Samstag, 22. März 2014
Das H-Wort
Papst sagt: Mafiamitgliedschaft und Himmelreich gehen nicht zusammen

Gut, daß das geklärt wäre. Eigentlich sollte klar sein, daß man als praktizierender Katholik sich des Mordens, Erpressens und des Menschnhandels enthält, aber...



Dienstag, 18. Februar 2014
PR sind wieder da
Dabei seien die beiden am Samstag nach einer Demonstration in einer Kirche verhaftet worden, als sie das Lied skandierten, so Tolokonnikowa in einer Kurznachricht.

Grammatik...

waren die beiden nach der Demo ein bißchen beten und sind dabei in der Kirche verhaftet worden?
Haben sie wieder in einer Kirche demonstriert und wenn ja, wußte die gemeinde davon und wenn ja, wie stand sie dazu?



Samstag, 15. Februar 2014
Was hat er denn nun gesagt?
"Wahrscheinlich bin ich homophob wie mein Freund, und das ist auch gut so", sagte der Herr Matussek.

Man kann über den Sinn, weshalb sich mehr oder weniger fachkundige mehr oder weniger prominente Zeitgenossen spätabends in gefilmter Sofa-Runde über Thema X unterhalten, streiten und ich bin da meist eh schon im Bett.

Was ist denn nun passiert?
Hartmut Steeb, ein wie es scheint Freund von Herrn Matussek, saß in der Sofa-Runde. Ebenso Birgit Kelle.
Talkshows werden gecastet, wer sagt was ist selten eine Überraschung. Und nun sagten Herr Steeb und Frau Kelle, was sie sagen sollten.
Konkret:
"Natürlich ist, dass Mann und Frau miteinander Kinder zeugen – und zwar die, die dann auch in einer lebenslangen Gemeinschaft zusammen sind. Das ist für mich der Idealfall"
Mann und Mann können miteinander keine Kinder zeugen, ebensowenig Frau und Frau. Das ist Biologie. Mann und Mann können miteinander Kinder aufziehen, ebenso Frau und Frau oder Mann alleine oder Frau alleine.
Herr Steeb betrachtet es als den Idealfall, wenn eine Ehe lebenslang hält und Kinder in dieser emotionalen Stabilität aufwachsen. Und zumindest gegen das letzte, nämlich emotionale Stabilität, kann kaum einer was sagen. Beim ersten, nämlich der Ehe von Mann und Frau, ist die Frage, als was man Ehe sieht: als zivilrechtlichen Vertrag oder als sakramentale Union.
wenn man es als zivilrechtlichen Vertrag sieht, stellt sich irgendwann die Frage, wer ihn schließen kann- warum nicht 2 Männer bzw Frauen? Oder überhaupt 3 Leute? Vier? Warum nicht? Und das ganze ist "ein irdisch Ding" und deswegen kann der mensch es per Gestezbeschluß ändern.
Bei der sakramentalen Union sieht das anders aus: hier hat Gott, eine Macht, die über dem Deutschen Bundestag steht, etwas auf Erden eingerichtet. Wenn man sagt "Gott hat hier aber nichts zu sagen und außerdem gibt es ihn nicht", dann stellt sich die Frage, was man mit dem Sakrament will und ob man mit dem zivilrechtlichen Vertrag nicht besser bedient wäre.
Ob man eine Ehe zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau für theologisch vertretbar hält, ist Auslegungssache und Herr Steeb scheint da Probleme mit zu haben. Biblisch kann man das begründen und am Ende steht er als Evangelikaler nun mal auf dem Boden der Bibel.

Hartmut Steeb ist Vorsitzender der Evangelischen Allianz und kein unkontroverser Zeitgenosse. Er teilt seinen Mitmenschen meist recht deutlich mit, was er denkt.
Hartmut Steeb und der Homophobie-Vorwurf... ein Paar wie Kohl &Pinkel :-)
dieser Vorwurf ist nicht neu und war es 2008 anläßlich des "Christivals" in Bremen auch nicht. Um was ging es?

Im Vorfeld wurde darum gestritten, ob das Christival fundamentalistisch sei und Seminare zur Frage der Veränderbarkeit von Homosexualität und zur Abtreibung besonders von Volker Beck kritisiert.

(Auslassung, um beim Thema zu bleiben)

"Eines der umstrittenen Seminare hatte den Titel „Homosexualität verstehen – Chance zur Veränderung.“ Angeboten wurde es von zwei Referenten des Deutschen Institutes für Jugend und Gesellschaft. Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, forderte die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen auf, die Durchführung dieses Seminares zu verhindern oder ihre Schirmherrschaft zurückzugeben, da es sich um „gefährliche Psychokurse und minderheitenfeindliche Angebote“ handele. Von der Leyen ließ daraufhin prüfen, wie es zu einem derartigen Angebot kommen konnte und stellte in einem Schreiben an Beck fest, dass das Seminar im Januar 2008 aus dem Programm genommen wurde.

