Die Geister des Internet
lassen uns Werbung zukommen, die sie für ganz beonders interessant für Zielgruppe X halten.
WAS habe ich getan, um Stellenanzeigen der Bundeswehr für den Posten eines Kommandofeldwebels (m/w) KSK zu bekommen?!
Und ist es wirklich sinnvoll, Leute für solche Posten per Internet-Stellenanzeige zu suchen? Sollte man nicht einschlägige Berufserfahrung (Militärdienst, Auslandseinsatz, Kampfeinsatz) mitbringen wenn man einen Führungsposten bekommt? Noch dazu bei etwas, was ausdrücklich als Kampfeinheit gedacht war und nicht nur falls Belgien spontan beschließen sollte, die Grenze gen Polen zu erweitern, oder es Polen westwärts drängt oder die Österreicher Lust auf Flachland haben, zum Einsatz kommt?
Kommandofeldwebel. Okay... ich denke drüber nach :-)
Dann halte uns mal auf dem Laufenden, was die Bewerbung zum Kommandofeltwebel macht. Und wie es mit der Kinderbetreuung an der Front aussieht. Vielleicht ist auch eine Teilzeitbeschäftigung möglich.
Ich werde das mal verschärft weiterverfolgen. Vorteil: der Job kommt mir weniger Chaos als mein gegenwärtiger und man darf auf Leute, die einem grad extrem auf die Nerven gehen, schießen :-)
Der Punkt spricht extrem für den Job!
Vorgesetzte fallen aber nicht in die Kategorie der Leute, auf die man schießen darf.
Falls dergleichen doch versprochen wurde, würde ich die Anzeige für ein Fake halten (skeptisch stimmt mich auch der Begriff "Kommandofeldwebel", einen solchen gibt es meines Wissens weder als Dienstgrad noch als Funktionsbezeichnung).
"Vorgesetzte fallen aber nicht in die Kategorie der Leute, auf die man schießen darf."
Das habe ich auch schon befürchtet...
" (skeptisch stimmt mich auch der Begriff "Kommandofeldwebel", einen solchen gibt es meines Wissens weder als Dienstgrad noch als Funktionsbezeichnung)"
Ich habe keine Ahnung, was sich die letzzten Jahre geändert hat. Das KSK ist ja nicht die dienstälteste Einheit usw.
Kommt mir als Anzeige eines halbwegs etablierten nicht-staatlichen Stellenvermittlers reingeschaltet.
Ich habe noch mal ein wenig rumgegoogelt (was die Geister des Internets sicher auch interpretieren werden) und die Bundeswehr sucht anscheinend für alles mögliche per Stellenanzeige.
Bildungslücke meinerseits, den Begriff gibt es tatsächlich, sogar mit ordentlichem Kürzel (KdoFw). KSK & Co. wurden lange nach meiner Dienstzeit aufgestellt, in den Strukturen bin ich nicht firm.
Ich finde es risikobereit, für so was per Stellenanzeige zu suchen.
Ich weiß nicht, was Sie mit "risikobereit" meinen. Eigentlich erscheint mir die Stellenanzeige als der am wenigsten heikle Weg. Ich habe bisschen was zu dem Thema aus einer Firma läuten hören, die für die Bundeswehr als Dienstleister tätig ist (als Einkäufer von Werbeflächen etc.), und da haben sich andere Rekrutierungswege z.T. als schlimmere Minenfelder entpuppt.
Was meine ich mit "risikobereit"...
stellen Sie sich vor, da kommt ein junger Mann, 18 Jahre und Realschulabschluß, zum Arbeitsamt auf Lehrstellensuche, körperlich halbwegs fit. Das Amt für Arbeitslosigkeitsverwaltung, das auch einem Biologen ein Stellen"angebot" mit Bewerbungsverpflichtung für den bereich Organische Chemie zuschickt, findet, das paßt ins Profil und da soll er sich nu' bewerben.
