Mittwoch, 25. Januar 2012
Tageskarte
Eier: 2,60
Spinat: 1,80
Kartoffeln: 1,70
=6,10



Religion und/oder Wissenschaft
Ich habe mal wieder nachgedacht. Das ist zwar, wenn man einigen Leuten glauben will, ein sicheres Rezept für's Debakel weil ich dann immer erzkonservativ und reaktionär werde, aber die Alternative zum Selberdenken, nämlich das Nachdenken den Nachdenkprofis zu überlassen, ist auch keine Garantie gegen das Schiefgehen. Also was soll's.

Vor langer, langer Zeit hatte ich im Blogland eine Diskussion über Evolution. Es ging im Ausgang dadraum, dass ein Bio-Lehrer seinen Schülern gesagt hatte, dass man die Jesus-Brille vergessen solle, sonst würde man Wissenschaft nämlich nie verstehen. Das an sich ist schon ein ziemlich starkes Stück, für den Bio-Unterricht dürfte es irrelevant sein ob jem,and Jude, Christ oder Moslem ist. Ebenso meinte er, an Gott zu glauben sei etwa so sinnvoll wie an ein Spaghetti-Monster vom Mond zu glauben. das entzieht sich meiner Ansicht nach dem, was der Bio-Unterricht abdeckt. Der Mann soll Biologie unterrichten und nicht seine persönliche Weltsicht.

Jedenfalls schrieb ich damals, dass es sich bei der Evolutionshrthorie um eine Theorie handele. Holla die Waldfee.. das war zu viel. Die Diskutanten hatten nämlich (so im nachhinein betrachtet) leider nur eine sehr oberflächliche Vorstellung davon, was eine Theorie in der wissenschaftstheoretischen Terminologie ist. Umgangssprachlich wird Theorie für "ich hatte da so eine Idee unter der Dusche" benutzt, alles, was über den Gedankenblitz hinausgeht und etwas ausgefeilter ist.

Im wissenschaftsthereotischen Gebrauch ist eine Theorie jedoch eine nicht bewiesene Annahme. Was ist ein Beweis in diesem Sinne? Wenn unter den gleichen Umständen das gleiche Ergebnis immer wieder erzielt werden kann. Zufälle werden durch Wiederholung ausgeschlossen bzw ihre Wahrscheinlichkeit minimiert.

Und genau das fehlt beim theoretischen Gebäude Evolution. Mikroevolution (Weiterentwicklung von Arten bzw. Abspaltung von Unterarten) lässt sich nachweisen. Dies jedoch auf die Makroevulotion zu übertragen ist ein naturalistischer Trugschluss.

Makroevolution wird sich auch nie nachweisen lassen. Das ist erstens eine Zeitfrage (wer wird ein Projekt finanzieren, das auf mehrere Millionen Jahre angelegt ist und Dinos beeinhaltet?) und zweitens eine methodologische. Darwin geht von zufälligen, ungerichteten Mutationen aus. Wie will man denn beweisen, dass eine Mutation zufällig ist?
Ausserdem soll ja unter den gleichen Bedingungen wieder das geliche rauskommen- also auch so absurde Viecher wie Stegosauria (ein "Zweithirn") und am Ende bitte Primaten, die das Internet erfinden.
Sollte einem das gelingen, wären da so viele Zufälle ein zweites Mal verkettet gewesen, dass zumindest ich arge Zweifel an der Zufälligkeit hegen würde, Ockhams Rasiermesser ist (immer noch) ein akzeptiertes Prüfinstrument.

Jedenfalls könnte man einem Schüler, der mit dem Buch Genesis ankommt im Bio-Unterricht freundlich lächelnd sagen "das ist gar kein Problem. Die Bibel ist sehr still was das "Wie" angeht. Wir beschäftigen uns gerade mit der Theorie des Herrn Darwin dazu. Es ist nicht Unterrichtsziel, dass du morgen Atheist wirst. Du sollst einfach nur die Theorie des Herrn Darwin kennen". Und wenn der SChüler dann schreibt Die Evolutionstheorie, die auf Charles darwin zurückgeht, besagt, dass Veränderungen von Arten durch zufällige Muitationen entstehen und diejenigen, die an ihre Umgebung durch diese Mutationen am besten angepasst sind, Vorteile haben etc", dann ist das korrwekt. Genau das besagt sie.
Gar kein Problem.

Doch Problem. Multo Problemo sogar. Denn statt das jeder bei seinen Leisten bleibt und das macht, was er kann, sind die Biowissenschaften zum paradigmasetzenden System geworden. Und das führt zu Fanatikern, die nicht sehen, wo die Grenzen ihrer Wissenschaft liegen, sondern den Rest der Welt gleich mit erklären wollen und dabei ihr eigenes methodologisches Instrumentarium fröhlich vernachlässigen. Jede Aussage muss bewiesen werden- die Aussage, es gäbe keinen Gott genauso wie alle anderen. Und da das noch niemandem gelungen ist macht man den "Gegner" halt lächerlich. Das ist wesentlich einfacher als ihn zu widerlegen.