Samstag, 16. Juni 2012
Foodblog
http://neverseconds.blogspot.de/

Cooles Blog einer 9jährigen. Martha bloggt ihr Schulessen und hat damit für gehörig Wirbel gesorgt.



Entführung, Menschenhandel und gezielte Tötung von Mädchen
Zwangsabtreibungen als Folge der Ein-Kind-Politik Chinas hatten wir gestern.

Eine Meldung heute passt dazu.

Eine Begründung (ausser der generellen Schlechtigkeit der Menschheit und dem Drang, viel Geld mit relativ wenig Arbeit zu verdienen), warum der "Markt" in China anscheinend floriert, sind die Folgen der Ein-Kind-Politik.

Der traditionelle Wunsch nach einen Sohn führt dazu, dass Mädchen vermehrt abgetrieben werden. Oder um es kurz zu fassen:
bei einer Junge-Mädchen-Rate von 100:118 zeigt sich, dass Mädchen häufiger abgetrieben werden als Jungen, dank pränataler Diagnostik ist das ja leicht festzustellen.

In Indien sieht es ähnlich aus, auf 1000 Jungen kommen 927 Mädchen, auch ohne staatliche Ein-Kind-Politik.

Was sind die Folgen?
"Mein Sohn findet keine Frau, also kauf' ich ihm eine". Wer das für Horrorgeschichten hält mag vielleicht hier lesen.


Man kann sagen:
"Ja, alles ganz schlimm, aber wir müssen das Bevölkerungswachstum irgendwie begrenzen".
Auf einem Planten mit endlichen Ressourcen haben nur endlich viele Menschen Platz. Einfache Sache. Aber wenn man sich ansieht, was passiert sobald das Bildungsniveau und die soziale Absicherung steigen, wird man feststellen, dass auch in Entwicklungsländern die Geburtenrate in der Mittelschicht sinkt

Japan und Korea (beides Länder, in denen die Wertschätzung eines Sohnes auch sehr ausgerägt ist) haben niedrige Geburtenraten, auch ohne dass Schwangere aus ihren Häusern entführt und zur Abtreibung gezwungen werden, was an der intensiven Ausbildung liegt, die den Kindern dort oft zuteil wird.
Es ist also nicht davon auszugehen, dass wir alle demnächst Chinesen im Vorgarten zelten haben werden wenn die Durchsetzung der Ein-Kind-Politik wegfallen würde.



"Quod licet Jovi non licet bovi"
Ich dachte immer, dass für einfache Gesetze einfache Mehrheiten reichen und das eine Beschlussfähigkeit des Parlamentes auch bei leeren Bänken gegeben sei- da herrscht ja eher selten Gedränge wie beim Sommerschlussverkauf, sondern eher gähnende Leere (und Langeweile wie es scheint).

Jedenfalls kann das Parlament nicht beschliessen wenn nicht mindestens die Hälfte_der_Abgeordneten da sind.

Das die Opposition sich denkt "ob ich dagegen stimme oder in der Südsee wendet ein Hai" kann ich ja noch verstehen. Das ist zwar eine hundsmiserable Arbeitshaltung, aber die bekommen ja auch keine Sozialleistungen und müssen deswegen nicht leistungswillig sein und/oder haben keinen Chef, der lästige Fragen wie "Müller, wo waren Sie eigentlich gestern?" stellt.
Das die Opposition zu Hause bleibt oder die Gelegenheit für "kleine Abgeordnete" zu gehen, mal 'nen Kaffee zu trinken oder die Emails zu checken- okay.

Aber was war eigentlich mit den Regierungsparteien? Das wäre doch DIE Gelegenheit für eine Schlagzeile "Bundestag beschliesst einstimmig das Betreuungsgeld!" gewesen.

Dabei geht es eigentlich nicht wirklich um das unendliche Thema Betreuungsgeld, sondern um Arbeitshaltung.
Das Büromäuschen wird ja auch nicht gefragt, ob die Daten, die sie ins System eingibt, brennend interessieren oder ihr wirklich am Herzen liegen. Sie hat in der Arbeitszeit an ihrem Schreibtisch zu sitzen.

"Quod licet Jovi non licet bovi"

Ansonsten kenne ich schon jetzt das Thema des Sommerlochs: Betreuungsgeld.