könne ich doch gut leben. Aber Ihre Ärztin hat recht, niemand sollte mit Schmerzen leben müssen.

cassandra_mmviii am 09.Jan 15  |  Permalink
ich bin grad ein bißchen grummelig mit mir weil ich so lange nichts getan habe.

Vor ein bißchen über einemjahr stellte sich raus, dass ich keine "Brotgetreide" vertrage. Es ist keine klassische Zöliakie, sondern nur eine Unverträglichkeit. Das ist gut, denn zumindest wird der Darm nicht geschädigt wenn ich doch mal einen Keks esse.
Ich hatte dauernd Bauchweh und mir war übel. Ich war blaß, hatte Augenringe und so weiter. Ich war immer wieder beim Arzt, die auch allerlei diagnostzierten ("Sie haben viel Luft im Darm"), aber helfen tat nichts.
Durch eine Verkettung seltsamer Zufälle kam ich dann drauf, wieso ich mich immer so klasse fühle wenn ich abnehme: ich esse dann extrem low carb (Obst als Kohlenhydratquelle) und das Aua war weg.
Das einzige, was ich wirklich bedauere, ist, dass ich das nicht vor den Schwangerschaften gewußt habe. Die Übelkeit war so überwältigend, das sich zwischendrinne nur noch wimmerte. Es wäre viel einfacher gewesen, wenn ich nicht dauernd trocken Brot, Zwieback etc gegen die Übelkeit gegessen hätte.

Jedenfalls wußte ich dadurch ja, was dauernde Schmerzen tun können. Aber das ich was gegen Rückenschmerzen tun könnte... undenkbar.
Das ärgert mich grad.


Einfach mal zum Arzt gehen mit den Worten "ich habe Schmerzen". Schmerztherapie googlen wenn der Arzt nicht will. Termin im Krankenhaus machen- Anaethesisten machen Schmerztherapie.

Eine kleine dumme Stimme in mir sagt: "Alberne Anstellerei". Aber das ist Unfug!

sari am 10.Jan 15  |  Permalink
Sie haben vorher auf die Weise entschieden, die Sie auf Grund ihres Wissens und ihrer Erfahrungen für die Beste hielten. Jetzt wissen Sie mehr und können daher anders entscheiden. Seien Sie nicht so streng mit sich. Man kann immer nur die für den Moment beste Entscheidung treffen.

mark793 am 10.Jan 15  |  Permalink
Schwangerschaftsübelkeit muss damit nichts zu tun gehabt haben, das ist m.W. eher eine hormonelle Kiste.

Meine Frau hat sich während der Schwangerschaft fast die Seele aus dem Leib gekotzt, und das lag nicht an Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

cassandra_mmviii am 10.Jan 15  |  Permalink
Addieren sie "mir ist eh öfter mal k***übel" zu hormonell bedingter Kotzerei. Man weiß es nicht.Aber ich weiß, dass diese "Grundübelkeit" weg ist seit ich sie nicht mehr mit Magenschon-Zwieback angehe. Ist auch was.

che2001 am 10.Jan 15  |  Permalink
Vor 10 Jahren hatte ich einen Autounfall. Ich war aus der Spur gedrängt worden und mit 160 ungebremst in eine Mittelleitplanke geknallt. Das Ergebnis war ein zertrümmerter Oberarmkopf, eine ausgerenkte Schulter und eine Arterienruptur mit anderthalb Liter internem Blutverlust und ein abgeklemmter Nerv. Man sagte mir, ich würde nie wieder auf Bergtouren gehen können aufgrund dauerhaft eingeschränkter Beweglichkeit. Wahrscheinlich bräuchte ich langfristig eine Vollprothese.

Tatsächlich begann ich gar nicht mal so lange Zeit nach dieser Verletzung mit dem Sportklettern und gehe bis heute alpine Klettertouren. Eiserner Wille, unentwegtes Training und ein Orthopäde, der mir lieber lebenslang Physiotherapie verschreibt statt mir eine Prothese einzubauen, obwohl er sich damit eine goldene Nase verdienen würde die er freilich schon hat haben dieses Resultat ermöglicht.

Bevor wir uns kannten hatte ich chronischen Durchfall. Ich nehme an, dass ich das von meiner hypersensiblen Mutter geerbt habe, die nur ein Glas Orangensaft trinken musste und dann tagelang mit Durchfall auf dem Klo hing. Die Konsequenz für sie war, dass sie sich weitgehend vitaminfrei ernährte und weder Obst noch ungekochtes Gemüse zu sich nahm, was wohl langfristig zu der Demenz führte, an der sie schließlich starb.

Ich nahm bei meiner Ernährung und meinem bekannt hohen Bier- und Weinkonsum nicht auf die Darmschwäche Rücksicht, sondern baute Kohlekompretten und Imodium als festen Bestandteil in meine Ernährung ein. Trotzdem hing ich so oft auf dem Klo, dass ich nicht viel über 50 Kilo wog.

Dann trank ich in Ägypten ungefiltertes Brunnenwasser und fing mir dabei die Cholera ein. Seitdem habe ich einen Magen wie aus Alumium und vertrage alles was ich essen und trinke unterschiedslos gut. Mein Immunsystem wurde durch diese schreckliche Infektion so richtig auf Turbo gebracht.

cassandra_mmviii am 10.Jan 15  |  Permalink
Seit ich das mit der Ernährung weitgehend durchziehe, sind ein paar Dauerbaustellen beendet.

Grad schwimme ich auf einer Welle aus Schmerzmitteln durch den Tag- die vollen Mülltonnen könnten das Ergebnis sein. Ich muß gleich mal Nachbars fragen, wo ich noch was loswerden kann.

Ich zögere, mir mal versuchsweise Cholera einzufangen :-)