Sie näht!
Ich weiß nicht, was ich jetzt anders mache als vorher, aber: meine Nähmaschine näht! ich ahbe alles an austauschbarem Kleinkram ausgetauscht und nun näht sie schnurrend!
1 alter weißer (und häßlicher) Bettbezug verwandelt sich in 3 Tuniken.
Ein alter Rock von mir wird zum Mantel von St Martin.
St Georg braucht auch noch einen Mantel, aber der muß ja nicht römerrot sein.
Morgen kaufe ich dann einen Kürbis, die, die ich heute gefunden habe, waren zu klein.
Allerheiligen kann kommen!
cassandra_mmviii am 30. Oktober 13
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Hallo Wien
Es dräut wieder.
ich wäre für Ignorieren, wenn nicht unseren Nachbarn dafür der Vorgarten auseinandergenommen worden wäre (also, eigentlich haben sie nicht ignoriert, sondern waren schlicht nicht zu Hause) und da ich auf randalierende PuMos keinen Bock habe, erkaufe mich mir lieber meine (relative) Ruhe durch das gezielte Verteilen von Karies.
Die niedliche verkleideten Gespensterchen, die Gedichte aufsagen, finde ich mega-knuffig.
Nur auf die mies verkleideten Proto-Teens, die Rabatz machen, kann ich gut verzichten. Letztes Jahr war ich einem von denen zu unheimlich- so mit dem schwarzen Kater im Fenster, der grimmig guckte, und dann dieses
spooky Kruzifix im Flur und "da hängt ja einer dran!"
Eigentlich planen wir immer, zu All Hallow's Eve mal in die Vollen zu gehen und einen Scheiterhaufen im Vorgarten zu errichten und "verbrennt die Hexe!" nachzustellen, aber irgendwie scheitert das immer wieder. Diese
Idee finde ich genauso cool: Saint-o-Lanterns und Christ-o-Lanterns! Ich bin auf Bastelgebiet eher herausgefrodert, aber der Herausforderung werde ich mich stellen! Wenn man dann noch mit einem fröhlichen "In Nomine Omnium Sanctorum!" oder auch "Lauretur Omnes Sancti!" die Tür öffnet, ist der Spaß gesichert.
Wunder
cassandra_mmviii am 12. Oktober 13
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Spieglein, Spieglein an der Wand...
Heute war Katholiken-Tag beim Spiegel. Das geht ja meist erstaunlich schief, also suchte ich schon mal nach dem Baldrian als ich
"Vatikan erlaubt Tzotzil und Tzeltal." las. Schädelpyraminden? Azteken-Gottheiten?Herzentfernungen? Kinderopfer? Häutungen?
Nein, nur Sprachen. Da es grundsätzlich keinen Unterschied zwischen Tzeltal und Deutsch, also sehr schön für die Sprecher von Tzotzil, aber für eine deutsche Wochenzeitschrift doch am Ende eher uninteressant.
Ansonsten warte ich erst mal ab, was die Erzdiozöse Freiburg denn
genau plant. Seelsorgerische Gespräche sind, wenn man mal ehrlich ist, nicht
breaking news.
cassandra_mmviii am 07. Oktober 13
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Lampedusa
“Flüchtlinge, im Meer umgekommen, in den Booten die anstatt ein Weg der Hoffnung zu sein ein Weg des Todes wurden. So lauten etliche Schlagzeilen in den Zeitungen! Als ich vor einigen Wochen die Nachricht bekommen habe, die sich leider noch einige Male wiederholt hat, wurde das Denken daran mir zu einem Stachel im Herzen, der Leiden bringt. Und ich wusste, dass ich hierher kommen muss, um zu beten, um ein Zeichen der Nähe zu setzen, aber auch um unsere Gewissen zu wecken, so dass sich das, was passiert ist, nicht wiederholt. Nie wieder!“, predigte Papst Franziskus (Lampedusa, Juli 2013).
An Europas Grenzen sterben Menschen, das Mittelmeer ist zum Massengrab geworden.
Dann berühren sich Himmel und Erde
Morgenmesse. Tigermädchen und ich senkten den Altersschnitt ganz immens.
Sie war superstill- bis zur Wandlung. Plötzlich kam Leben in das Baby und es jauchzte und frohlockte. Ich versuche, für ein bißchen mehr andächtige Stille zu sorgen und drehe das Tigermädchen um. Brüllen, überhaupt nicht andächtig. Also wieder Positionswechsel. Mit Blick auf den Altar kehrte die gute Laune zurück und sie sang fröhlich weiter.
Das war jenseits jeder theologischen Erwägung, jenseits jeder ökumenischen Erwägung, das war "Hallo Jesus, ich bin auch da!"
Die Lesungen paßten ziemlich klasse zu einem Kirchgang mit Baby, beim Versuch, nachzulesen, stand ich allerdings grad im Regen. Ich bin ja eigentlich dreiviertelallergisch auf "Den Heiligen von gestern, das Evangelium für morgen", aber diesmal paßte es und erinnerte vielleicht den einen oder anderen, daß man auch mit randalierenden Babies zurechtkommen kann:
Evangelium (ist morgen erst dran) nach Matthäus 18,1-5.10:
"In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?
Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.
Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters."
Psalm (noch nicht gefunden): Kind beruhigt sich im Schoß der Mutter.
Jedenfalls paßte alles heute morgen. Toll!
Papstwatch
Der Papst sagt über sich, dass er ein Sünder sei. Das sind wir alle.
Die herzrührende Geschichte über die Frau, die sich geweigert hat, ihr Kind abzutreiben und dafür von ihrem Mann verlassen wurde?
