Donnerstag, 8. August 2013
Evangelium für heute
Evangelium nach Matthäus 16,13-23.

"In jener Zeit als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?
Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!"


Petrus sagt, was Sache ist.


"Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein."


Petrus, manchmal verpeilt in den Evangelien. Macht nicht immer den Eindruck des schärfsten Messers in der Schublade. Verspricht erst, daß nichts zwischen ihn und Jesus kommen kann, kneift dann aber doch.
Aber trotzdem: er geht nach der Verhaftung hinterher und läuft nach der Kreuzigung zu Hochform auf.


"Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, daß er der Messias sei."

Immer der sicherste Weg, was unter die Leute zu bringen... hat "das bleibt aber unter uns!" eigentlich jemals geklappt?



Dienstag, 6. August 2013
Wollen die Grünen das wirklich?
"Der "Veggie Day" solle an die Tradition eines fleischlosen Freitags anknüpfen und die Gesundheit, den Tier- und Klimaschutz fördern, hatte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt angeregt."


Ich denke, daß Katrin Göring-Eckard weiß, daß der fleischlose Freitag eine christliche Fastentradition ist. Aber wollen die Grünen wirklich und bewußt an eine christliche Tradition anknüpfen oder soll hier das religiös motivierte Freitagsfasten durch Wellness und irgendwie öko säkularisiert werden?

Wollen die Grünen auf einmal christliche Politik machen?
Das erste würde ich selbstverständlich begrüßen: eine christliche Flüchtlingspolitik wäre die Antwort auf meine Gebete.

Oder soll hier der religiöse Hintergrund dieser "Tradition" bewußt verschwiegen werden? Wenn man wirklich an das Freitagsfasten anknüpfen wollte, würde man es auf den Freitag legen statt am Donnerstag rumzugemüsen.

Ich denke letzteres. Und ich weigere mich, bei der Säkularisierung des Glaubens mitzumachen. Unser hauseigener Veggie Day findet weiterhin am Freitag statt. Und er heißt auch nicht Veggie Day.



Montag, 5. August 2013
Dem geringsten Seiner Brüder...
So, meine lieben Humanisten, Krampfatheisten, Säkularisten und sonstige Katholenkritiker. Könnt ihr mir mal bitte erklären, wieso man nie liest "Atheistengruppe gründet Zufluchtsort für Behinderte irgendwo in der Dritten Welt"?

Aber bitte langsam und in leicht verständlichen Sätzen, also nicht mehr als 3 Silben pro Wort und der Satz bitte nicht länger als 5 Wörter. Ich bin nämlich nicht nur Frau und deswegen durch mein leichteres Gehirn nicht zu komplizierten Denkaufgaben im Stande, ich bin auch noch christlich verblendet, mittelalterlich, an mir ist die Aufklärung vorbeigegangen und so weiter. Ich soll es schließlich verstehen :-)

Wie komme ich drauf?
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/ausnahme-behindertenheim-in-lahore-hoffnung-fuer-90-patienten-a-913042.html

Sollte man vielleicht im Kopf behalten wenn man wieder Religion im Allgemeinen, das Christentum im Besonderen und die Katholische Kirche im Speziellen abschaffen will.



Samstag, 20. Juli 2013
Lob der Frau V
"Sie überlegt es und kauft einen Acker, vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft und macht ihre Arme stark.
Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.
Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel."


Geld vernünftig ausgeben ist eins dieser Dinge, die nie unzeitgemäß sind. Denken bevor man kauft :-)

Jenseits aller feministischen Theologieversuche tritt uns hier eine Frau entgegen, die kein unterdrücktes Mäuslein ist, sondern Geschäftsfrau.
Außerdem kriegen wir das Bild einer körperlich kräftigen Frau vermittelt- ob sie deswegen Dachbalken schleppt, bliebt mal dahingestellt.

Die Frage, warum Spinnen wichtig war und weshalb auch Frauen der Oberschicht davon nicht verschont bleiben, hatte ich schon


Eine Frau, die weiß, was sie leistet, stolz drauf ist und sich nicht selbst kleinredet.


"auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht."- ich habe die sauschlechte Angewohnheit, bei Licht einzuschlafen. Nun weiß ich endlich, daß eigentlich eine total tolle Sache ist :-)



Lob der Frau IV
"Noch bei Nacht steht sie auf, um ihrem Haus Speise zu geben und den Mägden, was ihnen zusteht."

