Freitag, 7. November 2014
Umstrukturierung des US-Militärs durch SPON
oder: die journalistischen Folgen der weitestgehende Demilitarisierung der bundesdeutschen Gesellschaft

Armee-Kollegen und Offiziere kreiden O'Neil schwer an, an die Öffentlichkeit gegangen zu sein, das widerspreche dem Ethos der Navy Seals. Auch 2013, als O'Neill das große Interview gab, gab es schon viel Kritik, denn er beschrieb den Einsatz sehr detailliert

Ups, da muss mir was entgangen sein- die Navy ist Teil der Army?
Wissen die das?
Weiß die Army das?
Was ist mit dem Footballspiel West Point vs Annapolis?
Fragen über Fragen...

Als damals der Spiegel 34plus Angehörige einer Spezialeinheit des US-Militärs in 2 Apache-Hubschrauber packte, dachte ich: "kein Wunder, das der abgestürzt ist!"- eigentlich wunderte es mich eher, dass er abgehoben hat...


Das sind ja eigentlich völlig unwichtige Details, aber sie sprechen nicht für solide Recherche oder dafür, dass der Autor sich mit dem, über was er da schreibt, auch nur minimal auseinandergesetzt hat.
Ich sollte mich langsam damit abfinden, dass "SPON" nicht "Der Spiegel" meiner Kindheit und Jugendzeit mehr ist. Damals, so hoffe ich zumindest, hatten Autoren da noch Ahnung von dem, über was sie schrieben.

Militarismus, das haben wir alle (oder zumindest meine Generation) gelernt, ist pfui. So pfui, dass man sich mit dem, was diese ohne Frage Minderintelligenten da so treiben, besser nicht beschwert. Und so machen wir fröhlich die Navy zum Teil der Army, packen einen Blackhawk in einen Apache und fliegen damit los, irgendwas bombardieren. Oder so.



Montag, 27. Oktober 2014
Damals und Heute
Vor ganz vielen Jahren saß ich in einem Bus, zur Neonazis-sind-doof-Demo fahren. Nur: wir kamen nicht los weil dauernd wieder wer ausstieg.
Genosse H. probierte sich als Klassenlehrer und scheuchte sie wieder rein- nur um festzustellen, daß zwischendrinne die Nächsten hinten ausgestiegen waren. Nach mehreren Versuchen gab es auf und bemitleidete "Leute wie Th. H." wortreich und lautstark, denn die machen das "jedes Wochenende", er habe jetzt schon genug. Naseweiser Einwand aus dem Gang: der hat seine Leute ja auch im Griff, die sind hierarchisch, da wird gemacht was der Chef sagt- anders als hier.

Und so frage ich mich, ob "Leuten wie" ("SS-Siggi" soll ja da gewesen sein, der lief ja schon anno dunnemals rum und nervte epochal) die Nummer in Köln, wirklich entglitten ist oder ob das von Anfang an der Masterplan war, ob die Kontrolle, die "die Chefs" über "ihre Leute" haben, nicht überschätzt wird und/oder ob das wirklich so stramm rechts war oder einfach nur Hohl-Hools beim Lieblingszeitvertreib waren.



Sonntag, 26. Oktober 2014
Aus Gründen der Inneren Sicherheit: Rettet Kobane!
Disclaimer: dieser Beitrag bei SPON verlockt zum Pöbeln. Auf keinen Fall rufe ich zur Gewalt gegen irgendwen auf- außer zu einem durch die UN legitimierten Eingreifen gegen Völkermord unter Beteiligung der Bundeswehr- mit Bodentruppen- fliegen kann sie ja grad nicht so recht.


Die Zahl der aus Deutschland stammenden Kämpfer, die sich der kurdischen Terrororganisation PKK anschließen, nimmt stetig zu.
Wundert das jetzt jemanden? Wie gehirngewaschen durch Käßmannsche Kirchentagsworkshops auf Papphockerinnen muß man sein, um zu erwarten, jeder würde ich vor die Abendnachrichten setzen und das alles ganz, ganz schlimm finden und danach betroffen im Kämmerlein hocken?

Und Moment- da ist wem aufgefallen, dass die PKK ja immer noch verboten ist in der BRD!