Selbstverständlich war sie nicht exkommuniziert- warum sollte sie exkommuniziert sein? Kirchlich gesehen ist sie, egal wie oft ihr Mann sich zivil scheiden lässt oder wieder heiratet, verheiratet. Das Sakrament der Ehe wird durch eine Zivilscheidung nicht gelöst.
Wenn ihr Mann sie zur Abtreibung gedrängt hat und sie sich geweigert hat, stand sie ebenfalls auf gut katholischem Boden.
Wenn der Papst ihr versichert, sie sei nicht exkommuniziert und ihr anbietet, ihr Kind selber zu taufen, zeugt von seinen Qualitäten als Seelsorger, läutet aber keine Reform der moraltheologischen Betrachtung von Sexualität ein oder schaft das Ehesakrament ab oder was auch immer. Daraus eine „Kampfansage an die Konservativen“ zu machen, legt den Schluss nahe, dass da ein
taz-ler ein Glas Rotwein zu viel hatte.
cassandra_mmviii am 29. September 13
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Benedikt
Eigentlich wollte er ja beten und ganz zurückgezogen leben, aber es klappt nicht alles immer so wie man das plant. Und so hat Benedikt einen
Brief geschrieben, in dem es auch um Herrn Dawkins geht.
Ich glaube Benedikt gerne, daß er Herrn Dawkins verstanden hat- ob Dawkins Benedikt versteht...?
cassandra_mmviii am 29. September 13
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Kirchenbrand
Wie Frau Kelef und ich schon sagten
Nachdenklichkeit im Ernährungsverhalten als Schlüssel zu verbesserter Tierhaltung, gesünderem Essen, weniger Lebensmitteln in der Komposttonne und noch viel mehr.
So können wir uns drauf einigen. Jederzeit.
Da kann die Bundesregierung tatsächlich was tun, nämlich die Standards für Tierhaltung und -Schlachtung deutlich anheben.
Der Forderung "Schluß mit den Hühnerknästen!" kann zumindest ich mich jederzeit anschließen, weniger Drogen im Tier sind auch höchstgradig sinnvoll.
So können wir zusammenkommen, mit Verboten nicht.
Freiheit und Verantwortung gehen zusammen- ich kann selbstverständlich jeden Tag 20 Tafeln Schokolade essen, für mein Gewicht muß ich dann aber die Verantwortung alleine tragen (im wahrsten Sinne des Wortes).
Eine andere Frage ist, unter welchen Bedingungen die Schokolade produziert wurde. Kann der Kakaopflücker von seiner Arbeit leben? Kann ich meine 20 Tafeln Schoki pro Tag erstens noch bekommen und zweitens noch bezahlen, wenn der Pflücker dafür nicht kaputtmalocht wird?
"Man muß sich daher weiterhin die Frage nach dem Subjekt der Arbeit und nach seinen Lebensbedingungen stellen. Will man die soziale Gerechtigkeit in den verschiedenen Teilen der Welt, in den verschiedenen Ländern und in den Beziehungen zwischen ihnen verwirklichen, bedarf es immer neuer Bewegungen von Solidarität der Arbeitenden und mit den Arbeitenden. Diese Solidarität muß immer dort zur Stelle sein, wo es die soziale Herabwürdigung des Subjekts der Arbeit, die Ausbeutung der Arbeitnehmer und die wachsenden Zonen von Elend und sogar Hunger erfordern."sagt der alte
Sozialrevoluzzer Johannes Paul II.
Wie komme ich den jetzt von Huhn zum Kakao?
Verantwortliches Konsumieren ist nicht erledigt, wenn man einen Tag die Woche Sojaburger ißt. Das wird ganz fix zum "ich tu' doch was"-Hamsterrad.
Das fängt beim billigen Kakao, Kaffee, Bananen etc an. Wir haben sie so billig, weil dafür Menschen ausgebeutet werden. Textilfabriken in Pakistan sind in letzter Zeit ja genug zusammengekracht. Da wurden unsere billigen Jenas und T-Shirts genäht. Warum sind Jeans&Co von da so günstig? Weil unter Bedingungen produziert wird, die man mit Manchester-Kapitalismus ganz gut beschreibt.
"Ja, aber Cassie, der HartzIV-Empfänger, der kann sich doch keine superduperökofairtrade-Kaffee leisten, das ist doch wieder extremst snobistisch von dir, daß du dem was wegnehmen willst wenn du seinen Kaffee teuerer machen willst, der ist doch eh schon so arm dran"
Ja, ist er, aber er ist immer noch besser dran als der Kakaopflücker, der nicht weiß, wo er seine Mahlzeit nächste Woche von bezahlen soll.
Zweitens kostet gerade Kaffee aus öko&fairtrade nicht so arg mehr als anderer Kaffee.
Und drittens komme ich wieder zum Veggie-Burger zurück:
Fleisch wird durch verbesserte Zuchtbedingungen auch teurer. Das ist dann auf täglicher für Menschen mit niedrigerem Einkommen nicht zu bezahlen. Ethik, oder wie Frau kelef es nannte "Anstand", in der Produktion kostet Geld.
Ich habe ein paar Kochbücher aus den 1950ern. Da gibt es nicht nur jede Menge Gemüserezepte, sondern auch Hinweise, wie man Essen plant. Dann bleibt weniger übrig, was am Ende in der Tonne landet. Die Fleischmengen, die pro Person gerechnet werden, sind deutlich kleiner als heute.
Resteverwertung ist ein anderes ganz großes Thema in den Kochbüchern.
Mit ein bißchen mehr altmodischer Haushaltsführung (Planen vor dem Kochen, Reste verwerten, mehr Gemüse, Selberkochen) könnte man das Problem wahrscheinlich auch ohne Kantinenerlaß lösen.