"Weil es wesentlich einfacher ist, ein paarmal "fordern und fördern" in eine Broschüre zu schreiben und sich ansonsten vor allem um jene gut qualifizierten Erwerbslosen zu kümmern, denen die Arbeitsagentur relativ leicht wieder zu einem Job verhelfen kann. Die aber in den meisten Fällen wahrscheinlich auch ohne Amt eine neue Beschäftigung gefunden hätten.
So sieht der akademische Rattenzirkus von hier aus gesehen grad aus:
promovierte Biologen aus den als Schlüsselbereiche geltenden Bereichen Humanbiologie/Genetik und Mikrobiologie, also dringend benötigte Fachkräfte. Umsatteln in die Wirtschaft: geht kaum.
Also kommt nach dem Projekt dieArbeitslosigkeit, immer mal wieder. Dann ist die Frage, wie lange der Vertrag lief: ein Jahr- Glück gehabt, ALGI. 6 Monate? Pech gehabt, gleich ALGII. Und da wissen sie mit dir nichts anzufangen. Vermitteln werden die dir nichts, das weißt du, das wissen die.
Bei ALGI läuft es ähnlich: der Berufsberater hat kaum Ahnung, was die Leute können- also müssen sie sich lt Eingliederungsvereinbarung bewerben wenn der "Vorschlag" ins Haus flattert, es doch mal als W2-Prof Organische Chemie zu probieren.
Bilanz der Nummer: massive Abwanderung ins Ausland.
Dagegen sind die "brotlosen" Geisteswissenschaftler gut dran: ihre Ausbildung macht sie so weit flexibel, dass man vielleicht sonst wo landet, aber man landet, allerdings auch immer wieder mit Zwischenstopps beim Amt für Arbeitslosigkeitsverwaltung. Aber auch hier zählt: das Amt wird dir nichts vermitteln.
Ich ziehe "sonstewo landen" grad dem Zeitvertragsslalom vor. Lebenslanger Vertrag. Geisteswissenschaftler, die dem Rattenzirkus den Rücken gekehrt haben, sind zwar bei den Peers untendurch, aber sie bekommen Festanstellungen. Nur nicht durch irgendein Amt.