Sonntag, 22. Januar 2012
Was nimmt der Mann?
Ich habe eben die Pressemittelingen des Hern Beck durchstöbert und tatsächlich: er hat es geschafft, die toten Christen in Nigeria doch mal zur Kenntnis zu nehmen! Halleluja! 130 Wörter in 22 Zeilen.

Sonst ist er wortfreudiger.
379 Wörter in 44 Zeilen widmet er der päpstlichen Neujahrsansprache vor den am Vatikan akkredierten Diplomaten. Und die nutzt der Papst, so pressemitteilt Herr Beck, um (mal wieder) Schwule und Lesben anzugreifen.


Ich las dann die Neujahrsansprache. Und jetzt frage ich mich, was der Herr Beck schluckt, raucht oder schnupft.

-Papst freut sich sehr, dass alle gekommen sind, ganz doll freut er sich über den Malayen, der neu dabei ist.
-Papst freut sich über die tolle Zusammearbeit auf diplomatischer Ebene
-im letzten Jahr hat der Vatikan die Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration verstärkt, das freut dern Papst auch

- Papst war im letzten Jahr ganz viel unterwegs, freut sich, das der Südsudan ohne Gewalt unabhängig ist und will demnächst nach Kuba (lassen die ihn rein) und Mexiko

- Die Finanzkrise ist so riohtig scheisse, besonders wenn man jung ist und ohne Job (das sehen eine Reihe Studenten in Spanien und Griechenland genauso) und trifft neben den Industrieländern auch Entwicklungsländer hart.

"Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, sondern müssen mit neuen Formen des Engagements entschieden unseren Weg einschlagen. Die Krise kann und muss ein Ansporn sein, um über die menschliche Existenz und die Bedeutung ihrer ethischen Dimension nachzudenken, noch bevor man dies in Bezug auf die Mechanismen tut, die das Wirtschaftsleben steuern: nicht nur um zu versuchen, die individuellen Verluste oder die der nationalen Wirtschaften einzudämmen, sondern um neue Regeln für uns aufzustellen, die allen die Möglichkeit garantieren, ein Leben in Würde zu führen und ihre Fähigkeiten zum Wohl der ganzen Gemeinschaft zur Entfaltung zu bringen."
heisst im Kurztext: So nicht weiter.

- Papst würdigt den Arabischen Frühling, ruft auf, Perspektiven zu entwickeln, die über den nächsten Wahltermin hinausreichen
- Papst sagt, dass die Situation in Syrien ernst ist
- Papst befürwortet nochmal die Zwei-Staaten-Lösung in Israel/Palästina und findet, dass Jorndanien da ganz toll vermittelt

- Papst betont die Wichtigkeit von Erziehung und Bildung
Deshalb stellt sie in einer schwierigen und heiklen Zeit eine Aufgabe von höchster Wichtigkeit dar. Außer einem klaren Ziel wie dem, die Jugendlichen zu einer vollen Kenntnis der Realität und damit der Wahrheit zu führen, braucht die Erziehung auch Räume. Unter diesen steht die auf die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründete Familie an erster Stelle. Es handelt sich dabei nicht um eine bloße gesellschaftliche Konvention, sondern um die Grundzelle der ganzen Gesellschaft. Folglich bedroht eine Politik, welche die Familie gefährdet, die Würde des Menschen und die Zukunft der Menschheit selbst. Der familiäre Rahmen ist grundlegend auf dem Erziehungsweg und für die Entwicklung der Individuen und der Staaten; demnach ist eine Politik notwendig, die den Wert der Familie betont und den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Dialog unterstützt. Die Familie ist der Ort, an dem man sich der Welt und dem Leben öffnet, und, wie ich anlässlich meiner Reise nach Kroatien gesagt habe, „das Offensein für das Leben ist ein Zeichen für das Offensein gegenüber der Zukunft“[3]. In diesem Zusammenhang des Offenseins für das Leben nehme ich mit Genugtuung das kürzlich erfolgte Urteil des Gerichtshofes der Europäischen Union zur Kenntnis, das die Patentierung von Verfahren verbietet, bei denen menschliche embryonale Stammzellen verwendet werden, wie auch den Beschluss der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, der die pränatale Selektion aufgrund des Geschlechts verurteilt."
heisst im Kurztext: Erziehung findet nich nur in der Schule statt, sondern auch zu hause. Und hier brauchen Kinder mehr als Ganztagsbetreuung, sondern die Stabilität einer Familie mit beiden Eltern.

