Samstag, 4. Februar 2012
Dies St Remberti
Noch ein Bremer Heiliger: Rimbert oder Rembert, Erzbischof von Bremen und Hamburg.

Rembert war ein Schüler von Ansgar und Verfasser der Vita Ansgari, die wir im Proseminar (damals... wenn auch noch nicht so lange her wie die Skandinavienmission) gelesen haben.



Freitag, 3. Februar 2012
Dies St Ansgari
Erzbischof von Bremen und Hamburg, Missionar in Skandinavien.

Einer meiner Lieblingsheiligen ist Bonifatius, der hat die Donareiche umgehauen. Dafür muss man ihn einfach mögen.
Ansgar spielt so in etwa in der gleichen Liga als Skandinavienmissionar.

Und als Bremerin ist es ja so was wie lokalpatriotische Pflicht, diesen Heiligen zu mögen.

Heute vor 1147 Jahren hier in Bremen gestorben.

Ich muss dringend in den Dom. Der ist zwar heute evanglisch, aber trotzdem cool.



Mittwoch, 25. Januar 2012
Religion und/oder Wissenschaft
Ich habe mal wieder nachgedacht. Das ist zwar, wenn man einigen Leuten glauben will, ein sicheres Rezept für's Debakel weil ich dann immer erzkonservativ und reaktionär werde, aber die Alternative zum Selberdenken, nämlich das Nachdenken den Nachdenkprofis zu überlassen, ist auch keine Garantie gegen das Schiefgehen. Also was soll's.

Vor langer, langer Zeit hatte ich im Blogland eine Diskussion über Evolution. Es ging im Ausgang dadraum, dass ein Bio-Lehrer seinen Schülern gesagt hatte, dass man die Jesus-Brille vergessen solle, sonst würde man Wissenschaft nämlich nie verstehen. Das an sich ist schon ein ziemlich starkes Stück, für den Bio-Unterricht dürfte es irrelevant sein ob jem,and Jude, Christ oder Moslem ist. Ebenso meinte er, an Gott zu glauben sei etwa so sinnvoll wie an ein Spaghetti-Monster vom Mond zu glauben. das entzieht sich meiner Ansicht nach dem, was der Bio-Unterricht abdeckt. Der Mann soll Biologie unterrichten und nicht seine persönliche Weltsicht.

Jedenfalls schrieb ich damals, dass es sich bei der Evolutionshrthorie um eine Theorie handele. Holla die Waldfee.. das war zu viel. Die Diskutanten hatten nämlich (so im nachhinein betrachtet) leider nur eine sehr oberflächliche Vorstellung davon, was eine Theorie in der wissenschaftstheoretischen Terminologie ist. Umgangssprachlich wird Theorie für "ich hatte da so eine Idee unter der Dusche" benutzt, alles, was über den Gedankenblitz hinausgeht und etwas ausgefeilter ist.

Im wissenschaftsthereotischen Gebrauch ist eine Theorie jedoch eine nicht bewiesene Annahme. Was ist ein Beweis in diesem Sinne? Wenn unter den gleichen Umständen das gleiche Ergebnis immer wieder erzielt werden kann. Zufälle werden durch Wiederholung ausgeschlossen bzw ihre Wahrscheinlichkeit minimiert.

Und genau das fehlt beim theoretischen Gebäude Evolution. Mikroevolution (Weiterentwicklung von Arten bzw. Abspaltung von Unterarten) lässt sich nachweisen. Dies jedoch auf die Makroevulotion zu übertragen ist ein naturalistischer Trugschluss.

Makroevolution wird sich auch nie nachweisen lassen. Das ist erstens eine Zeitfrage (wer wird ein Projekt finanzieren, das auf mehrere Millionen Jahre angelegt ist und Dinos beeinhaltet?) und zweitens eine methodologische. Darwin geht von zufälligen, ungerichteten Mutationen aus. Wie will man denn beweisen, dass eine Mutation zufällig ist?
Ausserdem soll ja unter den gleichen Bedingungen wieder das geliche rauskommen- also auch so absurde Viecher wie Stegosauria (ein "Zweithirn") und am Ende bitte Primaten, die das Internet erfinden.
Sollte einem das gelingen, wären da so viele Zufälle ein zweites Mal verkettet gewesen, dass zumindest ich arge Zweifel an der Zufälligkeit hegen würde, Ockhams Rasiermesser ist (immer noch) ein akzeptiertes Prüfinstrument.