Nach Informationen des SPIEGEL sind bereits etwa 50 Freiwillige aus der Bundesrepublik nach Syrien gereist, um sich dort gegen den "Islamischen Staat" (IS) zu engagieren. "Es fing langsam an, aber jetzt ist richtig Druck auf dem Kessel", sagt ein Beamter.
Wie viele deutsche Salafisten waren noch mal auch hingereist? Irgendwie machen mir die PKK-ler grad weniger Sorgen. Von denen sind bisher wenige Enthauptungen, Vergewaltigungen, Erpressungen, Zwangskonversionen und Steinigungen bekannt geworden. (Zynismus on)Haben wohl die bessere Presseabteilung (Zynismus off)

"Starke Emotionalisierung"
Ich fühle mich auch immer stark emotionalisiert wenn ich lese, das Menschen in den Bergen verhungern. Oder ausgeraubt werden. Mädchen und Frauen in die Sklaverei verkauft. Vergewaltigt. Wütend beschreibt es auch. Noch wütender werde ich wenn ich lese, dass der Rest der Welt hilflos danebensteht.
Welcher ansatzweise gefühlskompetente Mensch reagiert da nicht emotionalisiert? Wie tot muss man innerlich sein, um da unemotional zu sein?

Jedoch beobachten Polizei und Verfassungsschutz mit Sorge, wie sich die Präsenz der zurückkehrenden PKK-Kämpfer auf das angespannte Verhältnis zur salafistischen Szene in Deutschland auswirkt.
Völlig falsch rum angeguckt. Das Problem sind nicht Leute, die versuchen, einen Völkermord zu verhindern, sondern selbsternannte Gotteskrieger. Um deren Befindlichkeit mache ich mir erst wieder Sorgen, wenn ihre Kumpane in Syrien/Irak aufhören zu massakern.

In einer vertraulichen Lageeinschätzung hatte des Bundeskriminalamt (BKA) bereits kürzlich vor einer "starken Emotionalisierung" der Kurden gewarnt.
Wie gesagt- man muss schon ziemlich seltsam sein, um nicht emotionalisiert zu reagieren.

Die Einnahme Kobanes "mit denkbaren Massakern an der Bevölkerung" stellte "unter Gefährdungsgesichtspunkten betrachtet" für Deutschland die nächste Eskalationsstufe dar, so die BKA-Staatsschützer in dem Papier, das SPIEGEL ONLINE vorliegt. Bilder und Berichte von Gräueltaten könnten massive Reaktionen unter den Kurden in Deutschland auslösen. Gerade in Kreisen junger PKK-Anhänger dürfte sich dann eine ohnehin bestehende Gewaltbereitschaft weiterhin erhöhen.
Dann schlage ich vor, dass wir die Eroberung Kobanes aus Gründen der inneren Sicherheit verhindern.

Womöglich rückten auch amerikanische Objekte in den Fokus fanatischer Kurden, warnte das BKA in dem mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) abgestimmten Dokument.
Wieso? Das sind doch die mit den unterstützenden Luftangriffen und den zumindest teilwesie funktionierenden Waffenlieferungen.

Der "Hass" auf Sympathisanten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) könne sich "jederzeit durch Handgreiflichkeiten entladen", ohne dass es dazu weiterer Provokationen bedürfe, so das Innenministerium. Gefährdet seien vor allem öffentlich auftretende salafistische Missionierungstrupps, deren Betätigung von kurdischen Kreisen als "unerträgliche Propaganda des IS" wahrgenommen würde.
Ganz ehrlich: sollte mich grad so einer zu Allah bekehren wollen, wäre meine erste Frage auch "positionier dich mal zu Kobane und den enthaupteten christlichen Kindern!" oder ein herzliches "LEPANTO!". Selbstverständlich würde ich nicht gewalttätig werden, sondern es mit einem fröhlichen "Repent thy sins and turn to Jesus!" belassen. Das reicht dann wahrscheinlich, dass er gewalttätig wird. Ist ja sensibel, so ein Salafist.

Wobei ich immer noch gegen ein Verbot des Salafismus bin. Nicht weil ich die Jungs&Mädels so knülle finde, sondern weil die religiösen Überzeugungen seiner Bürger und Einwohner keinerlei stattlicher Genehmigung bedürfen. Das ist einfach nicht Aufgabe eines Staates.
Trotzdem möchte ich jedem sagen dürfen "du bist doch bekloppt"- mit so viel Meinungsfreiheit muss man zurechtkommen. Muss ich ja auch.



