Bei Cassandra am Teetisch

Nein, ich sorge für Lästern :-)

Liebe Sturmdame: das mache ich neben dem Garten, dem Rausgehen mit den Tigern, den Schularbeiten mit dem Grossen Tiger, neben der Flöte-üben, den Elterngesprächen, dem endlosen Sortieren von Kleinkram.

Aber, meine Gute: das ist nichts. Zumindest nicht, was irgendwie "wichtig" wäre. Ich backe Kekse- das Weltretten überlasse ich kundigen Händen wie den ihren. Seien Sie ruhig produktiv- ich mache halt nichts.

Ach je, wenn Sie meinen, meine Beiträge als Lästern interpretieren und das auf sich beziehen zu müssen, dann machen Sie halt.

Flöteüben mit den hochbegabten Kleinen ist ja mindestens genau so wichtig wie die große Politik. Jeder trägt zur Gesellschaft bei, was er zu können meint.

Ich habe im Übrigen nicht den Anspruch, die Welt retten zu wollen. Ich mache mir lediglich ein paar Gedanken. Andere backen Kekse.

Ja, Keksebacken und Gedankenmachen sind natürlich Dinge, die sich diametral entgegenstehen. So wie warme Milch oder intelligente Hausfrauen.

Hab ich das behauptet? Sie sind aber empfindlich.

"Ich mache mir lediglich ein paar Gedanken. Andere backen Kekse."

Das, meine liebe Frau Cassandra, sind zwei schlichte Aussagen, die einfach nebeneinander stehen. Ich habe dort keine Wertung einfließen lassen. Sie lesen wieder einmal, was Sie lesen möchten.

@ sturmfrau: Na, gerade darin sind Sie selbst doch auch ziemlich gut, wie ich feststellen musste.

Und ohne Frau cassandras Lebensentwurf verteidigen zu wollen - für mich wäre der nie in Frage gekommen -, klingen diese beiden "schlichten Aussagen" nebeneinander wie auch in ihrem Kontext schon sehr wertend.

Oh, Frau arboretum, jetzt haben Sie's mir aber gegeben. Ich ziehe mich verletzt und winselnd in mein Loch zurück...

Nö. Ein Rückzug ist auch gar nicht nötig, aber wenn Sie unbedingt wollen, werde ich Sie nicht davon abhalten.

Wie gesagt, für mich wäre die ausschließliche Konzentration auf Familie, Kinder und Haushalt auch nie in Frage gekommen, wäre ich verheiratet und hätte Kinder. Ich sehe auch durchaus den häufig zutreffenden Kern in Ihrer Argumentation, schließlich bin ich auch schon Frauen, die eben diesen anderen Lebensentwurf folgen und dann damit im Grunde unzufrieden sind, begegnet.

Na, wenn das keine "Wer im Glashaus sitzt...!"-Aussage sein sollte, dann habe ich Sie wohl gründlich missverstanden. Ich nahm an, Sie nahmen Bezug auf die Diskussion zwischen Ihnen und mir zuhause bei mir bezüglich Depressionen, Schwestern und Berufsaussichten. Sollte dem nicht so gewesen sein, dann haben Sie in der Tat recht - q.e.d.

Nein, werten wollte ich das nicht. Wenn Madame Cassandra meint, Plätzchen backen zu wollen, dann ist das allein ihre Angelegenheit. Ich habe an keiner Stelle behauptet (und wollte das auch nicht auch nur andeuten), dass sie möglicherweise nicht intelligent genug ist, sich Gedanken zu machen (eventuell sogar beim Keksebacken, denn dann hat man ja den Kopf frei...). Diese Mutmaßung, dass jemand an ihrem geistigen Potenzial zweifeln könnte, sitzt aber bei Frau Cassandra wohl wie ein tiefer Stachel, sonst käme sie nicht immer wieder darauf zurück. Die Frage "(...) "wie, du machst den ganzen Tag nichts? Da musst du doch verblöden" scheint ihr eine Menge auszumachen. Ich habe selbige ihr allerdings nie gestellt. Weder hier, noch bei mir zuhause.

Sie kann selbstredend machen, was sie möchte, und braucht dazu weder meine noch irgendwes anderes Erlaubnis oder Anerkennung. Meine Meinung zur klassischen Rollenaufteilung habe ich bei mir zuhause ausreichend kundgetan und tue das deshalb hier nicht mehr.

"Meine Meinung zur klassischen Rollenaufteilung habe ich bei mir zuhause ausreichend kundgetan und tue das deshalb hier nicht mehr"

was auch besser so ist. Etwas dermassen intolerantes, borniertes und vorurteilbeladenes habe ich selten gelesen und würde es hier nicht so stehen lassen.

Jeder kann alles meinen- aber man muss sich nicht alles anhören.

Bei all dem erstaunt mich nur eines: Wieso nehmen Sie dann überhaupt Bezug darauf? Mit intoleranten, bornierten und vorurteilsbeladenen Menschen braucht man doch gar nicht erst zu diskutieren, geschweige denn ihre Ergüsse zu lesen.

Ich wurde drauf hingewiesen.

Und auf meine eigenen Blog schreibe ich was ich will. Da muss ich mich vor niemandem rechtfertigen.

Ich wundere mich nur. Dafür, dass Sie sich in Ihrem Lebensentwurf so wohl fühlen, ereifern Sie sich bisweilen ganz schön. Nicht nur mir gegenüber. Rechtfertigen, vor mir? Sowieso nicht. Nahm ich auch nicht an. Für mich ist es bloß immer wieder amüsant zu lesen, wie sehr Sie es doch tun. Ihre Entscheidung.

Da spricht die richtige...

Das denke ich auch, ja.

Haben Sie ein schönes Wochenende.