Wenn hier morgens der Start nicht rund läuft, hinkt der ganze Tag.
Ich bemühe mich zumindest, vor den anderen aufzustehen. Das gibt nicht nur mir die Möglichkeit, in Ruhe aufzuwachen, sondern auch, den Tag vorzubereiten und die Küche startklar zu haben.
Mägde laufen hier zwar nicht rum (schade eigentlich...), aber insgesamt gesehen ist den Tga hungrig zu starten eine doofe Idee.



Mittwoch, 3. Juli 2013
Papstwatch
"Tausende Flüchtlinge kommen auf Lampedusa immer wieder an, Verzweifelte, die den Trip aus Nordafrika in unsicheren Bötchen gewagt haben. Mit ihnen will Franziskus beten und für diejenigen einen Kranz ins Meer werfen, die auf der Überfahrt ihr Leben verloren haben. Bürgermeister und Obrigkeiten will der Papst nicht treffen, auch kirchliche Würdenträger sollen sich fern halten, ließ er verlauten."

Nicht grad die Hauspostille des Vatikans. Also mal lieber erst mal was zur Korruption erzählen, dann daß der neue Papst ja ganz anders ist und die Vatikan-Weltverschwörung total entsetzt, daß da einer glaubt, was er predigt. Das impliziert nämlich, daß der Rest das nicht tue.

Und am Ende dann nochmal fix was, das den Papst heraushebt aus diesen ganzen anderen, finsteren Dunkelkatholiken:
er kommt ohne größere Umstände. Das impliziert, daß wer ankündigt, daß er komme, erwarte, daß das Wohnzimmer geputzt ist und er das Superdupermega-Mittagessen beim Ortsbischof bekomme und alle Schlange stehen und brav Guten Tag sagen. Das geht in Richtung des Anfang des Artikels, wonach Kardinäle primär mit der Auswahl des richtigen Outfits und den passenden Klunkern beschäftigt sind. Schade eigentlich, daß sie es nicht sind, diese ganzen Barockprälaten haben was.


Ich jedenfalls finde es absolut klasse, daß Papst Franziskus vor Ort mit den Flüchtlingen beten will.

Jesuiten sind schon länger im Mittelmeerraum dabei zu versuchen zu helfen:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/945151/
http://www.jrseurope.org/


P- Hagenkord ist auch Jesuit:
http://blog.radiovatikan.de/68-menschen-nach-schiffbruch-gerettet/

auch bei Radio Vatican:
http://de.radiovaticana.va/news/2013/06/20/italien:_%E2%80%9Evor_hoffnung_sterben%E2%80%9C/ted-703327


Könnte man auch was drüber schreiben. ist aber nicht so bequem wie Vatikan-Bashing.



Montag, 17. Juni 2013
Wir mal wieder :-)
"Im Mittelalter war in Europa die katholische Kirche dabei eine treibende Kraft" . bei 03:45.


Nein, die katholische Kirche war im Mittelalter in Europa keine treibende Kraft bei der Hexenverfolgung, was daran liegt, daß im Mittelalter katholische Lehre war, daß der Teufel keine Macht habe, die er an Menschen verleihen könnte, solches zu behaupten war Häresie. Das hielt die Hexenverfolgungen auf sehr niedrigem Niveau. Man könnte die katholische Kirche im Mittelalter eher als bremsende Kraft bezeichnen.
Mit diesem rückständigen, wissenschaftsignorierendem Unfug hat in der Frühen Neuzeit dann die Wissenschaft aufgeräumt. In der Folge stieg die Anzahl an Hexenverfolgungen, meist unter der Aufsicht städtischer Obrigkeiten, die Hexenschau nahm ein Arzt vor.
Das war kein Spezifikum katholischer Gebiete, sondern passierte auch in den Gebieten der Reformation.
Hingerichtet hat "die Kirche", egal ob reformiert, katholisch oder lutherisch, sowieso nicht, das durfte sie nämlich gar nicht, das war Aufgabe der weltlichen Obrigkeiten.

Aber da ja jeder wie wie das so war mit den Hexenverfolgungen kann man ja nebenbei mal ausholen.