Es ist 5 bis 6 Jahre danach schwer zu sagen, was den in dem Seminar besprochen worden wäre wenn es denn abgehalten worden wäre.
Wenn ich das richtig erinnere, war der Vorwurf, daß in dem Seminar behauptet werden sollte, daß man Homosexuelle "umpolen" könne, solle und werde.
Dagegen verwehrten sich die Veranstalter, man rede lediglich über eine Begleitung für Menschen, die Probleme mit ihrer sexuellen Orientierung haben.

Ähnliches spielte sich um den Zeitpunkt rum nochmal in Marburg ab.

Mein Senf: wer Probleme mit sich hat, soll therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen dürfen und die muß erst mal ergebnisoffen sein. Egal um was es geht.

Der Vorwurf, daß man in evangelikalen Kreisen per se homophob sei, kommt immer mal wieder. In Studienfreund von mir ist übrigens schwul- und evangelikaler Pastor. Der findet das mittlerweile nicht mehr lustig, sondern nur noch verletzend und ist extrem dünnhäutig was das angeht.

Also wurde, mehr oder weniger skriptmäßig, Herr Steeb gefragt, ob das denn nicht verletzend für Homosexuelle sei und darauf springt nun Herr Matussek an.

Und Herr Matussek sagt "Wenn das, was mein Freund Hartmut da gesagt hat, homophob ist, dann bin ich es auch" und stellt sich so an die Seite seines Kumpels. Erstmal ein netter Zug, jemanden, der sich mal wieder unbeliebt gemacht hat oder von dem man annimmt, daß er das soeben getan hat, zur Seite zu stehen.

wenn-dann und wenn nicht-dann nicht.

Wenn man die Aussage von Hartmut Steeb (der es übrigens geschafft hat, vergessen zu werden ob der Aussagen von Herrn Matussek) für homophob hält, dann ist Matussek es.
Wenn nicht, dann nicht.


Homophobie, also die krankhafte Furcht vor Homosexualität, ist nicht katholisch. Dafür gibt es nämlich keinen Grund; in Angst zu leben entspricht nicht dem, was wir als "die Freiheit der Kinder Gottes" bezeichnen.
Diskriminierung widerspricht der Liebe, mit der wir jedem Menschen begegnen sollen (auch wenn das manchmal eine harte Nummer ist, aber Scheitern gehört ebenso dazu wie es nochmal versuchen)
Nur heißt Liebe nicht, daß man alles toll findet, was jemand tut oder alles für möglich hält, was der andere will.

So, das war's erstmal. Baby wird wach!



Samstag, 21. Dezember 2013
Heilige Kühe
Heilige Kühe darf man bekanntlich nicht schlachten, essen oder in ein paar Gegenden Indiens auch nur anhupen.

Der neue CDU-Generalsekretär hat es in der Vergangenheit gewagt, zu hupen:

Ein Abtreibungsgegner als Angela Merkels General? Das passt nicht zum propagierten Selbstbild als moderne, weltoffene und sich verjüngende Volkspartei.


Mir war übrigens entgangen, daß er im Netz als die neue Lebensschutz-Wunderwaffe gefeiert wird. Wohl wieder die falschen dunkelkatholischen Websites abgesurft... Mist, nie erzählt mir einer was!



Sonntag, 15. Dezember 2013
Wir singen alle Hallelu-Hallelu-Hallelu
Eine ganze Messe Ältliches Geistliches Liedgut. Neu war das vielleicht 1972, aber die 70er sind vorbei. Und out. So out wie Schlaghosen und/oder Dauerwellen.



Donnerstag, 5. Dezember 2013
Kuchen und Gewissen
Man stelle sich vor, Cassie habe eine Bäckerei. Cassie lebt davon, Kuchen zu verkaufen. Nun kommt da so ein Nazi rein. Er will einen Kuchen kaufen, dekoriert mit der Odal-Rune, für eine Namensweihe.
Cassie vertellt ihm eins und setzt ihn vor die Tür.

So weit, so antifa. Alle wären wahrscheinlich der Meinung, daß ich das Recht habe, aus Gewissensgründen keine Kuchen mit Symbolen, die die Nazis zwar nicht erfunden haben, aber in ihrem ideologischen Kontext so lange aufgeladen haben, bis sie jede andere Bedeutung verloren hatten, zu backen.

Sollte der Nazi mich dann verklagen, wäre mir ganz viel öffentliche Unterstützung sicher und die Kunden, die auch mit dem guten Gewissen, daß in dieser Bäckerei keine Nazikuchen gebacken werden, Kuchen essen wollen, würden mir die Bude einrennen. Ich wäre reich!

Was haben wir denn, wenn wir es mal von mir und meiner Abneigung gegen Rechtsaußen abstrahieren?
Eine/n Geschäftsinhabenden, der/die (ist das derzeitig korrekt?) sich weigert, einen Auftrag anzunehmen und sich dabei auf sein Gewissen beruft.

Andere riskieren für ihre Gewissensentscheidungen Knast.
Mal ganz pragmatisch gefragt: warum geht man nicht einfach und gibt sein Geld in einem anderen Geschäft aus, wo bestimmt auch leckere und hübsche Torten gebacken werden, wo man nicht wegen seiner Lebensweise und der Frage, wen man liebt, schief angeguckt wird? Wie viel Freude habe ich an so einer Torte? Möchte ich mein Geld nicht lieber woanders hintragen?
Und noch pragmatischer: bei einer Torte, die unter diesen Umständen hergestellt wurde, will ich lieber nicht wissen, was noch drin ist.

