Samstag, 19. Mai 2012
Auf das "C" besinnen...
"Bei allen Fehlern von Norbert Röttgen darf die Niederlage in Nordrhein-Westfalen nicht allein auf landespolitische Gegebenheiten zurückgeführt werden", sagte der hessische CDU-Fraktionschef und Kopf des konservativen CDU-Flügels, Christean Wagner, dem Magazin "Focus". Nötig sei eine Profilschärfung: "Wir müssen uns auf unser C besinnen und klare wirtschaftsliberale Akzente setzen."

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-chef-gabriel-fordert-neuwahlen-a-833964.html

Ich habe keine Ahnung, welcher Kirche Herr Wagner angehört und oder ob er überhaupt einer angehört.

Aber:

Ich las diese Woche LaboremExergens

Da steht nix von wirtschaftsliberal.



Nochmal Krippenausbau
Manche Dinge muss man immer wieder sagen, da sie offensichtlich ideologisch taube Ohren nicht hören wollen.

Der Staat gibt eine grosse Summe aus Steuergeldern für den Krippenausbau aus.
Dieser Krippenausbau wird nur grob 1/3 der Kinder eines Jahrgangs zugute kommen.

Beim Erziehungsgeld geht es nicht um gestopfte Socken und ewig-gestrige Männer, die nicht wissen wie der Herd angeht (meiner weiss das übrigens, findet neben 60 Wochenstunden Maloche aber nur selten die Zeit, das auch zu tun), sondern um Gerechtigkeit.

Und mir konkret geht es um die Stigmatisierung von Familien, die ihre Kinder zu Hause erziehen, als bildungsfern etc. Ich persönlich fände es wahnsinnig nett, nicht ständig beleidigt zu werden. Da meine fehlende Stimem alleine niemanden erschrecken wird, ist die Drohung "Benehmt euch oder ich wähle euch nicht" ziemlich unbedrohlich. Aber trotzdem: benehmt euch, oder ich wähle euch nicht. Mir egal dass eure Kollegen aus den anderen Parteien sich auch nicht besser benehmen. Wähle ich die eben auch nicht. Aber da wir den Schweizer "Fall Weiss" hier leider nicht haben, werden die Damen&Herren weitermachen.



Auch mal ein paar Gedanken
Wenn alle Menschen nur genug leckeres Essen hätten ginge es auf der Welt viel friedlicher zu.

Besteht eigentlich ein nachweisbnarer Zusammenhang zwischen der Zunahme von Übergewicht im Kindesalter und der Umstellung der bundesdeutschen Ernährung auf signifikante Anteile Fertigessen?
Wie war das in der DDR (weniger verfügbar)?
Und dadraus folgend: könnten wir uns millionenteure und unwirksame "ich werd leichter"-Programme nicht schenken wenn wieder mehr selbst gekocht werden würde?
Und wenn ja: das hängt an einem Elternteil, der das übernimmt, also die Zeit dafür hat.

Und kommt mir bitte niemand mit "Im Kindergarten ist das Mittagessen doch immer gesund"- die Mengen Natriumglutamat riecht man dem Kleinen Tiger deutlich an!

Wieso gibt es eigentlich im Laden keine Boskopp-Äpfel?

Was nächstes Mal wählen?

Wieso wächst Unkraut schneller als Erdbeerpflanzen?

Brot ist gleich fertig... lecker duftendes Haferbrot mit Sonnenblumenkernen... das gab es nie als ich noch "gearbeitet" habe.

Was machen die Kollegen von damals? Immer noch mit Zeitverträgen weiter?

Fragen über Frage. Vielleicht findet sich ja jemand schlaues, der sie beantworten kann.



das mit dem Nichtstun
ist so eine Art von running gag hier.

Nach der Geburt des Grossen Tigers fragten mich öfter Leute, was ich den den ganzen Tag tun würde.

Erstens war ich durch Kaiserschnitt und Blutverlust (grob die Hälfte war weg, trotz Bluttransfusion)körperlich so fertig, dass es für Heldentaten einfach die falsche Zeit war. Das wussten besagte Leute auch. Aber gegen die Frage "wie, du machst den ganzen Tag nichts? Da musst du doch verblöden" half das auch nicht.

Weitere hilfreiche Kommentare:
"ich hab auf den Mutterschutz verzichtet, bin ja Feministin" (ehemalige Arbeitskollegin)
"Ein halbes Jahr willst du zu Hause bleiben? Das ist viel zu viel"- konkret hatte ich eigentlich ein Jahr geplant...
"Also mir würde den ganzen Tag Windelnwechseln ja nicht reichen..."
"Also, hier hat es auch schon mal ordentlicher ausgesehen..."
"Kochen?! Ihr habt doch die Pizza-Bude gegenüber!"

Und so weiter.
Es gab hilfreiche Vorschläge, was ich denn tun könnte- zB als Postbotin arbeiten, ich müsse ja eh mit dem Kind "mal raus".

Den Mist hab ich mir jetzt 7 Jahre angehört. Und irgendwann fing ich an, drüber zu lachen. Ja, den ganzen Tag nichtstun, immer den Bauchnabel in die Sonne halten... das erschöpft :-)



Und wieder mal ein Tag voller Nichtstun
2 Maschinen Wäsche aufgehängt, Nr 3 schnurrt gerade im Schleudergang.
Haus riecht nach Haferkeksen (mit Mandelstückchen)
Mittagessen ist in Vorbereitung.

Ich liebe dieses Leben einfach- ich bin völlig diskursirrelevant und das ist auch gut so!