Freitag, 17. Februar 2012
Alea jacta est
heisst NICHT "die Würfel sind gefallen" sondern "der Würfel ist geworfen".

Wulff ist zurückgetreten. Mannoman, kriegen wir mal wieder einen Präsi, der zumindest eine Amtszeit lang hält?



Samstag, 11. Februar 2012
Gerade gefunden
Pfarrnetzwerk Asyl, Österreich

http://www.pfarrnetzwerkasyl.at/



Mittwoch, 8. Februar 2012
Total langweilig
"Und, was machst du so?" lautet eine dieser Standardfragen.
Wenn ich dann erzähle, dass wir 3 Kinder haben gibt es öfter leere Gesichter.
"Ja, aber was machst du so?"

Nichts. Die Antwort in der Realität solcher Leute lautet wahrscheinlich "nichts". Ich mache nichts, was sich als small-talk Thema eignet. Ich habe weder aufregendende Hobbies (hatte ich mal, aber dafür fehlt hier vor lauter Nichtstun die Zeit) noch einen Job, mit dem solche Leute was anfangen könnten. Ich bin halt total langweilig. Ich lese weder richtungsweisende Bücher zum politischen Geschehen noch verfasse ich Artikel oder auch nur Blogposts von irgendeiner Relevanz oder Aussenwirkung.

Ist okay. Tut mit eurem Leben was ihr wollt, seit wichtig, relevant, richtungsweisend und diskurstragend. Ist euer Leben. Ich backe derweil einen Apfelkuchen!



Freitag, 3. Februar 2012
Böse Wörter
Ich muss meinen schlechten Ruf mal wieder pflegen:

Disziplin
Selbstbeherrschung
Pflicht
Machen statt rumlabern



Freitag, 27. Januar 2012
27. Januar- Tag der Auschwitz-Befreiung
Man kann den Jahrestag der Auschwitz-Befreiung auf zwei Arten sehen: Freude über das Ende dieser Hölle auf Erden oder Trauer um die Menschen, die dort litten und starben.

Ich weiss es nicht. Was ich aber ganz genau weiss ist: nie wieder.


Mein ganz persönliches Gedenken: ich werde heute einen ausführlichen Spaziergang machen und jeden rechtsradikalen Aufkleber (davon haben wir hier seit einiger Zeit eine Menge!) entfernen, den ich sehe.
Spachtel und Aceton sind schon eingepackt. Und irgendwann erwische ich diesen "Bad Nenndorf war ein Kriegsverbrechen!"-Vertreter und dann kann ich ihn mal fragen, was der Unfug soll. Nett und höflich selbstverständlich!


21% der Deutschen unter 30 wissen mit dem begriff "Auschwitz" nichts anzufangen.
Jeder dritte Deutsche weiss nicht, wo Auschwitz liegt, 43% haben noch nie eine KZ-Gedenkstätte besucht.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,811338,00.html



Dienstag, 24. Januar 2012
Nochmal: Christenverfolgung in Nigeria
Bin anscheinend nicht die einzige, die auf dem Thema rumreitet:

http://blog.derherralipius.com/2012/01/man-konnte-es-sich-nicht-ausdenken.html

Die Frage, ob man 5 Millionen Menschen, die akut bedroht sind, wirklich einfach so unter das-sind-so-ein-paar-innerafrikanische Verteilungskämpfe "abheften" will, muss man stellen.

Dort werden Menschen umgebracht. Wegen ihres Glaubens. Wegen nichts amderen. Und was tut Europa: nichts. Gar nichts!



Sonntag, 22. Januar 2012
Welttag des Flüchtlings
Kinder und Küche sind gerade gut bedient, Zeit für das nächste K: Kirche!

Letzten Sonntag war Tag der Flüchtlinge und Migranten. Bei dieser Gelegenheit hat der Papst auch was gesagt:

" Die Flüchtlinge, die um Asyl bitten und vor Verfolgung, Gewalt und lebensbedrohlichen Situationen geflohen sind, brauchen unser Verständnis und unsere Aufnahmebereitschaft, die Achtung ihrer Menschenwürde und ihrer Rechte, und sie müssen sich auch ihrer Pflichten bewusst sein. Ihr Leiden ruft die einzelnen Staaten und die internationale Gemeinschaft auf, eine Haltung gegenseitiger Annahme einzunehmen, Ängste zu überwinden und Diskriminierungen zu vermeiden sowie für eine konkrete Umsetzung der Solidarität zu sorgen, auch durch geeignete Aufnahmestrukturen und Umsiedlungspläne. All das beinhaltet auch die gegenseitige Hilfe zwischen den Leid geplagten Regionen und denen, die schon jahrelang zahlreiche Menschen auf der Flucht aufnehmen, sowie die Übernahme größerer gemeinsamer Verantwortung von Seiten der Staaten.

