Wenn die allgemeine Menschenrechtslage nicht so zum Heulen wäre und Christen nicht auf der Abschussliste ganz oben stünden undundund, dann müsste man dieses
Land eigentlich lieb haben.
Eine kommunistische Erbmonarchie...
An den Tafeln werden Bedürftige mit Lebensmittel versorgt. Die stammen von Spendern. Und die sollen Steuern auf ihre
Spende zahlen.
Bei unserer Einkommenssteuererklärung konnten wir Spenden noch absetzen.
Ich erinnere mich an den Kommentar eines Wissenschaftshistorikers bei einer Konferenz. Er hatte einen Forschungsaufenthalt in Deutschland hinter sich und Kontakt mit der Blockwartin in Mülltreennungsmission gehabt, die ihm (dem dummen Ausländer) in steigender Lautstärke und mit immer einfacheren Worten erklärte, wie das so geht. Und dann aufpasste, dass er es auch richtig machte. Machte er es falsch, kam der Müllsack bei ihm vor die Wohnungstür.
"wenn man im Zweiten Weltkrieg jedem deutschen Verwaltungsbeamten ein Gewehr gegeben hätte und ihn an die Ostfront geschickt hätte, dann hätte Deutschland den Krieg gewonnen."
So ging Deutschland korrekt verwaltet unter.
Ich argumentiere ungern mit dem Grundgesetz, denn alles was man braucht, um dieses zu ändern sind z. Zt. 414 Leute, die die Hand heben. Wie wenig ein im Grundgesetz festgeschriebenes Recht unverhandelbar ist zeigte sich 1993 (dazu später mehr) als das Asylrecht dramatisch eingeschränkt wurde.
Aber trotzdem:
die Freiheit der Religionsausübung ist grundgesetzlich garantiert. Auch für Moslems und Juden, und das ist auch gut so.
Bei der
Beschneidungsdebatte ist meiner Ansicht nach eine gehörige Portion Islamfeindschaft und der gute alte Antisemitismus dabei. Plus staatliche Omnipotenzgedanken.
Während man bei der moslemischen Beschneidung noch sagen kann, dass der Zeitraum flexibel ist, ist für Juden die Beschneidung eines Jungen am 8. Tag nach der Geburt keine Kann-Vorschrift, sondern ein Muss. Niemand wird gezwungen, sich an die Vorschriften irgendeiner Religion zu halten oder sie überhaupt für eine Vorschrift zu halten- niemand ruft die Polizei, wenn der Moslem ein Bier trinkt. Und auch das ist gut so.
Aber es ist halt auch die Freiheit, zum Bier "nein danke zu sagen" und auch seine Kinder dazu anzuhalten, "nein danke" zu sagen.
Vordergründig geht es um die körperliche Unversehrtheit und die Freiheit, sich selbst zu entscheiden. Klingt supertoll.
Aber: wir wachsen alle mit den Regeln und Wertvorstellungen unserer Umgebung auf. Diese Umgebung wird weitgehend von unseren Eltern ausgesucht.
Wer in der Anti-AKW-Bewegung ist, wird seinem Kind vermitteln, warum er Atomkraft für eine Schwachsinnsidee hält und auch die dahinterstehendenWerte ansprechen (Schutz von leben&Umwelt etc). Und das ist auch gut so- denn eine Erziehung ohne Werte bietet keien Mögliochkeit, sich an diesem Rahmen zu reiben. Zum Erwachsenwerden gehört die Auseinandersetzung mit den Werten seiner Eltern. Dabei kann es gehörig krachen. Und auch das ist gut so, denn wer nicht hinterfragt, lebt einfach nur nach und dem fällt wahrscheinlich nicht auf, wenn was aus dem Ruder läuft.
Wir wollten den Grossen Tiger eigentlich nicht taufen lassen, er soll sich selbst entscheiden dürfen und mit gemischtkonfessionellen Eltern würde er ja sowieso vor die Wahl gestellt werden.
Ausserdem ich fand es extrem schade, mich als Erwachsene nicht taufen lassen zu können weil meine Eltern (die nur in die Kirche gehen wenn sie "müssen", mein Vater sagte auch regelmässsig, dass der Pastor ihn mit dem "Quatsch" in Ruhe lassen soll) mich als Baby haben taufen lassen.
Pater H. sagte uns ziemlich offen, dass er das für feige hält. Das Kind soll also die Entscheidung treffen, vor der wir uns drücken? Von ihm aus sollten wir ihn ruhig lutheranisch taufen lassen, kein Problem, aber getauft werden muss. Entscheiden muss er sich wenn er alt genug ist sowieso, und "alt genug" wäre individuell, manche tun das schon als Kind.
Also wurde er getauft als Lutheraner. Und entschieden hat er sich- er will Katholik werden. Also wird er das im Herbst.
Um was geht es im Meta-Diskurs?
Es geht mal wieder um die Frage, wer die Erziehungshoheit hat und ob der Staat im Interesse der Religionsfreiheit eine religionsfreie Erziehung gewährleisten soll. Es geht um die Frage, ob die Werte, die in einer Erziehung vermittelt werden sollen, staatlich vorgegeben werden sollen oder nicht.
Als Gesellschaft neigen wir dazu, immer mehr Erziehungsaufgaben an den Staat und seine Institutionen zu delegieren. Das halte ich für falsch.