Sonntag, 1. Dezember 2013
Burschis
Weitgehend sinnfreier Aktionismus:

"Begeistert war Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer von Anfang an nicht davon, dass sich die Burschenschafter ihre Stadt ausgesucht hatten. Jetzt sieht es so aus, als könnte sie den Funktionären wenigstens den Veranstaltungsort nehmen. Denn die Messe Innsbruck gehört mehrheitlich der Stadt (58 Prozent) - und die drängt darauf, den Vertrag mit der DB zu kündigen. In einer Mitteilung heißt es, dem werde sich das Land Tirol als Minderheitsgesellschafter der Messe "nicht verschließen". Auch die ebenfalls beteiligte Innsbrucker Wirtschaftskammer wird wohl - entgegen bisheriger Bekundungen - der Vertragsauflösung zustimmen.

Wenn man keinen Bock auf die DB in der Stadt hat, so sollte man von Anfang an nicht an sie vermieten statt dann, in letzter Minute, auf einmal zu entdecken, wer da vorbeikommen will und Verträge zu kündigen.
Sollte wegen eines einseitigen Vertragsbruches, so versicherte mir gestern ein Jurist diesbezüglich, eine Veranstaltung nicht statfinden können, kann der Geschädigte, in diesem Fall dann also die Burschis, alle daraus enstehenden Kosten weiterreichen, was sie, da ja keine dieser Verdingungen ohne Juristen rumläuft, auch wissen.
Also nicht nur die Kosten für einen Ausweichort, sondern auch Hotelstornierungen und Neubuchungen, notwendige Bahntickets etc. Das allein kann schonteuer werden, aber davon wird man in der Presse wohl nichts lesen.
Außerdem enthält dieser Mietvertrag wahrscheinlich eine "Pönalklausel" wie es in Österreich heißt: bei Vertragsbruch wird eine Strafzahlung fällig. Dann hat also der Steuerzahler dem DB-Nasen Geld zukommen lassen. Bingo!

Aber es macht gute Schlagzeilen, man ist gegen Ewig-Vorgestrige. Die Frage "großdeutsch oder kleindeutsch" wurde schon 1848/49 beendet, auch wenn dei DB das hartnäckig ignoriert...



Donnerstag, 21. November 2013
Alk gegen Alkoholismus
Auf diese Idee konnte man wahrscheinlich nur in Amsterdam kommen: Mit Alk gegen Alkoholismus

Super. Ich bin entzückt.

Es mag zwar sein, daß die Alkis jetzt weniger im Park abhängen und weniger öffentlich saufen, was, wenn ich mir bestimmte Bremer Ecken so angucke, wahrscheinlich wirklich eine Verbesserung ist.

Ich finde low-budget-Lösungen auch prima (so sie denn Lösungen sind und nicht nur low-budget), schließlich ist Bremen pleite. Aber dennoch zögere ich, diesen innovativen Ansatz den Bremer Sozialbehörden zur Kenntnis zu bringen.



Freitag, 15. November 2013
Geduld...
Facharzttermin 2 1/2 Monate Wartezeit. Dann kan er diagnostizieren, ob und wenn ja wann das Gespräch darüber stattfindet (wenn er nichts findet, muß er auch nicht reden) entscheidet er dann.



Montag, 11. November 2013
Lauter!
Wenn Sie mal mit jemandem zusammentreffen, der kein Deutsch spricht, sich aber relativ dringend mit ihm verständigen müssen, sprechen Sie einfach immer lauter. Das hilft ganz bestimmt.



Montag, 21. Oktober 2013
Wenn die Freiheit von zum Zwang zu wird
Ich fange mal so an: dafür zu sorgen, daß kein Mädchen gezwungen wird, mit Kopftuch in die Schule zu gehen, ist gut, unterstützenswert und richtig.
Die Kehrseite ist, wenn man jedes Kopftuch als Zwang begreift und das arme Kindelein mit aller Macht davon befreien will. Und bist du nicht befreiungswillig, so brauch' ich Gewalt.

Nun wäre es interessant zu wissen, wie viele Mädchen man vor Zwangskopftuchtragen rettet und wie viele Mädchen man mit dem Zwang zu nackten Haar unterdrückt.

Kollege Loco deutete ja letztens schon was dazu an und kann bestimmt viel mehr und vor allem viel qualifizierteres dazu sagen als ich mit Kenntnissen, die nicht weiter gehen als ein Spiegel-Artikel.

Kollege Loco sagte, daß die Kantinen Schweinefleisch anbieten müssen. Solange es eine Alternative gibt, ist daran kaum etwas auszusetzen (auch wenn ich mich freuen würde, Mäuslein zu sein, wenn die französische Schulverwaltung das mit den Veggie-Day-Grünen bespricht).

Ich sehe hier allerdings ein Problem: wenn das Kopftuch oder das Kreuz meines Nebenmannes oder meiner Nebenfrau mir so zum Schmerz wird, daß ich es in der Schule nicht ertrage, dann gibt es ein Toleranzproblem.
Wenn der Tofubratling, den mein Klassenkamerad freitags ißt, mir zum Problem wird, dann ist das Problem wahrscheinlich tiefer als die Fritteuse, in der das ökounfreundliche Teil frittiert wurde.
Die Kippa auf dem Haupt meines Vordermannes wird mir den Blick zur Tafel nicht versperren.

Mit anderen Worten: ich sollte mich, wenn es soweit ist, um meinen eigenen Bauchnabel kümmern statt an dem andrer Leute rumzumaulen.
Das ist Fundamentalismus der Krampfsäkularisten.