Der Presse und den anderen Kommunikationsmitteln kommt die wichtige Aufgabe zu, korrekt, objektiv und aufrichtig über die Situation derer zu berichten, die gezwungen waren, ihre Heimat und ihre Angehörigen zu verlassen, und beginnen möchten, eine neue Existenz aufzubauen.2


Das ganze Schreiben findet man hier:
http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/Botschaften/2012_Botschaft_Welttag_Migranten-Fluechtlinge.pdf


Irgendwie möchte ich das gerade in Morse-Schrift Politikern wie Uwe Schünemann einhämmern.

Und vielleicht könnten ja die üblichen Katholophobiker wie Volker Beck auch mal so was kommentieren.



Freitag, 20. Januar 2012
Gesunde Ernährung
Gesunde Ernährung, gesunde Ernährung über alles
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Viitaminreich zusammenhält,
Von der See bis an die Alpen
Vom Rhein bis an die Oder,
Gesunde Ernährung, gesunde Ernährung über alles
Über alles in der Welt

Regionale Möhren, lokale Bio-Pute,
Fallobstsaft und deutsches Brot,
Sollen in der Welt behalten
Ihren schönen, gesunden Klang,
Uns zu gesunder Ernährung begeistern
Unser ganzes Leben lang –
Regionale Möhren, lokale Bio-Pute,
Fallobstsaft und deutsches Brot

Low-carb und low-salt und low-fat
Für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
durchgeyogat mit Herz und Hand!
Low-carb und low-salt und low-fat
Sind des Glückes Unterpfand –
Blüh im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!



Herrschaften,
ich bin angepisst. Und zwar so richtig.

Wir leben in der wohlmeinenden Ernährungsdiktatur. Oder zumindest schafft die grundschulische Wirklichkeit es erfolgreich, mich so zu fühlen und ich erinnere mich, dass ich 5 Mal auf die Verfassung des Landes Niedersachsen und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vereidigt worden bin (4 Mal davon noch VOR der Grundgesetzänderung Artikel 16) und ich fühle mich durchaus bereit, fähig und willens, dieses Grundgesetz zu schützen. Notfalls auch gegen die Gesundheitspädagogen-Republik mit ihren sinnfreien Vorschriften, auch wenn sie wohlgemeint sind.


Ich ertrinke hier in Heftlein zur gesunden Ernährung. Gesund ist, wenn es kalorienfrei ist, ohne Zucker sowieso, vegetarisch, am liebsten vegan. Milch nur in der fettreduzierten Variante, alles andere ist ein "Dickmacher".

Irggendeiner dieser Heftchenmacher wird mir heute erklären, warum ein selbstgemachter Muffin die schlechtere Gesundheitsbilanz hat als ein ALDI-Abpackbrot mit Zuckerextrakt und Gummi-Salami.

Was ist konkret passiert: Grosser Tiger weigerte sich, einen Muffin mit zur Schule zu nehmen. Das sei verboten weil ungesund, die anderen Kinder drohen damit, dass der Lehrerin zu petzen.



Donnerstag, 19. Januar 2012
Die Integration mal wieder
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,809671,00.html

Wir haben vor nicht sooo langer Zeit in einem Viertel gewohnt, was durchaus seine Probleme hatte. Und dort wohnend kam unser Grosser Tiger ins Kindergarten-Alter, also maxchten wir uns auf die Suche. Der erste Weg führte zur KiTa in der Strasse.

Ich schaute mir die Kindergarten an. Ich hatte angerufen und nachgefragt, ob und wann ich vorbeikommen kann bzw ob es einen Info-Abend gibt. Ich solle einfach vormittags vorbeikommen, was ich tat.
Das erste, was ich sah, waren Kinder, die ankamen, ihre Schuhe auszopgen, ihre Jacken aufhängten und in den Waschraum abtapften, sich die Zähne putzen. Warum einzelne Kinder das nicht zu Hause gemacht haben leuchtete mir ein, aber alle? Das erschien so eingespielt, machten die das immer? Und wenn ja, warum? Ich fragte.
Ja, das machten sie hier so. "Unsere Eltern" putzen nämlich nicht alle zu Hause Zähne, da übernimmt das die KiTa. Ich fragte, was den mit Kindern sei, die zu Hause Zähne putzten. Die machen das auch, das wäre dann einfacher weil sich kein Kind beschwere weil es ja alle machten.