Und dadraus wird beim Herrn Beck schon wieder ein Sturmangriff. Es mag den Herrn Beck ja ungeheuer kränken, aber hier redet der Papst mal nicht über ihn. Sondern über ganz langweilige, normale Familien, die jeden Tag ihren Laden am Laufen halten. Über Mütter und Väter, die keine Problemsitzungen in Expertenrunden verursachen, sondern jeden Tag ihre Kinder begleiten, lieben und ihnen die Sicherheit mitgeben, das Leben schon in den Griff zu kriegen und dabei offen zu sein für Neues, sich selbst in der Liebe Gottes wissend.

Hier geht es nicht um die Schwulenehe, sondern um Dr. Kristina Schröder, um Dr. Ursula von der Leyen, die Familie zu einer beliebigen Kombination von Leuten, die zeitweise zusammenleben, machen. Hier gheht es um Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst, ihren Ehepartner, ihre Kinder. Hier geht es um Menschen, die Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und tragende menschliche Bindungen bewusst eingehen. Hier geht es um die Ehe, das bewusste "Ja" zueinander, das imemr stärker hinter der Flexibilität und Mobilität der modernen Arbeitswelt zurückstehen soll. Hier geht es um den Tanz ums Goldene Kalb Kapitalismus. Hier geht es um Prioritäten, die Menschen setzen.

- Papst sagt, dass eine Gesellschaft, die Abtreibung aus Gründe des persönlichen Nutzens akzeptiert oder sogar fördert, einen Fehler macht und in der Erziehung unglaubwürdig wird

- Papst betont die Wichtigkeit des Zugangs zu schulischer und akademischer Bildung

- Papst betont die Wichtigkeit von Religionsfreiheit und erinnert an CHristenverfogungen in Afrika und Asien, verurteilt religiös motivierten Terrorismus

-Papst freut sich über die guten Beziehungen zu Italien, das seit 150 Jahren nicht mehr stadtstaatlicher Flickenteppich ist

- Papst macht sagt, das Armutsbekämpfung und Umweltschutz Hand in hand gehen und erinnert an die Naturkatastrophen von 2011, besonders Fukushima

Und zum Schluss wünscht er allen ein gutes neues Jahr.

Aber wer die römisch-katholische Kirche auf Kindsvergewaltigung und Homophobie reduziert, der wird das alles nicht sehen, sondern weiter mit Schaum vor'm Mund Verfolgung sehen.

Get it:
wir, die Heilige Römisch-Katholische Kirche, revolutionärste Haufen auf der Welt. Wir verkünden seit grob 2000 Jahren die Gleichheit aller Menschen und den Wert eines jeden Einzelnen.
Wie sind Spinner, Tagträumer und Utopisten. Wir leben mit der wirren idee, dass es auf dieser Erde genug gibt für alle. Wir wissen um das Gute im Menschen- gegen alle vernunft, gegen alle wahrscheinlichkeit und gegen alle historischen Argumente.

Und vor allem glauben wir eins: wir glauben an den Einen Gott, der Himmel und ERde erschaffen hat und uns liebt, jeden Einzelnen von uns 7 Milliarden. Gneug liebt, um für den verdammtem Mist, den wir hier unten anstellen, am Kreuz zu sterben.



Tageskarte
Backkartoffeln, grüne Bohnen mit Feta und Lamm. Nachtisch: Backäpfel mit Mandellsplittern und Vanille-Eis

Beutel TK-Bohnen: 1,20
Netz Kartoffeln: 1,30
Feta: 1 Euro
Lamm: argh, das brach das Budget :-): 9 Euro
1 kg Äpfel: 2 Euro
= knappe 15 Euro
Olivenöl, Paprikapulver, Vanille-Eis und Mandeln waren noch da

Gestern mal mit Bild:



Welttag des Flüchtlings
Kinder und Küche sind gerade gut bedient, Zeit für das nächste K: Kirche!

