Samstag, 2. März 2013
"Der Kater will raus"
Ich: "Der Kater will raus"
Tigergatte: "Dann soll er lernen, die Tür aufzumachen"

Will er das wirklich???



Wieso ist der Kater naß?
Eine der Fragen, die mir wahrscheinlich keienr beantworten kann.
Und wieder eine dieser Geschichten, die niemals erzählt werden.



Egoismus
Bei Herrn Mark debattiert man über den Egoismus einer Familiengründung angesichts von Überbevölkerung und das es dabei nur um persönlichen Glücksgewinn durch die bedingungslose Liebe der Kinder ginge.

Wenn das ganze nur Blut, Schweiß und Tränen wäre, würde es kein Mensch freiwillig machen. Ich weiß nicht, ob die positiven Momente überwiegen oder Eltern debil genug sind, die negativen Momente zu vergessen.

Aber hier mal eine kurze Liste der Dinge, die mein Glück definitiv nicht steigern:

- Kindergartenelternabende, auf denen man der Leiterin und einer Erzieherin zuguckt, wie sich sie gegenseitig einen Luftballon zustupsen um den Wert von Aufmerksamkeit, Kooperation und Ausgeglichenheit vorzuführen.
- Zirkusbesuche, Dino-Ausstellungen und ähnliches
- nachts um 3 Monster jagen, die das Kinderzimmer heimsuchen
- pädagogische Ratschläge von Leuten, die zufällig vorbeikommen

Man ist schlagartig abhängig von allem möglichen Institutionen und Leuten:
statt Urlaub wann und wo ich will bestimmt die Schulverwaltung, wann wir wegfahren können, und wieso ist das immer zur Hauptsaison?
Das mit der Hauptsaison ist ärgerlich, da ist nämlich alles teuerer und das Familien mit mehreren Kindern finanziell schlechter dastehen als Doppelverdienerhaushalte ist hinlänglich untersucht.

Es geht mehr Zeit in Arztwartezimmern drauf als man jemals vor seinem 75. Geburtstag eingerechnet hat:
Vorsorgeuntersuchungen führen zu Überweisungen an Pädaudiologen, Pädorthopäden, den Augenarzt, den Kieferorthopäden, den Allergologen... jedesmal ein Vormittag weg (wenn man einen Job hat heißt das immer ein halber Urlaubstag) und das bitte mal 3 bis 4... dabei haben wir nach allem was man anderswo hört, außerordentlich gesunde Kinder, die weder regelmäßige Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie noch sonstwas brauchen.

Selbst wer nicht mit einer Schwangerschaft wie meiner "gesegnet" ist, verzichtet 9 Monate lang auf Dinge, die vorher selbstverständlich waren: das Glas Wein am Abend, den gewohnten Sport und so sie noch keine Topxoplasmose hatte sogar ein Salamibrötchen.

Purer Egoismus?


Die bedingungslose Liebe des Kindes... die gibt es nicht. Bedingungslos lieben tun Eltern, für Kinder ist das, was wir tun, ehrlich gesagt selbstverständlich und das ist auch gut so. Niemand soll Schuldsgefühle gegenüber seinen Eltern haben weil er ihr Leben durch seine reine Existenz "ruiniert" hat. Eltern, die das so empfinden, haben was falsch gemacht.
Aber selbst am sabbernden, zahnlosen Baby-Grinsen hängen Bedingungen: satt, zufrieden und warm zu sein, sich sicher zu fühlen. Niemand sollte denken, das käme bedingungslos.
Wenn sie älter werden, hört man auch mal öfter, was für Fehler man hat, und zwar schonungslos.

Man vernachlässigt seine Karriere, verdient weniger und gibt Geld für Dinge aus, auf die man ohne Kinder nicht käme.

Warum tut man das? Gute Frage. Mit Egoismus kann man das irgendwann nicht mehr erklären.

Nur Rente und Fortbestand von Kultur und Zivilisation sind zumindest für uns keine ziehenden Argumente. Aber die Allgemeinheit hat etwas von den Kindern, die wir (also, nicht nur ich und Tigergatte, sondern Eltern insgesamt) großziehen. Sie sichern Rente und die Infrastruktur, die auch Kinderlosen noch in 30 Jahren ihr gewohntes Leben bietet.

Was tun die Kinderlosen dafür?
Steuern zahlen, mit denen unsere Kinder ausgebildet werden. Das tun wir aber auch. Okay, weniger durch ein Steuerrecht, daß zu den kompliziertesten weltweit gehört. Ob das also fair ist... ich bin keine Steuerexpertin, sondern immer froh, wenn wir es hinter uns haben.

Aber ist es egoistisch wenn man nicht ganz kleine Teile seines Einkommens in Investitionen steckt, die auch die Zukunft anderer sichern?