Nun hatte ich mich erst vor kurzen mit unserem Zahnarzt über Kinderzähneputzen unterhalten. Und der sagte, mehr als 2 Mal am Tag sei bestenfall unsinning, schlimmstenfalls schrubbt man sich damit den Schmelz von den Zähnen. Solange man eine Kinderzahnpasta verwende (hoher Flouridanteil) solle man das bitte auf 2 Mal am Tag, nämlich morgens und abends, beschränken. Und bitte zwischen Obst (saft) und Putzen eine halbe Stunde Zeit lassen, sonst reibt man die Säure in den Schmelz, was auch eine ungute Idee sei.

Da wir da schon mal dabei waren erklärte die Erzieherin, dass sie beim Ankommen die Zähne putzten, nach dem Frühstück (viele ihrer Kinder hätten auch nichts zu Hause gegessen), dann noch mal nach dem Mittagessen und vor dem Nachhausegehen.
Ich fragte, wie das denn mit dem Obst und der Säure sei- nicht so wichtig war die Antwort.
Ich fand langsam aber sicher, dass man den KiGa-Tag auch mit Zähneputzen ganz gut füllen könne.

Nächster Programmpunkt: die Gruppenräume. Mir stachen 2 PCs ins Auge. "ja, wir sind ein Mikrosoft-Schlaumäuse-Kindergarten!". Der Computer gehöre heute für die Kinder einfach dazu, die meisten hätten zu Hause auch eine eigene Playstation.
Was machten sie denn damit? "Oh, nicht viel, nur Formen und Farben und ein paar Konzentrationsübungen!"

Sprache sei bei ihnen ein zentrales Thema. Sprachvermittlung finde sowohl gezielt als auch in der Gruppe statt. Ich wies dadrauf hin, dass unser Kind recht gut spreche, und zwar deutsch, das sei also eher nicht so wichtig für uns. Das fand sie prima, solche Kinder hätten dann ja in der Gruppe eine ganz wichtige Vermittlerfunktion.

Der nächste Punkt war das Essen: da legten sie viel Wert auf gesunde Ernährung. Milchschnitte zB und Nutella-Brot dürfe man nicht mitgeben, oder Cola in Dosen. Und sie kochten hier nach islamischen Speisevorschriften. Da ging mir dann endgültig die Geduld aus, das war doch ein evangelisch-lutherischer Kindergarten! Ja, sie seien in Trägerschaft der örtlichen Gemeinde, aber da viele ihrer Kinder aus moslemischen Familien käme wolle man dadrauf besondere Rücksicht nehmen.


Wir haben dann den Tiger im katholischen Kindergarten angemeldet. Vielleicht elitär, aber irgendwie fanden wir die andere Alternative keine wirkliche. Und wir waren damit nicht alleine.

Ausschlaggebend war nicht das bessere Bildungsprogramm bei der Jungtruppe von una sancta, der KiGa der Wahl erklärte damals noch rundraus, dass sie Lesenlernen im Kindergarten nicht machen würden, Kindergarten-Programm sei es, die Kinder sozial fit für die Schule zu machen und so selbständig, dass sie den Vormittag alleine ohne allzu grosse Katastrophen durchstünden- also alleine Schuhe anziehen etc können. Lesen&Schreibenlernen würden sie vorbereiten indem die Kinder lernten, wie man einen Stift festhält, wie man eine Bildermappe anlegt und so weiter. Punkt.
Es gab weder Wahlenglisch noch Yoga, sondern einfach nur Kindergarten: viel draussen sein, im Dreck wühlen, eine kleinen Garten mit versorgen, die Tiere des KiGa füttern... Und genau das hat uns überzeugt.



Dienstag, 17. Januar 2012
Standarts & Poors
Findet es eigentlich auser mir noch jemand komisch, dass eine Agentur, die "Standart und Arme" heisst, Kreditwürdigkeitsabschätzungen abgibt?

Poor standarts... Standarts for poors... das definiert Pauperismus irgendwie neu.