Letzten Sonntag war Tag der Flüchtlinge und Migranten. Bei dieser Gelegenheit hat der Papst auch was gesagt:

" Die Flüchtlinge, die um Asyl bitten und vor Verfolgung, Gewalt und lebensbedrohlichen Situationen geflohen sind, brauchen unser Verständnis und unsere Aufnahmebereitschaft, die Achtung ihrer Menschenwürde und ihrer Rechte, und sie müssen sich auch ihrer Pflichten bewusst sein. Ihr Leiden ruft die einzelnen Staaten und die internationale Gemeinschaft auf, eine Haltung gegenseitiger Annahme einzunehmen, Ängste zu überwinden und Diskriminierungen zu vermeiden sowie für eine konkrete Umsetzung der Solidarität zu sorgen, auch durch geeignete Aufnahmestrukturen und Umsiedlungspläne. All das beinhaltet auch die gegenseitige Hilfe zwischen den Leid geplagten Regionen und denen, die schon jahrelang zahlreiche Menschen auf der Flucht aufnehmen, sowie die Übernahme größerer gemeinsamer Verantwortung von Seiten der Staaten.

Der Presse und den anderen Kommunikationsmitteln kommt die wichtige Aufgabe zu, korrekt, objektiv und aufrichtig über die Situation derer zu berichten, die gezwungen waren, ihre Heimat und ihre Angehörigen zu verlassen, und beginnen möchten, eine neue Existenz aufzubauen.2


Das ganze Schreiben findet man hier:
http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/Botschaften/2012_Botschaft_Welttag_Migranten-Fluechtlinge.pdf


Irgendwie möchte ich das gerade in Morse-Schrift Politikern wie Uwe Schünemann einhämmern.

Und vielleicht könnten ja die üblichen Katholophobiker wie Volker Beck auch mal so was kommentieren.



Nochmal die gesunde Ernährung
Das man sich gesund ernähren sollte- klar. Aber was ist eigentlich gesund?

Was völlig ungesund ist kann man leicht sagen- 1 Gramm Arsen zum Frühstück dürfte wohl drunter fallen.

Der Frühstücksmuffin in der Schule ist nicht verboten weil er süss ist, sondern weil er ungesund ist. Aber wenn man alles zusammenzählt, wier viel schlechter ist er dann als eine Scheibe Toastbrot mit Teewurst drauf?

Ich habe mit Tigergattens Tante telefoniert. Eigentlich wegen was völlig anderem, aber da sie Diätköchin ist kamen wir kurz auf diese Schulfrühstücksfrage. Sie explodierte- schon seit Jahren liefert sie sich diese Diskussion. Von der Zusammensetzung der Fette her ist Nutella ernähringsmässig viel schlauer als Leberwurst- trotzdem ist Nutellabrot ungesund, Leberwurstbrot gesund in der Schulwelt.

Ich habe hier ganz viele Heftlein zum Thema gesunde Ernährung. Eins davon habe ich von einem Vertretungskinderarzt. Dem fiel bei einer Ohrenentzündung auf, dass der Kleine Tiger zu dünn sei und gab mir das Heftlein. Ich schlage sie auf uns was steht drin? Das Vollmilch zu viele Kalorien hat, Kinder dick macht und fettreduzierte Milch wesentlich gesünder sei. Hatte der sich vergriffen und mir die Broschüre für übergewichtige Kinder gegeben? Nö, es gab nur eine. ich fragte nach, er meinte, das solle ich mir einfach mal in Ruhe durchlesen.
Habe ich dann zu Hause- mehr Bewegung, nur wenig Süsskram, lieber fettreduzierte Produkte etc. Die Broschüre hiess auch nicht "Wie ernähre ich ein übergewichtiges Kind" sondern "Gesunde Ernährung".
Ist des wirklich gesund, einem eher leichten Kind fettreduzierte Milch zu geben?
Ich fragte sicherheitshalber noch mal den Kinderarzt- das war ja nur ein Nottfallkinderarzt. Der meinte, der Junge sei halt dünn. Solange er Gemüse und Obst isst könne da wenig schief gehen.

Was für den einen eine gute Idee ist ist für den anderen nicht unbedingrt ebenso gut. Das Moppelchen (gleich welchen Alters) sollte abends vielleicht nit unbedingt die Chipstüte leeren, der andere kann das bedenkenlos.