Denken Sie, dass dieser junge Mann geeigne tist für den Posten?
Braucht man für so was nicht zumindest Leute, die die AGA hinter sich haben?
Das man absolute Berufseinsteiger dafür gewinnen will, finde ich gewagt- nur der kleinste Teil von Kandidaten dürfte die Ausbildung schaffen.
Das ist kein Beruf, bei dem man in der 9. Klasse schon mal Betriebspraktikum gemacht hat. Selbst wenn man da beim Bund gelandet war, saß man wahrscheinlich eher in der Schreibstube und durfte allerhöchstens mal im Panzer mitfahren. Für das afghanische Hochgebirge qualifiziert das kaum.
Man kann kaum mit Vorerfahrung in verwandten Berufen rechnen. Innerhalb der BW dafür zu werben ist sinnvoll, aber komplette "Grünlinge"? Schulabgänger?
Bund als Arbeitgeber: ja, da machen Stellenanzeigen Sinn. Die brauchen ja alles mögliche. Aber wir reden vom KSK, nicht allgemein von Unteroffizierslaufbahn.
Vielleicht stelle ich mir militärische Spezialeinsätze auch komplizierter vor als sie sind.
Das birgt ein hohes Risiko, dass die "versprochene" Stelle nicht erreichbar ist, und Enttäuschung im Job folgt, was zu mindermotivierten Angestellten führt (dürfte beim Bund nicht anders als in Zivilunternehmen sein) als individuelle Folge. Und mit Pech zu Bewerbern, die alle miteinander zu viele Action-Filme gesehen haben. das wäre dann für den Bund doof.
Ja, ich verstehe, was Sie meinen. Tatsächlich würde ich fast davon ausgehen, dass das mehr ein Lockvogelangebot ist und die Mehrzahl der Kommondoführer-Stellen auf anderen Wegen besetzt werden dürfte. Wie riskant das aus Arbeitgebersicht ist, schwer zu sagen, vielleicht ist man felsenfest überzeugt davon, dass man etwaigen Interessenten auch andere interessante Angebote machen kann.
Die Anzahl offener Kommando-Feldwebel-Positionen beim KSK dürfte eh übersichtlich sein.
Was mich nachhaltig irritiert ist (m/w). Doof gefragt: dürfen Frauen überhaupt zum KSK? Noch vor 15 Jahren durfte man als Frau beim Bund nur Musik machen und Helden wieder zusammenflicken. Selbst der Verwaltungsdienst war Männern vorbehalten.
Reguläre Truppe ist das eine, aber KSK ist noch mal ein Happen mehr.
Frauenquote für Kommandoposten beim KSK... ich habe ein Wahlkampfthema gefunden :-)
Wieso Wahlkampf, bewerben Sie sich doch als Gleichstellungsbeauftragte fürs KSK. Da können Sie sich auch gleich für Transsexuelle, Genderfluide, Mehrpigmentierte und körperlich Herausgeforderte stark machen. ;-)
"Mehrpigmentierte": wußten Sie, dass ich heterochrom bin?
Ich finde, auch asthmaitische Waffenölallergiker im Rollstuhl sollten dringend repräsentiert sein. Und vegane Unterwegs-Rationen können nicht genug gefordert werden.
Wenn ich nicht um mein Seelenheil und die Reste Vernunft und gesunder Menschenverstand fürchten würde, klänge "Gleichstellungszirkusbeauftragte" absolut verlockend. Geben Sie mir in meinem gegenwärtigen Job noch 1 Jahr und ich mache das...
wußten Sie, dass ich heterochrom bin?
Ehrlich gesagt nein (und ich musste auch erst mal die Suchmaschine meines Vertrauens bemühen, um herauszufinden, was das ist).
Ansonsten bin ich mit Ihnen einer Meinung, dass beim Barras inklusionmäßig noch einiges Potenzial brachliegt. Ich darf da gar nicht weiter drüber nachdenken...