Ich kenne übrigens einen Ghanesen. Der Mann ist Hardcore-Evangelikaler. Einer der Gründe davor ist die Angst, die mit dem traditionellen Glaubenssystem seiner Heimat einhergeht. Jesus befreite ihn davon, Halleluja!
Man kann nur beten, daß mehr Menschen dort Jesu Angebot, sie zu befreien, annehmen. Dann haben die Frauen in diesen "Hexendörfern" eine Chance, zumindest versorgt zu werden.



Dienstag, 4. Juni 2013
Ganz kurze Gebetsbitte
an diejenigen meiner Leser, die beten:

ein Freund von uns schaufelt in Halle/Saale Sand in Säcke. Er hat sich grad gemeldet, daß der Deich (zumindest der, an dem er schaufelt) noch hält, daß das Wasser aber bis an die Oberkante der Sandsäcke reicht und das Regenwolken aufziehen.

Ein bißchen Fürbitte für die Helfer, die Sand schaufeln, was lt unserem Freund locker das Fitness-Studio ersetzt, und das die Wolken vorbeiziehen.



Freitag, 15. März 2013
"Nichtreligiös, das könnte man auch übersetzen mit vernünftig: Ist es also vernünftig, mantrahaft zu wiederholen, dass sich dieser Papst so sehr um die Armen, die Bedürftigen, die Schwachen sorgt - wo er doch gleichzeitig gegen Abtreibung ist und gegen Verhütung. Was ja nicht nur moralische, sondern soziale Fragen sind, die ganz elementar damit verbunden sind, ob die Armen, die Bedürftigen, die Schwachen eigentlich irgendwann aus dem Teufelskreis ihrer Not entfliehen können."
Quelle


Ich fange mal so an: ich bin unvernünftig! Wenn Nichtreligiös mit vernünftig gleichgesetzt werde, dann bin ich unvernünftig.
Ich bin so unvernünftig, daß ich nicht mal erkenne, wie man auf diese Gleichsetzung kommen kann.

Ja, der neue Papst hat den Ruf, sich um die Armen zu sorgen. Das ist nicht nur lobenswert, sondern elementar christlich. Allerdings geht es vom christlichen Standpunkt um mehr als die Frage, ob nun 6,52 € oder 8,50 € ein akzeptabler Mindestlohn sei, wie man Armut am besten verwalte und wer zuständig sei.

Der Papst sorgt sich also -zumindest sein Ruf, in Europa war der Franziskus vor seiner Wahl zum Papst ja eher ein Unbekannter- um die Armen, Schwachen und Bedürftigen.
Kann mir jemand erklären, wo der Widerspruch liegt, wenn man gleichzeitig gegen Abtreibung ist? Wer ist schwächer als ein ungeborenes Kind?
Oder ist der Plan "Wir werden die Armut los, indem wir die Armen umbringen?"
Chesterton schrieb dazu:
"The question he dreads is ‘Why has not the workman a better wage? Why has not the slum family a better house?’ His way of escaping from it is to suggest, not a larger house but a smaller family. The landlord or the employer says in his hearty and handsome fashion: ‘You really cannot expect me to deprive myself of my money. But I will make a sacrifice, I will deprive myself of your children."

Die Frage, wo der Widerspruch liegt, wenn man sich für Schwache und Arme einsetzt und dabei Kinder miteinschließt... das erschließt sich mir, unvernünftig wie ich nun mal bin, nicht.

Oberflächlich betrachtet mag es die einfache Lösung sein: weniger Kinder=weniger Kosten=weniger Armut.
Aber glaubt wirklich irgendein Mensch, daß es dem Landlosen Land verschafft, wenn er kinderlos bleibt? Daß es plötzlich sauberes Trinkwasser gibt wenn die katholische Kirche nur endlich Abtreibung gutheißen würde?
Wie naiv kann man eigentlich sein?

Ja, das sind elementare soziale Fragen, die gestellt werden. Stimmt völlig. Aber die Antwort muß "Gerechtigkeit" heißen, nicht "sterbt doch".



Mittwoch, 13. März 2013
Habemus Papam!
Es gibt drei Dinge, die will der Herr lieber gar nicht so genau wissen:

- wie viele Schwesternorden gibt es?
- wie viel Geld haben die Franziskaner?
- was haben die Jesuiten wirklich vor?

Nun haben wir also einen Jesuiten als Papst. Und er nennt sich nach Franziskus. Das ist dann wohl Futter für die Verschwörungstheoretiker :-)

meine liebste Jesuiten-Verschwörungstheorie ist, daß sie Atomwaffen haben.