Für den König!
3 Tiger gegen eine Pazifistennachbarin. Deren bedauernswertes Kind (männlich, 5 Jahre) sitzt auf seinem Trekker in der Auffahrt und macht große Augen. Denn die Nachbarbande, also die Tiger, dürfen Dinge, die er nicht darf: Grillen.
Bratwurst mit den Fingern und direkt vom Feuer essen.
Mit Holzschwertern rumrennen und dabei “für den König!“ (Hä? Welchen König?) schreien.
Dreckig sein.
Aus einem Ast ein Sturmgewehr improvisieren.
Ohne Helikopterelter um den Block flitzen.
In den Bach fallen.
Auf Bäume klettern.
Pazifistenmama kam grade an, nochmals ihre Bedenken artikulieren. Immer diese Gewalt ... das möchte sie nicht, ihr Lasse-Ole darf nicht mitmachen und soll das möglichst nicht mal sehen. Begründung: sonst macht er noch mit :-)
Und Gewalt ist schlimm. Und führt zu Gewaltverbrechen. Und was nicht alles passieren kann!
Nach dem Gespräch schleppte sie ihr Kind gibt er die Hecken, blicksicher vor den Gewaltexzessen der Nachbar jung, die wahrscheinlich übermorgen in ein harmloses Nachbarland einmarschieren werden. Oder zum nächsten Schulhofrüpel.
Für den König!
Punktlandung
Sturm legt los, wir stehen vor der Haustür. Perfektes Timing!
Mini-Tiger legt übrigens pro Tag 8 Kilometer auf dem Rad zurück. Ich bin bei 16 bis 20 .
Wieder da
Es gibt Dinge, bei denen man sich fragt, wieso man das eigentlich tut wenn man sich gar keine Lust hat, es zu tun. Oft heißt die Antwort: weil es eine vernünftige Entscheidung ist. Mich überkommt abends zum Beispiel fast nie die unbändige Lust, mir die Zähne zu putzen. Aber ich tue es weil ich gefühlte 100 Gründe kenne, es zu tun.
Wir waren am Wochenende auf Familientreffen. Manchmal ist es,ja so, dass man ohne Lust losfährt, aber dann wird es doch nett. Im konkreten Fall allerdings hatte nicht mal die Gastgeberin wirklich Freude an der Sache, was man dann auch gut merken konnte. Es ist ziemlich anstrengend, sich dauernd zu fragen, wieso man das eigentlich tut.
Froh, wie der da zu sein. Katzen froh, dass wir wieder da sind. Alle redlich erledigt von einem Wochenende voller ... nun ja, Familie halt.
Das Schwiegermonster ist übrigens die erträgliche ihrer Schwestern. Alle anderen sind noch schlimmer.
Nein gesagt
Ich habe gerade auf die samstägliche Frage, ob der Lasse-Ole zum Spielen kommen könnte, sie würde ihn dann auf dem weg zum Sport vorbeibringen, nein gesagt. Einfach nur Nein. Ohne Begründung, Erklärung oder Entschuldigung.
Letzte Woche hat einfach gelangt und ich brauche nach gestern Füße hoch.
kurze Logik-Explosion
Hier wird ein Besuchskind abgeladen. Nun fällt eins mehr hier nicht wirklich auf, aber:
Kann man wenigstens fragen, ob es passt? Es passt nämlich nicht, wir wollen heute Nachmittag in den Bürgerpark. Macht nichts, er darf mit ...
Super.
Das allein würde unter “Menschen sind seltsam und Eltern erst recht“ fallen, aber als Mutter sich umguckte, meinte, bei mir bliebe immer so viel im Haushalt liegen und ich sähe so müde heute aus, ich müsse wirklich mehr für mich tun, so Sport zum Beispiel. Da muss sie jetzt dringend hin, mal ausspannen und dann schön noch Kaffee trinken gehen. Das braucht sie einfach. Würde mir auch guttun.
Dann war sie weg.
Wem der Speer fehlt...
Nachbar klingelt. Immer wenn genau dieser Nachbar klingelt, ist Streß angesagt. Häufiger mal imaginierter Streß oder andere Dinge, die mich einfach nicht betreffen, aber raten Sie mal, wer ihn davon überzeugen muß, dass er zumindest vor der falschen Tür steht?