Jedenfalls könnte man einem Schüler, der mit dem Buch Genesis ankommt im Bio-Unterricht freundlich lächelnd sagen "das ist gar kein Problem. Die Bibel ist sehr still was das "Wie" angeht. Wir beschäftigen uns gerade mit der Theorie des Herrn Darwin dazu. Es ist nicht Unterrichtsziel, dass du morgen Atheist wirst. Du sollst einfach nur die Theorie des Herrn Darwin kennen". Und wenn der SChüler dann schreibt Die Evolutionstheorie, die auf Charles darwin zurückgeht, besagt, dass Veränderungen von Arten durch zufällige Muitationen entstehen und diejenigen, die an ihre Umgebung durch diese Mutationen am besten angepasst sind, Vorteile haben etc", dann ist das korrwekt. Genau das besagt sie.
Gar kein Problem.

Doch Problem. Multo Problemo sogar. Denn statt das jeder bei seinen Leisten bleibt und das macht, was er kann, sind die Biowissenschaften zum paradigmasetzenden System geworden. Und das führt zu Fanatikern, die nicht sehen, wo die Grenzen ihrer Wissenschaft liegen, sondern den Rest der Welt gleich mit erklären wollen und dabei ihr eigenes methodologisches Instrumentarium fröhlich vernachlässigen. Jede Aussage muss bewiesen werden- die Aussage, es gäbe keinen Gott genauso wie alle anderen. Und da das noch niemandem gelungen ist macht man den "Gegner" halt lächerlich. Das ist wesentlich einfacher als ihn zu widerlegen.



Sonntag, 22. Januar 2012
Was nimmt der Mann?
Ich habe eben die Pressemittelingen des Hern Beck durchstöbert und tatsächlich: er hat es geschafft, die toten Christen in Nigeria doch mal zur Kenntnis zu nehmen! Halleluja! 130 Wörter in 22 Zeilen.

Sonst ist er wortfreudiger.
379 Wörter in 44 Zeilen widmet er der päpstlichen Neujahrsansprache vor den am Vatikan akkredierten Diplomaten. Und die nutzt der Papst, so pressemitteilt Herr Beck, um (mal wieder) Schwule und Lesben anzugreifen.


Ich las dann die Neujahrsansprache. Und jetzt frage ich mich, was der Herr Beck schluckt, raucht oder schnupft.

-Papst freut sich sehr, dass alle gekommen sind, ganz doll freut er sich über den Malayen, der neu dabei ist.
-Papst freut sich über die tolle Zusammearbeit auf diplomatischer Ebene
-im letzten Jahr hat der Vatikan die Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration verstärkt, das freut dern Papst auch

- Papst war im letzten Jahr ganz viel unterwegs, freut sich, das der Südsudan ohne Gewalt unabhängig ist und will demnächst nach Kuba (lassen die ihn rein) und Mexiko

- Die Finanzkrise ist so riohtig scheisse, besonders wenn man jung ist und ohne Job (das sehen eine Reihe Studenten in Spanien und Griechenland genauso) und trifft neben den Industrieländern auch Entwicklungsländer hart.

"Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, sondern müssen mit neuen Formen des Engagements entschieden unseren Weg einschlagen. Die Krise kann und muss ein Ansporn sein, um über die menschliche Existenz und die Bedeutung ihrer ethischen Dimension nachzudenken, noch bevor man dies in Bezug auf die Mechanismen tut, die das Wirtschaftsleben steuern: nicht nur um zu versuchen, die individuellen Verluste oder die der nationalen Wirtschaften einzudämmen, sondern um neue Regeln für uns aufzustellen, die allen die Möglichkeit garantieren, ein Leben in Würde zu führen und ihre Fähigkeiten zum Wohl der ganzen Gemeinschaft zur Entfaltung zu bringen."
heisst im Kurztext: So nicht weiter.

