Montag, 16. März 2015
nochmal zurück zum Bremer Ausnahmezustand
http://m.focus.de/politik/deutschland/grosses-versehen-bei-ermittlungen-terrorfahndung-in-bremen-polizei-nimmt-gruppe-froehlicher-rentner-fest_id_4535125.html

Sechs Aramäer unter akuten Islamismusverdacht... meine Güte, das wird ja immer hübscher.



Freitag, 13. März 2015
extrem schlechter Scherz
http://de.wikipedia.org/wiki/Ivana_Hoffmann

Der IS ist eine terroristische Organisation, und zumindest der deutsche Zweig ist verboten. Außerdem sind sie ein Schmerz im Gesäß, mies frisiert, lausige Theologen und Kulturbanausen.

Und nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine Frau, die im Kampf gegen Daesh getötet wurde? Wieso nicht gegen den, der sie erschossen hat? Ich befürchte zwar, das die Zausel zwar Staat sein wollen, aber internationale Haftbefehle eher nicht ausgeführt werden. Aber trotzdem.

Das tut ja ernsthaft weh.



Freitag, 6. März 2015
Uzis?
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-03/bremen-terrorwarnung-frankreich-islamismus

Hmm ...
Uzis? Waren die nicht aus Israel? Kann man die als ordentlicher Jihadist überhaupt benutzen?

Frankreich ist verkehrsmäßig zentralistisch, da fliegt fast alles über Paris. Ebenso die Schnellzüge. Muss man nicht fast schon zwangsläufig aus Paris kommen? Auch ohne Bezug zum Charlie - Hepdo - Attentat?

Domsheide ist eine der großen ÖPNV- Knoten. Aber das fröhliche Einkaufstreiben hat man ausdrücklich weiter laufen lassen.

Weiß nicht, was ich davon halten will oder soll.



Zur Erinnerung
Der IS ist übrigens immer noch da
Samt Mord, Sklaverei, Erpressung und so weiter.
Boko Haram in Nigeria ebenfalls.

Ich bin nicht islamophob. Nur für's Protokoll.



Mittwoch, 4. März 2015
Ganz schön retro
Eigentlich wollte ich Terroralarm schreiben, aber das ist dann doch zu Bild :-)

Am Wochenende hatte Bremen ein kleines bisschen Horrorshow.
So im nachhinein Frage ich ich, ob der 70-Jahre-Reflex, einen Satz bewaffneter Polizisten vor als wichtig definierte Gebäude vor die Bürgerschaft und drum herum zu postieren, irgend was zur Verhinderung eines Anschlages beiträgt und ob diese Gebäude überhaupt Ziel wären. Vor die Synagoge verstehe ich, Synagogen waren Ziel von Anschlägen, aber warum sollte ein Islamist am Wochenende die Bürgerschaft mit einer Schußwaffe beschiessen? Denn es ging ja um Waffen.
Das machte im Heissen Herbst Sinn, aber jetzt?

Wenn ich mir angucke, wer oder was Ziel von Anschlägen gewesen ist, dann finde ich Staat und seine Repräsentanten oder Institutionen nicht. U-Bahnen. Synagogen. Ein koscheres Lebensmittelgeschäft. Eine Zeitschrift. Zeichner.

Die Konzepte aus den 70-ern greifen nicht, wenn sie Bevölkerung selber das Ziel ist. Wieso man, wenn die Gefahr so groß war, das Werder-Heimspiel nicht abgesagt hat oder zumindest unter Ausschluss des Publikums stattfinden ließ, verstehe ich nicht.

Der Geruch nach Wahlkampf liegt auch für mich auf der Aktion. Das liegt auch an der Kommunikation der Staatsgewalt: konkrete abstrakte Hinweise oder so was.
Gefahr ist immer noch da, aber Einsatz wird zurückgefahren. was denn nun?!

Ich bin froh, dass nichts passiert ist und “was wäre gewesen wenn“ ist müßig.
Aber langfristig werden wir andere sicher Sicherheitskonzepte brauchen.



Samstag, 28. Februar 2015
Sternzeit 2015-02-28-05-59
Logbucheintrag.
Habe erfahren, dass Admiral Spock verstorben ist.
Ein Verlust für die Sternenflotte und jeden klar denkende. Bewohner des Universums.

Lebe lang und in Wohlstand!



Sonntag, 11. Januar 2015
keine Islamophobie
Ich habe übrigens keine Angst vor dem Islam, die man mit Aufklärung "behandeln" kann, ich habe Probleme mit den Taten von ein paar seiner Anhänger.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/deutsche-und-islam-studie-ueber-vorurteile-testet-koran-wissen-a-1011989.html

PS: die Hexenverfolgung war kein katholisches Phänomän, Lutheraner und Calvinisten verbrannten ebenso.
Und das war nicht im MIttelalter, sondern in der Frühen Neuzeit! Hinterfragt doch mal euer Mittelalterbild!