Genau dieser Nachbar hat zwei Kinder. Ich bin mir nie so recht sicher, ob das nicht nur Kinderprojektionen sind, die ein Holodeck-Programm auf dem Weg von Haustür zu Autotür projeziert. Manchmal auch in den selbstverfreilich gepflegten Garten. Geräusche hat das Holoprogramm allerdings nicht. Stummfilm halt.
Nun stand kletzte Woche genau dieser Nachbar vor der Tür mit einem Gesicht, dass auf Ärger aus war.
Er begehrte zu wissen, ob meine Söhne, wie er sich ausdrückte, seinen Speer entwendet hätten. Er benutzte ein unhöflicheres Wort für entwendet. Speer?! Metallspeer. Die wäre ja immer draußen (also die Söhne) und nun sei der Speer weg. Ich schloss, dass er irgendein neues Deko-Getüddel haben muss. Mit Speer - oder eben gerade nicht mit Speer.
Ich fragte, wie er drauf komme, dass meine Söhne ihn hätten. Begründung: die sind doch immer draußen.
Hallo? Macht sie das zu Speerdieben? Ich frage nach weiteren Verdachtsmomenten. Nö, draußen sein reicht.
Ich erkläre also, dass ich nicht denke, dass meine Söhne irgendwas gestohlen hätten. Gesichtsausdruck: frostige Anglistin. Na, man weiß ja nie, sagt Nachbar. Ich friere noch etwas runter. Doch, weiß ich. Er beginnt zu begreifen, dass er wohl grade zu weit gegangen ist. Naja, kann ja mal sein, wenn man so vorbeikommt und einen tollen Speer sieht...
Schwerter. Falls er es noch nicht bemerkt hat: meine Söhne haben Schwerter. Und ich zu tun. Tschüß. Tür zu. Ende.
Metallwaffen verstossen gegen den mütterlichen Sicherheitskodex.
Am Abend die Bande informiert, das sie niemals nie dieses Grundstück betreten dürften. Nachher fehlt noch ein Stein seines Edel-Kies und ich muß den dann suchen...
Großer Tiger ist auch beleidigt: sie klauen nicht.
Ist ja nicht das erste Mal, dass besagter Nachbar Hauptverdächtige hatte, aber diesmal wurmt es mich irgendwie.
das Phänomen der Synchronizität
Ich sag heute beim Trip in die Stadt eine hübsche Glasschale, kaufte sie aber nicht, denn wir haben ja genug Schalen.
Dann beschließt Großer Tiger, Wackelpudding zu kochen. Er füllt die heiße Glibbermasse in eine Glasschüssel, die daraufhin zerspringt.
Ich kann die Glasschale doch kaufen! Hurra!
Geduld
Ich will, dass der Tigerkrempel vom Esstisch verschwindet. Also bitte ich mehrfach und nachdrücklich darum, dass jeder seinen Kram wegräumen möge. Reaktion? Welche Reaktion?
Also stelle ich mich vor die versammelte Bande und erkläre, dass es so lange kein Mittagessen geben werde bis der Tisch frei ist. Reaktion? Oh ja... ziemlich viel sogar. Läuft auf “Hunger“ hinaus. Großer Tiger diskutiert den Sinn dieser Anweisung. Man könnte auch alles auf's Sofa räumen. Oder zusammenschieben. Und überhaupt weiß er nicht, was er wegräumen soll.
Ich gehe dann mal einen Apfel essen ...
Willkommen bei den Karnickeln :-)
Die Nachbarin, deren Mann dauernd “diese ganzen Kinder brauche ich echt nicht“ gesagt hat wenn es draußen mal wieder Tigerradau gab, bekommt Nr 3
...
Wie war das noch mal mit “Karnickelbälgern“? und “keine anderen Hobbies?“ und was nicht noch alles kam in den letzten fünf Jahren.
Selber Karnickel!
Tags im Museum
Museum mit drei Kindern unter sechs ... man bekommt einen völlig neuen Blick auf Exponate. Statt sie Schönheit japanischer Wohnkultur zu bewundern beantwortet man Fragen wie “aber die haben ja keine Möbel“ und “Was macht man wenn es regnet“ und verhindert, dass ein Kind in den Koi-Teich fällt. Dann diskutiert man Geschlecht, Alter und Beziehungsstand der Fische.
Dummerweise war der Dinosaurier nicht da... aber dafür entdeckten wir, dass Frankfurt und Singapur (war das ein Modell von Singapur?) total viel gemeinsam haben.