Grosser Tiger ist in der Projektgruppe Indianer. Er entdekcte in Tigermamas Bücherregal einen Bildband über nordamerikanische Indianer. Den wollte er lesen. Spontanes Hängenbleiben bei Custer und Little Big Horn.
"Mama, die Indianer haben doch gewonnen!"
Ja, das haben sie am Little Big Horn. Aber nicht immer.
Nun sitzt er da und liest. Mal sehen wann die Fragen zum Thema Völkermord wieder aufkommen...
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,819666,00.html
Ich verstehe nicht so recht, wie eine Schwangerschaft verheimlicht werden kann, aber anscheinend geht das. Ich sah zwar ab dem 4. Monat deutlichst schwanger aus und ab dem 6. war ich ein Fall für "Rettet die Wale", aber das muss ich auch gar nicht verstehen. Es reicht wenn ich weiss, dass das geht.
Ich habe mich über jedes meiner Kinder gefreut. Aber das muss nicht jeder Frau so gehen.
Was spricht gegen die Babyklappen?
Ja, die Kinder werden nie erfahren, wer ihre biologischen Eltern sind. Und? Sie sind am Leben. Sie sind weder im Mülleimer gelandet noch aus dem Fenster geworfen worden noch lagen sie in der heimischen Tiefkühltruhe und was an Horrorgeschichten noch in den letzten Jahren passiert ist. Sie leben. Und das ist die Grundvorraussetzuing für die Frage "wer bin ich, wo komme ich her?". Die, die tot in Mülleimern gefunden werden, stellen diese Frage nicht.
Diese Kinder mögen später das Gefühl haben "meine Eltern wollten mich nicht". Mag sein. Aber vielleicht werden sie auch denken "Meine Eltern wollten mich. So dringend, dass sie den Papierdschungel einer Adoption durchgestanden haben".
Ist die Frage, wer die biologsichen Eltern waren, wirklich so drängend, dass das Überleben dahinter zurückstehen muss?
Niemand weiss, was mit den Babies geschehen wäre wenn ihre Mütter oder Väter sie nicht abgegeben hätten.
Wollen wir das Risiko von getöteten Säuglingen wirklich eingehen wenn diese Klappen verboten werden?
Was spricht gegen eine anonyme Geburt? Wo ist das Sicherheitsrisiko? Und wie gross ist es im Vergleich zu einer Geburt im heimischen Badezimmer? Als Frau, die bei 2 ihrer 3 Geburten ohne medizinische Hilfe verblutet wäre, jagt mit der Gedanke Schauer über den Rücken.
Ich habe 2 adoptierte Verwandte. Auch sie haben keine Ahnung, wer ihre leiblichen Eltern waren oder sind. Sie wissen nicht, wo ihre leibliche Schwester abgeblieben ist oder ob sie überhaupt noch lebt.
Für mich spricht aus "du musst deine Vorfahren kennen" eine Blutsideologie, die ich nicht gutheissen kann- verstehen tue ich sie denke ich sehr genau. Die Frage, wer man ist, definiert sich, auch wenn der Reichsheini und Konsorten uns das erfolgreich erzählt haben, nicht aus unsere Vorfahren.
Babyklappe und anonyme Geburt retten Leben- auch wenn es nur ein einziges ist. Sie zu verbieten heisst, Aussetzung und Kindstötung hinzunehmen. Egal ob man die Leichen findet, statistisch erfassen und verwalten kann oder nicht.
Die im Artikel angesprochenen Schwachstellen (Unkenntnis über den verbleib der Kinder, keine statitischen Daten) könnte man einfach lösen: Meldepflicht und Adoptionsvermittlung durch das Jugendamt. Deswegen muss niemand die Babyklappe abschaffen.