Aber auch abgesehen von diesen Überlegungen: "nein, mache ich nicht" zu sagen weil das Gewissen es gebietet, sollte das Recht eines jeden Menschen sein.



Sonntag, 1. Dezember 2013
Weihnachtsmäuse
Wissen Sie, was ich nicht vermissen werde, wenn wir mal eines Tages nicht mehr in den Kindergottesdienst gehen (müssen)?
Nagetiere.

Es vergeht kein Weihnachten oder Ostern, an denen nicht irgendwelches Kleinviehzeugs in biblisches Geschehen hineintappert.

Warum halten wir uns nicht einmal an das, was wir eigentlich erzählen wollen? Jesu Geburt sollte auch ohne Mäuse auskommen.
Laßt den Esel erzählen, den Ochsen, wenn denn die tierische Perspektive auf das Geschehen hilfreich scheint. Von mir aus ein Kamel der Drei Könige wenn es denn sein muß. Aber warum immer Mäuse?
Wieso nicht einfach erzählen, was Sache ist: wir feiern die Geburt Jesu.

Und was lag bei uns vor der Haustür als wir wiederkamen? Eine Liebesgabe vom Katerchen. SO mag ich Mäuse :-)



Dienstag, 26. November 2013
Der Papst sagt, was Sache ist:
"53. Ebenso wie das Gebot „du sollst nicht töten“ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein „Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen“ sagen. Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht. Das ist Ausschließung. Es ist nicht mehr zu tolerieren, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden, während es Menschen gibt, die Hunger leiden. Das ist soziale Ungleichheit. Heute spielt sich alles nach den Kriterien der Konkurrenzfähigkeit und nach dem Gesetz des Stärkeren ab, wo der Mächtigere den Schwächeren zunichte macht. Als Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg. Der Mensch an sich wird wie ein Konsumgut betrachtet, das man gebrauchen und dann wegwerfen kann. Wir haben die „Wegwerfkultur“ eingeführt, die sogar gefördert wird. Es geht nicht mehr einfach um das Phänomen der Ausbeutung und der Unterdrückung, sondern um etwas Neues: Mit der Ausschließung ist die Zugehörigkeit zu der Gesellschaft, in der man lebt, an ihrer Wurzel getroffen, denn durch sie befindet man sich nicht in der Unterschicht, am Rande oder gehört zu den Machtlosen, sondern man steht draußen. Die Ausgeschlossenen sind nicht „Ausgebeutete“, sondern Müll, „Abfall“.

Wo habe ich das her? Aus'm Vatikan


Das ganze Lehrschreiben zu lesen wird ein paar Tage dauern, aber bisher ein klares: Amen! Der Mann sagt, was Sache ist.



Montag, 11. November 2013
Dies St Martini
Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin
ritt durch Schnee und Wind,
sein Roß das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut:
sein Mantel deckt' ihn warm und gut.

Im Schnee da saß ein armer Mann,
hatt' Kleider nicht, hatt' Lumpen an.
O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!

Sankt Martin zog die Zügel an,
sein Roß stand still beim armen Mann,
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt'
den warmen Mantel unverweilt.

Sankt Martin gab den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil'
hinweg mit seinem Mantelteil.

Vergessen wir mal die Fragen der historischen Details, zB wie kalt es im Winter in Amiens im Winter in den 330ern wurde, ob da mit Schnee oder Wind zu rechnen sei und vor allem die Frage, wie St Martin seinem Vorgesetzten das Fehlen eines halben Mantels erklärt hat oder wie viel der Bettler mit einem halben Mantel anfangen konnte. Egal.

Wir verwalten Armut heute ziemlich perfekt. Konfrontiert mit Bettlern werden wir, aber wir wissen: verhungern tut keiner auf Deutschlands Straßen.

Ich habe grad was in die Phillipinnen überwiesen. Nicht die Hälfte unseres Kontostandes, wie St Martin es sicher getan hätte, und die letzten Groschen der Witwe waren es auch nicht. Es war nur was von unserem Überfluß.
Gelegenheit zum Teilen haben wir genug, auch wenn wir grad keine Bettler im Schneestrurm mit zerschnittenen Mänteln beglücken.



Donnerstag, 31. Oktober 2013
Deo lo vult!
Tigergatte hat mit den Tigern ihren Schlachtruf für heute abend geübt. Und so stürmten mit gezogenem Schwert in Kreuzrittertuniken die Straße lang und brüllten "Deus lo vult!".
Ich fand es das erschreckendste und furchterregendste, was ich heute gesehen habe.

Wir hatten:
Hexen
Vampire
ein paar PuMos mit Scream-Masken
einen Teufel mit Leuchthörnern
einen Kürbis
eine Fee
einen Engel
irgendwas mit grün im gesicht (zu viele Süßdope?)

Aber es ist ein ruhiges Halloween. Hat schon seit 15 Minuten nicht mehr geklingelt.