Bremische Lösungen...
diese Stadt hat ein Problem. Sie muss unbedingt immer alles anders machen als alle anderen.
Ausserdem hat sie hat ein Image-Problem oder meint das zumindest. Man könnte auch von einen städtischen Minderwertigkeitskomplex sprechen, man nimmt sich als stadtgewordenes Problemviertel wahr.
Das ein Kind totgeprügelt im Kühlschrank lag ist schlimm jenseits jeder Beschreibung. Das man bei so eienr Tragödie nach Ursachen und Strukturproblemen sucht ist auch klar.
Eine Mutter aus der Kinderturngruppe ist umgezogen, von dort nach hier. Dort war ein anderes Stadtviertel von Bremen. Hier wartete sie nun, dass die Familienhelferin sich für ihren Besuch ein Jahr nach der Geburt anmeldet. das war dort nämlich so, da kam sie vorbei, mal schauen wie es läuft.
Aber die Familienhelferin kam nicht. Also rief sie mal an, beim Amt für Familienhelferinnen, Nummer hatte sie ja noch vom letzten Kind.
Ja, da ist noch keiner dagewesen?
Wieso sollte denn jemand kommen? Gab es Probleme?
Wo wohnen Sie denn?
Ah.... das ist viertelbezogen. da wo sie jetzt wohnen kommt keiner, das machen wir nur in W, X, Y und Z.
Logik: im Kleinfamilienidyll gibt es keine Probleme per definitionem, in den Brennpunkten gibt es per definitionem nur Familien, die das mit dem Elternsein nicht alleine geregelt kriegen.
Letzter Fall von publik gewordener Kindstötung: Viertel S. Nicht W, X, Y oder Z
Schlimm, einfach nur schlimm.
das ist, als soziale Sorge maskiert, die pure Verachtung von Menschen, die in den nicht so hanseatisch-bornierten Vierteln wohnen.
Gibt 2 Klassen Bürger hier. Die, die am richtigen Ort wohnen, und die, die am falschen Ort wohnen.
Das merkten wir auch deutlich an den Schulen.
Die eigentlich zuständige Schule nutzte ihr Budget, um den Schülern ALLE Verbrauchsmaterialien ausser Stiften zu stellen- also Bücher, Übungshefte, Hefte für Elternmitteilungen etc.
Neu in Bremen hatten wir keine Ahnung und ich fragte nach, welche Schulbücher wir kaufen sollten. "Da müssen Sie sich nicht drum kümmern, das machen wir"
Aber ich wollte wissen, was sie für Bücher benutzen würden, Interesse und so. "Aber das müssen Sie nicht kaufen! das können Sie uns überlassen" war die Antwort.
Die jetzige Schule macht das nicht, sie nutzen das Geld lieber anders... etwas, was die alte Schule ihren Eltern nicht zutraute (was sie dann auch zugaben "Das schaffen viele unserer Eltern nicht") und schlagartig merkt man, welche Schule welches Publikum hat. Kinder aus reichen Familien haben tolle Spielgeräte, der Rest kommt mit dem beton auf dem Schulhof wirklich gut zurecht. was man dann auch den Kindern anmerkt.