Nochmal die liebe Gewaltfreiheit
Tigergatte ward informiert, daß Kleiner Tiger gestern in eine Kindergartenschlägerei verwickelt war. Niemand weiß, wer angefangen hat, aber da prügelten sich irgendwas zwischen 3 und 7 Kindern. Wieso weiß das keiner? Weil alle Erwachsenen woanders waren und erst auftauchten, als sie den Radau hörten. Im Verlauf der Schlichtung trat Kleiner Tiger eine Erzieherin.

Das erklärt, warum Kleiner Tiger gestern so fix wegwollte aus dem Kindergarten.

Aber heute morgen gab es kein Entkommen: als Tigerpapa ihn abliefern wollte, gab es ein pädagogisches Gespräch mit sowohl Leitung als auch Erzieherin. Tigergatte fragte, wieso der Gruppenraum den ohne Aufsichtsperson gewesen sei, wenn es da jemanden gegeben hätte, könnte man doch ganz einfach klären, was passiert sei, ohne sich auf die Aussagen der Beteiligten zu verlassen, die selbstverständlich alle völlig unschuldig sind und den Übeltäter finden und mit ihm reden. Vielleicht hatte der Übeltäter aber auch einen guten Grund und sich auch nur gewehrt. Man weiß es nicht...
Tigergatte wurde dann auch noch pädagogisiert: wie gut es sei, daß er sich Zeit genommen habe und thematisiert hasbe (Tigergatte fragt sich, was er falsch gemacht hat... er woltle nicht "thematisieren", sondern nur kurz rausfinden, ob sein Rüpel beteiligt war)

Aber die Frage, wer da wen undsoweiter stand ja gar nicht im Mittelpunkt, sondern ein Gewaltfreiheitsdiskurs, dem Tigerpapa sich so nicht anschließen kann.

Tigerpapa nahm Kleinen Tiger beiseite, fragte, ob er angefangen habe, Kopfschütteln (über die Glaubwürdigkeit kann man streiten, aber...). Dann erklärte er für alles Kindergartenpersonal hörbar "Wir hauen nicht zuerst! Aber du darfst dich wehren. Und es wird keiner getreten, der helfen will!"


Alles kein Drama wenn man mich fragt. Es waren anscheinend nur die größeren Junx- also die, die in unserem alten Kindergarten mal als "Schrecken des letzten Jahres" bezeichnet wurden.
Natürlich ist es unschön, wenn man bei der Arbeit getreten wird, aber ein Stück weit gehört das zum Berufsrisiko bei Kindergartenpersonal, kann auch auf Grundschulhöfen noch passieren.


Ich werde heute nachmittag mal die "Kakao und Kekse"-Taktik versuchen und herausfinden, was da eigentlich zumindest aus Tigersicht passiert ist. Den Kindergarten mag ja nicht wirklich interessieren, was der Auslöser war, mich aber schon. Und wenn der Tiger nur geholfen hat (oder es zumindest vorhatte) gibt es noch Eiscreme. Tapferkeit muß man nämlich belohnen...