- Papst würdigt den Arabischen Frühling, ruft auf, Perspektiven zu entwickeln, die über den nächsten Wahltermin hinausreichen
- Papst sagt, dass die Situation in Syrien ernst ist
- Papst befürwortet nochmal die Zwei-Staaten-Lösung in Israel/Palästina und findet, dass Jorndanien da ganz toll vermittelt

- Papst betont die Wichtigkeit von Erziehung und Bildung
Deshalb stellt sie in einer schwierigen und heiklen Zeit eine Aufgabe von höchster Wichtigkeit dar. Außer einem klaren Ziel wie dem, die Jugendlichen zu einer vollen Kenntnis der Realität und damit der Wahrheit zu führen, braucht die Erziehung auch Räume. Unter diesen steht die auf die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründete Familie an erster Stelle. Es handelt sich dabei nicht um eine bloße gesellschaftliche Konvention, sondern um die Grundzelle der ganzen Gesellschaft. Folglich bedroht eine Politik, welche die Familie gefährdet, die Würde des Menschen und die Zukunft der Menschheit selbst. Der familiäre Rahmen ist grundlegend auf dem Erziehungsweg und für die Entwicklung der Individuen und der Staaten; demnach ist eine Politik notwendig, die den Wert der Familie betont und den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Dialog unterstützt. Die Familie ist der Ort, an dem man sich der Welt und dem Leben öffnet, und, wie ich anlässlich meiner Reise nach Kroatien gesagt habe, „das Offensein für das Leben ist ein Zeichen für das Offensein gegenüber der Zukunft“[3]. In diesem Zusammenhang des Offenseins für das Leben nehme ich mit Genugtuung das kürzlich erfolgte Urteil des Gerichtshofes der Europäischen Union zur Kenntnis, das die Patentierung von Verfahren verbietet, bei denen menschliche embryonale Stammzellen verwendet werden, wie auch den Beschluss der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, der die pränatale Selektion aufgrund des Geschlechts verurteilt."
heisst im Kurztext: Erziehung findet nich nur in der Schule statt, sondern auch zu hause. Und hier brauchen Kinder mehr als Ganztagsbetreuung, sondern die Stabilität einer Familie mit beiden Eltern.

Und dadraus wird beim Herrn Beck schon wieder ein Sturmangriff. Es mag den Herrn Beck ja ungeheuer kränken, aber hier redet der Papst mal nicht über ihn. Sondern über ganz langweilige, normale Familien, die jeden Tag ihren Laden am Laufen halten. Über Mütter und Väter, die keine Problemsitzungen in Expertenrunden verursachen, sondern jeden Tag ihre Kinder begleiten, lieben und ihnen die Sicherheit mitgeben, das Leben schon in den Griff zu kriegen und dabei offen zu sein für Neues, sich selbst in der Liebe Gottes wissend.

Hier geht es nicht um die Schwulenehe, sondern um Dr. Kristina Schröder, um Dr. Ursula von der Leyen, die Familie zu einer beliebigen Kombination von Leuten, die zeitweise zusammenleben, machen. Hier gheht es um Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst, ihren Ehepartner, ihre Kinder. Hier geht es um Menschen, die Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und tragende menschliche Bindungen bewusst eingehen. Hier geht es um die Ehe, das bewusste "Ja" zueinander, das imemr stärker hinter der Flexibilität und Mobilität der modernen Arbeitswelt zurückstehen soll. Hier geht es um den Tanz ums Goldene Kalb Kapitalismus. Hier geht es um Prioritäten, die Menschen setzen.

- Papst sagt, dass eine Gesellschaft, die Abtreibung aus Gründe des persönlichen Nutzens akzeptiert oder sogar fördert, einen Fehler macht und in der Erziehung unglaubwürdig wird

- Papst betont die Wichtigkeit des Zugangs zu schulischer und akademischer Bildung

- Papst betont die Wichtigkeit von Religionsfreiheit und erinnert an CHristenverfogungen in Afrika und Asien, verurteilt religiös motivierten Terrorismus

-Papst freut sich über die guten Beziehungen zu Italien, das seit 150 Jahren nicht mehr stadtstaatlicher Flickenteppich ist

- Papst macht sagt, das Armutsbekämpfung und Umweltschutz Hand in hand gehen und erinnert an die Naturkatastrophen von 2011, besonders Fukushima

Und zum Schluss wünscht er allen ein gutes neues Jahr.

Aber wer die römisch-katholische Kirche auf Kindsvergewaltigung und Homophobie reduziert, der wird das alles nicht sehen, sondern weiter mit Schaum vor'm Mund Verfolgung sehen.