Donnerstag, 8. Januar 2015
Je ne suis pas Charlie Hebdo
Trotzdem:



Mein erster Kontakt mit Charlie Hebdo fand da statt, wo fast alle deutschen Schüler ihn hatten: im Französischunterricht. Irgendwie scheinen Französisch-Lehrer mit CH-Abo zu kommen.

Nun gab es ein Problem: die Erklärung "das ist so was wie die Titanic" löste in der Klasse nur leere Blicke aus, denn keiner der Eltern auf dem Dorf las die Titanic. Und im Zeitschriftenregal des örtlichen Gemischtwarenhändlers gab es sie auch nicht. Kurz: Lebens- und Bildungswelten kollidierten.
Das gab es vorher schon mal mit Auberginen. Französische Ernährungsgewohnheiten, wir lernen die Vokabeln für alle möglichen Gemüse- dummerweise kannte keiner außer der Französisch-Lehrerin, die nicht nur akademisch ausgebildet und in Frankreich-Urlauben kulinarisch erprobt, sondern auch aus der kosmopolitischen Großstadt in die Kleinstadt pendelte, Auberginen. Das Bild löste keine spontanen Assoziationen aus. Auch das Wort "Aubergine" half nicht. "Eierfrucht" war ebenso leer.

Einfach nichts, was im Leben der Schüler vorkam.

Aber wir hatten bei jeder sich irgendwie anbietenden Gelegenheit CH-Bildchen. Das war so Lehrerhumor.

Ich bin mit dem Blättlein nie warm geworden. Das macht aber grad überhaupt keinen Unterschied, denn das Recht, der Athmosphäre Sauerstoff zu entziehen, ist nicht auf die beschränkt, die ich mag.






(Grafik von hier



Dienstag, 6. Januar 2015
"Das Volk hatdasVertrauen der Partei verloren und muß hart arbeiten, um es zurückzugewinnen"
Vorweg: ich sehe weder Dresden von Islamisierung bedroht noch den Rest der Republik. Und das "Ausfusseln" nach rechts ist etwas, mit dem man sich auseinandersetzen muss. Dämonisieren hilft nur ganz selten.

Ich halte bei "Weihnachtsmarkt umbenennen weil böse ausschließend" Moslems für eine Form von menschlich-moralischemSchutzschild, hinter dem sich eine Agenda versteckt, mit der das Christentum schon länger ringt: Kampfsäkularisten, die jede Äußerung von Religion nicht ertragen.


Und nun kommt das ABER:
Der Rat für Migration, vertreten durch Werner Schiffauer, Andreas Zick und Naika Foroutan, forderte am 5. Januar 2015 ein neues gesellschaftliches Leitbild für alle Menschen in Deutschland.

Da hakt es schon: ein Leitbild für alle. Nun gut, ohne einen gewissen Konsens geht es nicht. Weiterlesen

Migration lasse sich nur begrenzt steuern.

Stimmt.

Eine Leitbildkommission von Politikern und Vertretern von Einwanderern und Minderheiten solle den Begriff 'Wir Deutsche' neu definieren

Halt! Das kann keine Kommission tun, das MUSS gesamtgesellschaftliche Debatte sein. Von allen, auch von denen, die man nur mit Geduld erträgt. Also in diesem fall mit denen, die grad konträr gehen mit "der Politik" und die nicht durch Vertreter (wie legitimieren die sich eigentlich?) repräsentiert sind.

und erarbeiten, „wie der Zusammenhalt in einer pluralistischen republikanischen Gesellschaft gelingen könne“.

Politikern gelingt es doch nicht mal, die Wahlbeteiligung zu steigern. Wie wollen die ihr schickes Endpapier an Kalle Müller bringen?

Das Ergebnis solle in Lehrpläne von Schulen aufgenommen werden.

Ah, über Kalle Müllers Nachwuchs!
Zur Funktion vom Schule als Herrschaftsinstrument verweise ich auf Herrn Foucault, der sie im Kontext von Militär und Knast verortet.

Dort müsse die historische Bedeutung der Migration für Deutschland stärker vermittelt werden.

Lesen, Schreiben, Rechnen- unwichtig wenn es um Indoktrination geht. Ich sehe Bremen mit wehenden Fahnen vorstürmen.

Ich brüllte mich letztes Jahr gepflegt mit dem Elternbeirat an als ich Protest (noch war ich höflich) einlegte gegen die Teilnahme von Schülern an moslemischen Feiern in der Schule im Rahmen des Faches "Biblische Geschichte".
Da müse ich tolerant sein, die Kinder tun ja nichts schlimmes, die feiern doch nur das Fastenbrechen.
Ich: kein Problem wenn sie lernen, was das ist, aber nicht teilnehmen, der Junge ist Katholik, nicht Moslem.
Antwort: na, um so wichtiger, dass er das, was wir ihm kaum zeigen werden, in der Schule lernt.
Geduldsfaden reißt. Cassie: Wann kann ich denn die evangelischen und moslemischen Schüler zur Fronleichmansprozession erwarten? Ab hier eskalierte das Gespräch ein wenig...