Loco? was ist denn da los?



Freitag, 27. September 2013
Nudelgeschichten
Manchmal weiß man wirklich nicht, wo man anfangen soll...


Hat diesen wunderbaren Text eigentlich ein Autor geschrieben oder zeichnen dafür mehrere verantwortlich? Ich tippe auf mehrere, das kann doch kein Mensch schreiben, ohne vor Lachen vom Schreibtisch zu kippen. Für diese These spricht außerdem, daß der Text in sich nicht schlüssig ist:
""Doch offenbar passt das dem Chef des italienischen Nudelherstellers nicht." paßt nicht so recht zu " "Auf den Hinweis, dass auch Homosexuelle Barilla-Pasta essen, sagte der Firmenchef nur: "Wenn ihnen unsere Pasta gefällt und unsere Botschaft, ok. Wenn nicht, sollen sie eben andere Nudeln essen."

"Barilla-Boss will Schwulen die Nudeln wegnehmen" oder "Verlaufsverbot von Barilla an Lesben" oder " pasta nur noch für heterosexuell Verheiratete" lese ich jetzt erstmal nicht, aber ich kann mich auch irren.


Marketing ist zwar einerseits komplex bis dorthinaus, aber andererseits auch wieder sehr einfach: es geht darum, Zeugs zu verkaufen. Wenn man sich mehr Absatz durch Ausweitung der Zielgruppe verspricht, dann weitet man aus. Wenn man allerdings zu dem Schluß kommt, daß eine Ausweitung die Stammkundschaft vergraulen könte, dann überlegt man, was den höheren Gewinn bringt. Und manchmal bekennt man sich zu etwas weil man weiß, daß Entrüstungssturm und Boykottausfrufe manche Leute dazu bringen, genau das Gegenteil zu tun. Das ist wahrscheinlich hier der Fall.

Auf zum nächsten Reizwort: Geschlechtsrollenklischees!

" "Unsere Familie ist eine klassische, in der die Frau eine fundamentale Rolle spielt."
Es geht immer noch um Nudeln, also in der Funktion der Mamma, die ihre große, glückliche Familie bekocht. Traurige Familien taugen schlecht als Wérbeträger und die Rama-Familie frühstückt im Blumengarten, nicht in der Hochhaussiedlung. Wieso nur?


Werbung ist keine Sitzung der ag queer studies des Soziologischen Seminars in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Genderwissenschaft ist und diese Nudelnummer das bestplazierte Werbedingsie seit Erfindung des Schokoriegels. Ich bin entzückt.



Donnerstag, 26. September 2013
Fix
es gibt Kompromisse, die tun einem weh. Und dann gibt es Kompromisse, die tun anderen weh.


"In einem Gespräch mit Vertretern des CDU-Wirtschaftsflügels habe Gröhe erklärt, dass sich die Partei eventuell mit einem höheren Spitzensteuersatz anfreunden müsse. Der Satz könne von derzeit 45 Prozent auf 47 Prozent oder gar 49 Prozent steigen, zitiert das Blatt aus dem Gespräch."

So, Wahl ist ja schon 4 Tage her, so lange kann doch kein Menschn was im Kopf behalten.

Mein Tipp:
die Union läßt sich auf Stererhöhungen ein, die SPD verzichtet dafür auf den Mindestlohn. Das wäre doch ein wunderbarer Kompromis, bei dem zum Schluß keiner bekommt, was er wollte.



Sonntag, 22. September 2013
Spaß mit dem Wahl-O-Mat
Meine Schwägerin ist schwarz oder eigentlich eher schokoladenbraun. Sie hat den Wahl-O-Maten durchgeklickt und erreichte knappe 70% Übereinstimmung mit der NPD.

Super... ihre erste Reaktion war, sich sofort die deutsche Staatsangehörighkeit zu entziehen.
Ihre zweite, mal zu versuchen, bei der NPD einzutreten.

Dann guckte sie nach, was da genau passiert war:
sie fand, daß nicht verstärkt Menschen mit Migrationshintergrund im Öffentlichen Dienst eingestellt werden sollte, weil sie denkt, daß sie die gleiche Chance haben will wie alle anderen auch.
Die migrantischen Kulturprojekte wollte sie auch nur genauso fördern wie alle anderen auch.

Das reichte, ansonsten ist deren Programm ja eher banal: gegen Atomkraft sind sie ja heute alle irgendwie.

Sie sagt, sie wäre halt braun, könne sie auch nichts machen :-)



Donnerstag, 1. August 2013
Back to school
Wir gehen die Schulsachen für das nächste Schuljahr durch. Mappen, Tuschkasten, Hefte, Stifte und allerlei mehr.



Freitag, 26. Juli 2013
Nein, ich möchte kein Frau-im-Spiegel Abo kaufen
Nicht mal, wenn Sie mir dafür eine Donaukreuzfahrt schenken, die ich gar nicht selbst antreten muß, sondern auch zum Beispiel Freunden oder Familie zur Goldenen Hochzeit schenken kann.

Und meine Kontonummer will ich ihnen auch nicht geben. Nicht mal wenn die zu abonnierende Zeitschrift dafür die Steuern auf diesen wunderbaren Gewinn übernimmt.

Auch dann nicht, wenn ich zum Beispiel statt der Frau im Spiegel die Freizeit-Revue haben könnte. Oder die Computer-Bild oder eine Sportzeitschrift oder die Programmzeitschrift, die man ja sowieso kauft...