Mittwoch, 22. Oktober 2014
Sancte Michael Archangele,
defende nos in proelio
contra nequitiam et insidias diaboli
esto praesidium.
‚Imperet illi Deus‘, supplices deprecamur:
tuque, Princeps militiae coelestis,
Satanam aliosque spiritus malignos,
qui ad perditionem animarum
pervagantur in mundo,
divina virtute, in infernum detrude.
Amen.



Montag, 13. Oktober 2014
Alternativlos
Über die Frage, welche Rolle Deutschland bei den Militäraktionen gegen den IS spielen soll, wird schon seit Wochen debattiert. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat eine Beteiligung an Luftschlägen ausgeschlossen, in der CDU können sich einige Politiker Einsätze von Bundeswehr-Kampfjets in Syrien und im Irak vorstellen

Wie viele flug- und einsatzfähige Flugzeuge hat die Bundewehr im Moment eigentlich und waren davon nicht mindestens 2 im Baltikum, auf die Ukraine aufpassen? Von daher dürfte Steinmeiers Aussage, pragmatisch gesehen, alternativlos sein. Womit denn?



Freitag, 10. Oktober 2014
Bloggen um zu erinnern
Einfach, damit ich mich erinnere

"Wir sind in den Gräben, aber uns geht alles aus: Munition, Medizin, Verbandszeug, Essen, Wasser, wir haben bald nichts mehr! Bitte, sagt der Welt, dass nicht mehr viel Zeit bleibt! Bitte, sagt denen, die da am Himmel über uns kreisen, sie sollen angreifen, präzise und vor allem: mehr!"
Sonst, sagt Kurdu, sei dies vermutlich eines seiner letzten Telefonate."



Mittwoch, 8. Oktober 2014
Könnte jemand das Fenster öffnen?
Das Niveau möchte springen! (pun intended)

Egal ob die Schreckensnachrichten über den Preis für eine gefangene Frau nun wahr sind, falsch oder irgednwas dazwischen: sie krusieren, werden für wahr gehalten und damit haben sie Wirkmacht. Das eine Frau keine Jenseitserwartungen haben muß, um nicht in die Sklaverei verkauft, vergewaltigt und am Ende enthauptet zu werden zu wollen und den Tod vorzieht- ist das wirklich so verwunderlich?

Im Warschauer Ghetto bekam die Waffen-SS die Anweidung, Frauen nicht m,ehr lebendig gefangenzunehmen- zu oft hatten sich die "Chaluzzenmädels" (Hechaluz: zionistische Organisation) in die Luft gesprengt bei der Gefangennahme.

"Erschießt die Frauen zuerst" und "Sag nie, du gehst den letzten Weg".

Ja, ich weiß, es geht ausdrücklich um Selbstmordattentäterinnen (völlig blöder Ausdruck dafür) in Nahen Osten. Nur fallen die nicht vom Himmel. Diskurse um weibliche Gewalt sind komplex, zu opmplex für einen Artikel, aber das ganze immer nur in den religiösen Kontext zu stellen, ist falsch und verkürzend.



Kurdistan
Wenn jemand vor 20 Jahren gesagt hätte "In der FAZ gibt eine Kurdin ein Interview über bewaffneten Kampf", wäre er wegen akuten Realitsverlustes bedauert worden.

Sie sagt zB:
Zuvor hatten die YPG-Kämpferinnen und Kämpfer bis zum Ende ihrer Munition diese Dörfer verteidigt.


Waffen für Kurdistan!



Montag, 6. Oktober 2014
Kobane
Den Tausenden mit modernsten Waffen und Panzern ausgerüsteten Dschihadisten stehen nur wenige Hundert schlecht ausgerüstete kurdische Kämpfer entgegen.

Mal eine blöde Frage, die mich wahrscheinlich als militärische Komplett-Laiin outet: wieso wirft man den Kämpfern in Kobane nicht einfach ab, was sie brauchen? Es muss doch möglich sein, die so auszurüsten, dass sie die Stadt mindestens verteidigen können.



Sonntag, 5. Oktober 2014
Aus dem Kriegsgebiet
Aus Arbil:
http://annebentehadland.wordpress.com/2014/10/04/frykt-tap-bekymringer-og-en-oase-av-glede/

Dominikanierin aus Oslo.