Das von der CDU ausgegebene Leitbild "Deutschland ist kein Einwanderungsland" habe die Politik zu lange bestimmt. Ein Integrationskonzept müsse auch Fremde und zeitweise Flüchtlinge als zur Gesellschaft gehörig vermitteln.
Ja, und Gaststudenten und Touristen... das meine ich ernst- die sind auch da.

Deutsche Integrationspolitik dürfe sich nicht nur auf Migranten fokussieren. Auch Gruppen wie die Anhänger PEGIDAs bräuchten eigentlich Integrationskurse.
WTF- meinen die das ernst? Und wenn die das ernst meinen... müßten dann nicht (siehe weiter oben) auch PEGIDAS, Pro-Irgendwas und die NPD mit ein Konzept erarbeiten?!
Und was passiert, wenn ich den Kurs schwänze?

Die Einwanderungsgesellschaft sei nicht selbsterklärend, sondern sehr kompliziert. Angela Merkels deutliche Abgrenzung zu PEGIDA wurde gelobt

Leben generell ist kompliziert. Ich verzweifle ja auch immer wenn Leute "Flüchtling", "Einwanderer", "Asylbewerber", "Asylant" verwechseln, den schwarzen Vater im Kindergarten fragen, warum er denn "seine Heimat" verlassen hat (der ist aus Hamburg. Warum verläßt jemand Hamburg, um in Bremen zu leben?) oder meine Schwägerin komisch angucken wenn sie mit den Tigern unterwegs ist-bestimmt das schwarz arbeitenden Kindermädchen...
Aber dagegen wird keine Kommission was tun.



"Das Volk hatdasVertrauen der Partei verloren und muß hart arbeiten, um es zurückzugewinnen" soll nach dem 17. Juni 1953 ein SEDler gesagt haben.
Schon damals spöttelte man, es wäre einfacher, wenn die partei sich ein neues Volk wählte. Sind wir jetzt soweit?



Sonntag, 4. Januar 2015
Sprache
Sprache ist eine Vereinbarung. Wir haben und drauf geeinigt, was was bedeutet. Bei "Tisch" kann man sich relativ sicher sein, dass alle das gleiche Bild im Kopf haben.

Komplizierter wird es, wenn es um Menschen geht:
"Flüchtling" hat sich als Überbegriff für die Menschen, die über das Mittelmeer versuchen, in den EU-Raum zu kommen, etabliert.
Korrekterweise müßte man aber differenzieren zwischen Flüchtling und Einwanderer.

Das mag nach beamtenhuberischer Korinthenkackerei klingen, hat aber auf die Möglichkeit, einen legalen Aufenthaltstitel zu bekommen, gravierende Auswirkungen. Wer nicht registriert ist, wird kein Bleiberecht bekommen. Wie auch, die Behörden wissen ja nicht mal, dass er da ist. Um Asyl zu bekommen, muß er in Kontakt mit den Behörden treten. Die werden fragen, wie und vor allem warum er gekommen ist.

Um es noch komlizierter zu machen: Krieg und Bürgerkrieg sind kein Asylgrund, sondern begründen Bleiberecht nach Genfer Konvention. Im Asylverfahren haben diese Menschen strikt gesehen nichts zu suchen. Trotzdem werden sie erst mal in der Verfahren gepackt. Einerseits weil es das Aufnahmeverfahren ist, nach dem die BRD arbeitet, andererseits weil es ein politisches Interesse gibt, die Asylbewerberzahlen so zu halten, dfass man jederzeit sagen kann "überwiegende Mehrheit wird abgelehnt" und das Geschrei "aber nicht abgeschoben" ist einkalkuliert. So wurde die Änderung des Asylrechts in den 1990ern vorbereitet.

Es simmte: die Zahl der Asylsuchenden war explosionsartig gestiegen. Grund: Yugoslavischer Bürgerkrieg.
Viele der Anträge wurden nicht genehmigt: eben weil Bürgerkrieg kein Asylgrund ist.
Und fertig war die Mißbrauchs-Statistik.


Die Aussischten auf ein erfolgreiches Asylverfahren sind kaum existent für Menschen, die aus Armut die Überquerung des Mittelmeers auf den "Fluchtrouten" wagen.
Ich will die Ursachen, die Menschen bewegen, sich unter Lebensgefahr in Boote zu setzen und über das Mittelmeer nach Europa zu kommen, nicht verharmlosen. Aber wir müssen erst einmal zugeben, dass das deutsche Asylverfahren sie nicht aufnehmen wird. Von daher halte ich es für irreführend, von "Flüchtlingen" zu reden. "Einwanderer" wäre deutlicher.