Get it:
wir, die Heilige Römisch-Katholische Kirche, revolutionärste Haufen auf der Welt. Wir verkünden seit grob 2000 Jahren die Gleichheit aller Menschen und den Wert eines jeden Einzelnen.
Wie sind Spinner, Tagträumer und Utopisten. Wir leben mit der wirren idee, dass es auf dieser Erde genug gibt für alle. Wir wissen um das Gute im Menschen- gegen alle vernunft, gegen alle wahrscheinlichkeit und gegen alle historischen Argumente.

Und vor allem glauben wir eins: wir glauben an den Einen Gott, der Himmel und ERde erschaffen hat und uns liebt, jeden Einzelnen von uns 7 Milliarden. Gneug liebt, um für den verdammtem Mist, den wir hier unten anstellen, am Kreuz zu sterben.



Samstag, 7. Januar 2012
Gewalt gegen Christen
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,807702,00.html

In der Nacht zum Samstag starben erneut 13 Christen durch antichristliche Gewalt in Nigeria.

Innerhalb von 3 Tagen starben in Nigeria 40 Christen.



Freitag, 6. Januar 2012
Gewalt gegen Christen
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,807471,00.html

Nigeria: 5 Tote, 10 Verletzte als Attentäter das Feuer auf einen Gottesdienst eröffneten.

Bereits an Weihnachten waren 40 Christen getötet worden.

Ich frage mich, wo der menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen, der Herr Beck, gerade steckt und wann er das auf das schärfste verurteilt.



Sonntag, 27. November 2011
Wendland
Mein Gebet geht heute ins Wendland.

Ich weiss, dass dort eine Schwester ist und (mal wieder) den Kopf hinhält.



Freitag, 28. Oktober 2011
Antikatholizismus in GB
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,794651,00.html

Künftig darf ein britischer Thronfolger also ein/en Katholiken/Katholikin heiraten ohne deswegen sofort aus der Thronfolge zu fliegen. Das Gesetz dazu heisst settlement act. Nicht weil da gesiedelt wird, sondern weil der Streit um die britische Thronfolge damit beendet werden sollte. Tat er aber nicht: 42 Thronfolger zu überspringen war mal ein Rezept für Ärger, den es dann auch planmässig gab: James fühlt sich übergangen (warum nur?) und landet in Irland. Die Spätfolgen davon kann man bis heute in jeder marching season in Nordirland bewundern. Und in Hannover sogar gleich doppelt:
Ernst-August von Hannover, auch bekannt als Duke of Dumberland, katapultierte sich aus der Thronfolge als er Caroline von Monaco, eine Katholikin, heiratete. Und wird deswegen wohl nie den King Ralph geben. Schade, wäre doch fast eine Traumbesetzung.
Womit wir auch fast elegant bei der zweiten hannoverschen Auswirkung sind: David McAllister, die perfide Rache Schottlands an Hannover für Niederlage von 1746 - Bonnie Prince Charlie gegen den Herzog von Cumberland.
Nu' sitzt also ein Schotte in der Residenz der Könige von Hannover- dass nenn' ich mal einen langfristigen Plan!


Frage: dürfen Katholiken jetzt auch Premierminister werden? Das dürfen sie bislang nämlich nicht. Tony Blair wurde erst Katholik nachdem er mit der Politik fertig hatte.



Montag, 26. September 2011
Die Dauermauler und der Papstbesuch
ich frage mich, wie die Dauermauler, die jetzt über "der hat ja gar nix neues gesagt" jammern reagiert hätten wenn Benedikt aus dem Flugzeug gestiegen wäre, fröhlich gelächelt und gesagt: "Liebe Brüder rund Schwestern, liebe Glaubensgeschwister aus allen anderen Konfessionen, mir ist heute der Heilige Geist erschienen. Der Kapitalismus ist des Teufels, gehört abgeschafft und ab morgen darf Privateigentum nur noch dem Nutzen der Allgemeinheit dienen".

mein Tipp:
Sie ignorieren es weil es ja das altbewährte Feindbild zerstört oder suchen das Haar in der Suppe und reduzieren die Kirche weiter auf Kondome. Was sie ja meist eh tun. Also echt nix neues unter der Sonne, Salomo hatte ja so recht.

Denen kann man es nicht recht machen. Egal was man tut.
Also ignorieren.